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Johanna84
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12. Geht doch
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Trisha atmete unruhig ein uns aus. Dann überwand sie sich doch anzuklopfen.
"Herein," sagte Wilson ohne aufzuschauen.
"Hey, darf ich kurz?" Trisha schaute vorsichtig ins Büro, um sich zu vergewissern, dass House nicht da war.
"Hat er den Apfel gegessen?" Trisha versuchte sich das Lachen zu verkneifen. Er hatte es einfach verdient nach der Aktion am Vortag.
"Klar. Hast du was anderes erwartet." Wilson ging es nicht anders. Er fing an zu lachen.
"Du bist so was von fies, manchmal bist du wirklich wie dein Vater." Er versuchte sie nicht anzustarren, aber er konnte den Blick nicht von ihr lassen. Sie war so wunderschön, ihre Augen waren tiefer als das Meer. Er liebte den Klang ihrer Stimme.
"Hey, das war auch deine Idee! Denkst du er ist sauer?" Sie setzte sich auf den Stuhl an Wilsons Schreibtisch. Sie genoss es in seiner Nähe zu sein.
Wilson überlegte und tippelte dabei mit dem Dauerschreiber auf dem Schreibtisch, was er allerdings tat, weil ihre Anwesenheit ihn so furchtbar nervös machte.
"Hm, ich denke, er wird kurz sauer sein. Aber wir haben das ja nicht ohne Grund getan. Das weiß er, hoffe ich… Wenn nicht, können wir uns auf einiges gefasst machen." Er zwang sich, den Blick von ihr zu lösen und wieder seinem Papierkram zu widmen.
"Naja, ich geh dann auch mal wieder." Sie strich ihre Hose glatt, lächelte Wilson an und stand auf.
"Wir sehen uns." Trisha blickte noch einmal zurück ehe sie die Tür hinter sich schloss.
Es grenzte an Masochismus, und dass nicht zu knapp. Sie wollte ihn am liebsten festhalten und nicht mehr loslassen.

Verdammt, sie war einfach dumm. Warum machte sie sich überhaupt Hoffnung? Was sollte ein Mann wie er schon von ihr wollen?
"Hey warte!" Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen. Trisha schaute zurück und sah, dass House für seine Verhältnisse schnellen Schrittes auf sie zu kam. Sie überlegte ob sie wegrennen sollte, aber das wäre wohl zu gemein. Bei dem Gedanken musste Trisha lächeln. Sie entschloss sich, doch stehen zu bleiben und bereitete sich mental auf eine anständige Predigt vor.
Wider Erwarten grinste House, als er vor ihr stehen blieb.
"Was?" Trisha schaute ihn fragend an. Sie wusste nicht, wie sie dieses Verhalten interpretieren sollte. Er zuckte mit den Schultern.
"Nichts. Außer das die Toilette mein neuer bester Freund ist. Ist ein netter Tausch gegen Wilson. Widerspricht mir wenigstens nicht." House wollte weitergehen, doch Trisha versperrte ihm den Weg.
"Tausch?" Trisha lachte "Du hast doch nen Knall. Außerdem hast du mir den Schlüssel geklaut, um was weiß ich zu erzielen. Ich hatte nicht darum gebeten." Sie verschränkte die Arme und schaute ihn siegessicher an.
"Nina hat angerufen, als du bei Wilson warst. Es scheint wichtig zu sein." Trisha war so perplex, dass House ohne weitere Diskussion in sein Büro gehen konnte. Wieso rief sie bei ihrem Vater an? Was sollte das jetzt schon wieder?

Trisha flitzte in ihr Büro, schnappte sich das Telefon und wählte Ninas Nummer.
"Hey, Süße. Was ist los?" Sie verstand Nina kaum. Der Empfang war schlecht, so dass sie fast nur Rauschen wahrnahm. Trisha war sich sicher, fast nur unverständliches Heulen dazwischen zu hören.
"Bist du zu Hause? Ich komm vorbei. Bleib wo du bist." Sie machte sich Sorgen um Nina. Sie hatte sich sehr verändert, seit sie diesen Carl kennengelernt hatte. Trisha mochte den Kerl ganz und gar nicht. Er konnte ihr schwören, was er wollte, Trisha traute ihm nicht. Er hatte etwas falsches an sich.


Als Trisha die Wohnungstür aufsperrte, hörte sie Nina schon schluchzen.
Im Wohnzimmer auf der Couch saß Nina hielt ihre Beine fest und wiegte sich hin und her.
"Gott, Nina. Was ist passiert " Sie legte ihre Jacke und ihre Tasche einfach auf dem Boden ab. Das würde sie sonst nie tun. Trisha hasste es, wenn Sachen in der Wohnung rumlagen.
Sie traute ihren Augen nicht. So hatte sie Nina noch nie gesehen. Was hatte der Mistkerl ihr angetan ? Sie würde ihn umbringen. Wut und Hass stiegen in ihr auf.
Trisha versuchte ruhig zu atmen, sie musste sich endlich unter Kontrolle bringen. Diese emotionalen Ausbrüche konnte sie im Moment nicht gebrauchen, die würden Nina auch nicht helfen.
Trisha ging langsam auf die Couch zu.
"Hey", flüsterte Trisha. Nina schien nicht gemerkt zu haben, dass Trisha da war, denn sie erschrak. Trisha streichelte Nina über die Schulter.
"Alles wird gut." Einatmen, Ausatmen, nicht sauer werden, nicht ausrasten. Das waren die einzigen Gedanken, die Trisha im Kopf hingen.
"Was hat dieser Kleinkriminelle dir angetan?" Sie schaute Nina durchdringend an.
"Er..., er ist kein Kleinkrimineller." Nina´s Blick sagte "Verzeih mir".
"Er hat nicht nur kleine Tankstellen überfallen. Carl sitzt im Knast. Er hat mehrere Frauen vergewaltigt. Heute Morgen hat ihn die Polizei abgeholt. Da ist er ausgerastet. Ich hatte solche Angst, Trish."
"Oh...mein....Gott." Trisha mochte ihn nicht, dass war klar. Aber, dass er so ein Arsch war, hätte sie auch nicht gedacht.
"Hat er…?"
"Nein. Um Gottes Willen. Nein, er hat mir nichts angetan. Jetzt wird mir wenigstens klar, warum er so viel herum gereist ist." Nina lachte verzweifelt.
"Scheiße, Trish. Wie kann man so dumm sein? Ich hätte den Kerl fast geheiratet." Sie schüttelte den Kopf.
"Wenigstens hast du ja was Anständiges in Aussicht." Sie lächelte zu Trisha.
"Klar doch." antwortete Trisha und zog die Augenbrauen hoch.
"Trish? Du bist noch dümmer als ich es je war. Es ist schon dumm sich mit einem Schwerverbrecher einzulassen und nicht zu sehen dass er einer ist, aber es ist noch viel dümmer, die Chance seines Lebens zu vergeigen. Du hast doch nix zu verlieren."
"Das würd ich nicht verkraften." Nina schaute ungläubig.
"Bitte? Das würdest du nicht verkraften? Was ist denn das für ne billige Ausrede?"
"Das ist keine Ausrede. Nina. Ich werd verrückt, wenn ich mit ihm in einem Raum bin. Ich könnt den ganzen Tag hinter ihm her rennen, nur um sein After Shave zu riechen. Ich vermiss ihn, obwohl ich nicht wissen kann wie das ist. Ich hab’s lieber so, als wenn wir uns nachher nicht mehr anschauen würden, wenn es schief geht." Trisha schüttelte den Kopf. Sie war doch total verrückt. Wieso lies sie diese Gefühle zu? Im Endeffekt würde es doch nur wieder wehtun. Das konnte man vermeiden. Man konnte Gefühle vermeiden. Sie hatte ja Übung darin. Sonst hätte sie ja gar keinen Schlaf mehr.
"Du bist ja auch selbst Schuld. Du hättest es so einfach gehabt." Nina griff sich die Flasche Mineralwasser die am Couchtisch stand und nahm einen Schluck daraus.
"Bitte???"
"Na ja, du hättest es ja recht einfach gehabt, nicht ?"
"Er hat es dir erzählt?" Dass ihr Vater nicht einmal die Klappe halten konnte.
"Ja und…? Das war die genialste Idee überhaupt."
"Wenn du meinst. Gehen wir was trinken? Das haben wir uns verdient."
Nina stand auf und ging um den Tisch rum.
"Ich denke ich sollte nichts trinken." Sie wirkte nervös.

Trisha schaute sie an und wusste direkt was los war. Wenn Nina nichts trinken wollte, musste schon der Ausnahmezustand herrschen.
"Och nö. Nina. Hatte mein Dad also doch Recht. Dumm und schwanger?" Trisha stand auf um ihre Sachen wegzuräumen. Das durfte doch nicht wahr sein.
"Trish. Es... Mein Gott, ich hab’s bestimmt nicht darauf angelegt." Warum sollte sie sich überhaupt rechtfertigen. Das kam nicht in Frage.
"Du weißt, dass sich die Bösartigkeitsgene vererben?"
"Ach ja und du bist das beste Beispiel dafür, blöde Kuh."
"Selbst Schuld." Trisha hatte abgeschaltet, sie hatte keine Lust auf diese Diskussion.
"Selbst Schuld? Na du bist ja mal ne tolle Freundin. Soll ich’s abtreiben lassen, oder was?" Nina war in Rage.
Trisha zuckte mit den Schultern und stieß Luft aus.
"Das hab ich nicht gesagt. Du solltest wieder runter kommen, es ist nicht gut für das Dings halt, wenn du dich aufregst. Es ist ganz alleine deine Sache. Das geht mich nichts an. Ich sag dir nicht was du tun sollst. Das musst du selbst wissen. Ich geh trotzdem was trinken, das kann ich auch alleine." Trisha nahm ihre Jacke und verließ die Wohnung.


In der Kneipe angekommen, sah sie ihren Vater am Tresen sitzen. ‚Na klasse’, dachte sie und wollte gerade umkehren. Doch er hatte sie gesehen. Dann musste sie wohl oder übel zu ihm gehen. Wie würde das aussehen wenn sie ihn einfach ignorieren würde? Sie war nicht so.
Trisha setzte sich neben ihn.
"Was kann ich Ihnen bringen?" fragte der Barkeeper
"Wodka-RedBull XXL", sagte Trisha ohne aufzuschauen.
"Wow, was hast du fürn Problem? Ich hab gesagt es tut mir leid, und das Abführmittel im Apfel nehm ich dir auch nicht krumm." Trisha rollte die Augen.
"Warum denkst du immer, dass es um dich geht?" Der Barkeeper stellte Trisha ihr Getränk hin.
"Danke. Du hast gar nichts damit zu tun. Außer du hättest meine beste Freundin geschwängert, dann muss ich umbringen." House schaute sie überlegend an.
"Sie ist schwanger? Was ist mit Carl?"
"Der war’s wohl, schätze ich mal. Und er sitzt im Knast, toll nicht?"

Um die Ecke kam Wilson.
"Hey, Trish." Seine Augen waren glasig.
"Wie viel hast du getrunken, James?" Trisha schaute ihn schockiert an.
"House ? Wie viel hab isch getrunken? 12 Tequlia ? Isch weisses nisch." Er grinste.
"Ich denke du hast genug. Sonst kippst du hier noch um." Sie schüttelte den Kopf. Das Männer es immer übertreiben mussten.
"Ich geh dann mal für kleine Königstiger", sagte House und ging.
Super, jetzt war sie allein, mit dem Mann, den sie nicht aus ihrem Kopf bekam und der volltrunken war.

"Weissu, dass du bischt wie dein Vater. Obwohl…", er hielt einen Moment inne, " …nein, du bisch schlimmer."
Er zeigte mit dem Zeigefinger auf sie und stupste sie an die Schulter. Dabei fiel er fast um.
Trisha schaute ihn mit großen Augen an. Er hatte definitiv zu viel getrunken.
"Wass isch dein Promlem? Warum lässcht du keinen an disch ran?"
Trisha hatte keine Ahnung worauf er hinauswollte. Das ergab alles keinen Sinn.
"Isch bin verrückt nach dir un du merks es nisch." Er überlegte.
"Oh, isch sollte jetz nach Hause gehen." Er drehte sich um und ging Richtung Ausgang.
"James, warte!" Sie bezahlte und rannte James hinterher. Damit hatte sie nicht wirklich gerechnet. War sie so blind? Sie war so unendlich dumm.
"James!" Verdammt wo war er hin. So schnell konnte er in seinem Zustand nicht rennen.
"Trish?" Sie erschrak. Er kam auf sie zugewankt.
"Esch tut mir leid. Isch sollte nisch mit dir schimpfen. Hicks. Sorry." Er grinste wieder.
"Du Idiot." Sie wollte noch mehr sagen, doch dazu kam sie nicht.
Wilson nahm seine Hände, hielt ihren Kopf sanft fest und küsste sie.
Trisha war überrumpelt. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Herz explodiert und hoffte innigst, dass das nicht wieder ein Traum war. Dafür fühlte es sich einfach zu real an.
Sie konnte nicht glauben, was da gerade passierte.
Als Wilson sich von ihr gelöst hatte, starrte sie quasi durch ihn hindurch. Sie hätte am liebsten geheult vor Glück, doch sie musste sich zurückhalten. Wie kam das denn rüber? Sie war unendlich glücklich.
"Siehsu. Geht doch." Wilson lächelte sie an.
"Lass uns fahren."
Zuletzt geändert von Johanna84 am Mi 17. Nov 2010, 22:17, insgesamt 1-mal geändert.
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13. Filmriss
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In der Wohnung angekommen, stolperte Wilson als erstes über sein Schuhregal und fiel fast zu Boden, inklusive Trisha, die ihn stützte.
"Uppss." Er grinste Trisha an.
"Nix passiert", antwortete sie und wusste nicht wohin.
"Wo ist das Schlafzimmer nochmal, James?" Er schaute sie ungläubig an.
"Na, du gessh aba mal ran. Daah." Sein Zeigefinger wies auf die Tür neben der Küche. Trisha schüttelte den Kopf.
"Wir bringen dich ins Bett. Du bist ja hackevoll." Sie lotste ihn mit Müh und Not ins Schlafzimmer.
Als er auf dem Bett lag, musste sie schmunzeln. Kaum das er drin lag, schnappte er sich das Kopfkissen und umarmte es.
Sie zuckte mit den Schultern. Schuhe, Jeans und Hemd waren schnell ausgezogen. Sie nahm die Decke vom Fußende und deckte ihn damit zu.
Am Kopfende angekommen, küsste sie ihn auf die Stirn.
"Schlaf gut, James."
Er murmelte irgendetwas unverständliches, ehe er sich die Decke fast über den Kopf zog.

Sein Kopf tat weh, er traute sich nicht die Augen zu öffnen.
Was war passiert? War er zu Hause?
Er konnte sich nur noch daran erinnern, dass House in zu einem Drink einladen wollte.
"Du brauchst Ablenkung", hatte er zu ihm gesagt.
Wie viel hatte er getrunken? Was hatte er getrunken? Wo war er überhaupt gewesen? Wie war er hierher gekommen?
Er merkte, warum er wach geworden war. Seine Blase drohte zu platzen.
Langsam setzte er sich aufrecht im Bett. In seinem Bett, wie ihm auffiel.
In seinem Kopf herrschte ein unmenschlicher Druck. Er schien bei der kleinsten Bewegung zu zerbersten.
Durst, er hatte einen Riesendurst.
Er nahm die Flasche Wasser, die am Bett stand, und leerte sie in einem Zug.
Was war das? Er roch frischgebackene Brötchen und Kaffee?
Wer war da in seiner Küche? Warum hatte er keine Kleider an?
Er konnte doch nicht in Boxershorts und T-Shirt an wem auch immer vorbeirennen.
Er stand auf, sehr langsam. Sein Kopf schien in einem Glas zu stecken.
Seine Schritte waren vorsichtig und leise.

Langsam öffnete er die Schlafzimmertür. Er traute seinen Augen nicht.
"Trish? Was machst du hier?" Wilson schaute Trisha ungläubig an.
"Frühstück? Wo, siehst du kaputt aus." Sie lächelte und schüttelte leicht den Kopf.
Er hatte ein Blackout. Das passte doch wieder. Hatte sie im Ernst was anderes erwartet?
Wilson öffnete den Medizinschrank und nahm zwei Aspirin.
"Ich geh dann mal duschen." Hoffentlich half das heiße Wasser, den Druck zu vermindern.
Er erschrak regelrecht, als er vor dem Spiegel stand. Sie hatte vollkommen Recht. Er sah kaputt aus. Wie konnte das passieren?
Er fasste sich mit beiden Händen an den Kopf und versuchte zu entspannen, aber es half nicht.

Als Wilson aus der Dusche kam, stand schon eine Tasse Kaffee fertig am Tisch.
"Oh, danke", sagte Wilson lächelnd. Seine Kopfschmerzen wurden langsam weniger.
"So ist besser", bemerkte Trisha und drehte sich um.
Warum war sie so verrückt nach ihm? Sie könnte sich selbst ohrfeigen. Warum hatte sie sich überhaupt Hoffnungen gemacht. War doch offensichtlich, dass es der Alkohol war. Was hatte sie sich erhofft? Das sie nach dem Kuss glücklich und zufrieden war?

Das Geräusch der Türklingel riss sie aus ihren Gedanken. Wilson stand auf um sie zu öffnen.
Er wollte die Haustür schnell wieder schließen, doch ein Stock quetschte sich zwischen Türblatt und Zarge.
"House! Was willst du hier?" Wilson war genervt.
"Ich wollte nur mal schauen, wie’s meiner Tochter geht." Er schaute Wilson fragend an.
"Was?" Es dämmerte ihm, worauf House hinauswollte.
"Das denkst du von mir?" Wilson kniff die Augen zusammen.
"Nein, das denk ich nicht von dir, ich bin mir sogar ziemlich sicher. Ich kenn dich. Obwohl ich bezweifle, dass bei der Menge Alkohol was gelaufen ist. Bekomm ich jetzt ’nen Kaffee?" Er schaute Wilson unschuldig an.
"Warte hier." Er ging in die Küche.
"Was ist diese Nacht passiert?" Wilson schaute Trisha fragend an.
"Nichts", sagte sie schulterzuckend und wäre am liebsten weggerannt.
"Nichts?" Irgendwie glaubte er ihr nicht.
"Du Idiot, du hast sie geküsst." House kam in die Küche getrottet.
"Ich würde auch nichts mehr davon wissen wollen an deiner Stelle", fügte Trisha flüsternd hinzu und ging Richtung Haustür.

Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
"Warte! Trish!! Bitte! Es tut mir leid." Er ging ihr hinterher.
House nahm sich kopfschüttelnd eine Tasse und ging zur Kaffeemaschine.
"Warte bitte, es tut mir wirklich leid. Es war nur..." Er hielt inne überlegte wie er die nächsten Worte wählen sollte. Den ersten Schritt hatte er ja schließlich getan, das wollte er nicht versauen.
"Ich hab zu viel getrunken, ja, was aber nicht heißt, dass ich es für falsch halte, was ich getan habe."
Trisha schaute ihn trotzig an und nahm ihre Jacke.
"Hör zu, du brauchst dich nicht zu entschuldigen, oder so. Ist schon OK. Wir sehen uns am Montag", sagte sie traurig. Sie war am Boden zerstört und hätte am liebsten laut geschrien.
"Halt die Klappe. Was redest du da für einen Quatsch?" Wilson stemmte die Hände in die Hüfte.
"Das hätte ich wahrscheinlich auch ohne Alkohol getan", sagte er überzeugt.
Trisha lachte.
"Wenn du meinst." Sie drehte sich um. James hielt sie am Arm fest und zog sie zu sich.
Trisha lief eine Träne das Gesicht runter. Er wischte sie mit seinem Daumen weg.
"Hey, ich mein das ernst." Wilson lächelte. Warum glaubte sie ihm nicht?
"Ganz ehrlich?", schluchzte sie.
"Ja." Er schaute ihr tief in die Augen. Am liebsten wäre er in ihnen versunken.
Seine Hand streichelte ihr über das Haar und wanderte in ihren Nacken.
Trisha lächelte. Also doch. Erleichterung, warum musste sie auch immer vom Schlimmsten ausgehen. Sie musste ihre Gefühle endlich unter Kontrolle bringen.
Sie schloss die Augen und erwiderte den Kuss.

Als die Beiden in der Küche angekommen waren, saß House immer noch am Tisch.
"Na, Ehekrach beseitigt." House grinste wie ein Honigkuchepferd.
"Ihr habt mich gerade reich gemacht."
"Du hast gewettet? Auf uns?" Wie hätte es auch anders sein können.
"Du bist ein Arsch."
Trisha setzte sich neben ihn, grinste ihn an und stahl ihm seine Tasse Kaffee.
Zuletzt geändert von Johanna84 am Mi 17. Nov 2010, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
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"Hey, haben wir noch was zu essen, oder haben deine Gelüste wieder zugeschlagen und den Kühlschrank geleert ?" Trisha hatte mächtig Hunger, sie hatte seit dem Frühstück nix mehr gegessen.

"Kriegst du nix in der Uni ?" maulte Nina. Sie saß auf der Couch, die eigentlich bequem war, aber ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte sie noch nie so unbequem gesessen.
"Machst du mir bitte was mit ?" Nina versuchte extra lieb zu gucken.
"Wer sagt, dass ich mir was zu essen mache ? " grinste Trisha.
" Nein schon gut, ich mach euch was mit. Alles in Ordnung mit dir ? Du siehst nich besonders happy aus." Trisha machte sich Sorgen. Nina schien die Schwangerschaft mehr bei zugehen, als sie zugeben wollte.
Nina nickte.
"Alles klar, Trish. Mach dir keinen Kopf. Wenn was ist sag ich´s dir. Versprochen. Was ist jetzt mit dem Essen?" Sie hatte sich mittlerweile mühsam vom Sofa erhoben und ging zu Trisha in die Küche.
"Du hast doch gerade mal die Hälfte um ? Was machst du in ein paar Monaten ?" Trisha grinste,ging zum Kühlschrank und nahm Tomaten heraus.
Nina streckt ihr die Zunge raus und ging zu ihr an die Arbeitsplatte.
"Wann kommt James eigentlich wieder zurück ?" Sie schnappte sich eine Tomate und biss hinein.
"Heute Abend, soweit ich weiß. Aber er wollte wieder anrufen."
"Du hast ihn vermisst, hab ich Recht ?" schmatzte Nina.
Trisha nickte nur und füllte die Tomaten in den Mixer.

"Kannst du mal aufhören so gut zu kochen ? " Nina streichelte über ihren Bauch.
"Musst du auch immer so viel essen ?"
Es klingelte. Trisha stand schnell auf und ging zur Tür.
"Woher weißt du wo ich bin ?" Sie sah Wilson fragend an.
"Wo sollst du sonst sein ?" antwortete er schulterzuckend.
"Schön dass du wieder da bist." Sie lächelte und küsste ihn.
"Hast du Hunger ? Ich hab Nudeln gekocht." Sie gingen in die Küche.
"Hi, Nina. Wie gehts ?" Er hatte die Hände in der Hosentasche und stand im Türrahmen.
"Na los. Verschwindet schon. Ich komm schon klar." Trisha grinste und schmatzte Nina einen Kuss auf die Backe.
Sie gingen zum Auto und fuhren zu Wilsons Wohnung.
"Na wie war der.." weiter kam Trisha nicht, denn Wilson küsste sie, so wie die Wohnungstür verschlossen war.
"Ich hab dich vermisst." flüstere er und strich ihr eine Haarsträhne sanft aus dem Gesicht. Er sah ihr tief in die Augen. Sie konnte ihm keine Antwort geben,denn seine Küsse übersäten ihren Hals und ihre Schulter sanft. Das machte sie fast wahnsinnig und das wusste er.
Ihr Shirt hatte er schneller ausgezogen, als ihr lieb war. Mit seinen Fingerspitzen fuhr er die Träger des BHs nach, bis er endlich am Verschluss ankam und diesen öffnete.
Im Schlafzimmer angekommen, lies er sich mit ihr sanft ins Bett fallen. Seine Hände strichen ihr zart über die Brust, was ihr eine Gänsehaut bescherte. Seine Küsse wanderten von ihrem Gesicht über die Brust zum Bund ihrer Hose. Dort verharrte er einen Moment. Ihre Haut war so weich, ihre Haare so zart. Er fuhr mit seinem Zeigefinger den Bund der Hose nach. Das war sein Fehler, denn Trisha setzte sich auf.
Sie grinste frech und schmiss ihn auf den Rücken. Flink kniete sich über ihn und küsste ihn leidenschaftlich. Ihre Hand wanderte zu seiner Jeans und öffnete sie langsam, ihre andere wanderte unter sein Shirt. Sie liebte das Gefühl, ihn unter Kontrolle zu haben. Plötzlich hielt sie inne.
"Dusche ?" grinste sie.
"Dusche ! " lächelte er schelmisch.

Sie rissen sich quasi gegenseitig die Klamotten vom Leib.
Die ersten Wassertropfen trafen ihre erregten Körper. Sie küssten sich exzessiv. Wilson fasste grob ihre Hüfte und zog sie dichter an sich heran. Er wollte in sie eindringen und das ohne weitere Verzögerung.
Aber Trisha drückte sich ein Stück weit von ihm weg. Sie lächelte und bahnte sich langsam den Weg vom Brustbein über den Bauch zu seinem Penis.
Sanft küsste sie ihn. Wilson sog Luft ein. Das machte ihn auf jeden Fall wahnsinnig und das wusste sie genau.

Sie spielte mit ihm. Mal schneller mal langsamer, mal härter mal sanfter.
"Moment", stöhnte er und zog sie nach oben. Wilson hatte das Gefühl zu explodieren. Und das wollte er in ihr, er drückte sie grob gegen die Duschwand und hob ihr Bein an.
Er genoss dieses Gefühl in sie einzudringen und hielt einen Moment still. Trisha schaute ihn fordernd an.
Dann, ohne Vorwarnung, stieß er sie so heftig er nur konnte. Trisha stöhnte auf. Genau das hatte ihr gefehlt.
Die Erregung war einfach zu groß, es dauerte nicht lange und Trisha krallte sich in seinen Rücken. Wilson schnaufte und Trisha merkte wie er in ihr zuckte.
"Du sollst mir nicht so den Rücken verkratzen", schimpfte er und lächelte sie an. Sie band sich gerade die Haare zusammen und ging auf das Bett zu.
"Lass die Haare doch offen. Sieht viel besser aus." Wilson schmollte. Sie sah einfach niedlich aus, mit ihren nassen Haaren und dem übergroßen Shirt, was eigentlich ihm gehörte.
"Halt die Klappe." Sie streckte ihm die Zunge raus.
Trisha krabbelte unter die Decke und legte ihren Kopf auf seine Brust. Er gab ihr ein so extremes Gefühl der Geborgenheit. Sie war noch nie so glücklich.

"Hast du was dagegen, wenn an Thanksgiving meine Eltern und mein Bruder vorbeikommen ?" Trisha hob den Kopf und schaute ihn fragend an.
"Ich muss doch dann nix kochen oder ? He, ich hab das noch nie gefeiert, ich wüsste gar nicht was ich kochen soll." Wilson lachte.
"Nein, du müsstest mir nur helfen, keine Angst. Außerdem fragt meine Mum andauernd, wann sie dich kennen lernt. Also, was ist ?"
"Hast du vor meinen Dad auch einzuladen ?" Trisha runzelte die Stirn.
"Klar, warum nicht." antwortete er, und zuckte mit den Schultern.
"Ohje, das wird ein Spaß." Trisha lachte und ließ sich wieder auf Wilsons Brust fallen.
"Gute Nacht." Wilson löschte das Licht und küsste sie auf die Stirn.

"Halt.Lässt du mich hier raus ?" Sie biss sich auf die Lippe.
"Ich hab heute frei und treff mich mit Nina zum Frühstück."
Wilson schaute zu ihr auf den Beifahrersitz.
"Ok."
Er hielt das Auto an.
"Warte kurz Trish." Er fummelte an seinem Schlüsselbund herum.
"Hier. Dann musst du nicht immer Nina auf die Nerven gehen. " Wilson hielt ihr zwei Schlüssel hin.
Trisha schaute ihn mit großen Augen an. Sie konnte es kaum glauben, er gab ihr seine Wohnungsschlüssel.
"Und wenn ich sie unbedingt nerven will ?" Sie nahm die Schlüssel und befestigte sie an ihrem Bund.
"Dann nehm ich die Schlüssel, die House sich hat nachmachen lassen."
"Danke.Bis nachher." Sie gab ihm einen Kuss und stieg aus dem Auto.

Nina saß schon da und biss gemütlich in ein Brötchen.
"Hey. Na du hast ja schon wieder nen guten Hunger." grinste Trisha und setzte sich zu ihr an den Tisch.
Nina fing an zu lachen.
"Warum lachst du ? Sind das wieder Stimmungsschwankungen ? Fängst du gleich an zu heulen ?" Trisha war verwirrt. Nina war so unberechenbar geworden. Hoffentlich legte sich das wieder.
"Nein. Aber du hattest Sex." Trisha fiel die Kinnlade runter.
"Was ? Woher willst du das wissen ?" Eine Kellnerin kam an den Tisch.

"Was kann ich Ihnen bringen ?" fragte sie genervt.
"Einen Kaffee bitte." antwortete Trisha im gleichen Ton. Wenn ihr der Job keinen Spaß machte, sollte sie sich doch einen anderen suchen, aber sie sollte es nicht an ihr auslassen. Dafür war Trisha zu gut gelaunt.
"Ich seh dir das an." grinste Nina.
"Boah, bin ich froh wenn du nich mehr schwanger bist, echt." Sie klaute Nina ein Brötchen.
"Eh, du kannst doch keine Schwangere beklauen. Hm warte, doch, du kannst das. "
"Rate mal." Trisha biss in das Brötchen.
"Du bist schwanger ?" Nina wusste nicht, worauf Trisha hinaus wollte.
"Hmpf, nein du Nulpe." Trisha rollte mit den Augen.
"Keine Ahnung sag schon." Die Kellnerin bracht endlich den Kaffee.
"Danke.Er hat mich gefragt, ob seine Verwandtschaft an Thanksgiving kommen darf."
"Uuuund ?" Nina sah sie erwartungsvoll an
"Und er hat mir seine Wohnungsschlüssel gegeben." Trisha grinste.
"Cool. Und welche Farbe nehm ich dann für das Kinderzimmer , Frau Architekt." Nina musste lachen und verschluckte sich dabei fast.
"Haha. Du bist doof. Denkst du ich zieh aus ?"Trisha nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.
"Warum nicht ?." Nina kam das gerade Recht.
"Du willst mich loswerden." Sie schaute Nina schockiert an.
"Neihein. Aber es doch besser so, oder nicht ?"
"Wart mal ab. Vielleicht will er seine Schlüssel heut Abend ja wieder haben." Trisha schüttelte den Kopf.
"Das bezweifle ich, Trish. Warum sollte er dich sonst seiner Mutter vorstellen wollen ? Er will dass du zu ihm ziehst, glaub mir." Sie zwinkerte Trisha zu.
"Wenn du meinst." Trisha legte ihr das angebissene Brötchen zurück auf den Teller.
Zuletzt geändert von Johanna84 am Mi 17. Nov 2010, 22:15, insgesamt 2-mal geändert.
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15. Past
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"Kannst du die Sachen nicht wenigsten aufessen ?" Nina fand das unglaublig nervig.
"Kommst du gleich noch mit ins Krankenhaus ?" Sie sah Trisha flehend an.
"Wieder ein Ultraschalltermin ? Gleiche Uhrzeit ?" Sie spielte mit dem Löffel in der Tasse Kaffee und schien nicht wirklich anwesend.
"Hm ja. Was ist los ? Warum bist du jetzt schon wieder so depri ?" Sie war so wechselseitig.
Nina schaute sie an. Trisha schien trotz allem nicht wirklich glücklich. Sie würde ihr eh nicht sagen, was sie wirklich belastet. Das tat Trisha immer erst dann, wenn es ihr schon meist zu schlecht ging oder Nina ihr schon ewig auf die Nerven gegangen war. Aber dafür hatte Nina im Moment einfach nicht die Kraft. Sie musste sich auf andere Sache konzentrieren.
Trisha schüttelte leicht den Kopf.
"Trish ! Was ist los ?" Nina wurde so langsam gereizt. Sie hatte einfach nicht die Nerven dazu.
"Nichts." sagte sie und hob leicht die Augenbrauen.
"Lass uns fahren, sonst kommst du womöglich noch zu spät." Trisha erhob sich von ihrem Stuhl. Sie drehte ihren Schlüsselbund in der Hand und betrachtete die Schlüssel von Wilson ganz genau.

"Wollen Sie denn wissen, was es ist, Frau Fischer ?" Dr. Smith fuhr mit dem Kopf des Ultraschallgerätes über Nina´s Bauch.
"Willst du wissen, ob dein Patenkind ein Junge oder ein Mädchen ist, Trish ?" Nina versuchte den Kopf zu Trisha zu drehen, die am Fenster stand. Sie starrte nach draußen.
"Wie du meinst, Nina." sagte sie beiläufig und kaute auf ihrem Fingernagel herum.
"Trish ? Hörst du mir überhaupt zu ?" Nina war erzürnt.
"Hm. Darüber reden wir noch. Hab ich ja auch noch ein Wörtchen mit zureden, nicht ?" Sie ging vom Fenster zu Nina.
"Ja oder Nein ?" Dr .Smith wurde ungeduldig, er hatte schließlich noch andere Termine.
"Ja, dann sagen sie´s halt." sagte Nina genervt und warf Trisha einen überaus bösen Blick zu.
Er schaute ein paar Sekunde auf den Bildschirm.
"Naja, ich denke es ist ein Junge. Aber 100% kann man das nie sagen, dass wissen Sie ja ?" Er öffnete die Schublade, nahm eine handvoll Tücher heraus und drückte sie Nina in die Hand.
"Wir sehen uns dann wieder in 4 Wochen, wenn nichts dazwischen kommt." Er reichte Nina die Hand und verließ den Raum.
Nina wischte sich das Gel vom Bauch und schnaufte. Sie war sauer auf Trisha. Konnte sie nicht einmal normal sein ?
"Was hast du für ein Problem Trish ?" fragte sie ohne auf zuschauen.
"Ich ? Ich habe kein Problem. Komm lass uns gehen. Ich muss noch was erledigen, sonst vergesse ich es noch." Trisha tippelte auf der Stelle.
"Aber zuerst gehen wir was trinken. Ich hab Durst." maulte Nina.

Trisha saß am Tisch und faltete ein Stück Papier mehrmals.
"Lass das. Was ist los ? Ich kenne dich. Du hast irgendwas, Trish. " Sie flehte ihre beste Freundin regelrecht an, mit ihr zu reden. Doch diese seufzte nur und faltete weiter.
"Trish. Bitte ! Irgendwas stimmt nicht mit dir. Nicht dass du nachher wieder dumme Sachen machst." Sie nahm Trishas Hände und stoppte sie damit zu falten.
"Wenn es unbedingt sein muss." Sie sah zu Nina auf. Tränen schossen ihr in die Augen. Sie konnte sie gerade so zurückhalten.
" Ich hab wieder Panikattacken im Schlaf. Ich trau mich kaum ins Bett zu gehen." Sie löste ihre Hände von Nina und faltete weiter.
"Was ? Oh Mann, Trish. Warum sagst du denn nichts ? Wie lange schon ?" Sie sah ihre Freundin bekümmert an.
"Ich weiß nicht, vielleicht ne Woche oder so." Sie schniefte kurz. Ihr Lächeln war falsch und schmerzverzerrt.
"Und James hast du natürlich nichts gesagt ?" Nina schüttelte den Kopf.
"Nein." Trisha nippte an ihrem Kaffee.
"Du musst es ihm sagen, Trish."
"Warum sollte ich das tun ?" Sie wurde wütend. Warum versuchten alle immer ihr zu sagen, was sie machen soll ?
"Weil er dein Freund ist ? Und weil du ihn nicht ewig blenden kannst. Irgendwann merkt er das."
"Und wenn schon." Trisha rollte die Augen.
"Ach, kommt jetzt wieder die Scheißegaleinstellung ? Trish ! Kriegst du eigentlich was mit ? Du bist gerade wieder dabei, alles zu versauen. Du schottest dich ab, das ist ganz und gar nicht gut."
"Wenn du meinst. Lass uns gehen, sonst mach ich die Änderung ja doch nicht."
Sie standen auf und gingen zu Trishas Büro.

"Dauert auch nicht lange, versprochen." Trisha sperrte die Tür zu ihrem Büro auf.
"Lass dir ruhig Zeit, ich vertrete mir die Beine." Nina lächelte Trish zu.
"Bis nachher, Trish."
Nina vergewisserte sich, dass Trisha die Tür geschlossen hatte und ging in Richtung Wilsons Büro.

Sie atmete ein paar Mal ein und aus. Nina wusste, dass das ein Vertrauensbruch war. Aber sie konnte ihr nicht mehr helfen.
"He, James. Hast du kurz Zeit für mich?" Sie öffnete die Tür nur ein Stück.
Wilson schaute verwirrt auf.
"Klar. Komm rein. Was ist los ?" Er legte Stift und Unterlagen beiseite.
"Es geht um Trish." Nina wurde nervös. Durfte sie das ? Eigentlich war es egal ob sie es durfte. Es war verdammt wichtig, dass sie das tat.
"Verdammt. Ich weiß, dass sie mich dafür hassen wird." Nina legte ihren Kopf zurück und überlegte, was und wie sie Wilson erzählen sollte.
"Wo ist sie ?" Er schaute sie rätselnd an. Was war mit Trisha ? Warum machte sie sich solche Sorgen um sie ?
"Sie ist in ihrem Büro. Wie soll ich das erklären ? Sie schläft verdammt schlecht. Und ich hab Angst, dass sie das zu sehr mit nimmt."
Jetzt hatte sie ihn komplett verwirrt.
"Sie schläft schlecht? Und deswegen machst du dir Sorgen ?" Vielleicht übertrieb sie es ein wenig mit ihrer Fürsorge für Trisha. Nina war schwanger, Hormone können so einiges erklären.
" Sie schläft nicht einfach schlecht. Sie hat Panikattacken." Nina stieß Luft aus. Verdammt jetzt würde Trisha sie bestimmt umbringen.
"Sie hat Panikattacken ? Und wie verlaufen die ? Weiß sie warum sie die hat ?" Warum erzählte ihm Trisha nichts davon? Vertraute sie ihm nicht? Oder hatte sie womöglich Angst ?
"Ich kann dir nicht sagen wie sie verlaufen. Das weiß nur sie. Sie sagt mir nur immer dass sie Panik bekommt im Schlaf. Ich weiß nur mit Sicherheit, dass das nicht gut ist für sie und dass es sie zerfrisst. Ich hab Angst, dass sie sich was antut., James. Es wäre nicht das erste Mal. Sie fängt an wie damals sich vor jedem zu verstecken."
In seinem Kopf schrillten die Alarmglocken.
"Du hast Angst dass sie sich was antut ? Das sie sich was antut ?" Sein Puls ging in die Höhe. War er so blind ? Warum sah er nicht dass es ihr nicht gut ging ? Er kam sich dumm vor.
Wilson stand von seinem Stuhl auf und ging in seinem Büro hin und her.
"Sie , verdammt nochmal, sie wird sich nicht umbringen, das glaub ich nicht. Aber sie hat geritzt und das ne ganze Weile, ohne dass es einer mitbekommen hat. Ich denke das sie damit am ehesten wieder anfängt. Hast du nicht die Narben auf ihrem linken Arm gesehen ? " Sie konnte kaum glauben, dass Trisha das noch so gut verstecken konnte.
Wilson war sprachlos. Er krempelte seine Ärmel nach oben und blieb stehen.
"Und was sollen wir jetzt tun ?" Wilson war absolut ratlos.
"Ich weiß es nicht." Nina zupfte an ihrem Shirt rum.
"Weiß House davon ?"
"Nein, um Gottes Willen." Sie schaute schockiert zu Wilson.
"Da ist noch ne Sache James."Nina biss sich auf die Unterlippe. Das war das Ende ihrer Freundschaft, davon war sie überzeugt.
"Willst du das sie zu dir zieht ?" Sie hoffte, dass er das nicht falsch verstand.
"Eigentlich nicht. Meinst du wegen der Schlüssel ?" Er setzte sich auf die Couch.
"Warum hast du sie ihr denn sonst gegeben ? Ich denke sie fühlt sich in die Ecke gedrängt. " Nina schaute ihn fragend an.
" Naja, ich dachte, dann muss sie nicht immer auf mich warten wenn sie Feierabend hat und du mal wieder deine Ruhe haben willst. Ist ja in letzter Zeit passiert. Und bisher hat sie hier gesessen und Däumchen gedreht, bis ich Feierabend hatte." Er zuckte mit den Schultern. Soweit hatte er nicht gedacht. Es war eine spontane Aktion gewesen. Warum dachte er nicht vorher nach ?
Er ging ohne ein weiteres Wort zu sagen aus seinem Büro.
"James, warte ! " Nina stand auf und ging ihm hinterher.

"Hey, was machst du denn hier ?" Er stand in der Tür und hatte die Hände in die Hüfte gestemmt.
Trisha sah verwundert auf.
"Ich muss hier was an dem Plan ändern, sonst vergesse ich das noch. Und da Nina eh den Termin hatte, passt das doch." sie widmete ihre Aufmerksamkeit kurz wieder dem Plan. Doch dann hob sie ihren Kopf wieder.
"Woher weißt du das ich hier bin ?"
"Ich hab Nina auf dem Flur getroffen." Er verschränkte die Arme.
"Gehts dir gut ?"

"Was hat sie dir erzählt ?" Das Nina nicht einmal die Klappe halten konnte.
"Das weißt du." Er ging auf ihren Schreibtisch zu und setzte sich auf den Stuhl.
"Trish, bitte ! Warum hast du mir nichts davon erzählt ?"
"Weil es dich nichts angeht !!" schnauzte sie. Nina stand mittlerweile in der Tür und weinte.
"Ich will dir nur helfen." Er nahm ihren linken Arm und schob den Ärmel hoch. Schockiert schloss er die Augen. War er so blind, dass er das übersehen hatte ? Es waren keine typischen breiten Schnittnarben. Diese Schnittnarben waren sehr fein und dünn, nebeneinander gereiht und zogen sich über den kompletten oberen Unterarm.
"Ach, das hat sie dir auch erzählt. Toll." Sie zog ihren Arm zurück und den Ärmel schob sie wieder runter. Sie warf Nina tödliche Blicke zu.
"Es tut mir leid, Trish. Was hätt ich tun sollen ?" Nina schluchzte.
"Du hättest dich nicht einmischen sollen." Sie stand auf und wollte ihre Jacke holen. Doch Wilson versperrte ihr den Weg.
"Was? Willst du ne Märchenstunde ? " Sie schüttelte den Kopf.
"Warum versucht ihr mir immer zu helfen ? Das funktioniert nicht. Da sind schon etliche vor euch gescheitert. Und du, Nina, weißt das. " Sie wurde lauter.
"Du bist wie dein Vater." Wilson schüttelte den Kopf.
"Ja und ?" Was sollte dieser Vergleich denn jetzt ?
"Was ist bloß los mit dir Trish ?" Er klang verzweifelt.
Jemand klopfte am Türrahmen.

"Was ?!" schnauzten beide zeitgleich.
"Was ist hier denn los ? " House kam ins Büro.
"Nina sitzt draußen zu heulen und ihr seht nicht aus als wärt ihr gut aufeinander zu sprechen. Also, was ist los ?"
"Das geht dich überhaupt nichts an." Sie drängte sich an Wilson vorbei und nahm ihre Jacke.
"Trish! Bitte ! Verdammt, ich kann dir nicht mehr helfen." Nina flehte sie regelrecht an. Trisha schüttelte nur den Kopf und räumte die Pläne zusammen.
"Sie hat Panikattacken und ritzt sich die Arme auf." Nina hatte das Gefühl, dass ihre Freundschaft in diesem Moment starb, wenn sie es nicht schon vorher getan hatte. Ihre Unterlippe war schon ganz blutig vom Draufbeißen.
House sah sie ungläubig an .
"Du machst was ?" Er war sauer.
"Und wenn." Sie würdigte ihn nicht eines Blickes. Wenn sich im Erdboden ein Loch geöffnet hätte, sie wäre sofort rein gesprungen.
"Und das findest du in Ordnung ?" Er ging auf sie zu und versuchte ihr ins Gesicht zu schauen.
"Nein." Sie schaute auf.
"Warum machst du es dann ?" Sie hatte resigniert, das sah er in ihrem Blick. Ihre Vergangenheit machte sie fertig, und sie hatte es akzeptiert.
"Besser als aus dem Fenster zu springen, oder nicht ?" Sie konnte die Träne nicht zurückhalten.
"Ihr habt keine Ahnung. Auch nicht du Nina. Du weißt nicht wie es ist, wenn man Angst vorm Einschlafen hat, weil man weiß dass man wieder Panik bekommt. Ein Alptraum ist ein Scheiß dagegen." Sie ging wieder zu ihrem Schreibtisch.
"Wenn wir keine Ahnung haben, dann erklärs uns." Wilson stellte sich neben sie. Er wusste nicht ob er sie in den Arm nehmen sollte oder nicht.
"Das ist nicht so einfach. Ich , ich leg mich ins Bett, schlafe ein. Dann denke ich, ich werde wach, aber bin es eigentlich gar nicht. Ich sehe alles wie es war als ich eingeschlafen bin, Schrank, Tür, einfach alles. Dann passiert irgendetwas was mich beunruhigt. Ich will aufstehen, oder etwas sagen, aber es funktioniert nicht. Ich kann nicht reden, oder irgendwelche Laute von mir geben. Ich kann mich nicht bewegen, so sehr ich es auch versuche. Mittlerweile weiß ich das ich dann träume, und versuche mich zu wecken. Dann kriecht dieses Engegefühl in mir hoch, als wenn einem einer den Hals zudrückt. Mein Blutdruck ist extrem hoch, wenn ich aufwache und ich habe dann so ein Säuseln im Ohr, wie wenn man zu doll die Luft anhält. Ich hab zeitweise sogar das Gefühl, dass ich in der Zeit gar nicht atme. Naja, und wenn ich versuche mich zu wecken, zucke ich extrem. Fragt doch Nina, sie hat es oft genug mitbekommen. Wenn ich dann endlich wach bin, ist das wie eine Erlösung. Das zieht an den Nerven. "
Trisha stand auf und ging in Richtung Tür. House und Wilson standen wie versteinert da.
Sie drehte sich um und wollte anscheinend noch etwas sagen. Doch dazu kam es nicht, sie kippte einfach um.
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16. Hilfe
Beitrag
Schmerz, der Kopf tut weh. Wobei eigentlich ist es gar kein Schmerz, sondern mehr ein Druck, als würde der Schädel auseinanderbrechen wollen.
Wo bin ich ?
Mach die Augen auf Trisha. Los, mach sie auf. Warum öffnest du sie nicht. ? Du willst doch wissen wo du bist?
Ja, ich mach sie ja schon auf. Ich versuche es. Nach einer kleinen Anstrengung gelingt es sogar.
Wo bin ich ?
Ich bin in meinem Büro. Ich sollte mal die Pläne aufheben und sortieren, es sieht nicht gerade einladend aus, wenn alles so auf dem Boden liegt. Ach, eigentlich ist es egal.
Warum ist es hier so dunkel ? Ich bin allein. Wo sind denn alle ?
Ich sollte das Licht anmachen. Wo ist nur dieser verdammte Lichtschalter ?
Wo sind die Möbel hin ? Warum ist hier keiner ?
Dein Herz schlägt schneller, Ruhig bleiben, Trisha, überleg genau.
Wann hast du eigentlich versucht, das letzte Mal das Licht anzumachen. Hier ist kein Lichschalter.
Es ist so dunkel, die Möbel sind nicht da. Nur Pläne auf dem Boden.
Dein Atem geht schneller. Geh zum Fenster,
LOS geh schon, schnell.
Da ist nichts. Nur ein Vorhang der im Wind weht, kein Fenster, nur gähnende bedrohliche schwarze Leere. Was ist hier los ?
Wach auf Trisha, Du träumst schon wieder.
Ruhig atmen, beruhige dich, du träumst nur. Schließe die Augen und zähl bis fünf.
Eins.....zwei.....drei.....vier.....fünf.

Öffne die Augen wieder, du bist in Sicherheit. Schlafzimmer, ich bin in einem Schlafzimmer.
Schau dich um.
Ich schau mich ja um. In welchem Schlafzimmer bin ich ?
Du weißt es.
Oh, Moment, doch das ist James Schlafzimmer. Wo ist James ? Er liegt nicht neben mir. Er ist bestimmt schon aufgestanden.
Steh auf Trisha, schau nach.
Ja ich stehe ja auf.
Ich kann mich nicht bewegen. Mein Arm, meine Beine, ich kann mich noch so anstrengen, ich kann sie nicht bewegen. Sie sind so unendlich schwer.
Was soll das? Ich will das nicht ! Kann das nicht mal aufhören ? Nicht schon wieder.
Was aufhören Trisha ? Da ist nichts.
Ich kann mich nicht bewegen, verdammt. Ich träume immer noch.
Dein Puls rast Trisha.
Schrei, schrei so laut du kannst !
Aber da ist keine Stimme zum Schreien, noch nicht mal der Atem dafür ist da.
Panik, sie kriecht langsam aber sicher hoch. Du fühlst es , nicht ? Sie frisst sich in deine Gedärme, in dein Herz.
Hörst du dieses Geräusch ? Es ist wie ein Sirren einer Stechmücke, nur zigmal so laut.
Angst, panische Angst.
Ich will nicht schlafen, ich will wachsein.
Werd verdammt nochmal wach Trisha !


Ein Schrei. Sie schreckte hoch. Atmete viel zu schnell. Sie schaute sich um. Verschwommene Bilder.
"Trish ?" Sie hörte nur gedämpft. Ihr Herz schlug immer noch viel zu schnell. Und dieses Geräusch im Ohr machte sie wahnsinnig.
"Trish ? Hey, alles klar mit dir ?" Das verschwommene Bild wich und sie sah House vor sich. Er fuchelte mit einem Licht vor ihren Augen hin und her. Das Geräusch wurde leiser, ihr Herz schlug langsamer.
"Wo bin ich ?" fragte sie mit zittriger Stimme.
"Du bist einfach umgekippt. Du bist in James Büro." sagte er besorgt. Sie merkte sofort, dass das kein Traum war.
Es war schon wieder passiert. Sie konnte nicht mehr, sie wollte nicht mehr.
Trisha brach in Tränen aus.
"War das eine dieser Attacken ?" Wilson kniete vor ihr vor dem Sofa. Sie nickte.
"Komm her." Er setzte sich zu ihr und nahm sie in die Arme.
"Alles gut." Wilson versuchte sie zu beruhigen. Doch sie drückte sich von ihm weg.
"Alles gut ? Nichts ist gut." Sie stand auf und hielt sich den Kopf.
"Du solltest vielleicht mal mit einem Psychologen sprechen." sagte House und ging auf sie zu. Er machte sich große Sorgen.
"Denkst du nicht, das hab ich schon gemacht ? Drei Psychologen haben versagt." Sie schluchzte immer noch.
"Nur weil ich nicht will, dass sie noch mehr in meiner Kindheit graben. Es reicht, dass ich mich an Sachen erinnere, die ich lieber vergessen würde. Die wollen immer nur noch mehr ausgraben, und das ist nicht die beste Idee hab ich das Gefühl. Manche Sachen sollte man lieber im Dunkeln lassen." Trisha ging hin und her. House stellte sich vor sie und versperrte ihr damit den Weg.
Sie konnte extreme Gefühle entwickeln. Das wusste er mittlerweile. Sie konnte in manchen Situationen einen extremen Hass entwickeln, so dass er schon fast Angst vor ihr bekam. Beim Autofahren war das noch lustig, aber nicht mehr wenn es sich auf Menschen bezog, mit denen sie zu tun hatte.
Ihr Blick zu Nina verriet ihm alles.
"Trish, beruhige dich." Er wusste nicht was er sonst sagen sollte. Klar er wäre auch sauer.
Aber Trisha war nicht nur einfach sauer oder enttäuscht, das wäre zu einfach. Sie sah in solchen Momenten nur noch rot. Man konnte fast sagen, sie war in einem Blutrausch. Und das wusste Nina genau.

Wut, sie war wütend. Warum hatte Nina das getan ? Sie war so enttäuscht. Sie hätte es wissen müssen. Man konnte einfach keinem Menschen vertrauen.
"Trish, es tut mir so leid. Was hätte ich tun sollen ?" Nina hielt ein bisschen Abstand. Sie sah das Funkeln in den Augen ihrer besten Freundin. Sie kannte dieses Funkeln. Jedem Menschen dem sie es bisher zugeworfen hatte, wurde von Trisha aus ihrem Leben verbannt, ausnahmslos und ohne Rückfahrschein.
"Lass mich einfach in Ruhe." Versuchte sie ruhig zu sagen.
"So einfach machst du es dir ? Schiebst mich weg ? " Nina verschränkte die Arme.
Trisha schüttelte nur den Kopf.
"Trish ! Sag doch was. Bitte." Nina wusste, dass Trisha sich anfing zu verschließen. Wenn sie nicht gegensteuerte, würde sie nie wieder mit ihr reden.
"Was soll ich denn schon sagen ? Das du mich mal kannst ?"
"Weiß ich nicht, bist du sauer ? Bist du wütend ? Sag es mir. Nur red mit mir bitte."
"Das würde doch eh nichts nützen." Sie klang gleichgültig.
"Was soll das heißen ? Du gibst auf ? 20 Jahre Freundschaft schmeißt du einfach auf den Müll ?" War es zu fassen, was Trisha da gerade abzog ? Nina setzte sich auf die Couch. Ihr Kreislauf verkraftete das alles nicht mehr. Sie musste doch ruhig bleiben.
"Du hast sie auf den Müll geschmissen. Mein Vertrauen hast du nicht nur missbraucht, du hast es mit Füßen getreten. Und das passiert nicht nochmal."
"Sie wollte dir nur helfen !" warf House dazwischen.
"Sie hat dir kein Geld geklaut, sie hat dich nicht betrogen, sie hat dir nicht den Freund ausgespannt. Sie wollte nur helfen. Trish, überleg genau was du machst. Sei nicht dumm! " Hoffentlich machte sie keinen Unsinn. Da kam ihm eine Idee.

"Ich wette mir dir, dass ich einen Therapeuten an der Hand hab der dir helfen kann."
Ihr Blick wanderte zu ihrem Vater. Wollte er allen Ernstes darüber wetten. Sie grinste. Diese Wette würde er verlieren. Sie würde ihm beweisen, dass er unrecht hatte.
"Gut. Um was wetten wir ?" Sie stemmte die Hände in die Hüfte. Wilson hielt eine Hand an seine Stirn und schüttelte den Kopf. Sie war wirklich genau wie ihr Vater.
House grinste. Er hatte es gewusst.
"Gut. Wenn ich Recht habe, ist dir geholfen, du hast keinen Einsatz außer, dass du dich nicht querstellst, nur damit du die Wette gewinnst. Wenn du Recht hast, dann..." Ihm fiel nichts ein, was er sagen sollte.
"Dann bezahlst du mir nen Urlaub. Nach Griechenland, zwei Wochen." Trisha grinste, das war ein leichtverdienter Urlaub für sie.
"Nur wenn du dann Nina mit nimmst." Trisha rollte die Augen.
"Wenn es unbedingt sein muss. Abgemacht ?"
"Abgemacht ! "
Er drehte sich um und wollte gehen.
"Oh, und noch was Trish. Erstens wirst du die nächsten paar Tage zu Hause verbringen. Und zweitens kommst du mit."
"Wohin ?" Sie schaute ihn ungläubig an.
"Na zum Therapeuten. Bestimmt nich zu McDonalds.Los" Er zeigte mit dem Stock auf die Tür.
"Jetzt ?"
"Ja jetzt ! Denkst du ich geb dir Zeit, dass du dich noch in Ruhe auf deinen Widerstand vorbereiten kannst ?" Er grinste.
Trisha stand wortlos auf und ging langsam an Wilson vorbei.
"Bis nachher." flüsterte sie und wollte gehen, doch Wilson hielt sie am Arm fest.
Er schaute sie auffordernd an und nickte mit dem Kopf in Richtung Nina.
"Später." sagte sie und ging ohne Nina anzuschauen mit House aus dem Raum.
"Das wird schon." sagte Wilson und lächelte zu Nina.

Etwas später saßen sie in Houses Büro.
"Was denkst du ? Wird Trish überhaupt ein Wort mit Dr. Miller reden ?" House warf seinen Ball mehrmals gegen die Wand.
"Ich hoffe es." sagte Wilson und machte sich noch immer Vorwürfe, dass er anscheinend alles übersehen hatte..
"Warum sind die anderen an ihr gescheitert?" House wandte sich zu Nina. Diese wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.
"Weil sie zuviel wissen wollten, wie Trish es gesagt hat. Ich war einmal dabei. Sie wollten ihre ganze frühe Kindheit erforschen, und das will Trish einfach nicht, weil ihr die Sachen reichen, die sie weiß. Aber das wollten die nicht einsehen und haben sie regelrecht gedrängt. Da hat sie die Notbremse gezogen und das ganze abgebrochen."
Sie nahm ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und schnäuzte sich die Nase.
"Sie fängt sich wieder." sagte House zu Nina. Irgendwie tat sie ihm leid.
"Was ist damals passiert House ?" Wilson stand auf und ging zur Kaffeemaschine.
"Das musst du sie schon selbst fragen." Er stoppte den Ball und drehte ihn in der Hand.

Trisha kam ins Büro und grinste.
Die drei standen da und schauten sie neugierig an.
"Uund ?" fragte House. Er würde zu gern wissen über was sie geredet hatten.
"Sie ist ein Quacksalber" Trisha schüttelte den Kopf und setzte sich.
"Wieso ?" Er runzelte die Stirn. Das hatte noch niemand über Dr. Miller gesagt.
"Sie hat mir anderthalb Stunden ein Schönwetter-blabla-Gespräch gehalten. Sehr sinnvoll. Wenn das so weitergeht, kann ich ja schonmal buchen." Sie grinste.
Nina saß in der Ecke und wusste nicht,was sie tun sollte. Sie nahm noch ein Taschentuch aus ihrer Tasche und fing an es zu zerreißen. Trisha versuchte, nicht zu ihr zuschauen. Doch das schaffte sie nicht. Ihre Blicke trafen sich und Nina schöpfte ein wenig Hoffnung. Trisha löste sich schnell wieder.

"Los. Fahren wir nach Hause." Sie standen auf und gingen zum Parkplatz.
"Ich hol dich am Montag ab:" sagte Wilson, gab ihr einen Kuss und stieg in sein Auto. Trisha legte den Kopf in den Nacken.
"Oh Mann. Muss das wirklich sein ?" House nickte ihr zu. Sie hatten die ganze Autofahrt kein Wort geredet.

"Na, das wird ein sehr ruhiges Wochenende." sagte Trisha und sperrte die Wohnungstür auf.
Nina war froh, dass Trisha zu Hause blieb, das war ein gutes Zeichen. Sie war wohl sehr stur und würde kaum ein Wort mit ihr reden, aber das war wenigstens etwas. Auch wenn sie es nur machte, weil House und Wilson das so wollten.
Es hätte schlimmer sein können.
Zuletzt geändert von Johanna84 am Mi 17. Nov 2010, 22:20, insgesamt 2-mal geändert.
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17. Friends will be friends
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Abends saß Trisha auf der Couch und starrte auf den Fernseher. Wenn man sie gefragt hätte, was gerade läuft, hätte sie wahrscheinlich keine Antwort geben können. Sie war enttäuscht, wütend und traurig.
War sie so kaputt, dass ihre beste Freundin schon an ihr verzweifelte? Die Miller würde doch auch nur dasselbe erzählen, was die anderen erzählt hatten, davon war Trisha überzeugt. Oder war sie wirklich so fertig, dass ihr keiner mehr helfen konnte?
Sie schüttelte den Kopf. Als sie klein waren, war alles noch so einfach. Auch wenn viel passiert ist, so war doch alles ein Stück weit leichter zu ertragen.

Sommer ´89
Die Luft roch süß nach Flieder. In der einen Ecke stand ein großer Fliederbaum, in der anderen Ecke ein kleiner Pflaumenbaum. Es war einer der nicht ganz so heißen Sommertage, die man einfach draußen verbringen musste.
"Du kriegst mich nicht, du kriegst mich nicht." Das kleine blonde Mädchen rannte über die Wiese und streckte ihrer Freundin die Zunge raus.
"Und ob ich dich kriege!" Das andere Mädchen rannte so schnell sie konnte und doch schaffte sie es nicht.
"Du bist ne lahme Ente, Nina." Trisha blieb stehen und grinste. Nina war außer Atem.
"Und du bist gemein." Nina verschrenkte die Arme und schmollte.
Trisha rannte zum Pflaumenbaum, schnappte sich eine der größten Pflaumen und steckte sie ganz in den Mund. Nina schüttelte sich bei dem Anblick.
"Meine Mama sagt, die muss man vorher waschen und aufschneiden, damit man gucken kann ob da keine Tiere drin sind."
Trisha zuckte mit den Schultern und nahm die nächste Pflaume. Nina aber ging dazwischen, bevor ihre Freundin sie essen konnte, und brach die Pflaume auf. Sie nahm die eine Hälfte und hielt sie Trisha vors Gesicht.
"Siehst du ,Tiere! Und wenn du die mitisst, dann wachsen die in deinem Bauch und dann platzt du." Trisha verzog das Gesicht und ging vom Pflaumenbaum weg.
"Ich will kein fangen mehr spielen, Trish. Mir ist langweilig." Nina setzte sich auf den Boden und riss einzelne Grashalme aus.

"PATRICIA!" Der Ruf ihres vollen Namens gefiel ihr nicht. Er war laut und böse. Das hieß nichts Gutes, wenn man sie so rief.
"Ja, Mami?" Trisha ging in Richtung Terrasse zu ihrer Mutter.
"Hast du", ihre Mutter schnaufte regelrecht vor Wut, "hast du von den Keksen gegessen, die auf dem Tisch stehen?" Sie sah ihre kleine Tochter mit einem Blick an, den man als puren Hass interpretieren konnte.
Trisha hatte Angst.
"Ja, Mama", sagte sie leise und hatte den Kopf gesenkt. Sie spielte nervös mit einer Haarsträhne.
"Weißt du eigentlich wie ich jetzt vor meinen Freundinnen da stehe? Eine freche Göre, die nicht die Finger von Sachen lassen kann? Du bist die Art Kind, die man sich nicht wünscht. Ich bin doch echt verflucht." Was war aus dem kleinen süßen Mädchen geworden? Warum hatte sie ein so ungezogenes und schwieriges Kind? Sie fühlte sich bestraft.
Nina versteckte sich hinter dem Pflaumenbaum.
"Aber Mami." Jennifer holte aus und schlug ihrer Tochter mit der flachen Hand ins Gesicht.
"Du widersprichst mir? Du bist doch echt das Letzte. Du bist keinen Deut besser als dein Vater."
"Es tut mir leid Mami…" Sie schaute mit Tränen in den Augen nach oben. Ihre Backe war heiß und pochte. Sie glaubte den Geschmack von Blut in ihrem Mund zu schmecken.
"Du kannst mich mal. Es wär besser, es würde dich nicht geben." Jennifer nahm die Packung Zigaretten, zündete sich eine Zigarette an und zog genüsslich daran.
"Ich hab dich doch lieb, Mami." Trisha verstand die Welt nicht. Sie ging auf ihre Mutter zu, wollte in den Arm genommen werden.
"Verschwinde!" Mit diesen Worten schubste sie ihre Tochter wieder Richtung Garten.


Trisha lächelte, ihr lief eine Träne das Gesicht runter. Das war das erste in ihrem Leben an das sie sich erinnerte. Sollte man sich an so was erinnern? Wie konnte ein Leben verlaufen, wenn es so angefangen hatte?
"Was ist, Trish ?" Nina sah besorgt zu ihrer Freundin.
Trisha schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck aus ihrer Bierflasche.
"Red doch bitte mit mir." Nina wusste nicht was sie tun sollte. Sie fing an zu weinen.
"Na klasse, die Hormone?" Trisha hätte sie am liebsten in den Arm genommen, aber sie tat es nicht. Die Enttäuschung war einfach noch zu groß.
"Nein, Du blöde Kuh!" Nina war jetzt stinksauer.
"Du kapierst einfach gar nichts. Ich reiß mir den Arsch für Dich auf, damit ich Dich nicht verliere und weil ich ne Scheiß Angst um Dich hab. Und Du willst mir die Freundschaft kündigen ?"
"Angst um mich? Denkst Du ich tu mir was an? So weit kommt’s noch." Trisha schüttelte den Kopf und leerte ihre Flasche. Sie stand auf, ging in die Küche, öffnete den Kühlschrank und nahm eine weitere Flasche Bier.
"Es wäre nicht das erste Mal, Trish. Und das weißt du."
"Ach komm Nina. Ich war 14 und hab mir ein bisschen den Arm aufgekratzt. Mein Gott, das war ne Phase. Wie für andere HipHop oder so. Denkst Du ich bin stehengeblieben?" Sie glaubte das nicht. Warum wollten alle Hobbypsychologen sein?
"Trish. Es wäre kein Wunder. Und ich glaube, Du weißt das selbst. Ich kenne Dich. Du fühlst dich beschissen, egal wie gut es Dir geht. Es ist scheiße, wenn man sich von keinem wirklich geliebt fühlt. Und noch schlimmer ist es, wenn man so verbittert durch die Welt rennt wie Du. Es ist Mist, was passiert ist. Aber Du kannst es nicht ändern. Mach das Beste draus, Trish. Geh zu dieser Dr. Miller, red mit ihr, und komm mit Dir selbst mal klar. Du kannst Dich selbst nicht leiden, das ist dein Problem. Ich weiß, das deine Mutter dir oft genug suggeriert hat, dass Du böse und was weiß ich was bist. Aber Trish, nur weil das Miststück das so gesehen hat, heißt das nicht, dass andere das auch so sehen." Nina griff nach einem Taschentuch und schnäuzte sich die Nase.
Trisha lachte leise auf und fuhr mit dem Finger über den Hals der Flasche.

"Verdammt Trish. Du bist meine beste Freundin. Ich behaupte mal, dass ich Dich liebe. Und ich darf das sagen, ich kenn Dich seit 20 Jahren. Du bist wie eine Schwester für mich. Dein Vater liebt Dich auch, und James brauch ich ja wohl nicht extra zu erwähnen. Man Trisha, Du bist kein böser Mensch. Du bist nett, Du hasst Ungerechtigkeit, und versuchst denen zu helfen, denen sie widerfährt. Du hast ein großes Herz und würdest mehr Menschen reinlassen, wenn es Dir selbst möglich wäre. Du bist extrem, ja. Aber erstens kenn ich Dich nicht anders und zweitens mag ich genau das an Dir. Wenn Du nicht so wärst, könntest Du nicht so arbeiten. Woher willst Du sonst die Leidenschaft für diesen Beruf hernehmen? Du bist gut so wie Du bist, nur das musst Du auch mal selbst erkennen. "
Es klingelte.
Trisha stand auf, biss sich auf die Lippe und ging zur Tür.

Zurück im Wohnzimmer, schmiss sie einen braunen DIN A4 Umschlag auf den Tisch und setzte sich wieder hin.
"Wo waren wir? Ah ja. Du hast keine Ahnung wie das ist. Du telefonierst mit deiner Mutter mindestens einmal die Woche. "
Nina schaute sie mit großen Augen an.
"Ich kann mir nicht vorstellen wie es ist? Ich bin nicht blind Trish." Sie musste ruhig bleiben. Aufregung war nicht gut für den Kleinen.
"Ich musste mit ansehen, wie meine beste Freundin, die ich damals schon verdammt lieb hatte, verprügelt wurde. Ich habe gesehen, was deine Mutter dir angetan hat Trish. Und ich meine damit nicht die eine Ohrfeige, Süße. Sondern diese öffentlichen Demütigungen, und das keiner der Erwachsenen dazwischen gegangen ist, wenn sie auf dich eingeprügelt hat. Was denkst du wie das ist? Wenn man hilflos dabei steht und nichts machen kann? Denkst du im Ernst, dass lässt mich kalt? Meinst du ich mach mir umsonst solche Gedanken um Dich?"
Sie stand auf und ging im Wohnzimmer umher. Ein Ziehen kroch in ihren Rücken. Sie versuchte es mit der Hand zu mildern.
"Nina, setz dich bitte. Und hör auf dich so aufzuregen. Hast du Schmerzen?" Das Befinden ihrer besten Freundin konnte sie nicht kalt lassen. Nina hatte sie nie im Stich gelassen. Sie war überhaupt die einzige Person die immer für sie dagewesen war.
"Holst du mir ein Magnesium?" Nina setzte sich schnaufend auf den Sessel.
"Bist du sicher dass das reicht?" Sie schaute Nina zweifelnd an.
"Dr. Smith hat gesagt, wenn ich ein Ziehen spüre, soll ich Magnesium holen. Zwei Tabletten auf ein Glas Wasser. Wenn es dann nicht besser wird, soll ich ins Krankenhaus."
Trisha ging in die Küche und kam mit einem Glas sprudelnder Flüssigkeit wieder.
"Hier. Entschuldige." Trisha hatte den Kopf gesenkt und zwirbelte ihre Haare. Nina nahm eine Hand und strich ihr über den Kopf. Sie merkte wie Trisha zusammenzuckte.
"Komm her." Sie nahm ihren Arm und schlang ihn um Trisha, so fest sie nur konnte. Sie merkte, wie sie anfing zu beben.

"Was hab ich ihr getan? Warum war sie so böse zu mir?" Trisha hörte nicht auf zu schluchzen.
"Schhhht, Trish. Hey, es ist nicht deine Schuld. Die Frau war krank, und damit meine ich, dass sie nen Riesenknall hatte."
Trisha krallte sich in Ninas T-Shirt fest. Sie war die einzige die sie verstand.
"Es tut mir wirklich leid, Nina. Das musst du mir glauben. Ich weiß doch, dass du mir nur helfen willst. " Sie löste sich von Nina und schaute sie mit verheulten Augen an.
Plötzlich fingen beide an zu lachen.
"Ist dir eigentlich bewusst, dass ich wegen dir keine Pflaumen mehr esse?" Trisha versuchte böse zu gucken, aber es sollte ihr nicht gelingen.
"Was ist das für ein Umschlag?" Nina linste auf den Tisch.
"Oh, nein, vergiss es. Den mach ich selbst auf. Ist von einem Notar aus Frankfurt, Dr. Graf, steht mal drauf."
Sie nahm den Umschlag, öffnete ihn, und las den Brief durch.
"Cool, ich werde wohl für ne Woche allein nach Frankfurt fliegen müssen. Du darfst ja nicht mehr fliegen, glaube ich." Trisha grinste.
"Echt ? Was ist in Frankfurt?" Nina wurde immer vorwitziger und der Drang Trisha einfach den Brief zu klauen, und selbst zu lesen, lies sich nicht unterdrücken.
"Meine Großeltern sind gestorben und ich soll wegen der Testamentseröffnung kommen. Na das wird ein Spaß." Trisha fing an zu lachen.
"Und du willst wirklich alleine dahin?" Nina streichelte sich über den Bauch.
"Komm mal her." Sie winkte Trisha bei.
"Was ? Ist es noch nicht besser?"
"Doch. Pass mal auf." Sie nahm ihre Hand, schneller als Trisha reagieren konnte und legte sie auf den Bauch.
Sie spürte es. Etwas versuchte anscheinend ihre Hand wegzudrücken. Das fühlte sich komisch an.
"Wow. Kennst du den Film Alien? Das sieht genauso aus, bevor die Viecher durch den Brustkorb brechen." Sie grinste Nina an.
"Du bist doof Trish." Nina schüttelte den Kopf. Auf so was konnte auch nur Trisha kommen.

Als Wilson montags in sein Büro kam, lag ein Zettel auf seinem Schreibtisch. Er war von Trisha, das erkannte er direkt an der Handschrift. Neben dem Zettel lagen fein säuberlich die Schlüssel, die er ihr gegeben hatte.
Für einen kleinen Moment blieb sein Herz stehen, als er den Zettel las.
"Sorry. Sei nicht böse. Bin in ein paar Tagen wieder zurück. Frag Nina wenn du was wissen willst."
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19. Himmelblau
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Also." druckste Trisha im Büro rum. Wilson stand teilnahmslos vor ihr.
"Warum seid ihr alle so komisch heute ?" Ihr kam das alles nicht normal vor.
"Trish.Trihiiisch." War das Nina ? Die Stimme klang so fern. Sie drehte sich um, um zu schauen wo Nina ist. Am Ausgangspunkt angekommen, sah sie, dass Wilson verschwunden war.
"Oh nein." Sie ließ den Kopf nach vorne fallen.
Trisha schreckte hoch.
"Mein Gott. Musst du mich so brutal wecken ? Hab gerade so cool geträumt." Trisha gähnte und strich sich über die Haare.
"Du hast verschlafen. Man sollte abends nicht so viel trinken, wenn man am nächsten Tag arbeiten muss." Trisha schaute auf die Uhr 07:00 Uhr . Sie hatte noch nicht verschlafen, das war noch genug Zeit um Kaffee zu trinken. Sie musste grinsen, das war typisch Nina.
Trisha nahm sich einen Kaffee und setzte sich an den Tisch.
"Du hast ohne Panik geträumt ? Ist doch was Gutes. Was hast du denn geträumt ?" Nina war vorwitzig. Trisha war kein Mensch, der oft träumte.
Trisha zuckte mit den Schultern.
"Nix besonderes, ich hatte ein paar Millionen geerbt, und alle hat das einen Scheiß interessiert. Oh, und Dad hat mir erzählt, dass er mit Cuddy gewettet hatte."
Nina lachte.
" Wäre ja das Gegenteil von dem, wie es ist. Du hast nen Knall, Trish."


Als Trisha die Tür zu ihrem Büro aufschloss, wäre sie fast umgefallen. Es war das reinste Chaos. Sie kam ja nicht mehr dazu aufzuräumen. Sie hing ihre Jacke auf, legte ihre Handtasche auf den Schreibtisch und fing an die Pläne zusammen zu räumen.
Sie merkte nicht, dass Wilson kurz darauf in der Tür stand und sie beobachtete. Er machte sich große Sorgen und verstand einfach nicht, wie er das alles übersehen konnte. Er fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht und ging langsam auf sie zu.
"Hey." Er kniete sich zu ihr.
Trisha war so in das Sortieren der Pläne vertieft, dass sie erschrak. Sie schaute Wilson kurz an, lächelte und gab ihm einen Kuss.
"Es tut mir leid." sagte er und streichelte ihr über den Arm. Trisha runzelte die Stirn,
"Ich weiß zwar nicht, was dir leid tun sollte, aber ist OK." Sie griff nach dem nächsten Plan, doch Wilson hielt ihre Hand fest.
"Nein, nichts ist Ok. Ich hätte sehen müssen, dass es dir nicht gut geht." Trisha setzte sich aufrecht hin.
"Du hättest es gar nicht sehen können, James. Es hat erst wieder angefangen als du die eine Woche weggefahren bist. Außerdem hat sogar Nina nichts gemerkt."
"Nina zählt im Moment nicht und das weißt du." Sie stöhnte genervt auf.
"Verdammt, ich weiß." flüsterte sie traurig.
Das Telefon klingelte.
Trisha stand auf und ging an ihren Schreibtisch. Sie musste zuerst einige Pläne beiseite räumen, bis sie das Telefon überhaupt sah.
Auf dem Display stand "House. Sie verdrehte die Augen und hob den Hörer ab.
"Ja."
"Du bist da ? Ich komm rüber." Er legte sofort wieder auf. Trisha schaute den Hörer verwirrt an und legte ihn ebenfalls auf.
Wilson war mittlerweile wieder aufgestanden. Trisha ging auf ihn zu und legte ihre Hände auf seine Hüfte.
"Hör zu James. Wenn was ist sag ich´s dir. Ok ? " Sie schaute ihn bittend an.
"Ok." seufzte er, zog sie zu sich und küsste sie.
In dem Moment kam House rein.
"Mein Gott, nehmt euch ein Zimmer." maulte er mit einem angewiderten Unterton und hielt sich die Augen zu.
"Wieso ? Der Schreibtisch reicht doch." grinste Trisha.
"Du solltest übrigens zu Nina gehen." sagte House und zeigte mit seinem Stock auf Trisha.
"Warum ? Was ist los ?" Trisha sah House fragend an.
"Sie liegt auf der Gyn, in Zimmer 248." Ohne auf weitere Infos zu warten, ging Trisha an House und Wilson vorbei.


Trisha klopfte zwar an die Tür, aber wartete gar nicht auf eine Antwort.
Im Bett lag Nina. Sie schlief, an ihrem Arm hing ein Tropf.
Trisha musste ein paar Mal durchatmen, bevor sie zu ihr ans Bett gehen konnte.
Zuerst stand sie ein paar Minuten da und betrachtete Nina nur. War es ihre Schuld ? Sie wusste ja noch nicht mal was Nina hatte, aber sie hatte das Gefühl, dass es ihre Schuld war.
Trisha streichelte ihr über die Backe. Nina lächelte schwach.
"Hey." flüsterte sie. Sie sah sehr mitgenommen aus.
"Was ist passiert ?" fragte Trisha und setzte sich auf die Bettkante. Ihre Stimme schien zu ersticken.
"Nicht so tragisch wie es aussieht. Ein paar vorzeitige Wehen, die aber nichts bewirkt haben. Jetz häng ich vorerst an nem Wehenhemmer, und dann wollen sie in ein paar Tagen schauen, ob sie es auf Tabletten reduzieren können oder sogar vielleicht ganz weglassen können. Dann darf ich auch schon wieder nach Hause. Ist nicht schlimm. Ehrlich." Sie versuchte Trisha zu beruhigen, weil sie merkte, das Trisha sich Vorwürfe machte. Sie wollte sie nicht noch zusätzlich belasten.
"Entschuldige, dass ich dir so einen Ärger mache." Trisha stiegen die Tränen in die Augen. Sie stoß ihren Atem fester aus, um sie zurück zu halten.
"Hey, das ist nicht deine Schuld. Und dem Kleinen geht es auch super. Freut sich das seine Patentante da ist." Sie lächelte, nahm Trishas Hand und drückte sie.
Trisha lachte leise.
"Das meinst du. Ich hab da auch noch mitzuentscheiden, oder nicht ?" Trisha war nervös. Klar, es war kein großes Ding Patentante zu sein, aber sie hatte es schon einmal verbockt und mit Kindern konnte sie nunmal ihrer Meinung nach überhaupt nicht umgehen.
"Trish. Hör auf damit. Du bist nicht deine Mutter. Kapier das mal endlich."
"Wer wird Patenonkel ?" Sie war sich nicht sicher. ob Nina das wirklich Ernst meinte.
"Ich geb dir einen Tipp: Haare:" Nina grinste nur. Sie wusste dass sie mit Mario einen Ass im Ärmel hatte.
"Nein. Das glaub ich jetzt nicht. Und er macht das wirklich ?" Trisha strahlte. Das gerade er zugesagt hatte, konnte sie kaum glauben.
"Ja. Das hat er mal gesagt."
Die Zimmertür öffnete sich und eine Krankenschwester kam mit einem CTG-Gerät herein.
Sie ging auf Nina zu, befestigte die Köpfe entsprechend und schaltete das Gerät an.
"So, in einer halben Stunde komm ich wieder." sagte sie und ging wieder aus dem Raum.
"Also, ja oder nein, Trish ?" Nina wollte endlich eine klare Antwort.
"Ok. Hast du jetz mal einen Namen ?"
"Wie wärs mit Colin ? Der gefällt mir eigentlich recht gut." Nina nickte überzeugt.
"Wie du meinst, Nina."Trisha lächelte und schaute auf die Uhr.
"Oh, ich muss los. Ich hab gleich den Termin bei Dr. Miller. Bin mal gespannt was sie diesmal fürn Schönwettergespräch hat." Sie küsste Nina auf die Backe und verließ den Raum.
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20. Thanksgiving oder so
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"Guten Morgen." Trisha streckte sich und lehnte im Türrahmen.
"Was machst du da ?" Sie strich sich durch die Haare und gähnte.
"Essen vorbereiten für heute Abend." antwortete Wilson und drehte sich zu ihr um. Er grinste, sie stand da, bekleidet nur mit seinem Shirt . Sie sah einfach niedlich aus, mit den zersausten Haaren und dem müden Blick. Das Messer legte er auf die Arbeitsplatte und ging auf sie zu.
"Hey." Er umarmte sie.
"Hast Du gut geschlafen ?" flüsterte Wilson. Trisha nickte, zog ihn zu sich und küsste ihn.

Die beiden wurden gestört durch das Klingeln an der Haustür.
"Och nein !" schimpfte Trisha und haute mit der Faust ins Kissen.
Da klingelte jemand Sturm.
Wilson legte seinen Kopf auf ihre Schultern.
"Sorry." Langsam entfernte er sich von ihr und setze sich auf die Bettkante.
" Komm wieder her, Schatz, bitte ! Du kannst jetzt nicht einfach so aufhören, das geht nicht." Trisha flehte ihn regelrecht an.
Wilson schüttelte den Kopf und grinste.
"Es gibt nur einen Menschen, der so penetrant ist, da ist Widerstand zwecklos. Verdammt. Außerdem wird er einfach aufsperren wenn ich ihm nicht die Tür öffne." Er nahm seine Hose und zog sie an.
"Bleib so." Trisha gefiel der Anblick von Wilson nur in Jeans mit nacktem Oberkörper.
Er lächelte, schnappte sein Shirt und ging aus dem Schlafzimmer. Trisha nahm ihre Klamotten und flüchtete sich ins Bad.

"Was willst Du House ?" Wilson starrte ihn genervt an.
"Stör ich ? Hast ja ganz schön lange gebraucht um die Tür zu öffnen" House grinste und schlich sich an Wilson vorbei.
"Ja, tust Du." Wilson stemmte die Hände in die Hüfte und schüttelte den Kopf. Es war einfach zwecklos.
"Wo ist Trish ? Oh Du machst schon Essen ?" Er ging auf die Arbeitsplatte zu und schmunzelte amüsiert, als er das Shirt auf dem Boden entdeckte.
"Ich schätze unter der Dusche. Was willst Du House ?" Wilson hob das Shirt auf und warf es achtlos ins Schlafzimmer.
"Ausnahmsweise nichts von Dir. Obwohl." erwiderte er und klaute sich eine von den Cocktailtomaten.
"muss ich heute Abend wirklich hier erscheinen ?Heute kommt der Pornomarathon im Fernsehen und ich hab ehrlich gesagt keine Lust auf dieses Familienzeugs." schmatzte er.
"Das fragst Du wohl besser deine Tochter." sagte er kopfschüttelnd und machte sich daran die Rouladen aufzuwickeln. House wollte sich tatsächlich davor drücken, das konnte doch nicht wahr sein. Aber wenn er näher darüber nachdachte, hatte er nichts anderes erwartet.
"Willst Du Kaffee ?" fragte Wilson und ging schon an die Kaffeemaschine, denn es kam so gut wie nie vor, dass er diese Frage verneinte.

"Was machst Du denn schon hier ?" Trisha band sich ein Handtuch um die Haare.
"Muss ich wirklich heute Abend kommen ?" House versuchte so lieb, wie es ihm nur möglich war, zu gucken.
"Ja." sagte sie kopfschüttelnd. Hatte er im Ernst eine andere Antwort erwartet.
"Tu mir diesen einen Gefallen, bitte." Trisha setzte sich zu ihm.
"Das ist dir echt wichtig, nicht?" Er nahm einen Schluck aus der Kaffeetasse und verzog das Gesicht angeekelt.
"Wilson ! Warum ist da kein Zucker drin ? Idiot." House stand auf und ging zum Schrank, um sich Zucker zu holen. Wilson grinste, während er die Klammern um das Fleisch klemmte.
"House ! Guck einfach, dass Du um sechs Uhr da bist."
House leerte seinen Kaffee und verließ die Wohnung.

"Ich weiß nicht, was ich anziehen soll." Trisha ging nervös vor dem Kleiderschrank hin und her. Es war schon halb sechs und sie rannte noch in Unterwäsche durch die Wohnung.
"Meinetwegen kannst Du so bleiben." grinste Wilson und zupfte die Krawatte richtig. Er schüttelte den Kopf und ging zu Trisha.
"Jetzt hast Du schon den halben Kleiderschrank in Beschlag genommen und findest immer noch nichts zum Anziehen." Er öffnete den Schrank und nahm eine schwarze Hose und eine rote Bluse raus und hielt sie Trisha hin.
"Hier. Das dürfte in Ordnung sein." Trisha schaute ihn überrascht an und musste lachen.
"Wenn Du meinst." Sie zog die Sachen an, die Wilson ihr gereicht hatte, und musterte sich skeptisch im Spiegel.
"Nein. Das sieht scheiße aus. Ich sehe fett darin aus. Was soll deine Mum von einem Walross halten ?" jammerte sie.
Wilson schaute sie ungläubig an.
"Klar, du bist so fett. Ich würde mich nicht mehr auf die Straße trauen an deiner Stelle. Alleine die Ohrläppchen."
"Halt die Klappe." Trisha warf ihm einen bösen Blick zu.
"Im Ernst. Du siehst gut aus. Du bist halt nicht in allem wie dein Vater." stellte er fest.
"Warum ?" Sie stand vor dem Spiegel und überlegte, was sie mit ihren Haaren machen sollte.
"Du legst Wert darauf, was andere über dich denken, zumindest manche. House ist es scheiß egal was andere von ihm halten. Egal wer es ist."
Trisha nickte traurig.
"Jap, so ist das wohl. Er wird nicht auftauchen." Sie nahm einen Haargummi und band die Haare zusammen.

Es klingelte.
"Sei nicht so nervös. Meine Eltern werden dich schon nicht fressen." grinste Wilson und ging zur Tür. Trisha folgte ihm. Er öffnete die Tür.
"Hey, Mum"
"Schön dich zu sehen, Junge. Du siehst gut aus." bemerkte seinen Mutter, umarmte ihn und küsste ihn auf die Backe. Wilson lächelte.
"Jim. Du hast dich viel zu lange nicht mehr gemeldet." schimpfte sein Vater und umarmte ihn ebenfalls.
"Hey, Dad. Ich hab viel um die Ohren, dass weißt du doch." Er schaute kurz zur Haustür raus und schloss dann die Tür.
"Wo habt ihr Chris gelassen ?" Wilson nahm seinen Eltern die Jacken ab und hängte sie an die Garderobe.
"Er arbeitet, Jimmy. Musste für einen Kollegen einspringen. Tut mir leid, Schatz." antwortete seine Mutter.
Wilson nahm Trisha bei der Hand.
"Mum,Dad, darf ich vorstellen. Das ist Trisha." Wilsons Mum strahlte.
"Freut mich Sie kennen zu lernen." sagte Trisha und reichte ihnen die Hand.
"Nennen Sie mich Evelyn und der komische Kauz hier heißt Richard. Und kommen Sie ja nicht mit Mr und Mrs Wilson oder so." scherzte sie. Trisha lächelte, sie war erleichtert. Seine Eltern schienen ja ganz nett zu sein.
"Komm, lasst uns essen. Ich hab Hunger." forderte Wilson auf und ging vor zum Esszimmer.

House saß auf seiner Couch und starrte auf den Fernseher. Es lief nur Mist in der Kiste. Mittlerweile war es sieben Uhr. House fühlte sich nicht wohl. Mit einem Schluck leerte er den Scotch in seinem Glas und stand auf.
"Mist, verdammter." fluchte er und ging ins Schlafzimmer. Irgendwo im Kleiderschrank war doch noch ein gebügeltes Hemd. Warum machte er sich solche Gedanken? Eigentlich sollte er sich wieder auf seine Couch setzen und weiter Fernsehen schauen. Es waren nur Wilsons Eltern. Was trieb ihn nur dazu, sich doch noch anzuziehen ?Er schüttelte den Kopf,nahm das Hemd vom Kleiderbügel und zog es an. Über dem Bügel hing noch die passende Krawatte. Er schloss die Augen, atmete tief durch,nahm die Krawatte und band sie sich um.
"Was solls. Muss ja nicht lange bleiben." grummelte er. Er wusste genau warum er das tat. Nicht für sich, und noch viel weniger für Wilson. Ausschließlich für Trisha tat er das. Einerseits weil sie ihn umbringen würde, wenn er nicht kam, und andererseits wollte er sie nicht hängen lassen. Er kannte Wilsons Eltern ja selbst nicht. Sie musste furchtbar nervös sein. Trisha würde eh sauer sein, weil er viel zu spät ist. Sie sollte froh sein, dass er überhaupt erschien.
Er betrachtete sich im Spiegel und musste grinsen. Sah gar nicht mal übel aus. Er schaute wehleidig zu seinen Sneakers, als er sich die Schuhe band.
"Sorry, ihr Süßen, heute Abend muss ich euch zu Hause lassen." Er schnappte seinen Stock, schmiss eine Vicodin ein und ging nach draußen.

Sie verspeisten gerade den Nachtisch, als es Sturm klingelte.
"Ich geh schon." sagte Wilson und ging zur Tür. Er fiel aus allen Wolken, als er sie öffnete.
"House ? Oder bist du der gute Zwilling von ihm ?" Wilson grinste, das war kaum zu glauben. Er stand da in Anzug und gebügeltem Hemd mit Krawatte.
"Zwar zu spät, aber schön das du da bist. Komm rein."
"Hätte ich sowieso gemacht." maulte er.

Trisha traute ihren Augen kaum, als sie House das Zimmer betreten sah.
"Dad?" Sie stand auf, ging auf ihn zu und umarmte ihn.
"Danke." flüsterte sie und schmatzte ihm einen Kuss auf die Backe. Sie freute sich. Trisha lies ihn los und betrachtete ihn genau.
"Du siehst...anders aus. Gefällt mir. Setz dich, hast du Hunger ?" House nickte und nahm am Tisch Platz.
Wilson ging in die Küche. Seine Mutter folgte ihm
"Jim? " sie schien nervös.
"Was ist Mum ?" Er stellte den Teller in die Mikrowelle.
"Das ist die erste Frau seit langem an deiner Seite, die mir sympathisch ist. Das konnte ich von deinen Exfrauen nie sagen."
"Mum ! Was willst du damit sagen ?" Er wirkte genervt. Das sie immer wieder damit anfangen musste.
"Nichts." sie drehte sich um und ging wieder ins Esszimmer.

"Sie sind also Trishas Dad ?" fragte Richard.
"Ja, der bin ich." antwortete House leicht genervt. Hoffentlich ging der Abend schnell vorbei. Trisha sah ihn böse an und trat ihm gegen den Fuß.
Wilson stellte ihm einen Teller vor die Nase.
"Guten Appetit."
Trisha nahm einen Schluck aus ihrem Weinglas.
"Sagen Sie, Trisha. Was halten Sie von Kindern ?" Wilson schaute schockiert zu seiner Mutter. House fiel das Essen von der Gabel. Trisha verschluckte sich an dem Wein und musste husten. Ihr fragender Blick ging zu Wilson.
"Mom, bitte. Muss das sein ?" Wilson fuhr sich mit einer Hand an die Stirn. Er hätte es wissen müssen.
"Bitte ?" Trisha hoffte sich verhört zu haben.
"Na was Sie von Kindern halten." Evelyn pochte regelrecht auf eine Antwort.
"Finden Sie nicht, dass sie dafür noch ein bisschen Zeit hat ?" warf House ein. Trisha musste grinsen.
"Lass gut sein, Dad. Sie wollen ehrlich wissen , was ich von Kindern halte ?"
Wilson schüttelte den Kopf. Der Abend konnte ja noch heiter werden.
"Das würde ich gerne wissen, ja."
"So lange ich sie wieder abgeben kann, sind sie in Ordnung." Evelyn schaute Trisha ungläubig an.
"Aber.. wollen Sie denn keine Kinder ?" Trisha nahm noch einen Schluck Wein.
"Nein, im Moment nicht." antwortete sie.
"Mom, es reicht." sagte Wilson scharf und fing an die Teller vom Nachtisch abzuräumen.

"Meine Mum meint das nicht böse." sagte Wilson, als sie später im Bett lagen.
"Ist schon Ok. Jede Mum wünscht sich Enkelkinder. So lange sie meine Einstellung akzeptiert, ist mir der Rest egal. Oder willst du etwa welche ?" Sie versuchte sich noch näher an ihn zu kuscheln.
"Nein, um Gottes Willen." Er küsste sie auf die Stirn.
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21. Wiedersehen
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"Nimmst du ihn mal kurz bitte?" Nina legte Trisha den kleinen Colin, ohne auf eine Antwort zu warten in die Arme.
"Hey, mach mal halblang. Nicht, dass ich ihn noch kaputtmache oder so." Sie sah aus, als ob sie rohe Eier im Arm halten würde, so verkrampft saß sie da.
Nina lachte und durchsuchte ihre Handtasche. Trisha versuchte zu sehen, was sie suchte, traute sich aber kaum zu bewegen.
"Ha, da ist es ja. Hab doch gehört, dass da ne SMS gekommen ist." Nina tippte auf ihrem Handy rum.
"Wer hat geschrieben ?" Sie strich Colin zart über den Kopf.
"Mario." Nina löste den Blick nicht vom Handy.
Trisha überlegte derweil, wie sie am Besten ihren Kaffee trinken konnte, ohne sich viel zu bewegen und zu riskieren, dass der Kleine ihr aus der Hand rutschte oder gar wach werden würde.
"Wie, schon am Üben ?" House kam ins Büro. Ein dickes Grinsen schlich sich in sein Gesicht, als er sah, wie unbeholfen anscheinend Trisha da saß.
"Halt die Klappe ! Nina ! Meine telepathischen Kräfte reichen nicht aus um ohne Hände Kaffee zu trinken." Trisha war genervt von solchen Kommentaren, dass war nicht zu überhören.
"Wir gehen ihn gleich abholen." sagte Nina, nahm Colin und legte ihn in den Kinderwagen.
"Im Ernst ? Jetzt direkt ? Dann ruf schnell den Babysitter an, wir gehen heute Abend feiern." Trisha freute sich.
"Wen geht ihr abholen ?" House nahm eine Packung Zucker aus Trishas Sidebord.
"Meinen Privatfrisör, der praktischer weise auch ihr Bruder ist." Trisha griff sich in die Haare und schaute entsetzt ihre Spitzen an.
"Privatfrisör ? Ok ? Ähm, ich geh dann mal wieder." House lachte und verließ kopfschüttelnd das Büro.
"Wird auch mal wieder Zeit zum Schneiden." Sie nahm ihre Jacke und zog sie an.
"Komm, schneller." Trisha dribbelte auf der Stelle.
"So wie ich meinen Bruder kenne, will er zuallererst einen Cappuccino trinken gehen." Sie wickelte Colin mit einer Wolldecke ein und legte eine vorbereitete Wärmflasche in den Wintersack. Er seufzte nur kurz und schlief dann weiter.
"Wenn nur alle Kinder so brav wären wie dein Colin."


Es war ungewöhnlich kalt für März. Ein paar Tage zuvor hatte es sogar noch tagsüber gefroren.
"Wir hätten nicht laufen und uns den Arsch abfrieren müssen. Jim hätte mir bestimmt sein Auto gegeben. Stell dir vor, das hat eine Heizung. Das sind die Dinger, die so toll warm machen." Trisha schaute Nina vorwurfsvoll an und hatte die Hände in die Jackentasche gestemmt. Sie verfluchte die Kälte.
"Jetzt stell dich nicht so an, du faules Stück. Ein bisschen frische Luft tut dir gut. Außerdem gibt es auch so was wie Winterkleidung. Der Winter kriegt auch keine Angst vor dir und verzieht sich, nur weil du dich so luftig anziehst." Nina grinste, das war typisch Trisha. Converse und Herbstjacke, sie sah es einfach nicht ein, dass es so kalt war.
"Und wenn ich nackt durch die Kälte renne ?" Sie streckte Nina die Zunge raus.
"Ich hätte kein Problem damit."
Trisha erschrak und drehte sich um. Da stand Mario. Sie war so überrascht, dass sie kein Wort raus brachte.
"Ja was jetzt ? Läufst du jetzt nackt rum oder nicht ?" Mario machte eine auffordernde Geste, schmatzte ihr einen Kuss auf die Backe und umarmte sie und dann seine Schwester.
"Lasst uns einen Cappuccino trinken gehen. Der wärmt uns auf." Er stupste Trisha mit dem Ellenbogen in die Seite.
Trisha musste lächeln. Er hatte sich die Jahre über kaum verändert. Gut, seine Haare waren nicht mehr so wasserstoffblond gefärbt wie früher. Die grünen Augen waren immer noch voller Energie und Freude. Mario war schon immer jemand gewesen, der einem seinen Schmerz durch sein Lachen nehmen konnte. Auf den ersten Blick war er ein Mensch, der einfach glücklich war, egal wie die Umstände waren. Aber auch nur auf den ersten.
Sie wurde vom Klingeln ihres Handys aus den Gedanken gerissen.
Ihre Finger taten vor Kälte weh, als sie es aus der Tasche nahm und die Taste zum Abheben drückte.
"Ja? ... Oh, hy, Schatz... Sorry... Wir sind gleich da." Sie steckte das Handy wieder in die Tasche.
"Wie ? Hy, Schatz ? Willst du mir was erzählen ?" Er schaute sie beleidigt an und schmollte .
Trisha zog nur die Augenbrauen hoch und seufzte.
"Wieso ? Willst du ihn mir ausspannen ?" Ihr Blick war durchdringend und hielt an ihm fest als sie vorging.
"Trish ! Jetzt fang doch nicht wieder damit an. " Nina legte ihren Kopf auf den Griff des Kinderwagens. Wie konnte ein Mensch so nachtragend sein ?
" Er hat angefangen. Los, kommt. Ich hab Hunger."


In der Cafeteria angekommen, blieb Trisha zuerst kurz unter der Wärmelüftung stehen..
"Ihr könnt euch ja schon einmal was holen, ich geh Jim suchen." sagte Trisha und verließ die Cafeteria.
"Kannst du es nicht einmal lassen ? Du weißt genau, dass sie das nicht ausstehen kann !" Nina schaute ihren Bruder eindringlich an. Trisha war sauer auf ihn, und das konnte sie ihr nicht verübeln. Im Großen und Ganzen freute sich Trisha bestimmt, dass Mario hier war, aber er war einfach zu tollpatschig und fand genau die Themen, die ER besser nicht ansprechen sollte. Mario verdrehte die Augen.
"Schwesterlein, ich muss dir unbedingt die Haare schneiden, die sehen ja furchtbar aus." wich er aus und grinste frech.
Da kam Trisha mit Wilson . Die zwei schienen in eine Diskussion vertieft, so wie Trisha mit den Händen gestikulierte.
Am Tisch angekommen, stoppten sie diese abrupt.
"Also." begann Trisha genervt.
"Jim, das ist Mario, Ninas Bruder. Mario, das ist Jim, derjenige nach dem du vorhin gefragt hast. Alles klar ?" Sie setzten sich hin.
"Wow, du bist ja ganz schön sauer. Was ist los ?" Nina klang besorgt.
"Nichts !" sagten Trisha und Wilson gleichzeitig. Trisha klaute sich eins von Ninas Sandwiches.
"Nimm nur, hab extra schon mehr genommen." winkte Nina ab. Trisha schien stinksauer zu sein. Sie musste sich anscheinend sehr zusammenreißen, um nicht zu explodieren. Wilson schien es nicht anders zu gehen. Nina wollte nur zu gern wissen, was da auf einmal los war. Sie stritten sich eigentlich eher selten.
"Also, wo gehen wir drei heute Abend hin ?" fragte Trisha in die Runde und warf Wilson einen bösen Blick zu.
Wilson musterte Mario. Es passte ihm nicht, dass Trisha quasi alleine mit diesem Kerl wegging. Was ihn am meisten ärgerte, war die Tatsache, dass Trisha, anscheinend ohne schlechtes Gewissen, das Essen am Abend mit ihm absagte. Wilsons Peeper ging los. Er schaute drauf und stand auf.
"Ich muss weg. Bis nachher." Er beugte sich zu Trisha und küsste sie.
"Wir reden nachher, ok ?" flüsterte er ihr ins Ohr.
Trisha nickte nur.


Es dauerte nicht lange und Mario hatte Trisha mit seiner Art wieder zum Lachen gebracht.
Sie sprachen über alte Zeiten, lachten, scherzten.
Plötzlich setzte sich House an den Tisch.
"Hat er dich als Aufpasser geschickt ? " fragte Trisha genervt.
"Wer ?" House war verwirrt.
"Jim. Wer sonst ?" Trisha fuhr sich mit der Hand durch die Haare und stoß Luft aus.
House zuckte mit den Schultern.
"Du musst mir noch die Haare schneiden." seufzte Trisha.
"Du schneidest Haare ?" House schaute Mario ungläubig an.
"Ja, er ist schwul. Und weiter ?" Das er immer alles nachfragen musste.
Mario blickte schockiert zu Trisha.
"Meine Liebe, das stimmt nicht ganz. Bi, nicht schwul. Das müsstest du doch am Besten wissen."
Trisha fluchte und biss sich auf die Unterlippe.
"Stimmt, hatte ich ja ganz vergessen." antwortete sie trocken.
"Ja, mein Gott. Ausrutscher halt. Ich geh aufs Klo." versuchte sie zu erklären und stand auf um zur Toilette zu gehen.


Als House in Wilsons Büro kam, wäre er am liebsten wieder rückwärts raus gegangen. Wilson saß da vor seinen Unterlagen und starrte einfach die Wand an. So hatte House ihn selten gesehen. Er schien gar nicht bemerkt zu haben, dass House das Zimmer betreten hatte.
"Sie ist ziemlich sauer auf ihn, versucht aber trotzdem mit ihm auszukommen. Haben deine Exfrauen das nicht auch alle so gehandhabt ?" House setzte sich ohne zu fragen auf den Stuhl und legte die Füße auf den Tisch.
"Was?" fragte Wilson verwirrt und richtete seinen Blick auf House. Dieser wäre am liebsten im Boden versunken.
"Sie hat dir nichts davon gesagt ?" Sie hatte ihm nichts gesagt, das war sicher. Die Frage hätte er sich sparen können.
"Von was nichts gesagt, House ?" Seine Stimme zitterte, er versuchte ruhig zu bleiben, aber es wollte ihm nicht ganz gelingen.
House tippte mit dem Stock auf den Boden und überlegte was er tun sollte.
"House ! " sagte Wilson scharf.
House schnappte sich Wilsons Telefon und wählte Trishas Nummer. Nach ewigem Klingeln hob sie endlich ab.
"Hey, Trish... Komm rüber...Keine Widerrede... Sofort ! " Er würde das Wilson garantiert nicht erklären.


Die Tür öffnete sich schwungvoll, und Trish betrat wütend den Raum.
"Was ? Ich muss arbeiten." Sie verschränkte die Arme.
"Ich denke ihr habt was zu klären." House stand auf und verließ das Büro.
Trisha schaute ihm ungläubig hinterher.
"Was wollte er ?" fragte sie nachdenklich.
"Wer ist Mario ?" Seine Stimme klang ängstlich.
"Ninas Bruder ? Der Kerl, der vorhin mit am Tisch saß. Du erinnerst dich ?" antwortete Trisha trotzig und ging zur Balkontür. Draußen schneite es schon wieder. Eigentlich mochte sie den Schnee.
"Dein Ex wohl eher ?" Er schmiss den Dauerschreiber wütend auf den Stapel Papiere. Trisha lachte verzweifelt.
"Warum bist du nicht ehrlich zu mir, Trish ?" Er legte seinen Kopf in die Hände. War das zu fassen ?
"Hast du mich denn gefragt ? " Sie plickte am Plastik der Tür.
"Hättest du mir dann die Wahrheit gesagt ?" Er stand auf und ging zu Trisha.
"Keine Ahnung." flüsterte sie und atmete tief durch. Sie schaute auf die Uhr.
"Ich sollte jetzt gehen, sonst komm ich zu spät. Wir sehen uns nachher." Sie ging aus dem Raum, ohne ihn weiter zu beachten. Wilson schüttelte den Kopf. Er wusste, dass er sie jetzt nicht aufhalten konnte.
Nina und Mario warteten schon im Flur auf sie.
"Was ?" fragte Nina besorgt.
"Ich brauche ganz viel Alkohol und zwar sofort. Aber zuerst machen wir kurz an Jims Wohnung halt. Ich muss mich umziehen." maulte Trisha und ging in Richtung Aufzug.


Nach einigen Stunden und Drinks später war die Stimmung ausgelassener. Nina und Trisha tanzten zu "Seven Nation Army" auf dem Tisch.
"Ich brauche was zu trinken." sagte Trisha und ging vom Tisch runter zur Bar. Mario war schon seit längerem verschwunden, wohin wusste sie auch nicht. Es war ihr auch egal. Nina folgte ihr und setze sich zu ihr.
"Was ist los Trish ? Was war das heute Mittag ?" Nina war in Sorge um ihre beste Freundin. Manchmal reichte eine Kleinigkeit um sie wieder aus der Bahn zu werfen. Dabei hatte Dr. Miller so große Fortschritte gemacht. Trisha hatte immerhin keine Panikträume mehr, seit sie bei ihr in Behandlung war. Das sie immer noch keinen an sich ran ließ außer Nina, war eine ganz andere Sache.
"Wir wollten heute Abend eigentlich Essen gehen, oh und er vertraut mir nicht." Sie strich mit dem Finger über den Rand ihres Glases.
"Würdest du ihm vertrauen, wenn er mit seiner Exfrau was trinken gehen würde ?" Sie sah Trisha eindringlich an.
"Was willst du damit sagen ?" Trisha nahm das Glas, setze an, und leerte es in einem Zug.
"Du brauchst dich nicht angegriffen zu fühlen, Süße. Aber denk doch mal nach, Mensch. Ist es ein Wunder, dass er sauer ist ? Du verschweigst ihm das mit Mario, was ja nicht einfach nur ne Ein-Tag-Beziehung war, dann gehst du lieber mit mir und deinem Ex saufen, statt mit James essen zu gehen. Seit ihr heute nicht ein Jahr zusammen oder so ?" Trisha schloss die Augen und nickte nur.
"Und das Essen sagst du ab ? Du bist so dumm. Dir ist schon klar, dass du gerade dabei bist, eure Beziehung an die Wand zu fahren ?" Sie packte Trisha an der Schulter.
"Halt einfach die Klappe, Nina." sagte Trisha beängstigend ruhig und starrte sie an.
"Nein, Trish. Ich werde diesmal nicht die Klappe halten. Ich sehe nicht nochmal dabei zu, wie du selbst zerstörerisch deinen Weg bahnst, James das Herz brichst, und alle anderen mit runter ziehst. Du rennst weg, weil er dir zu nah kommt, und das ist nicht in Ordnung."
Trisha lachte auf.
"Denkst du, ich bin so dumm vögel noch einmal mit deinem Bruder ?" Ein Husten war zu hören. Nina hatte sich an ihrem Drink verschluckt.
"Wow, Fräulein. Mal ganz langsam. Denkst du das ich das denke ?" Sie versuchte irgendeine Gefühlsregung in Trishas Gesicht zu finden.
"Keine Ahnung. Ich denke schon." Nina fing an zu lachen und reichte Trisha eins der Gläser, dass ihnen der Barkeeper eben hingestellt hatte.
"Du hast ganz schön Mist gebaut. Ich denke, du solltest dich bei James entschuldigen." sie sah Trisha fordernd an.
Trisha lächelte, stand auf und küsste Nina auf die Backe.
"Nimm meine Jacke. Es ist kalt draußen."
"Danke." flüsterte sie und verließ die Bar.


An der Haustür von Wilsons Wohnung angekommen, suchte sie ihren Schlüssel, fand ihn aber nicht. Sie überlegte, dann fiel ihr ein, dass sie ja Ninas Jacke an hatte.
Die Straße war mittlerweile weiß, ihre Schritte knirschten leise. Man konnte die Kamine qualmen hören, so friedlich war es.
Trisha klingelte, doch es öffnete ihr keiner die Tür. Sie schaute durch die Fenster, aber alles war dunkel. Anscheinend war er nicht zu Hause.
Sie nahm ihr Handy aus ihrer Hosentasche und wählte seine Nummer mehrmals, doch er hob nicht ab.
"Jetzt heb ab. Ich frier mir hier den Arsch ab, verdammt." Hoffentlich hörte er die Mailbox ab.
Als sie aber weiter darüber nachdachte, wusste sie das er das nicht tun würde. Er war stinksauer und das zu Recht. Sie hatte es nicht anders verdient.
Langsam kroch die Kälte in ihr hoch. Ihre Füße waren eiskalt. Sie fing an zu zittern. Sie hatte Glück, dass Nina ihr ihre Daunenjacke gegeben hatte, sonst würde sie jetzt noch mehr frieren.
Nina hatte das Handy ausgeschaltet. Seit einer Stunde stand sie nun hier. Jetzt, wo sie diesen blöden Schlüssel einmal gebrauchen könnte, hatte sie sie nicht zur Hand.
Sie setzte sich auf die Treppe und zog die Beine an. Das Handy hatte sie noch in der Hand, vor lauter Angst, es nicht zu hören.
Sie wählte die Nummer von House. Zu ihrer Überraschung hob er sogar schnell ab.
"Hey Dad. Du bist noch wach ? Ich brauche deine Hilfe."

Wilson sah House fragend an.
"Wie er hebt nicht ab ? Kann nicht sein. Er sitzt hier und betrinkt sich wegen dir. Ich hab kein Handy klingeln hören."
Wilson riss die Augen auf und ging zu seiner Jacke. Doch sein Handy war nicht drin. Er hatte es zu Hause vergessen. Das war ihm noch nie passiert. Ausgerechnet heute.
"Ich bring ihn dir vorbei. Bin in 10 Minuten da." House warf Wilson einen vorwurfsvollen Blick zu.
"Was?" Wilson zuckte mit den Schultern.
Am Haus angekommen, stieg Wilson sofort aus dem Auto, als er Trisha auf der kalten Steintreppe sitzen sah.
"Hey, Schatz. Komm steh auf. Du bist ja ganz durchgefroren. Lass uns reingehen." Er half ihr auszustehen und sperrte die Tür auf.
Trisha setzte sich umgehend auf die Couch und schnappte sich beide Wolldecken.
Sie hörte die Mikrowelle piepen. Im nächsten Moment kam Wilson auch schon zu ihr ins Wohnzimmer und drückte ihr eine heiße Tasse Kakao in die Hand.
"Hier. Wie du ihn magst." Er lächelte ihr zu.
Trisha zitterte immer noch.
"Es...es...tut mir leid." Sie starrte die Tasse an, und wärmte ihre Hände daran.
"Man erzählt nicht gerne von einer Beziehung, die ein Ende hat, das ziemlich peinlich ist." Sie genoss den Kakao, keiner konnte ihn besser machen als er.
"Er ist dir fremd gegangen ?" Er hatte sich neben Trisha gesetzt und hätte sie am liebsten in den Arm genommen.
"Mit einem Mann."Sie atmete tief ein.
"Weißt du, wie deprimierend das ist ? Da hatte ich ja überhaupt keine Chance dagegen. Das war, ich kann dir nicht beschreiben, wie ich mich gefühlt habe. Er ist kein böser Mensch,ich kenne ihn so lange, wie ich Nina kenne. Er ist halt ein Freund.Ich schwöre dir, ich würd mich nie wieder mit ihm einlassen. Ich habe nicht vor mich überhaupt mit irgendeinem anderen einzulassen." Sie schaute Wilson mit Tränen in den Augen an.
"Es tut mir wirklich leid. Ich wollte dir nicht wehtun. Bitte verzeih mir." Sie warf sich in seine Arme und weinte.
"Ich..." Sie atmete tief ein und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
"Ich liebe dich. Ich will dich nicht verlieren." Trisha schluchzte immer noch.
Wilson lächelte. Er hielt sie fest im Arm und streichelte ihr über das Haar. Das hatte sie bisher noch nie gesagt. Sie hatte solche Sätze immer vermieden.
"Ich liebe dich auch." flüsterte er und küsste sie sanft.
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22. Nemesis
Beitrag
Trisha wurde vom dauernden Klingeln der Haustür geweckt. Sie öffnete die Augen, und streckte sich.

Wilson war schon zur Arbeit gefahren. Sie hatte Urlaub, aber ärgerte sich nicht, geweckt worden zu sein, aufstehen musste sie so oder so. Es wurde auch langsam Zeit, sich an die Diplomarbeit zu setzen. Sie fuhr sich durchs Haar und setzte sich auf die Bettkante.
"Ja, ich komm ja schon. Verdammt." Trisha stand auf, zog den Morgenmantel an und schlurfte zur Tür.
Als Trisha sie öffnete, wünschte sie sich, sie wäre liegen geblieben.
"Was willst du, Mario ?" Sie lehnte sich genervt an den Türrahmen.
"Kann ich reinkommen, bitte ?" Irgendetwas stimme nicht mit ihm, er war irgendwie anders. Sie konnte nicht feststellen, warum.
"Nein !" sagte sie entschlossen und verschränkte die Arme.
"Aber, ich muss mit dir reden. " Er klang ziemlich verzweifelt. Trisha deutete ihm zu warten und schloss die Tür. Sie ging in die Küche und nahm ihr Handy.
"Nina ?....Du musst schnell hierher kommen.... Irgendwas stimmt mit deinem Bruder nicht.... Was weiß ich was er genommen hat." Sie schüttelte den Kopf und überlegte was sie tun sollte.
"Trish, mach auf, bitte. Lass mich rein." Er hämmerte gegen die Tür. Trisha schloss die Augen und versuchte den Lärm auszublenden. Warum musste sie immer irgendwer nerven ?
"Ich frag es noch einmal : Was willst du ?" Sie rätselte, es kam selten vor, dass sie nicht wusste was er hatte.
Sein Blick war traurig, zum allerersten Mal war Mario wirklich traurig.
"Willst du Kaffee ?" Sie drehte sich um und ging zur Küche. Bevor er Wilsons Wohnungstür eintreten würde, ließ sie ihn lieber hinein.
"Nein." Er blieb im Flur stehen und betrachtete die Fotos an der Wand. Es hingen nicht viele dort. Trisha legte nicht viel Wert auf Fotos. Sie hatte immer schon, wenn überhaupt, nur die nötigsten, nämlich die von den Menschen, die ihr was bedeuteten, aufgehangen. Sein Foto war nicht dabei.
"Er ist ein netter Kerl, dein Freund." flüsterte er schon fast. Er schlich in Richtung Küche.
"Ich vermisse dich." Erleichterung, jetzt war es raus, jetzt gab es kein zurück mehr für ihn.
Trisha erstarrte kurz in ihrer Bewegung.
"Schön für dich. Ich dich nicht." Sie stellte die Tasse in die Maschine und drückte auf den "extra-stark" Knopf.
"Trish. Ich will das alles wieder gut machen. Es tut mir unendlich leid, was ich dir angetan habe. Wir könnten wieder von vorne anfangen" Trisha drehte sich um. Was sollte das Theater ? Nach all der Zeit, in der das Thema von ihm totgeschwiegen wurde,fing er jetzt damit an.
"Warum tust du das, Mario ? Hast du nicht eben noch gesagt, er sei ein netter Kerl ?"Sie schüttelte den Kopf. Nervosität stieg in ihr auf. Sie hatte keinen blassen Schimmer, wie sie diese Situation einschätzen sollte.
"Es tut mir leid, dass ich dir das Herz gebrochen habe." Er biss sich auf die Unterlippe.
"Du hast es nicht gebrochen." seufzte sie leise.
"Idiot. Du hast es in kleine Schnipsel gerissen, Stück für Stück, und es dann auf den Müll geworfen. Hast du ne Ahnung wie lange ich gebraucht habe, bis ich es wieder halbwegs gekittet hatte ?" Sie schluckte schwer, es fiel ihr nicht leicht darüber zu reden.
"Ich hab mich absolut in dir geirrt." Draußen schien die Sonne, es schien ein schöner Spätsommertag zu werden.
"Als du hier angekommen bist, habe ich Jim gesagt, dass du kein böser Mensch bist. Ich dachte ernsthaft, uns verbindet noch was anderes als diese Scheißbeziehung. Aber anscheinend lag ich falsch." Sie legte den Kopf nachdenklich in den Nacken. Warum fing er damit an ? Ihre Hände zitterten, sie war durch den Wind.
"Hey. Es...es tut mir wirklich leid." sagte Mario ruhig und stellte sich vor Trisha. Er lächelte, streichelte ihr mit einer Hand über das Gesicht. Sie legte ihren Kopf in seine Hand. Irgendwie genoss sie dieses Gefühl.
Er beugte sich zu ihr und wollte sie küssen. Doch Trisha schüttelte den Kopf und drehte sich um.
"Du bist ein Idiot. Denkst du im Ernst, ich baue den gleichen Scheiß wie du ?" Ihr Puls raste, sie war wütend.
"Verdammt, mir geht es zum ersten Mal in meinem kleinen beschissenen Leben einigermaßen gut. Ich kann zum ersten Mal sagen, dass ich glücklich bin. Und dann kommst du hierher, und willst alles kaputtmachen ?" Sie musste sich beherrschen, ihm nicht die Kaffeetasse an den Kopf zu schmeißen.
"Verschwinde ! Ich will dich hier nie mehr sehen." brüllte sie ihn an. Mario lachte nur, drehte sich um und verließ die Wohnung. Trisha setzte sich an den Tisch und fing an zu weinen. Sie atmete tief durch und fing sich einigermaßen wieder. Sie ging ins Schlafzimmer um sich umzuziehen.
Es klingelte, Trisha stürmte zur Tür.
"Nina." Sie umarmte ihre beste Freundin einfach nur.
"Hey, was ist los ? Du bist ja ganz durcheinander. Wo ist Mario?" Nina ging ins Wohnzimmer und stellte den schlafenden Colin im MaxiCosi auf den Tisch. Sie hoffte das Trisha keine Dummheit begangen hatte.
"Er ist nicht hier. Nina, er macht mir Angst. Ne 180-Grad-Drehung ist ein Scheißdreck dagegen. Was ist los mit ihm ? So war er doch früher nicht." Trisha war verwirrt, das war nicht zu übersehen.
"Ich hab keine Ahnung,Trish. Aber irgendwas stimmt nicht mit ihm, das hab ich auch schon gemerkt. Weißt du wo er hinwollte ?" Trisha schüttelte den Kopf.
Plötzlich klingelte Ninas Handy. Es war Mario. Sie hob ab, schüttelte nur den Kopf und legte wieder auf. So schnell wie er gesprochen hatte, hatte sie gar keine Chance zu antworten.
"Pass kurz auf Colin auf. Ich muss mein Bruderherz davon abhalten, sich am frühen Morgen volllaufen zu lassen. Da kann ich den kleinen Schatz nicht mitnehmen. Ich komm, so schnell ich kann, wieder. Du schaffst das. " Sie wusste, dass Trisha Angst davor hatte, den Kleinen alleine zu umsorgen, und wenn es nur für ein paar Minuten war.
"Alles was du brauchst, ist in der Tasche. Du kriegst das schon hin." Sie umarmte Trisha kurz und ging aus der Wohnung.
Trisha blieb vor Schreck erst mal wie versteinert stehen, schaute dann zu Colin und ging zur Tür um diese zu schließen.


"So, kleiner Mann. Hoffentlich kommt deine Mama gleich wieder." Sie setzte sich auf die Couch und betrachtete das schlafende Baby. Colin war eigentlich pflegeleicht. Er schrie kaum, außer wenn er Hunger hatte oder die Windel voll. Das müsste sie eigentlich schaffen, dachte sich Trisha. Sie schob den Kindersitz ein Stück beiseite und schaltete den Fernseher an.
Nach einiger Zeit fing Colin an sich zu bewegen und begann zu wimmern.
"Oh nein." Trisha schloss die Augen, und betete, dass er weiter schlafen würde. Aber das tat er, wie erwartet, nicht. Sie überlegte, was sie tun sollte. Das Internet würde bestimmt eine Antwort wissen. Die Zeit gab ihr der Kleine aber nicht, denn er fing an, wie am Spieß zu brüllen. Trisha erschrak regelrecht.
Sie stand auf, und versuchte den Sicherheitsgurt des Sitzes zu öffnen. Das war nicht so einfach, wie es schien.
"Scheißding, geh auf." Sie wurde nervöser. "Klack" endlich öffnete sich der Gurt. Sie nahm den Kleinen vorsichtig aus dem Sitz und schaute ihn an.
"Was mach ich denn mit dir ? Wenn du mir hilfst, gehts schneller." Sie schaute ihn hilfesuchend an.
"Ok zuerst mal Windel." Vorsichtig legte sie in auf die Couch. Das brachte ihn dazu, noch einen Tick lauter zu schreien. Sie biss sich auf die Lippe und versuchte ruhig zu bleiben, aber das gelang ihr ganz und gar nicht. Es kam ihr vor, als ob sie noch nie so nervös gewesen war. Sie stellte fest, das es nicht die Windel war. Es war kompliziert einem strampelnden Kind die Hose wieder anzuziehen.
Trisha nahm den Kleinen wieder auf den Arm. Er war so winzig, sie hätte ihn mit einer Hand festhalten können. Sie nahm die Tasche und ging in die Küche.
Dort schmiss sie die Tasche auf den Tisch und öffnete sie mühevoll mit einer Hand. Sie nahm die Milchpackung raus und las die Zubereitung.
Es kam ihr eine Ewigkeit vor, bis die Flasche endlich fertig war. Ihr dröhnten die Ohren, und es kam ihr vor, als würde sie aus jeder einzelnen Pore schwitzen. Sie hatte keine Ahnung, dass das Geschrei eines Kindes so anstrengend sein konnte.
Trisha genoss den Augenblick als Colin aufhörte zu schreien und an der Flasche nuckelte, als wäre er kurz vorm Verhungern. Erleichtert schloss sie kurz die Augen und atmete aus. Sie lehnte ihren Kopf an die Couch und erschrak, als sie Wilson grinsend hinter sich entdeckte.
"Soll ich dir was helfen ?" flüsterte er und setzte sich neben sie. Trisha schüttelte nur den Kopf und konnte den Blick nicht von Colin lösen. Ein Lächeln schlich sich in ihr Gesicht, als sie sah wie zufrieden der Kleine schien.
"Die Küche sieht ein bisschen mitgenommen aus, aber sonst." Sie versuchte ruhig zu sprechen.
Er lächelte nur, stand auf und ging in die Küche.
Als er das Chaos in der Küche beseitigt hatte, und ins Wohnzimmer zurück kam, lag der Kleine schon wieder in seinem Sitz.
"Alles in Ordnung ?" fragte er leise. Trisha schmunzelte und schüttelte den Kopf. Sie nahm den MaxiCosi und stellte ihn auf den Boden.
"Lass uns in die Küche gehen."


"Er hat was ?" Wilson versuchte, nicht allzu laut zu sein.
"Ich bring ihn um." sagte er entschlossen und ging in der Küche umher. Wilson war ganz aufgeregt.
"Jim. Beruhige dich, bitte. Er ist normal nicht so, glaub mir. Ich hab keine Ahnung was er hat. Nina ist ihm hinterher, weil sie was weiß ich was denkt. Er ist nicht er selbst." Sie legte beschwichtigend ihre Hände auf Wilsons Brust.
"Denkst du ich schau tatenlos dabei zu, wie der Kerl versucht, mir meine Freundin auszuspannen ?" Er hielt ihre Hände fest und schnaufte vor Wut.
Trishas Handy klingelte, sie ging zur Ladestation und hob ab. Wilson haute mit der Faust auf die Arbeitsplatte und ging zum Fenster.
"Hy Nina, Na ?.... Was?.....Idiot ! .....verdammt,ja wir kommen." Sie drehte sich zu Wilson.
"Wir müssen ins Krankenhaus, Mario ist zugedröhnt vor ein Auto gerannt. Ich muss zu Nina." Sie sah Wilson flehend an.
"Ich hoffe das Ding passt in mein Auto." Er zog seine Jacke an und nahm den MaxiCosi.
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23. Nebel
Beitrag
Im Krankenhaus angekommen ging Trisha zuerst in das Büro von House. Nina wartete dort auf sie.
Sie kam direkt auf Trisha zu gestürmt, als sie ins Zimmer kam.
"Wie geht es dem Kleinen ? Hat er viel geweint ?" Trisha schaute Nina ungläubig an.
"Nein, er hat nur die halbe Nachbarschaft darauf aufmerksam gemacht, dass er Hunger hat. Als ich ihm dann ne Pizza und Bier gegeben hab, war er ruhig." grinste sie.
"Du bist doof ! Komm her mein Schatz." Sie öffnete den Gurt des Sitzes mit Leichtigkeit und nahm Colin auf den Arm. Trisha schüttelte den Kopf.
"Mario gehts schlecht", sagte Nina traurig und küsste Colin auf die Stirn. Sie musste ihre Tränen zurückhalten und schluchzte. Trisha gab ihr keine Antwort , ging auf sie zu und umarmte sie einfach.
"Hey, er wird wieder", versuchte Trisha sie zu beruhigen. Nina löste sich aus ihrem Griff und ging umher.
"Nein, wird er nicht." Sie schaute zur Decke und hoffte, dass das alles nur ein böser Traum sei.
"Er hat einen Hirntumor, sagt dein Dad. Vielleicht hat er noch ein paar Tage. Du hattest Recht, Trish. Das war nicht er. Er hätte sich nicht vor deine Tür gestellt und dich vollgesülzt, er wäre auch nicht auf die Straße gerannt. Gott sei Dank hat der Fahrer ihn schon früh genug gesehen und konnte noch bremsen, er ist nicht schwer verletzt." Sie schniefte und legte ihren Kopf auf den von Colin und versuchte sich zu beruhigen. Eine Träne bahnte sich ihren Weg über Ninas Backe und stoppte an seinem Haar. Nina wischte die anderen Tränen, die ihr folgen wollten, weg.
"Wie kann so was sein ?" Trisha setzte sich hin. Sie konnte das nicht glauben. Es war nicht zu begreifen, auch wenn sie es versuchte. Sie faltete die Hände vor dem Gesicht und schloss die Augen. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals, ihr Magen krampfte sich zusammen. Es passierte schon wieder, sie verlor schon wieder einen Menschen, der ihr wichtig war. Übelkeit stieg in ihr auf. Trisha versuchte sie zu ignorieren. Alles war so stumpf und weit weg. Sie bekam nicht mit, dass House und Wilson das Zimmer betraten. Sie hörte gedämpft ihren Namen. Als sie die Augen öffnete, sah sie, dass Wilson vor ihr saß.
"Trish ? Hey, gehts dir gut ?" Sein Blick war mehr als besorgt. Sie lächelte und stand langsam auf.
"Ich komm schon klar. Kümmert euch lieber um Nina." Mit diesen Worten verließ sie das Büro.

Als sie die Tür zu ihrem Büro geöffnet hatte, kam eine unglaubliche Wut in ihr auf. Langsam sank sie auf den Boden. Sie hatte kaum gesessen, da stiegen ihr schon die Tränen in die Augen. Hilflosigkeit, Wut, Hass, ein Druck baute sich in ihrem Kopf auf, sie hatte das Gefühl, er würde platzen wollen. Trisha umarmte ihre Knie und legte den Kopf darauf. Es war nicht fair, es war ungerecht. Sie stand auf, schaute aus dem Fenster.
Kurz überlegte Trisha. Sie kam sich vor, wie in einem ihrer Panikträume. Nur, dass sie aus dem Fenster schauen konnte, es war nicht schwarz. Einsamkeit, sie war alleine in dem Büro. Aber sie hatte sich unter Kontrolle, hatte die Panik in der Hand. Das war der kleine, aber feine Unterschied zu ihren Träumen.
Ihre Augen schlossen sich kurz, ihre Hand fuhr langsam über den Schreibtisch, griff das Telefon und schmiss es an die Wand.
Mit einem lauten Scheppern zerbrach es in seine Einzelteile und fiel zu Boden. Trisha schrie auf, sie brüllte alle Wut heraus, die sie fühlte und sank auf die Knie.
Sie rollte sich zusammen und schluchzte. Salziger Geschmack auf ihren Lippen. Verzweiflung in ihren Gedanken.
Sie erschrak, denn sie spürte eine Hand auf ihrem Rücken. Langsam stand sie wieder auf.
"Es ist unfair." flüsterte sie und schaute ihrem Vater in die Augen.
"Das Leben ist nicht fair." antwortete er.
"Fällt dir das auch schon auf ?" Ihre Augen brannten wie Feuer. Warum konnte er nicht einmal das sagen, was man erwartete.
"Hör auf zu meckern und geh zu Nina. Sie braucht dich." sagte er ruhig und ging aus dem Büro. Trisha folgte ihm.

Der kleine Colin weinte, und das ziemlich laut.
"Wo ist Jim ?" fragte Trisha vorsichtig. Nina schaute sie genervt an.
"Wo soll er schon sein ? Bei Mario." Nina versuchte weiter, mit "schhhh" und Schaukeln den Kleinen zu beruhigen.
"Bei Mario ? Und das ist ne gute Idee ?" sie zweifelte ein wenig nach seiner Reaktion vorhin.
"Er ist der Onkologe." sagte House teilnahmslos, und ging wieder aus dem Raum. Ihn nervte der ganze Krach in seinem Büro.
"Man, Nina. " Trisha massierte sich die Schläfen, dieses Geschrei machte sie fast wahnsinnig.
"Was soll ich denn machen ?" Nina war hilflos. So war Colin noch nie. Sie verstand nicht, warum der Kleine nicht aufhörte zu weinen.
"Du musst mal runter kommen. Du bist viel zu nervös und das merkt der Kleine." Trisha hatte Mitleid mit Nina. Es musste grausam sein, sein Kind nicht beruhigen zu können.
"Ach, Frau Schlaumeier. Du bist ja ein Ass in Kindererziehung, hatte ich ganz vergessen." Der Blick von Nina war enttäuscht und wütend.
"Mein Bruder wird sterben, und du blöde Kuh erzählst mir, ich soll runter kommen." Nina schüttelte schluchzend den Kopf.
"Gib her." forderte Trisha auf. Nina verneinte und ging weiter umher.
"Nina ! Das bringt dir jetzt gar nichts, wenn du so beschissen stolz bist. Also, gib her." Trisha griff Colin unter die Arme und nahm ihn an sich. Nina heulte los wie ein Schlosshund. Sie war am Ende mit ihren Nerven.
Der Kleine beruhigte sich ein wenig bei Trisha und schrie nun nicht mehr ganz so laut. Aus dem Weinen wurde ein Wimmern, und nachdem sich Trisha einen Schnuller gesucht hatte, schlief er auch schnell ein.
"Denkst du der Kleine merkt nicht, dass du traurig bist ?" flüsterte Trisha
"Der Zwerg kann halt nix anderes als Schreien."
Nina schluchzte immer noch.
"Ich bin ein Scheißmensch. Ich kriegs ja noch nicht mal auf die Rolle, meinen Sohn zu beruhigen. Statt dessen schläft er bei dir ein, und du bist nicht gerade jemand mit ner ruhigen Art." jammerte sie.
"Hör auf damit. Selbstmitleid steht dir nicht. Du wärst ein Scheißmensch, wenn es dir am Arsch vorbei gehen würde und du ganz ruhig wärst." Trisha stand auf und legte den Kleinen in seinen Sitz. Er erschrak kurz, schmatzte und schlief dann wieder ein.
Sie ging auf Nina zu, nahm sie in den Arm und drückte sie.
"Du bist die beste Freundin, beste Schwester und vor allem eine wahnsinnig gute Mutter. Das mein ich Ernst. Du bist mit Abstand der wichtigste Mensch für mich." flüsterte sie.
"Danke." flüsterte Nina und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

Mario war tot. Nur zwei Wochen nach dem Unfall hatte er den Kampf verloren. Der Krebs war schon zu weit geartet, so ,dass man nichts mehr tun konnte, außer seine Schmerzen zu lindern.
Nina hatte ihren Bruder auf dem letzten schweren Weg begleitet, dank Trisha konnte sie Tag und Nacht an seinem Bett wachen, da diese sich um Colin kümmerte.
Trisha ertrug es nicht, ihn sterben zu sehen. Wilson versuchte anfangs sie zu überreden, ihn zu besuchen, erklärte ihr, dass es der Krebs war, der Mario so verändert hat, aber Trisha brauchte 14 Tage um sich zu überwinden.
Als sie dann da war, brach sie fast zusammen. Eine Welt stürzte ein, sie wäre am liebsten weggerannt. Sie spürte, dass er diesen Tag nicht überleben würde. Sie saß an seinem Bett, hielt seine Hand. Seine Augen waren leer und erschöpft.
"Danke." schluchzte Trisha. Sie merkte, dass ihr die Tränen in die Augen schossen. Mario war zu schwach um viel zu sagen, er schaute sie fragend an. Wofür sollte sie sich auch schon bedanken ?
Sie lachte leise.
"Danke dafür, dass du mir gezeigt hast, dass nicht alle Menschen Arschlöcher sind. Danke, dass du mir neulich die Augen geöffnet hast und mir gezeigt hast, wie wichtig James mir ist." Sie brachte die Worte unter Tränen raus. Sie schluchzte und schnappte nach Luft, versuchte die Tränen zurück zu halten. Er sollte nicht sehen, wie nahe ihr das ging. Aber jeder Widerstand brachte nichts. Auf einen Schlag fielen ihr alle alten Zeiten ein.
Die Zeit als Kinder, als sie sich nicht ausstehen konnten, weil er ja soviel älter war. Die Streitereien um ein blödes Spielzeugauto. Den Spaß, den Nina und sie hatten, als er die zwei vor den bösen Jungs aus der Nachbarschaft beschützt hat.
Die Zeit, in der sie sich zum ersten Mal näher kamen und wie aufgeregt sie damals war. Die Krisen, die sie durchgestanden haben, und natürlich auch die Krise, die ihnen das Rückrat gebrochen hatte. Er war fremdgegangen, das wusste jeder. Aber warum sie überhaupt in solch eine Phase gerutscht sind, wusste nicht mal Nina, geschweige denn Dr. Miller. Es sollte auch keiner wissen, unwichtig ihrer Meinung nach.
Als sie aufstand, wusste sie, dass sie ihn zum letzten Mal sehen würde. Sie starrte ihn ewig nur an, die Tränen liefen ungehindert das Gesicht runter.
"Auf Wiedersehen, mein Sonnenschein. " Sie beugte sich zu ihm runter und küsste ihn auf die Stirn.
Er lächelte schwach.
Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Wilson mit Tränen in den Augen in der Tür stand. Er nahm sie in den Arm und sagte einfach nichts. Sie war ihm dankbar dafür.
Ein paar Stunden nachdem sie gegangen war, hörte sein Herz einfach auf zu schlagen.
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24. Los
Beitrag
Trisha war seit dieser Zeit wieder öfter zu Hause bei Nina. Sie war oft am Grübeln.
"Trish. Hast du gehört, was ich gesagt habe ?" Ein schnipsender Finger erschien vor Trishas Augen.
"Ja, hab ich. Und meine Antwort ist immer noch Nein." Warum musste Nina sie so nerven. Sie wollte nicht darüber nachzudenken.
"Ich lass dich im Moment nicht alleine, das kannst du vergessen." Sie fühlte sich regelrecht gedrängt von Nina.
"Das du mir nicht die Koffer vor die Tür stellst, ist alles." Kopfschüttelnd blätterte sie wieder im Werbeprospekt.
"Wir müssen gleich los." erwähnte sie nebenbei, und schaute auf die Uhr.
Der kleine Colin lag in seinem Laufstall und gluckste fröhlich vor sich hin.
"Kannst du Colin anziehen ? Ich muss mich noch fertig machen ? " Nina stürmte ins Bad.
"Klar, warum nicht. Ich bin ja der berühmte Babyanzieher." flüsterte Trisha schüttelte den Kopf und ging zum Laufstall. Colin juchzte auf, als er Trisha sah. Ein Lächeln schlich sich in ihr Gesicht.
"Du freust dich mich zu sehen ? Du kennst mich nich gut genug. "lachte sie und nahm ihn auf den Arm.
"Deine Mama will, dass ich dich umziehe, aber das lassen wir mal. Nicht das ich dir noch was breche." Sie setzte sich mit ihm an den Tisch und nahm das nächste Prospekt zur Hand.
"Warum machst du eigentlich nie das, was du sollst ?" Nina rollte die Augen und nahm Colin.
"Er hat gesagt, er will das anlassen." grinste Trisha.
"Genau, und dann hat er dir noch erzählt, wie die Lottozahlen der nächsten Woche sind." Colin wehrte sich beim Ausziehen. Er mochte es nicht, umgezogen zu werden und strampelte mit allen Vieren. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sie den Klamottenwechsel über die Bühne gepackt hatte.


Nina rannte umgehend mit Colin zum Kinderarzt,als sie am PPTH angekommen waren. Sie waren schon wieder zu spät. Und das nur, weil Trisha nie das machte, was man von ihr verlangte.
Trisha stand derweil in der Tür zu Houses Büro und beobachte ihn. Er war allein, und saß vor dem Computer. Wahrscheinlich machte sein Team wieder die ganze Arbeit.
Auf eine Art und Weise bewunderte sie ihn. Jeder und alles schien ihm egal zu sein, er legte anscheinend keinen Wert darauf irgendjemanden zu beindrucken, oder nahm Rücksicht auf Menschen. Er sagte, was er dachte, egal welche Konsequenzen es hatte.
Doch da gab es die wenigen Momente, in denen selbst er so etwas wie Gefühle zu haben schien. Als sie bei ihm übernachten mussten, weil Nina vergessen hatte, das Zimmer zu buchen. Der Moment, als er seine Trauer und sein Entsetzen nicht verstecken konnte, als sie ihm von ihrer Mutter und dem, was passiert war erzählte.
Und als er doch noch im Anzug vor Wilsons Haustür auftauchte, um sie nicht zu enttäuschen.
Sie lächelte, und ging einfach auf seinen Schreibtisch zu.
"Hey." sagte sie leise und setzte sich auf den Stuhl. House überlegte, und antwortete ihr ohne sich zu ihr zu drehen. So war er halt.
"Darf ich dich was fragen ?" sie klang schüchtern. Er drehte den Kopf zu ihr und schaute sie verwirrt an.
"Wenn´s sein muss." Er zuckte mit den Schultern.
"Hast du jemals überlegt, was anders wäre, wenn sie es dir damals gesagt hätte ?" Er schüttelte nur den Kopf.
"Ich bin kein Freund von was wäre passiert wenn. Darüber denkt man nicht nach. Es ist, wie es ist." Er wandte sich wieder seinem Computer zu.
"Kein einziges Mal ? Noch kein bisschen ? Ich denk dauernd darüber nach. " sagte sie traurig und senkte den Kopf.
House hob die Augenbrauen und atmete hörbar aus.
"Nein. Es zieht einen nur runter." er blickte kurz zu seiner Tochter. Sie nickte nur.
Eigentlich dachte er dauernd darüber nach, doch das war unwichtig. Ändern konnte er eh nichts. Was passiert war, konnte er nicht rückgängig machen, auch wenn er es noch so sehr wollte.
Dauernd kamen ihm die Gedanken, was aus ihr geworden wäre, wenn er ihr ein Vater gewesen wäre. Aber im gleichen Atemzug kamen auch die Zweifel, und die Überlegung, ob es nicht besser so war, wie es geschehen war. Er seufzte auf.
"Was willst du von mir hören ?" Er drehte sich jetzt komplett zu ihr.
"Keine Ahnung, sagst du jemals das, was man von dir hören will ? Ich glaube das kannst du gar nicht." sie wollte aufstehen und wieder gehen. Doch House hielt sie an ihrer Hand fest.
"Hör zu. Hör auf darüber nachzudenken. Das bringt dir nichts. Du machst dich doch nur selbst fertig. Es ist besser, glaub mir." Er wusste, dass sie das nicht hören wollte, aber er konnte ihr nichts anderes sagen. Es ging nicht. Klar, er hätte ihr sagen können, dass dann wahrscheinlich alles besser wäre, aber wem würde das was nützen ?
"Ok. Wie du meinst." lächelte sie und verließ das Büro.
House schüttelte den Kopf und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Computer.
Als Trisha das Büro verließ, kam ihr eine Frau entgegen. Sie war hübsch anzusehen und sie war sich sicher diese Person schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Nur wo ? Sie drehte sich nach ihr um und sah, dass sie zu House ins Büro ging. Wer war diese Frau ?


House merkte, dass jemand in der Tür stand. Was wollte Trisha denn jetzt noch ? Sie konnte verdammt hartnäckig sein.
"Musst du deinen alten Vater zu Tode nerven ?" fragte er gelangweilt und hielt es nicht für nötig, zur Tür zu schauen.
"Du hast eine Tochter ?" fragte eine sanfte Stimme erstaunt. Er kannte diese Stimme, ihr Klang war wie Samt. Er lächelte.
"Stacy ! " stellte er fest und löste seinen Blick nicht vom Bildschirm.
"Was willst du hier ?" Hoffentlich kam sie nicht wieder wegen Marc. Er hatte weder Lust noch Zeit, sich wieder mit ihm zu beschäftigen.
"Ich wollte Hallo sagen. " Elegant ging sie auf seinen Schreibtisch zu. Ihr Blick fesselte ihn. Er schaute nervös um sich.
"Deswegen kommst du extra hierher ?" Das konnte nicht der einzige Grund sein.
"Ich wohne wieder hier." sagte sie leise und setzte sich.
"Ihr habt euch getrennt ?" Irgendwie gefiel ihm der Gedanke, er musste aufpassen, dass er nicht anfing zu grinsen.
"Er denkt es ist besser so." Die Enttäuschung war nicht zu überhören.
Also hing sie noch an ihm.
"Oh, soll vorkommen." antwortete er und wollte sich wieder zum PC drehen.
"Hast du heut Abend was vor ?" sie lächelte ihn an. Er war verwirrt, damit hatte er nicht gerechnet.
"Ja." sagte er knapp. Er würde nicht nochmal zulassen, dass sie ihn fallen ließ.


Trisha war in Wilsons Büro angekommen, doch der war noch nicht da. Sie ging im Zimmer umher. Am Schreibtisch angekommen, fiel ihr auf, dass er ein Foto von ihr im Rahmen darauf stehen hatte. Sie schmunzelte und nahm das Foto in die Hand. Ihr wollte pardout nicht einfallen, wann es geschossen wurde. Sie schüttelte den Kopf und stellte es an seinen Platz zurück. Sie ging zur Balkontür, ihr Blick fiel auf die Uhr. Es war schon viertel nach vier. Er sollte eigentlich hier sein. Woher sollte sie auch wissen, was da dazwischengekommen war.
Sie erschrak kurz, als sich Arme sanft um ihre Taille schlangen. Sein warmer Atem in ihrem Nacken fühlte sich gut an. Er schaffte es, dass sie sich geborgen und sicher fühlte.
Sie lächelte und drehte sich zu Wilson um.
"Hey:" flüsterte sie und küsste ihn. Jetzt fiel ihr ein, woher sie diese Frau kannte.
"Wer ist die Frau, von der Dad ein Foto im Geldbeutel hat ?" sei schaute James eindringlich an, und war sich sicher, dass er das wissen musste.
"Er hat Fotos im Geldbeutel ?" Wilson war sichtlich verwirrt.
"Keine Ahnung, irgendeine Pornodarstellerin ?" Er grinste und setzte sich an seinen Schreibtisch.
Hatte sie eine andere Antwort erwartet ? Sie schüttelte den Kopf und setze sich ebenfalls.
"Nein, so sah sie nicht aus.Sie ist vorhin zu ihm ins Büro gegangen. Dunkle Haare, schmal. Sie sah sogar nett aus." versuchte sie zu erklären.
"Stacy ? Was will sie hier ?" Wilson runzelte die Stirn.
"Was weiß ich wie sie heißt. Wer ist sie ?" Er hatte sie neugierig gemacht.
"Eine Exfreundin deines Vaters. Was anderes, hast du mit ihm geredet ?" Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Trisha nickte und seufzte.
"Er hat gemeint, ich solle nicht darüber nachdenken." Wilson atmete genervt aus.
"War ja klar, dass er so antwortet. Das wird dich nicht weiterbringen. Vielleicht redet Dr. Miller ja mal selbst mit ihm." Er lächelte gezwungen.
"Nina will mich loswerden." sagte Trish spontan und biss sich auf die Lippe.
"Sie will dich loswerden ? Wie meinst du das ?" Eigentlich konnte sie das nicht so meinen.
"Sie brauch ein Kinderzimmer, denke ich. Zumindest fragt sie mich andauernd, wie man das am Besten einrichtet. Sie erzählt mir auch alle fünf Minuten, dass ich doch so langsam mal bei dir einziehen sollte. Ich warte schon jeden Tag darauf, dass sie mir die Koffer vor die Tür stellt." Sie räusperte sich kurz und lächelte ihn verlegen an.
Wilson lachte.
"Meine Schlüssel hast du ja. Platz ist da, wie du weißt. Wenn du magst kannst du sofort einziehen. Eigentlich brauchst du ja nur noch ein paar Sachen rüberholen. Du hast ja schon so ziemlich alles zu mir geschafft." Es freute ihn, dass sie von sich aus damit anfing. Das war ein gutes Zeichen. Nina hatte ihm gesagt, dass er ihr Zeit lassen musste, weil Trisha sich schnell in die Enge getrieben fühlte. Aber das hier sagte ihm, dass sie einen Schritt auf ihn zukam. Er hatte sich ewig nicht mehr so gefreut. Man konnte sagen, er freute sich, wie ein kleines Kind.
"Dann brauch ich aber dein Auto." Sie schaute ihn fordernd an und hielt die Hand auf.
"Wie, jetzt ?" Er war erstaunt. Manchmal konnte sie sehr spontan sein.
"Ich fahre !" sagte er bestimmend und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Zuletzt geändert von Johanna84 am Mi 17. Nov 2010, 22:20, insgesamt 3-mal geändert.
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(Einstein)