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Johanna84
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...2. als man denkt (-) [FF]
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Meine Muse Yasmin und ich hatten ganz tolle Ideen, was die Fortsetzung zu
Erstens kommt es anders angeht.
Ja, es ist EINE Fortsetzung, es gibt auch eine zweite Version der Geschichte, wie sie weitergehen könnte. Aber die Storys laufen parallel. Ihr habt also immer zwei Kapis zu lesen.
Wir fanden es so schade, eine der beiden Versionen untergehen zu lassen...

Es ist etwas sehr verwirrend, glaube ich, wenn ihr die Vorgeschichte nicht kennt, also lest sie euch durch, sie beißt auch nicht

Nennen wir ihn einfach mal Negativerer Part...
************************************************** ********
Als sie die Augen öffnete, glaubte sie noch zu träumen. Da saß tatsächlich ihr Vater und las ein Buch. Was machte er hier ? Noch gestern hatte er kein Wort mit ihr geredet, sie regelrecht ignoriert, konnte man sagen.
Als sie sich langsam umschaute, fiel ihr auf, dass sie nicht zu Hause war. Sie war anscheinend im Krankenhaus. Was war passiert ? Sie fasste sich an den Kopf und nahm die Hand schnell wieder weg, da sie einen pochenden und brennenden Schmerz fühlte. Da war ein Verband. Ihre Gedanken rasten. Hatte sie sich verletzt ? Oder gar einen Unfall ?
Sie merkte, wie ihr Blutdruck in die Höhe ging, vor ihrem inneren Auge sah sie sich stürze. Was war mit ihrem Baby ? Trisha bekam es mit der Angst zu tun.
"Hey. Du musst ruhig bleiben. Dein Kreislauf muss erst wieder auf sicheren Beinen sein.", seine Stimme klang sehr beruhigend. Sie konnte sich nicht erklären, warum sie das so empfand.
War er nicht eigentlich sauer auf sie gewesen ? House wollte doch kein Wort mit ihr reden, dachte sie bis gerade eben. Irgendetwas musste sein, sonst würde er nicht so über seinen Schatten springen. Sie wurde immer nervöser.
"Was ist los ?", krächzte sie, ihr Hals war ganz trocken. Sie brauchte etwas zu trinken. Schneller als sie etwas sagen konnte, hielt ihr Vater ihr ein Glas Wasser vor die Nase.
Sein Blick war im Gegensatz zu seiner Stimme alles andere als beruhigend, er schien mit sich zu ringen, die richtigen Worte zu suchen. Etwas lag ihm auf der Seele, das wusste sie einfach.
Da war sie, die unglaubliche Angst, die sie glaubte los zu sein. Ihr Herz schlug fester, sie konnte es spüren.
"Du....", er stoppte kurz und räusperte sich, während er sich wieder auf den Stuhl setzte und seinen Kopf auf den Gehstock stützte. Einen kurzen Moment herrschte eine gruselige Stille im Raum. Das wirkte nicht gerade beruhigend auf Trisha. Wieso redete er nicht einfach ? Sie machte eine auffordernde Geste mit ihrer linken Hand. Die rechte konnte sie schlecht bewegen, da dort die Infusionen befestigt waren. Trisha wurde langsam ungeduldig.
"Du bist gestürzt. Mit dem Kopf auf die Kante des Wohnzimmertisches. Die Kopfschmerzen, wenn du welche hast, sind normal. ", er tippte mit den Fingern auf dem Griff des Stockes herum. Am liebsten wäre er einfach aus dem Raum gegangen, aber das konnte er ihr nicht antun. Sie schaute ihn flehend an, ihre Blick schien ihm direkt ins Hirn schauen zu wollen. Manchmal machte sie ihm Angst.
"Und du hast sehr viel Blut verloren.", House flüsterte nur, es fiel ihm schwer, dass alles zu sagen. Im Normalfall hätte er kein Problem gehabt, einem Patienten eine schlechte Nachricht zu überbringen. Aber hier ging es nicht um irgendeinen Patienten. Und es ängstigte ihn noch mehr, dass es ihm so sehr beiging.
Viel mehr musste er ihr auch nicht sagen, dass wusste House einfach. Sie war clever genug um eins und eins zusammen zu zählen.
Trisha schaute ihn an, als würde sie erwarten, dass er mit dem Finger auf sie zeigen und "April April" rufen würde. Sie hatte Blut verloren ? Und dann auch noch sehr viel ? Warum ? Eigentlich wusste sie die Antwort, aber irgendwie hoffte sie, er könnte ihr etwas anderes sagen. Sie schluchzte leise auf.
"Es tut mir leid, Trish.", er stand auf, ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Moment. Seiner schien schon fast gleichgültig.. Oder war es sein Ausdruck von Traurigkeit ? Trisha glaubte, Tränen in seinen Augen zu sehen.
Da war es wieder, dieses Gefühl, wovor sie eine solche Angst hatte. Die Panik, sie drohte aufzusteigen. Ihre Kehle schnürte sich zu, ihr Herz raste. Und doch schaffte sie es, sich ein wenig zu beruhigen. Sie hatte das Bedürfnis nach einer Zigarette. Wie lange hatte sie jetzt aufgehört mit Rauchen? Es waren mindestens 4 oder 5 Jahre. Sie konnte sich nicht erklären,warum sie es nicht genau wusste. Aber eins wusste sie bestimmt, wenn sie jetzt wieder anfing, würde sie einen Riesenkrach mit James riskieren, und Nina würde ihr auch den Kopf abreißen.


Sie erschrak, als die Tür sich öffnete und Wilson langsam das Zimmer betrat. Er traute sich anscheinend nicht wirklich hineinzukommen. Er flüsterte ein "Hey." und ging auf ihr Bett zu, um einen Moment zu verharren. Er starrte sie regelrecht an. Wie automatisiert streichelte er ihr über die Haare.
Alles was er sagen wollte, erstickte in seiner Kehle, die Worte wollten nicht. Jim versuchte, so gefasst wie möglich zu sein. Sie würde ihn brauchen, dass wusste er. Nachdem was er in der Krankenakte gelesen hatte, musste er für sie da sein. Wenn er es nicht war, würde sie womöglich noch Dummheiten anstellen, das würde er sich nie verzeihen.
"Ich liebe dich.", flüsterte er und küsste sie auf die Stirn. Trisha gefiel sein Verhalten nicht. Sie hatte bis eben noch Hoffnung gehabt, dass ihr Vater sie nur auf den Arm nehmen wollte, aber als sie ihm in die Augen schaute, wusste sie einfach, was los war. Trisha schluchzte kurz und fragte sich, warum denn keiner etwas zu ihr sagen konnte ? War es so schwierig, ihr die Wahrheit zu sagen ? Aber solange keiner etwas sagte, bestand immerhin auch die minimale Möglichkeit, dass alles in Ordnung war.
"Jetzt sag schon, verdammt !", sie wurde laut und vor allem wurde sie immer wütender. Tränen stiegen in ihre Augen und ein Druck bildete sich in ihrem Kopf. Trish wollte einfach nur die Wahrheit hören. Sie wollte nicht im Ungewissen sein und nur hoffen. Das war noch ihr Ding.
Wilson schüttelte den Kopf und biss sich auf die Unterlippe.
"Trish, hör zu. Es, verdammt, es ist nicht deine Schuld. Du kannst nichts dafür.", sagte er traurig, während ihm eine Träne das Gesicht herunterlief. Wilson konnte selbst kaum glauben, was passiert war.
"Du bleibst besser unter Beobachtung.", er nahm ihre Hand und betrachtete sie von allen Seiten. Wilson schien wie in Trance zu sein. Sanft küsste er ihre Hand und hoffte, dass sie ihm das nicht übel nahm. Er hatte mit Dr. Miller geredet, und wusste dass Trisha das nicht gefallen würde.
"Warum ?!", fragte sie bissig.
"Was ist hier los, Jim ? Was soll der Scheiß ?", störrisch nahm sie ihre Hand und hoffte, dass alle wieder zur Besinnung finden würden. Das alle immer auf sie aufpassen wollten.
"Unser Baby...es ist ..Du hast es verloren, und.", sagte er leise und streichelte ihr wieder über den Kopf. Unsicher stoß er Luft aus und versuchte die nächsten Worte wohl überlegt zu wählen.
"du bleibst besser hier. In deiner Akte waren noch ein paar Sachen vermerkt von damals. Es ist besser, wenn jemand ein Auge auf dich wirft.", Wilson schluckte schwer und setzte sich zu ihr aufs Bett. Hoffentlich nahm sie ihm es nicht übel. Er konnte nicht einschätzen, wie sie reagieren würde.
Was hatte er da gesagt ? Sie starrte ihn einfach nur an. Welche Sachen ? Da fiel es ihr ein, was konnte es auch anderes sein.
"Jim. Das war doch....Mein Gott, ich wusste mir nicht anders zu helfen.", mit jedem Wort, dass sie sagte wurde ihr allerdings klarer, was er eigentlich meinte. Sie hatte ihr Kind verloren. Schon wieder. Er war böse mit ihr und gab ihr die Schuld daran. Bestimmt hatte sie irgendetwas getan, um das zu provozieren. Jetzt wollte er sie los sein, warum sollte sonst jemand auf sie Acht geben sollen ?
Jim würde sie verlassen. Die Angst kroch immer weiter, und ihre Kehle schien sich zu zuschnüren. Übelkeit kroch in ihr auf, und sie konnte nicht schnell genug reagieren und übergab sich. Es war ihr aber egal. Glücklicherweise drehte sie noch den Kopf so, dass nur der Boden versaut wurde. Trisha kam sich vor, als würde sie neben sich stehen. Da war es wieder, das Säuseln im Ohr. Panik ? Oh nein, das würde sie nicht zulassen.
Sie nahm die Menschen, die die Sauerei entfernten nur nebenbei war. War wirklich passiert, was sie dachte und was ihr alle sagten?
Nein, es konnte nicht sein.
Doch irgendetwas sagte ihr, dass er die Wahrheit sagte. Deswegen auch die Entschuldigung ihres Vaters.
Sie wussten von der Dummheit, die sie nach Leonies Tod getan hatte. Wieso dachten sie, dass sie wieder so etwas tun würde ? Woher wussten sie davon ? Selbst Nina wusste nichts davon.
Würde sie es wieder tun ? Sie hatte keine Ahnung.
Ihr Kopf war leer und schmerzte, ihr Unterleib verkrampfte sich, und müde war sie auch noch. Trish hatte keine Lust, groß nachzudenken. Sie hoffte einfach darauf, dass das alles nur ein böser Traum sei.
Schluchzend legte sie sich hin und starrte einfach an die Decke. Es dauerte nicht lange, und die Schwere der Müdigkeit hatte gesiegt.


Feedback wär der Hammer
:yeah:
Zuletzt geändert von Johanna84 am Mi 17. Nov 2010, 22:20, insgesamt 3-mal geändert.
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2.
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"House!", die Tür von Houses Büro flog so heftig es möglich war, auf. Wilson stand da und schien stinksauer zu sein. House stöhnte genervt auf. Er war gespannt, was er jetzt wieder angestellt hatte. Waren es die Tests an Mister X oder Y, ihm wollte nicht einfallen, wie dieser Kerl noch hieß. Er hatte eh nur einen Patienten, von daher brauchte er sich auch keine Namen merken. Oder ging es wieder um Stacy?
"Was willst Du eigentlich damit bezwecken?", schnaufte Wilson. Er war wirklich sauer. House hob die Augenbrauen und blickte seinen besten Freund nur kurz an und das genügte, um zu wissen, dass er ihm jetzt besser die Aufmerksamkeit schenkte, die er wollte.
"Ich weiß nicht, was Du meinst.", sagte House gleichgültig und öffnete den Becher mit seinen Vicodinpillen.
Wilson lachte auf, als hätte er es geahnt und ging näher auf den Schreibtisch zu.
"Hör auf damit. Lass sie einfach in Ruhe. Oder verhalt Dich einfach mal wie ein Erwachsener."
"Womit aufhören? Ich hab nur nach Trish gesehen. Das ist mein gutes Recht als ihr Vater. Gerade nach dem was passiert ist.", jetzt war House sauer, damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte auch keine Lust, darüber zu diskutieren und wandte sich wieder seiner Spielkonsole zu.
"Und das werde ich nachher auch nochmal.", das musste einfach sein. Er ließ sich bestimmt nicht vorschreiben, was er zu tun hatte. Nicht, seitdem er gelesen hatte, was damals passiert war. House hatte sich die Akte zukommen lassen, nachdem Trisha von damals erzählt hatte. Was darin stand, beunruhigte ihn sehr.
"Ja, und wenn es ihr wieder besser geht, jagst Du sie zum Teufel. ", versuchte Wilson zu erklären. Er wollte einfach vermeiden, dass Trisha noch mehr Probleme hatte. Das durfte einfach nicht passieren, er wusste ohnehin nicht, wie es weitergehen sollte oder wie sie reagieren würde.
"Und wenn ich es tun würde. Das geht dich nicht wirklich etwas an." sagte er beiläufig. Nur noch ein kurzer Weg zum Ziel.
"Was....", der Bildschirm wurde schwarz und als er aufblickte, sah er Wilson, der ihn durchdringend anschaute.
"House! Ich meine das ernst. Ich werde nicht zulassen, dass Du sie fertig machst. Sie hat genug durchgemacht, als das Du noch deine Spielchen mit ihr treiben musst. Außerdem geht mich das sehr wohl was an, wie Du weißt. Ich lasse sie sicher nicht im Stich.", mit diesen Worten verließ Wilson das Büro, er hätte das Gespräch noch gerne zu Ende geführt, aber sein Peeper ging los und das hatte nun mal Vorrang.

House blieb noch kurz sitzen und dachte nach, was er tun sollte. Hatte Wilson womöglich Recht? Er schob den Gedanken langsam aber sicher wieder weg, darüber konnte er nachher grübeln.
Er beschloss, noch einmal zu Trisha zu gehen. Die Angst, dass sie sich noch einmal was antun könnte, war zu groß. Auch wenn die Schwestern ein Auge auf sie werfen würden, so war das ihm nicht sicher genug.
Auf dem Weg zu ihrem Zimmer, dachte er unweigerlich immer wieder darüber nach, warum er das eigentlich tat. Wilson misstraute ihm nicht zu Unrecht. Im Normalfall war er stur ohne Ende und gab so gut wie nie nach.
Er sah bereits von weitem, dass Nina bei Trisha saß, was schon mal gut war. Oder irrte er sich etwa und es war nicht gut, dass sie da war? Wie weit war Nina bereit, für Trisha zu gehen ? Er schüttelte den Kopf leicht und versuchte nicht darüber nachzudenken.
Die Glasschiebetür öffnete sich leise und House nickte Nina nur zu, um zu Trishas Bett zu gehen und zuerst mal alle Infusionen und Funktionen zu überprüfen. Man konnte ja nie wissen.
Nina beobachtete ihn interessiert.
"Es geht ihr doch wieder ein wenig besser, nicht?", fragte Nina vorsichtig und löste weiter das Rätsel vor sich.
House nickte wieder nur und blickte vorsichtig auf seine Tochter. Kurz wanderte sein Blick zu Nina, die wieder in ihr Rätsel vertieft war. Er lächelte und streichelte Trisha kurz über das Haar. Sie schlief tief und ruhig. Unsicher, so kam er sich im Moment vor und er wusste nicht weshalb.
Er hoffte, dass sie nichts Dummes tat. Obwohl ihm sein Verstand sagte, dass das wahrscheinlich nicht passieren würde. Aber auf der anderen Seite ließen sich die Sorgen nicht abschalten. House schloss kurz die Augen und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und stoppte an einer Schatulle, die auf dem Tisch stand.
Er wollte danach greifen, aber Nina kam ihm zuvor und nahm das Kästchen an sich.
"Das gehört nicht Dir, glaube ich.", sie klang sehr traurig.
"Ach nein? Wem denn sonst?", jetzt war seine Neugierde geweckt. Was war mit dem Kästchen?
"Mir?", sagte Nina unsicher und wusste bereits, dass House so schlau war zu wissen, wem es gehörte.
House schaute Nina ungläubig an und verließ das Zimmer, um so schnell wie möglich zu Wilson zu gehen.


"Was soll der Quatsch?!", brauste House herein und schlug mit seinem Gehstock auf Wilsons Schreibtisch, so das dieser erschrak, es aber nicht für nötig befand, House eine Antwort zu geben. Er wusste ja nicht mal, was House überhaupt von ihm wollte. Es war klar, dass House seinen Frust irgendwo abladen musste, aber immer bei ihm?
"Hat es nicht gereicht, dass Du ihr das hier angetan hast? Musst Du sie auch noch zur vierten Misses-Ex-Wilson machen?", House ging vor lauter Wut auf und ab.
Das hatte gesessen.
"Ich habe was? Nein, House. Hör zu, ich habe schon Barker vorgeschickt, um meinen Patienten zu operieren, weil ich nicht in der Lage dazu bin. Was willst Du?" Er war genervt und er schien mehr Ringe als Augen zu haben.
"Du wolltest sie heiraten.", sagte er ungläubig und fasste sich an die Stirn. Wilson hätte ihr einen Antrag gemacht ohne ihm vorher etwas davon zu sagen, oder überhaupt zu fragen ,was er davon hielt. Warum hinterging Wilson ihn so?
Wilson schaute ihn fragend an, dann fiel es ihm ein. Er hatte den Ring auf dem Tisch in Trishas Zimmer stehen lassen, er war ihm bei Nina aus der Tasche gefallen. Nina war so nett gewesen, hatte ihn aufgehoben und eingesteckt. Er wollte ihn mitnehmen und vorübergehend im Spind deponieren, bis sich die ganze Situation etwas entspannt hatte.
"Du darfst sie nicht alleine lassen.", House hatte sich mittlerweile gesetzt.
"Das habe ich nicht vor.", flüsterte Wilson regelrecht und blätterte in seinen Unterlagen. Er hätte nicht mal sagen können, welche Papiere es überhaupt waren.
"Wenn Du sie heiratest, wird das passieren, dass weißt Du besser als ich." House wusste, wovon er sprach. Er kannte Wilson lange genug.
"House! Ich... Es ist anders. Und jetzt im Moment, denke ich wäre das eh unpassend. Also brauchen wir nicht diskutieren." Er winkte mit der Hand ab um seinen Kopf in dieser zu stützen.
"House, Du gehst jetzt besser. Und sag ihr bitte nichts, vorläufig.", er flehte House regelrecht an. Wilson wollte alleine sein. Und die Sprüche von House konnte er jetzt auch nicht gebrauchen.
"Ich werde ihr schon nichts sagen, keine Angst." House verharrte noch einen Moment und verließ dann das Büro.
Zuletzt geändert von Johanna84 am Mi 17. Nov 2010, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ...2. als man denkt (-) [FF]
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In den nächsten Tagen schlief Trisha fast ausschließlich. Sie bemerkte nur am Rande, dass sie ständig Besuch hatte. Die meiste Zeit war Nina da. Trisha vermied es mit den Leuten zu reden, hielt es für unnötig. Warum sollte sie das auch tun? Dazu war sie einfach zu erschöpft. Sie war schon froh, den Tag überhaupt rumzukriegen. Es war wie in einer Endlosschleife. Morgens aufstehen, das Frühstück zurückgehen lassen, mit den Schwestern diskutieren, schlafen, mittags geweckt werden, Essen zurückgehen lassen, mit den Schwestern diskutieren, wieder schlafen, usw. So ging das den ganzen Tag. Es war ja nicht das erste Mal, dass sie sich so fühlte. Doch dieses Mal schien es noch ein ganzes Stück schlimmer zu sein.
Wenn Trisha zwischendurch aufwachte, verhielt sie sich ganz ruhig und hoffte, dass niemand bemerkte, dass sie wachgeworden war, da ihr eh alle nur das selbe erzählten.
"Trish. Ich weiß, dass Du wach bist. Mir kannst Du nichts vormachen.", sagte House besorgt und ging um das Bett herum, damit er seiner Tochter ins Gesicht schauen konnte.
"Du musst was essen.", forderte er sie auf und stellte ihr eine Tüte vor die Nase. Trisha konnte nicht anders und musste grinsen. Der Geruch von Burger und Pommes stieg ihr in die Nase.
"Ich weiß, dass der Fraß hier im Krankenhaus nicht gerade einladend ist, aber das hier müsste dir schmecken.", er nahm einen Stuhl und setzte sich zu ihr. Trisha lag immer noch und wollte daran eigentlich nichts ändern. Als sie die Augen öffnete, sah sie, dass House die Tüte in der Hand hielt und Pommes daraus aß. Langsam versuchte sie sich aufzusetzen und rieb sich erst einmal den Kopf.
Sie kam sich vor, als würde sie schweben und ihr Kopf war so unendlich schwer. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie eigentlich schon hier war. Wieso wusste sie es nicht? Dumme, kleine Trisha. Eigentlich war es eh egal, da sie ja nun alles verbockt hatte.
"Denkst Du ein Hungerstreik bringt dir was?", schmatzte House und war sich sicher, dass er Trisha mit dem Fastfood dazu bringen könnte, etwas zu essen.
"Wenn Du nichts isst, dann müssen wir.",
"Müsst ihr was? Mich zwangsernähren? Viel Spaß dabei.", trotzte Trisha und legte sich mit dem Gesicht zur anderen Seite.
"Das auch. Aber das meinte ich nicht. Du hast ein größeres Problem, Trish. Du brauchst Hilfe. Da reicht ein Termin pro Woche bei Miller nicht.", er wusste, dass sie das nicht hören wollte. Er würde es auch nicht wollen.
"EIN Problem?",Trisha war fassungslos und hatte sich mittlerweile wieder aufgesetzt.
"Ein Problem? Ich habe kein Problem. Mein ganzes Leben lang bin ich DAS Problem, für jeden den ich kenne und bei allem was ich tue.", schluchzte sie und nahm ihrem Vater die Papiertüte ab. Sie fummelte darin herum und fand schließlich einen Burger mit Hähnchenfleisch. Vorsichtig faltete sie das Papier auseinander und überlegte ob sie das Ding nicht wieder in die Tüte schmeißen sollte. Aber ihr Magen knurrte dermaßen und irgendwie hatte sie auch Lust darauf.
"Wie geht es James?", fragte sie schmatzend. Sie hatte keine Ahnung, ob er sie nur noch aus Mitleid besuchte oder ob ihm wirklich noch etwas an ihr lag.
"Warum fragst Du ihn nicht selbst?", House zuckte mit den Schultern und deutete auf die Tür. Es freute ihn, dass sie sich anscheinend Gedanken über Wilson machte.
"Die Schwestern lassen Dich zwar nur ungern aus dem Zimmer und alleine schonmal gar nicht. Aber ich begleite Dich, wenn Du willst.", es war ihm wichtig, dass sie sich mit ihrem Verlust, ihrer Angst und ihrer Wut auseinandersetzte, sonst würde sie für den Rest ihres Lebens ein Problem damit haben. House wusste, dass er noch nicht annähernd nachvollziehen konnte, wie es ihr ging. Er hatte schon ein paar Mal das Bedürfnis, ihr zu sagen, dass sie sich zusammenreißen und es einfach aktzeptieren solle, aber er brachte es nicht über sich.
Trisha lachte nur leise auf und schüttelte den Kopf. Als sie den Burger halb gegessen hatte, warf sie die andere Hälfte demonstrativ ohne Verpackung in die Tüte zurück. Dass ihr immer jemand versuchte vorzuschreiben, was gut für sie sei.
Mario hatte das nie getan. Wieso fiel ihr jetzt Mario ein?
"Ich bin müde. Danke fürs Essen.", damit wusste House, dass er zu gehen hatte. Ganz zwecklos war es ja nicht gewesen, immerhin hatte sie wenigstens ein bisschen was gegessen.
Der Arzt schaute noch kurz bei den Schwestern vorbei und machte klar, dass er ihnen das Leben zur Hölle machen würde, wenn seiner Tochter irgendetwas passieren sollte. Dann nahm er das Telefon und tippte eine Nummer ein, die er in letzter Zeit oft gewählt hatte.


"Hey. Darf ich?", Nina stand lächelnd in der Bürotür von Wilson. Er nickte nur und wies auf den Stuhl, der vor seinem Schreibtisch stand. Er war nicht gerade redselig im Moment.
"Sie hat Fortschritte gemacht. Zumindest ein wenig, einen halben Chickenburger.", berichtete Wilson und lehnte sich im Stuhl zurück. Er legte seinen Kopf auf seine Hand und wünschte sich, er könnte seiner Freundin weit mehr helfen.
"Du musst ihr den Antrag machen. Und das nicht erst, wenn es ihr besser geht.", forderte Nina ihn auf. James glaubte sich zu verhören und fing an zu lachen.
"Natürlich, weil sie im Moment ja so gut auf mich zu sprechen ist.", es klang sarkastischer als er es wollte. Aber es kam ihm so vor, als wolle Trish nichts mit ihm zu tun haben. Immer, wenn er nach ihr sah, schien sie zu schlafen und wenn sie ausnahmsweise mal wach war, redeten sie nur über unwichtige Dinge. Wovon der Onkologe dann auch das meiste sprach. Trisha schaute ihn die meiste Zeit nur traurig an und schwieg.
"Jim! Sie braucht das JETZT! Es hört sich bescheuert an, aber bitte glaub mir doch.", Nina flehte ihn regelrecht an. Sie hoffte, damit das Richtige zu tun. Nachdem sie wusste, was damals geschehen war, musste irgendetwas passieren, ob es was bringen würde, konnte keiner wissen. Aber ein Versuch musste es doch wert sein.
Wilson schüttelte nur den Kopf und atmete genervt aus.
"Das macht doch keinen Sinn, Nina. Sie will im Moment nichts mit mir zu tun haben.", er massierte sich mit beiden Händen die Stirn, bezweifelnd, dass es was bringen würde.
"Sie, mein Gott. Mario hat sie damals im Stich gelassen. Sie hat Angst dass Du das Gleiche mit ihr tust. Trisha reagiert so auf Schlechtes. Das war bei ihrer Mutter schon so."
"Wieso sollte sie denken, dass ich das tue? Ich gehe jeden Tag zu ihr, ich rede mit ihr. Und glaub mir, niemand wäre glücklicher, wenn sie endlich nach Hause könnte. Aber das scheint sie nicht zu sehen.", Tränen stiegen in seine Augen, als er das sagte.
"Sie sieht es auch nicht. Trisha ist blind vor Angst, Jim. Sie stößt dich weg, bevor Du es tun kannst. Das ist weniger schmerzhaft für sie. Du hättest sehen müssen, wie sie mit ihrer Stiefmutter umgegangen ist." Nina griff eine Hand von Wilson und lächelte ihm zu. Was würde passieren wenn sie falsch lag? Sie durfte sich nicht irren.
"Du musst ihr die Augen öffnen.", flüsterte Nina und stand auf, um aus dem Büro zu gehen.
"Ich schau noch einmal kurz nach ihr.", rief sie kurz nach und schloss die Tür.
Wilson war immer noch im Stuhl zurückgelehnt und überlegte. Was, wenn Nina Recht hatte? Dann war er der Einzige, der sie aus ihrem Trott wieder rausholen konnte.
Gedankenverloren öffnete er die Schublade und nahm das kleine Kästchen in die Hand. Es war alles ganz anders geplant. Eigentlich sollte seine Freundin diesen Ring schon tragen.
Er seufzte und drehte die Schatulle in der Hand, betrachtete sie genau von allen Seiten. Behutsam öffnete er sie und nahm den Ring heraus. Er war genau, wie Trisha Schmuck mochte, wenn sie es überhaupt tat. Schlicht und doch wunderschön. Ein schmaler Ring aus Weißgold, mit Platin ummantelt und auf zwei Arten geschliffen. Das Muster war eine schlichte, kleine Welle. Die obere war glatt poliert und glänzte, die untere war grob geschliffen und mattiert.
Nina hatte ihm geholfen, diesen Ring auszusuchen. Und jetzt lag er einfach nur in der Schublade.
Dafür war er nicht gemacht, das wusste Wilson. Sollte er es wirklich wagen? Was hatte er zu verlieren? Eigentlich nichts, denn sie ging im Moment schlimmer mit ihm um, als mit einem Fremden.
Er atmete kurz aus und nahm kurzentschlossen sein Jaket und seinen Mantel. Den Ring verstaute er wieder vorsichtig in der Schatulle und diese in der Manteltasche. Mal wieder, hoffentlich passierte nicht erneut etwas. Planen brauchte er nichts mehr, es war ja alles geplant, wenn man es so betrachtete.
Schnell schaltete er das Licht in seinem Büro aus und sperrte es ab.


Ohne anzuklopfen, betrat er das Zimmer von Trisha. Nina war immer noch da und saß bei Trisha auf der Bettkante.
Trisha schaute James auffordernd an, es war nicht die gewohnte Zeit, um die er sie besuchte.
"Du fährst nach Hause?" fragte sie leise und brachte es nicht übers Herz, ihn direkt anzuschauen, stattdessen sah auf die Uhr über der Tür.
"Nein. Aber Du ziehst dir jetzt was an und kommst mit. Keine Widerrede." sagte er entschlossen. Nina verstand die Aufforderung und verließ recht zeitnah das Zimmer. Beim Rausgehen tätschelte sie Wilson auf die Schulter und flüsterte ihm "Viel Glück" ins Ohr.
James lächelte und schloss die Tür hinter Nina.
Trisha saß immer noch wie angewurzelt im Bett.
"Ja, was? Komm, Schatz. Zieh dir was an, Du kannst ein bisschen frische Luft gebrauchen.", sagte er noch einmal und schloss die Jalousien, damit sie sich umziehen konnte. Selten war er so nervös gewesen.
"Wohin gehen wir?", fragte sie vorsichtig und nahm die Wäsche, die James ihr hinhielt. Irgendetwas veranlasste sie dazu, misstrauisch zu sein. Aber zum ersten Mal schien er keine Angst davor zu haben, mit ihr zu reden. Vielleicht hatte er ja Recht.
"Lass dich überraschen.", antwortetete er und küsste sie flüchtig auf die Stirn. So nah hatte sie ihn seit ihrer Einlieferung nicht mehr an sich gelassen. Vielleicht war das ja ein gutes Zeichen.
Zuletzt geändert von Johanna84 am Mi 17. Nov 2010, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ...2. als man denkt (-) [FF]
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Im Auto herrschte eine eisige Stille. Trisha war das unangenehm. Warum nahm er sie jetzt mit? Und vor allem wohin? James schien nervös zu sein, denn seine Finger trommelten auf das Lenkrad. Während sie an ihrem Fingernagel herumplickte, fiel ihr nur eine Möglichkeit ein:
Er würde sie verlassen. Ganz sicher.
'Lass dich überraschen' hatte er gesagt. Als sie aus dem Fenster schaute, fiel ihr auf, dass es in Strömen regnete und es schon fast dunkel draußen war. Sie lehnte den Kopf an die Scheibe und beobachtete die Regentropfen, die vom Wind gegen die Scheibe gepeitscht wurden. Langsam zeichnete sie die Linien mit ihrem Finger nach.
Oder er fuhr mit ihr irgendwo in die Walachei, sie wollte nicht weiter darüber nachdenken. Obwohl so etwas ja auch fast täglich geschah. Meistens von Menschen, denen man so etwas nicht zutrauen würde. Trisha schüttelte leicht den Kopf und rieb sich die Stirn.
Sie hatte es versaut, es nicht auf die Reihe bekommen. Etwas so einfaches, jeder Idiot konnte Kinder bekommen und sie war noch nicht mal in der Lage gewesen, ihr Kind nur annähernd so weit zu tragen.
Was für ein Mensch musste man sein, um zweimal sein Kind zu verlieren?
Was hatte sie getan, damit sie so bestraft wurde? Oder sollten diese Kinder womöglich auf diesem Weg vor ihr geschützt werden?
Würde sie so eine schlechte Mutter abgeben? James würde sie verlassen, da war sie sich sicher. Wieso sollte er anders reagieren als Mario damals? Von Mario hätte sie das auch nicht gedacht, es traf sie damals eiskalt und hatte ihr das Rückrat gebrochen.
Sie dachte, dass sie nie wieder auch nur annähernd glücklich sein konnte. Und dann? War sie sogar noch ein Stück glücklicher, alles schien perfekt zu sein. Auch wenn nicht alles so geplant war. Doch es war ja klar, dass sie es nicht auf die Reihe bekommen würde. Natürlich konnte sie es nicht schaffen. Es war anscheinend überhaupt nicht möglich und sollte wohl nicht sein.
Ihre Mutter hatte damals wahrscheinlich schon recht. Sie war ein Nichtsnutz. Für nichts und niemanden gut und einfach nur unnötig. Wie sollte sich das auch geändert haben?
Würde sie es Jim verübeln, wenn er sie verließ? Warum tat sie sich das überhaupt an? Sie könnte ganz einfach zu ihm sagen 'Geh, lass mich alleine.' Es könnte so einfach sein, aber sie hatte einfach zu große Angst. Angst davor, doch das Falsche zu tun.
Was, wenn er doch versuchen würde, weiter mit ihr zu leben? Falls nicht, war sie wenigstens darauf vorbereitet.
Was würde Nina sagen, wenn sie schon wieder bei Null anfangen müßte? Nina hatte bestimmt auch die Nase voll von ihr. Immer dasselbe. Immer wieder bekam Trisha es hin, am Schluss vor einem Scherbenhaufen zu stehen. Es musste furchtbar anstrengend sein, solch eine Freundin wie sie zu haben.
Sollte sie überhaupt wieder anfangen? Sie schluchzte leise auf und wischte eine Träne weg, bevor sie sich ihren Weg bahnen konnte.
"Hey. Ist OK.", sagte James leise und drückte sanft ihre Hand. Er war froh, dass sie ihre Hand nicht sofort wieder wegzog. Das gab ihm ein Stück weit mehr Sicherheit.
Zu gerne hätte er gewusst, was in ihr vorging, aber sie hatte die letzten Tage ja kaum mit ihm geredet. Es musste ihr richtig schlecht gehen.
Manche Sachen passierten einfach, dass wusste er. Man konnte nicht alles erklären. Es war nur so furchtbar schwer zu akzeptieren und noch schwerer nicht nach einem Grund zu suchen. Er hielt ihre Hand weiter fest und streichelte ihr mit seinem Daumen sanft über den Handrücken, am liebsten hätte er ihre Hand nicht mehr losgelassen, doch sie waren zu Hause angekommen. Vor ein paar Tagen noch hätte sie sich wortlos von ihm abgewandt.
Trisha lächelte ihm zu, es wirkte ein wenig gezwungen.
Als sich ihre Blicke trafen, schien dieser Moment ewig zu dauern. Trisha sah etwas in seinen Augen, was sie nicht zu definieren wusste. Vielleicht wusste er ja selbst nicht, was er tun sollte. Er musste in ihren reine Verzweiflung sehen und war deswegen bestimmt durcheinander.
Das war sie ja auch, sie war verzweifelt. Aber was konnte sie schon dagegen tun?
James stellte den Motor ab und stieg aus dem Wagen. Er wartete kurz, bevor er die Fahrertür schloss. Er seufzte kurz und ging dann zur Beifahrertür.
"Sollen wir woanders hinfahren? Möchtest Du lieber zu Nina?", fragte er vorsichtig, vielleicht hatte sie ja eine eigene Vorstellung von dem Abend. Trish schien kurz zu überlegen, schüttelte leicht den Kopf und stieg dann langsam aus. Sie musste sich an ihm festhalten, um nicht zu stolpern. Vorsichtig lehnte sie sich an ihren Freund, sie war noch sehr wackelig auf den Beinen. Er lächelte, warum lächelte er?
Wilson sah ihr Stirnrunzeln und legte vorsichtig seinen Arm um ihre Schulter, sie schien so unsicher. James hatte keine Ahnung, wie er ihr wirklich helfen konnte. Er konnte nur darauf hoffen, dass Nina nicht falsch lag. Leise krochen Zweifel in ihm auf, ob er das Richtige tat. Was, wenn sie diesen Schritt nicht gehen wollte? Er versuchte nicht darüber nachzudenken.


Drinnen angekommen blieb Trisha kurz stehen. Sie schloss die Augen. Dieser vertraute Geruch, diese angenehme Wärme. Sie mochte diese Wohnung einfach. Es war ihr nie bewusst, wie sehr sie sich hier zu Hause gefühlt hatte, zum allerersten Mal in ihrem kleinen Leben hatte sie sich überhaupt mal irgendwo wirklich geborgen gefühlt. Wer wusste schon, wie lange das von Dauer war?
"Soll ich dir helfen?", Wilson hatte die Frage noch nicht richtig gestellt, da hatte er schon ihre Jacke in der Hand. Trisha ging schnurstracks auf das Sofa zu um sich hinzusetzen und sich unter einer Wolldecke zu verkriechen. Ihre Gedanken überschlugen sich. Sie wusste nicht was sie denken sollte. Am liebsten hätte sie sich einfach hingelegt und geschlafen, aber sie wusste, dass das nichts bringen würde. Sie umfasste ihre Knie und legte ihren Kopf darauf. Er würde sie verlassen, warum nahm er sie noch mit hierher? Er hätte auch ihr Zeug nehmen und es einfach bei Nina oder ihrem Vater abladen können.
'Pieeep'. Die Mikrowelle, im nächsten Moment kam auch schon James mit einem warmen Kakao auf sie zu. Warum tat er das? Dachte er, es sei dann nicht so schlimm für sie? Gleich würde er sie bestimmt rauswerfen.
Schon wieder krampfte ihr Magen, wieder kroch die Kälte in ihr hoch. Ihre Lippen fingen an zu beben und sie konnte sich nicht mehr zurückhalten. Tränen liefen ihr Gesicht herunter.
Nach einem kleinen Moment konnte sie sich zumindest soweit fassen, um beobachten zu können, dass James sehr verwirrt zu sein schien. Er stellte die Tasse ab.
"Hey, komm her.", ehe sie überhaupt widersprechen konnte, hatte er sich neben sie gesetzt und umarmte seine Freundin. Trisha lehnte ihren Kopf an seine Schulter und spürte seine Wärme, die sie wohlig einhüllte. Sie krallte sich in James Hemd fest und drückte sich fester an ihn.
"Schhhht. Ich bin für dich da, das weißt Du, wie ich hoffe.", sagte er leise und hielt sie fest, als wolle sie davonlaufen. Wilson legte sein Gesicht an ihren Kopf und roch den leichten Duft nach Lavendel. Als er die Augen schloss, wurde ihm bewusst, wie sehr er das Alles vermisst hatte. Sanft streichelte er seiner Freundin über den Rücken. Sie hatte zu sehr abgenommen und ihre Haut war blass, weil sie ja kaum noch etwas zu sich nahm. Er hoffte, dass es Trisha bald wieder besser ging. Sonst würde House und ihm nichts anderes übrig bleiben, als ihr helfen zu müssen. Er hoffte von ganzem Herzen, dass sie die Kraft und den Willen hatte, von sich aus da raus zu kommen.
"Hey, das bekommen wir schon hin.", flüsterte er und hoffte, dass er nichts sagen würde, was sie dazu veranlasste, sich wieder von ihm abzuwenden. Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende geführt, da hatte sie sich auch schon von ihm weggedrückt.
"Ich habe Angst.", sagte sie mit leiser Stimme und biss sich auf die Unterlippe. Immer noch flossen einzelne Tränen ihr Gesicht herunter. James nahm seine Hand und wischte sie vorsichtig weg. Ihre Augen waren rot vom Weinen.
"Das brauchst Du nicht.", flüsterte er und war froh, dass sie sich ihm ein wenig öffnete.
"Du....Du wirst weggehen oder mich rausschmeißen. Oder...keine Ahnung...Du wirst mich hassen, dafür dass ich nichts auf die Reihe bekomme und weil ich Schuld bin, dass unser Baby tot ist.", sie schluchzte und James konnte sie kaum verstehen, auch wenn sie jetzt lauter sprach.
"Das ist doch Unsinn, in jedem Punkt. Du weißt, dass Du keine Schuld hast und ich für dich da bin.", erwiderte er und streichelte Trisha über das Haar. Wie kam sie nur auf solche Ideen? Da fiel ihm ein, was Nina zu ihm gesagt hatte. Er überlegte nur kurz.
"Trink deinen Kakao, Schatz. Dann geht es dir besser.", forderte er sie auf und im nächsten Moment fiel ihm ein, was sie wohl denken würde, so wie Trisha ihn anschaute.
"Keine Angst, ich habe ihn nicht mit Gift versetzt.", James schaute sie so unschuldig er nur konnte an.
Trisha lächelte und nahm den Kakao vom Wohnzimmertisch, der Untersetzer blieb für einen kurzen Moment an der Tasse hängen. Selbst jetzt dachte er noch an einen Untersetzter. Sie musste schmunzeln.
Als sie den ersten Schluck aus der Tasse nahm, hätte sie am liebsten die Zeit angehalten und den Moment voll ausgekostet. Dieser Kakao war so anders, so intensiv.
"Das ist eine andere Sorte. Viel schokoladiger, sehr lecker.", fiel ihr auf. Ihre Stimmung hatte sich ein klein wenig gebessert. Zumindest hatte sie nicht mehr das Gefühl, jeden Moment losheulen zu müssen. Sie merkte, wie Gedanken wieder versuchten, sich ihren Weg zu bahnen und musste sich zwingen, sie zur Seite zu schieben.
James nickte lächelnd.
"Ich hab mir sagen lassen, das sei der beste Kakao überhaupt. Freut mich, wenn er dir schmeckt.", sie musste ja nicht wissen, dass er dafür die halbe Welt, inklusive seiner Eltern verrückt gemacht hatte. Er mochte gar nicht darüber nachdenken, was ihn das Zeug gekostet hatte.
Nervös atmete er aus und überdachte seine nächsten Worte. Sollte er es wagen? Oder doch erst einmal abwarten, bis es ihr besser ging?
Womöglich hatte Nina recht und so, wie Trisha im Moment ihre Gedanken spann, wäre sie recht schnell wieder der Annahme, dass er sie verlassen wolle.
Sein Puls ging schneller und er wusste, dass es verrückt war, so aufgeregt zu sein. Es war ja nicht das erste Mal, dass er das tat.
Er beobachtete sie und versuchte sich zu beruhigen. Konnte man eine Antwort von ihr, egal welche es war, überhaupt für voll nehmen? Oder klammerte sie sich, für sich selbst, womöglich nur an einen Strohhalm?
Wilson nahm ihre Hand und streichelte kurz darüber, um dann einen Kuss darauf zu hauchen. Das war zwar weder der passendste Platz noch der beste Zeitpunkt, aber er musste es einfach riskieren.
Trisha schaute ihn zweifelnd an. Was hatte er jetzt wieder vor?
"Hör zu.", er hatte sich das wirklich einfacher vorgestellt. Aber das Risiko, dass sie 'Nein' sagen würde, war einfach verdammt hoch. Eigentlich sollte es ja auch ein wenig anders ablaufen.
"Ich weiß, dass es dir im Moment nicht besonders gut geht. Aber...", er überlegte kurz und bereute dann seine kleine Pause. Auch wenn es Trisha nicht gut ging, ihr Talent, Menschen voreilig zu unterbrechen, hatte sie auch jetzt noch.
"Hör auf so drumherum zu reden. Sag´s doch einfach und dann nehme ich meine Sachen und bin weg. Ist ja in Ordnung.", die letzten Worte sagte sie sehr leise.
Genervt atmete Wilson aus und legte den Kopf in den Nacken. Das sie nicht einfach mal ruhig sein konnte.
"Hör mir doch einfach mal zu, bitte.", es war keine Bitte mehr, es war eine Aufforderung.
Er stand vom Sofa auf, atmete noch einmal tief durch. Nervös strich er seine Hose glatt und kniete sich vor ihr auf den Boden. Wieder nahm er ihre Hand und hielt sie sanft fest.
"Also nochmal. Lass mich ausreden, ok?", aufgeregt strich er sich über das Haar.
"Ich liebe dich, ich hoffe, dass Du das weißt. Und ich hoffe, dass Du daran keine Zweifel hast. Das brauchst Du nicht. Was passiert ist, ist schlimm. Für dich noch viel mehr, als für mich. Und wenn Du davon nichts hältst, soll es auch in Ordnung sein.", was war er so verdammt aufgeregt? Er suchte in seiner Hosentasche nach dem Ring und hatte ihn auch recht schnell gefunden. Wilson musste ihn in der Küche noch aus der Schatulle nehmen, sonst wäre Trisha direkt darauf aufmerksam geworden.
Leicht zitternd fuhr er über den Ring in seiner Hand.
"Ich liebe dich, mehr als alles andere auf dieser Welt. Ich glaube aber, dass Du mir das im Moment nicht wirklich glaubst. Wie soll ich es dir am Besten erklären? In der Zeit, in der Du im PPTH lagst, hab ich abends kaum ein Auge zugemacht, weil Du nicht neben mir lagst. Immer wenn es dir ein Stück schlechter ging, empfand ich ebenso. Ich habe eine Riesenangst um dich, mein Schatz. Ich will dich nicht verlieren und will dich wieder bei mir haben.", er umfasste ihre Hand fester und lächelte sie mit feuchten Augen an.
"Wir sollten zusammen neu anfangen.", eine kleine ungewollte Pause, ihm war der Ring aus der Hand gefallen, doch er hatte ihn schnell wiedergefunden und hielt ihn fest.
"Heirate mich!", das war jetzt nicht wie geplant, eine Frage, aber er war erleichtert, dass es raus war.
Was hatte er da gerade gesagt? Trisha war perplex und wie versteinert. Ein Gedanke, der ihr sagen wollte, dass er sie nur einlullen würde, versuchte Aufmerksamkeit zu erhaschen, aber sie schob ihn schnell beiseite. Sie lächelte nervös und ihr wurde immer mehr bewusst, was er da gerade getan hatte. Er wollte sie heiraten. Meinte er das Ernst? Der Onkologe wartete auf eine Antwort und schien nervös zu werden. Mach schon, Trisha, versaue es nicht.
"OK.", flüsterte sie und lächelte.
Langsam nahm er ihre Hand und bewunderte ihre zarte Haut. Er nahm den Ring in seiner Hand und streifte ihn über ihren Ringfinger.
"Ich hoffe, er gefällt dir.", flüsterte er und küsste sie auf die Stirn. Trisha nickte nur und konnte nicht aufhören zu lächeln. Wieso hatte sie überhaupt an ihm gezweifelt? Hatte sie wirklich ernsthaft angenommen, James würde sie verlassen? Sie musste endlich ihre Emotionen in den Griff kriegen.
"Es tut mir leid, was ich von dir gedacht habe.", sagte sie leise und blickte beschämt zur Seite. James sagte nichts, sondern hielt ihren Kopf mit beiden Händen zärtlich fest und küsste sie sanft.
Zuletzt geändert von Johanna84 am Mi 17. Nov 2010, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Zuletzt geändert von Housekatze am Mi 17. Nov 2010, 22:27, insgesamt 1-mal geändert.