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Lyssa
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Blame the Hormones [FF]
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Kommentar: Okay, das erste Kapitel ist noch ernst, aber das hier soll ein Versuch von mir sein mal etwas NICHT depressives zu schreiben. All-I-Need ist hierbei meine Muse. Falls ihr mal wirklich über was lachen könnt, dann hat sie bestimmt dazu beigetragen. XD
Disclaimer: Nix mir, alles DS, FOX und dem she-devil. <<#
Music: Nothing Else Matters - Metallica

Blame the Hormones


Chapter 1

Sie wollte sich betrinken. Wirklich. Von ganzem Herzen. Brennender Tequila und fruchtige Cocktails. Aber es lag ja sowieso in der Natur des Menschen sich immer danach zu sehnen, was man nicht haben konnte. Statt in eine Bar zu gehen stand sie nun vor seiner Tür. Eine so viel bessere Idee, Allison.

Was blieb ihr auch anderes übrig als zu klopfen? Bereits 30 Minuten zuvor hatte es angefangen zu schneien und das Ende Mai… Wenn sie bis zu diesem Zeitpunkt am Klimawandel gezweifelt hatte, so musste sie jetzt doch zugeben, dass die Forscher vielleicht sogar Recht hatten. Das war einfach nicht mehr normal.

In ihrem Kopf konnte sie die Boxen seines Fernsehers hinter der Tür vibrieren hören. Das dumpfe Klopfen an der Tür zerstörte die Sphären, in denen sie wandelte und brachte sie zurück an einen Ort, an dem sie eigentlich nicht sein wollte.

Sie hatte damit gerechnet, dass er es ignorieren würde. Aber in den vergangenen 14 Monaten, in denen sie für ihn gearbeitet hatte, hatte sie gelernt, dass Persistenz manchmal das Mittel zum Zweck war. Exakt 17 Minuten später gab er auf und öffnete ihr die Tür. Sie zählte die Atemzüge, bis er schließlich einen Schritt bei Seite trat und sie hinein ließ.

Acht.

Sein Sofa war bequem. Es roch nach altem Leder und getrocknetem Whisky. Sie grinste. Dem Alkohol konnte sie in jener Nacht wohl einfach nicht entkommen.

„Bier?“, fragte er trocken und ließ sich neben sie fallen. Er schien nicht wieder aufstehen zu wollen. Vermutlich hätte sie es sich also sowieso selber holen müssen.

„Ich… nein…“

Sie spürte seinen Blick auf sich und biss sich fest auf die aufgesprungene Unterlippe, während sie sich fragte, was sie geritten hatte, um gerade zu ihm zu fahren. Es gab Momente, in denen er Menschen ansah und einfach wusste, was nicht mit ihnen stimmte. Genau das war es, wovor sie in jenem Moment Angst hatte. Aber am Ende. Er war ihr Chef. Er musste es irgendwann sowieso erfahren.

„Sagen Sie mir was los ist, oder wollen Sie einfach hier sitzen bleiben?“

Manchmal war seine kalte Stimme geradezu beglückend.

„Im Moment, ja…“

Er nickte kurz und lehnte sich zurück, während er gelangweilt durch die Kanäle zappte, bis er schließlich bei Wiederholungen von Grey’s Anatomy stehen blieb.

Es gab Schlimmeres.

Seufzend zog sie ihre Füße unter den Po und lehnte den Kopf zurück, während ihre Finger mit dem Objekt in ihrer Jackentasche spielten. Irgendwann, nachdem Izzie Sex mit dem Geist ihres toten Verlobten gehabt hatte, verlor Cameron das Interesse und ließ ihren Blick wandern.

Die Wohnung war dunkel. Der Geruch von Holz hing in der Luft und sie konnte dieses merkwürdig heimische Gefühl nicht wirklich unterdrücken. Auf dem Boden stapelten sich medizinische Journale und Fachbücher, zumeist sogar in anderen Sprachen und sie fragte sich, ob sie diesen Mann wohl je wirklich verstehen würde. Vermutlich eher nicht… Die Tasse auf dem Tisch vor ihm hatte einen klebrigen Rand hinterlassen und der Putzteufel in ihr fragte sich, wie lange sie wohl schon dort stand.

Sie unterdrückte den Drang in die Küche zu gehen und sich einen Lappen zu holen, stattdessen starrte sie nun auf die Bierflasche in seiner Hand. Der Daumen strich gleichmäßig über den Hals und sie konnte das Licht des Fernsehers in merkwürdigen Farben durch das Glas flackern sehen.

Sie bemerkte erst, dass er sie ansah, als er einen Schluck aus der Flasche nahm. Sie zuckte zusammen und riss aus Versehen oder mit Absicht ihre Hand aus der Jackentasche. Etwas fiel zu Boden und sie bemerkte zu spät, dass selbst ein Krüppel sich manchmal viel zu schnell bewegen konnte.

„Das ist… nichts…“ Sie realisierte erst wie erbärmlich sie wirklich war, als sie die Worte bereits ausgesprochen hatte. Vor einem Menschen wie ihm musste sie sich einfach nicht rechtfertigen. „Geben Sie es zurück…“

House hob skeptisch eine Augenbraue und fuhr mit dem Daumen über das weiße Plastik-etwas.

„Was haben Sie jetzt vor?“

„Was meinen Sie damit? Es ist nicht so, als hätte ich eine Wahl!“

„Ich stelle nicht ohne Grund Single-Menschen ein. Familie ist immer hinderlich. Oder glauben Sie, ich weiß nichts von ihrer Familie?“

„HALTEN SIE EINFACH DIE KLAPPE!“

Sie war nicht unbedingt der Mensch, der sofort die Stimme erhob. Im Gegenteil. Selbst wenn sie schrie wirkte sie leise und irgendwie fehl am Platz. Doch das hier war anders. Eine andere Situation. Das war sie, eingeengt und verzweifelt, konfrontiert von einem Mann den sie hasste, aber ohne den sie nicht leben konnte. Manchmal war Existenz an sich ja schon ein Dilemma. Wütend schnappte sie es ihm aus der Hand und schob sich an ihm vorbei. Es knallte, als die Bierflasche zu Boden fiel und die goldene Flüssigkeit in den Holzboden sickerte.

„Fuck!“

„Na, na… Keine bösen Worte…“

Ohne weiter auf ihn zu achten rannte sie in die Küche und warf schließlich ein Handtuch auf den Fleck, während sie vorsichtig die Glasscherben aufsammelte.

Eigentlich hätte er es kommen sehen müssen. Mit den zitternden Händen und dem tränenverschmierten Gesicht. Er seufzte, als sich ein großer Splitter in ihre Haut bohrte und sie leise aufzischte. So hatte er sich das ganze eigentlich nicht vorgestellt. Cameron war heiß und er hätte alles dafür gegeben sich an jenem Abend mit ihr zu betrinken… Leider war das Schicksal einfach nicht auf seiner Seite.

Resignierend griff er nach ihrem Handgelenk und zerrte sie ohne weiter auf sie zu achten ins Badezimmer, wo er die blutende Hand unter kaltes Wasser hielt.

„Besser?“

Er starrte auf sie hinab und endlich wagte sie es seinen Blick zu erwidern.

„Ja…“

„Sie stecken ganz schön in der Scheiße…“

„Ich weiß…“

Der positive Schwangerschaftstest lag vergessen im Wohnzimmer.

TbC
Zuletzt geändert von Lyssa am Mi 17. Nov 2010, 22:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Blame the Hormones [FF]
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Chapter 2

Es war spät, weit nach Mitternacht, und das brennende Gefühl in seinem Bein ließ ihn zu der Erkenntnis kommen, dass er in jener Nacht keinen Schlaf finden würde. Bezaubernd. Gedankenverloren leerte er sein Glas Scotch und verzog das Gesicht, als die brennende Flüssigkeit seine Kehle hinab floss. Sie war verschwunden. Irgendwie. Und er fragte sich, ob sie überhaupt wiederkommen würde, nachdem er sie vor einer Woche einfach vor die Tür gesetzt hatte.

Seine Frage beantwortete sich praktisch von selbst, als sie just in jenem Moment durch die Tür geschlichen kam. Manchmal fragte er sich, ob sie vielleicht wirklich seine Gedanken lesen konnte. Gewundert hätte es ihn nicht. Schwangeren Frauen waren ja schon oft dämonische Fähigkeiten nachgesagt worden.

Ihre Wangen waren gerötet und die Augen glänzten verräterisch. Entweder war sie betrunken, oder geil und eine Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass es das Erstere nicht sein konnte. Ein Grinsen erschien auf seinen Lippen, als er ihre Erscheinung geradezu in sich aufsaugte. Hüftjeans. Blutrotes Tanktop. Chucks. Entzückend. Sie konnte also wirklich normal sein.

„Wie ich sehe haben Sie sich erholt… Akuter Fall von Schwänzeritis?“

Sie pustete ihre Wangen auf und er dachte sie würde jeden Moment platzen. So wie Fubus in den ganzen Japan-Läden… Irgendwie tat sie das am Ende sogar.

„Ich lasse mich von Ihnen nicht diskriminieren!“, setzte sie an.

„Das haben Sie doch in den vergangenen Monaten auch ganz gut hinbekommen…“, erwiderte er grinsend. Sie ließ sich frustriert auf die Couch fallen und starrte ihn an. Er bemerkte, dass sie es tunlichst vermied ihn direkt anzusehen und irgendwie hatte er das Gefühl, dass wenn sie es getan hätte sie etwas verraten hätte, was sie lieber für sich behalten würde. Vorerst. Was ihn anging, er hätte es sowieso nicht zu schätzen gewusst.

„Ihnen ist schon klar, dass ich Sie jetzt feuern muss, oder?“ Mit jeder Sekunde wurde das Grinsen auf seinem Gesicht breiter und ihre Wut größer. Keine gute Kombination.

„Das wird Cuddy nicht zulassen…“

„Wollen Sie das Ding wirklich behalten?“

„NEIN!“ Er blinzelte und es war irgendwie irritierend, dass sie doch dazu in der Lage war ihre Stimme gegen irgendjemanden zu erheben. „Nein! Ich will das Kind nicht. DAS ist ja mein Problem…“

„Dann lösen Sie es, verdammt noch mal… Aber verstecken Sie sich nicht in ihrer Wohnung! Man muss sich Problemen stellen. Ich glaube gerade Sie und der tote Ehemann müssten das wissen.“

Eigentlich war sie ja nur ein halbes Persönchen. Sie drohte in sämtlichen Kleidern zu verschwinden und war irgendwie nie wirklich da. Dass sie sich trotzdem so schnell bewegen konnte verwunderte ihn. Ein Stück weit… Seine Haut kribbelte an der Stelle, an der ihre Handfläche mit seiner Wange kollidierte. Sein Kopf flog zur Seite und er fragte sich, ob sie sich durch die Wucht des Schlages das Handgelenk gebrochen hatte.

„Ich kann es nicht töten.“

„Sie und Ihre abgedroschenen Moralvorstellungen. Dann bekommen Sie das Ding eben und bleiben unglücklich…“

Dass sich etwas in der Luft veränderte spürte er erst, als sie sich nicht mehr rührte. Dunkle, strähnige Haare verdeckten ihr Gesicht und ihre Finger zitterten, während sie langsam vor und zurück schwankte. Er realisierte fast zu spät, dass sie weinte und hätte er sich selbst von außen betrachten können, hätte sein eigener Anblick ihn vielleicht sogar etwas irritiert.

„Sie heulen doch jetzt nicht etwa…“

Dann ging der Dammbruch auch schon los.

„Meine Oma hat immer gesagt: Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, sollte man den Kopf nicht hängen lassen…“

Sie hielt inne und er dachte sie würde ihn wieder schlagen, doch ihr ganzer Körper fing an zu zittern. Zerebraler Krampfanfall? Erst als sie den Kopf nach hinten warf sah er, dass sie überhaupt nicht weinte, sondern lachte. Das Geräusch war merkwürdig. Verzerrt. Die Schallwellen durchbrachen etwas in ihm und er realisierte, dass sie viel öfter lachen musste. Wenn es so klang konnte er sogar daran glauben, dass sie nicht ganz so verloren war, wie er zunächst angenommen hatte.

„Ich werde Ihr Arbeitspensum nicht runterschrauben. Ich werde ein Arschloch sein und Sie werden jede 2. Nacht arbeiten müssen.“

Sie grinste. Diese Frau wagte es tatsächlich ihn jetzt noch anzugrinsen. Als würde sie entweder weit über ihm stehen, oder seine Drohung nicht für voll nehmen. Er runzelte die Stirn, als er ihr makelloses Gesicht musterte. Für ihn existierten verschiedene Welten. Die für Idioten, Genies und die armseligen Würmer dazwischen. Eine für hässliche Menschen, Schönheiten, Normalos. Er konnte nur Menschen verstehen, die mindestens eine jener Welten mit ihm teilten. Sie tat das nicht. Aber dennoch konnte er nicht umhin das Geräusch aus ihrem Brustkorb zu genießen. Ein gurgelndes Kichern. Wie ein 5-jähriges Kind.

„Werden Sie mir sagen, wer der Vater ist?“

„Es geht Sie nichts an…“, erwiderte sie trocken.

„Aber wir hatten keinen Sex, während ich so besoffen war, dass ich mich an nichts mehr erinnern kann?“, fragte er mit weit aufgerissenen Augen und einem Schmollmund.

„Würden Sie Sex mit mir vergessen?“

Er wog die Antworten ab, entschied sich jedoch für die Wahrheit. „Vermutlich nicht.“

Sie grinsten sich an. Es gab einige Dinge über die sie nie offen gesprochen haben und andere, die sie nie anschneiden würden. Doch irgendetwas zwischen ihnen bewegte sich und die sonst so allgegenwärtige Ernsthaftigkeit in ihrer Beziehung verschwand ein Stück weit. Das war das erste Mal überhaupt, dass er es für möglich hielt mit ihr befreundet zu sein.

„Kenne ich ihn?“

Sie starrte ihn stumm an, doch genau das war Antwort genug für ihn. Aus den Augenwinkeln heraus sah er wie sie unruhig hin und her rutschte, während ihre Schuhe über den Teppich schabten.

„So schlimm?“

Sie wog ihre nächsten Worte genau ab. Die Wahrheit war an dieser Stelle keine Option mehr, also blieb nur eines übrig.

„Schlimmer…“

„Erwarten Sie nicht von mir, dass ich Sie von jetzt an in Watte packe, wenn Sie bei Ihrer Entscheidung bleiben.“

„Ich erwarte gar nichts von Ihnen…“, murmelte sie lautlos.

„Kommen Sie… Sie dürfen mich zum Essen einladen…“

„Ich bin die Schwangere…“

„Ich weiß… Deshalb kann ich Sie mir ja nicht mehr leisten…“

Eigentlich wollte sie wirklich widersprechen, doch der Drang nach einem Hot Chicken Nacho und Schlagsahne war mehr, als sie im Moment ertragen wollte.

„Ich fahre…“

TbC

-- Mo 26. Okt 2009, 21:20 --

Chapter 3

„Dr. Cameron! Kann ich Sie kurz sprechen?“

Manchmal wirkten Cuddys kurze Röcke etwas lächerlich. Hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt immer gedacht, dass man als Vorgesetzte so etwas wie Seriosität ausstrahlen musste, so bewies Cuddy ihr auch vom einem zum andern Mal, dass das nicht immer der Fall war.

„Worum geht’s denn?“

„Gehen wir doch in mein Büro…“

Das war nie ein sonderlich guter Beginn für eine Unterhaltung. Zumindest in Camerons Kopf. Geschlagen folgte sie ihrer Chefin und ließ sich schließlich in deren Büro auf den freien Stuhl fallen.

„House hat es Ihnen erzählt…“

„Haben Sie etwas anderes von ihm erwartet?“

Wenn sie wirklich ernsthaft darüber nachdachte, dann nicht. Sie musterte gedankenverloren ihre Chefin, während in ihrem Kopf der Fötus bereits Salti schlug. In Wirklichkeit war es wohl eher die Aufregung. Aber wer achtete denn hier schon auf Details?

„Dr. Cameron…“

„Mhm…?“

„Wird das Kind ein Problem für dieses Krankenhaus?“

„Was meinen Sie? Glauben Sie es wird durch die Gänge rennen und Unfug stiften?“ Manchmal, gefangen in ihren Tagträumen, verstand sie einfach den Zusammenhang einiger Worte nicht. Doch dieses Mal verstand sie die ganze Frage nicht. Cuddy seufzte und es schien, als müsste sie es einem Kleinkind erklären.

„Der Vater des Kindes ist doch Chase, oder?“

Wieso glaubte jeder Idiot in diesem Krankenhaus, dass sie etwas mit Chase gehabt hatte? Wirkte sie irgendwie auf andere senil oder sonst geistig zurückgeblieben? Normalerweise bereitete sie sich auf Unterhaltungen wie diese immer vor. Die Sätze, die sie sich in ihrem Kopf zu Recht legte, waren schlüssig und verständig. Hier bewegte sie sich jedoch auf wackligem Boden.

„Es ist nicht von Chase und selbst wenn… Ich wüsste nicht, was Sie das angeht…“

„Es geht lediglich darum, ob sie dazu in der Lage sind, zusammenzuarbeiten…“

„Chase ist nicht der Vater…“

„Kenne ich ihn? Wird es ein Problem werden?“

Manchmal war der Drang etwas sagen zu wollen so groß, dass sie das Gefühl hatte zu explodieren. Es war, als würde sich eine Masse an Informationen in ihrem Magen ansammeln, die danach schrie nach draußen zu gelangen. Bis es irgendwann zum großen Knall kam.

Nur anders, als sie selbst erwartet hatte. Zunächst fragte sie sich, warum Cuddy sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, doch dann spürte sie bereits wie Tränen über ihre Wangen flossen. Phantastisch, vor einigen Minuten hatte sie sich noch geschworen vor ihrer Chefin stark zu erscheinen und nun fing sie an zu heulen, wie eine 3-jährige. Der rationale Teil in ihr schob es auf die Hormone, der irrationale auf House… In jenem Moment hasste sie sich selbst dafür und sie fragte, wie sich es erst werden sollte, wenn der kleine Quälgeist da war…

„Cam…“

Sie schluchzte. Das viel zu hohe Geräusch, das ihr aus der Kehle kroch, tat selbst ihr in den Ohren weh. Die Hand ihrer Chefin auf ihrer Schulter machte das Ganze nur noch schlimmer. Unsicher trat Cuddy einen Schritt zurück und wusste nicht wirklich, wie sie auf die weinende Immunologin reagieren sollte.

„Ich kann Chase rufen, oder Foreman…“, sagte sie unsicher.

Cameron griff nach einem Taschentuch und schüttelte heftig den Kopf, während sie versuchte sich selbst zu beruhigen. Erfolglos. „Nein… E…s… geht… sch…schon…“

Cuddy hob skeptisch eine Augenbraue und schlich sich vorsichtig nach draußen. „Ich bin gleich wieder bei Ihnen, Cameron…“

Fünfzehn Minuten später erschien House vor ihrem Büro. „Was haben Sie mit der armen Frau gemacht? Sie ist schwanger!“

Cuddy verleierte lediglich die Augen. „Reden Sie mit ihr. Wenn ich nur den Mund aufmache fängt sie noch heftiger an zu schluchzen…“

„Tja, sie neigen dazu, so einen Effekt auf Leute zu haben…“, brummte House.

Genervt schob House sich in Cuddys Büro und betrachtete Cameron, die scheinbar immer noch nicht aufhören konnte zu weinen. Dabei wusste Cuddles doch genau, dass er nicht mit weinenden Frauen umgehen konnte.

„Cuddy. Raus.“

Sie wollte etwas sagen und öffnete den Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen. Am Ende besann sie sich jedoch eines Besseren, denn wenn sie der Aufforderung nicht nachgekommen wäre, würde Cameron vermutlich noch in einer Stunde dort sitzen. Die Tür schlug mit einem lauten Knall hinter ihr zu und House setzte sich grinsend auf ihren Schreibtisch, während er einen Lutscher auspackte und ihn sich schließlich in den Mund schob.

„Was ist das hier? Ein hormoneller Zusammenbruch?“, fragte er ruhig.

Sie funkelte ihn wütend an und manchmal hasste sie sich selbst dafür, dass sie sich wünschte, er wäre der Vater ihres Kindes.

„Hören Sie endlich auf zu heulen. Ich warte schon seit über ner Stunde auf meinen Kaffee… Chase hat sich dran versucht…“ House verzog das Gesicht und sie fragte sich einen Moment lang, ob er nicht vielleicht doch seine Profession verfehlt hatte. Komiker wäre mit Sicherheit besser gewesen. Dann hätte die Tatsache, dass er sich über sie lustig machte, nicht so weh getan.

Cameron atmete einmal tief durch und zog schließlich eines ihrer Beine eng an den Körper, um ihren Kopf auf dem Knie abzulegen und House nachdenklich anzusehen.

„Also, was ist los? Haben Sie eine Katze überfahren?“

Sie schüttelte den Kopf und eine Mischung aus Zimt und Lavendel infiltrierte seine Geruchsnerven. „Sie werden mich alle anstarren und hinter meinem Rücken über mich reden; sich fragen, wer der Vater ist; darauf warten, dass ich versage… Ich bin keine Mutter… Ich wollte nie Kinder…“

„Ich bin vielleicht nicht die richtige Person dafür, aber können Sie mir zuhören?“

Sie sah auf und fragte sich, ob er vielleicht vergessen hatte, dass sie ihm immer zuhören würde.

„Wenn das jemand hinkriegt, dann Sie. Sie sind Ärztin, also können Sie es ernähren. Außerdem sind Sie so vollgestopft mit Emotionen, dass Sie es mit Sicherheit lieben können. Sie lieben immerhin jeden Patienten, da wird es Ihnen bei dem eigenen Kind nicht sonderlich schwer fallen. Mehr brauchen Sie nicht. Leute reden immer. Wenn Cuddys Brüste wieder wachsen haben Sie ein neues Gesprächsthema…“

Ein Grinsen erschien auf den Lippen der jungen Immunologin, als sie nickte und sich schließlich erhob. Die Zweifel waren noch immer da, aber vielleicht würde sie es ja wirklich überleben.

„Also, wer ist der Vater? Der Hausmeister?“

Das Grinsen verwandelte sich schließlich in ein schallendes Lachen, das verstummte, als sie das Büro verließen. Manche Dinge blieben besser unausgesprochen.

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Zuletzt geändert von Lyssa am Mi 17. Nov 2010, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
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