This is the History of Gold Dust and Ashes [FF]
Verfasst: Sa 20. Feb 2010, 12:46
Disclaimer: I own nothing.
This is the History of Gold Dust and Ashes
Kapitel 1
Es gab ein paar Hinweise darauf, dass sie nicht träumte, wie zum Beispiel die Tatsache, dass sie fror und kein Gefühl mehr in der rechten Hand hatte. In den 32 Jahren ihres Lebens hatte sie gelernt, dass einige Dinge im Schlaf unmöglich waren. Schmerz zu empfinden, oder auf dem Boden aufzuschlagen, wenn man fiel… oder aber, ganz einfach zu sterben.
Als sie die Augen öffnete waren da Dunkelheit und das pfeifende Geräusch des Windes. Sie spürte etwas Schweres auf ihrem Bein, hatte aber im ersten Moment nicht die Kraft sich zu bewegen. Allein das Atmen war schon eine Kraftanstrengung, die sie so überhaupt nicht kannte. Sie versuchte sich an die Yoga-Übungen zu erinnern, die sie jeden Freitag machte. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Es waren die Dinge, die sonst immer so selbstverständlich erschienen, die ihr in jenem Moment Probleme bereiteten.
Sie konnte Formen erkennen. Wie die Sitze vor ihr und die Sauerstoffmasken, die von der Decke baumelten und sich zu dem beinahe melodischen Klang des Windes bewegten.
Schwerfällig setzte sie sich auf und ein stechender Schmerz zog durch ihren linken Arm.
Atmung? Flach.
Puls? Zu schnell… Unter den gegebenen Umständen aber noch normal.
Name? Allison Jane Cameron.
Sie sah nach links, doch dort, wo wenige Sekunden, Minuten, Stunden, zuvor noch eine junge Frau gesessen hatte, lag nur noch ein abgetrennter Arm. Cameron kämpfte gegen die Übelkeit an. Sie war Ärztin. Man erwartete von ihr so was zu ertragen. Tatsache war jedoch, dass sie noch nie etwas so schreckliches gesehen hatte. Angewidert schob sie den Arm von ihrem Bein und beugte sich ein Stück nach vorn, um gegen die Übelkeit anzukämpfen, die ihre Glieder entlang kroch und ihr ganz langsam den Verstand raubte.
Irgendwo vor ihr scharrte etwas über künstlichen Boden und sie stöhnte auf, als sie sich selbst in eine aufrechte Position begab. Es war schwer zu sagen, ob sich das Flugzeug bewegte, oder ob sie diejenige war, die wankte. Für einen Moment drohte sie auf jeden Fall den Boden unter den Füßen zu verlieren.
„Hallo?“
Ihre Stimme klang seltsam verzerrt, als würde man unter Wasser schweben.
„Ist da… jemand?“
„Gott Cameron… Schalten Sie mal eine Oktave runter…“
Cameron. Cameron. Cameron. Er kannte sie. Wer auch immer dort… lag… kannte sie. Die Figur richtete sich auf und selbst, wenn sie sie nur schemenhaft erkennen konnte, wusste sie, dass er es war. Ihn würde sie überall erkennen.
„Was… ist passiert?“
Er fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht und nahm sich endlich Zeit sich umzusehen. Das Flugzeug war beinahe leer. Nur einige Sitze waren bevölkert von menschlichen Überresten. Es roch nach verbranntem Fleisch, doch die Kälte um sie herum, gab ihnen das Gefühl, als sei das alles schon eine ganze Weile her.
House humpelte auf sie zu, während er versuchte das Gleichgewicht mit Hilfe der, ihn umgebenen, Sitze zu halten.
„Keine Ahnung… Das Letzte woran ich mich erinnern kann war, als wir in Princeton ins Flugzeug gestiegen sind. Was ist mit Ihnen?“
Sie runzelte die Stirn. Das Letzte? Sie versuchte nachzudenken. Da waren Erinnerungen an ihren Bruder und ihren Mann. An ihre Katze und… unzählige Patienten. Flugzeug. Wollten sie verreisen? Sie öffnete den Mund, um zu antworten, fand jedoch keine passenden Worte. Aber womöglich war es auch einfach die Angst, die ihr die Kehle zuschnürte. Manchmal wusste man einfach, dass es zu Ende ging.
„Cameron?“
Sie schaute auf. Es war das Funkeln seiner Augen in der Dunkelheit, das ihr dabei half sich zu konzentrieren. Zumindest ein wenig.
„Tut mir… Leid… Ich weiß nicht mehr… Glaube ich…“
House schnaubte abfällig. Zumindest etwas Tröstliches in dieser Situation. Einige Dinge würden sich nie ändern. Cameron stolperte über die eigene Füße, als sie einen Schritt nach vorn machte. Es war eine unangenehme Situation, als House nach ihr griff und sie praktisch auffing. Sie, die sich kaum aufrecht halten konnte und er, der sowieso nicht auf beiden Beinen stehen konnte…
„Sind Sie verletzt?“, fragte er barsch, als er sie in einen der freien Sitze drückte.
„Mein… Arm. Ich glaube er ist gebrochen und…“
„Was?“
„…noch ein paar Rippen. Aber ich bin… okay…“
House nickte knapp, auch wenn er es ihr nicht wirklich abnahm.
„Wir sollten im Cockpit nachschauen, ob das Funkgerät noch funktioniert. Können Sie gehen?“
Sie nickte, als sie sich von ihm löste. Es würde funktionieren. Wenn sie sich etwas Mühe gab. Seufzend gingen sie durch die leeren Gänge und versuchten wohl Beide den Leichen, die sie umgaben, nicht in die Gesichter zu sehen.
Während House sich bei den Piloten umsah, rutschte sie auf den Boden und starrte auf ihre Hand. Seit sie die Augen geöffnet hatte, hatte sie gespürt, dass etwas nicht in Ordnung war. Manchmal war es aber das Schwerste sich der Realität zu stellen. Ihr Arm zitterte und sie spürte ein merkwürdiges Brennen in ihren Augen. Während sie langsam ihren Schal von ihrer Hand wickelte stellte sie fest, dass es wohl ein Flugzeugfragment war, das sich durchs Fleisch gebohrt hatte. dort, wo wenige Stunden noch ihr Zeigefinger gewesen war, klaffte jetzt lediglich ein großes Loch. Ihr Magen drehte sich, als das warme Blut langsam das Handgelenk hinab lief. Es war dieser Anblick, der sie lähmte und es ihr einfach unmöglich machte sich zu rühren.
„Cameron!“
Sie zuckte zusammen, als er sich ziemlich ungelenk vor sie kniete. Die Empathin in ihr spürte den Schmerz im Bein, ebenso wie er.
„Da…s Funkgerät?“, fragte sie lautlos.
„Funktioniert nicht. Draußen ist die Hölle los. Keine Ahnung, was hier los ist…“
Seine Hände glitten in einer Präzision über ihre Wunde, die sie erstarren ließ. In dem dämmrigen Licht überhaupt etwas zu erkennen, war beinahe unmöglich. Bei ihm wirkte es so schrecklich leicht und sie fragte sich nicht zum ersten Mal, in wie weit er überhaupt noch ein Mensch war.
„Dank…e“, murmelte sie.
„Sie werden jetzt wohl nicht mehr in der Notaufnahme arbeiten können. Wird Ihnen wohl nichts anderes übrig bleiben, als in die Diagnostik zurück zu kommen…“
„Ihr Mitgefühl ist entzückend…“
Er schielte zu ihr hoch und schenkte ihr ein Grinsen, das ihr den Boden unter den Füßen wegriss.
Vielleicht würde es ja gar nicht so schlimm werden.
TbC
This is the History of Gold Dust and Ashes
Kapitel 1
Es gab ein paar Hinweise darauf, dass sie nicht träumte, wie zum Beispiel die Tatsache, dass sie fror und kein Gefühl mehr in der rechten Hand hatte. In den 32 Jahren ihres Lebens hatte sie gelernt, dass einige Dinge im Schlaf unmöglich waren. Schmerz zu empfinden, oder auf dem Boden aufzuschlagen, wenn man fiel… oder aber, ganz einfach zu sterben.
Als sie die Augen öffnete waren da Dunkelheit und das pfeifende Geräusch des Windes. Sie spürte etwas Schweres auf ihrem Bein, hatte aber im ersten Moment nicht die Kraft sich zu bewegen. Allein das Atmen war schon eine Kraftanstrengung, die sie so überhaupt nicht kannte. Sie versuchte sich an die Yoga-Übungen zu erinnern, die sie jeden Freitag machte. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Es waren die Dinge, die sonst immer so selbstverständlich erschienen, die ihr in jenem Moment Probleme bereiteten.
Sie konnte Formen erkennen. Wie die Sitze vor ihr und die Sauerstoffmasken, die von der Decke baumelten und sich zu dem beinahe melodischen Klang des Windes bewegten.
Schwerfällig setzte sie sich auf und ein stechender Schmerz zog durch ihren linken Arm.
Atmung? Flach.
Puls? Zu schnell… Unter den gegebenen Umständen aber noch normal.
Name? Allison Jane Cameron.
Sie sah nach links, doch dort, wo wenige Sekunden, Minuten, Stunden, zuvor noch eine junge Frau gesessen hatte, lag nur noch ein abgetrennter Arm. Cameron kämpfte gegen die Übelkeit an. Sie war Ärztin. Man erwartete von ihr so was zu ertragen. Tatsache war jedoch, dass sie noch nie etwas so schreckliches gesehen hatte. Angewidert schob sie den Arm von ihrem Bein und beugte sich ein Stück nach vorn, um gegen die Übelkeit anzukämpfen, die ihre Glieder entlang kroch und ihr ganz langsam den Verstand raubte.
Irgendwo vor ihr scharrte etwas über künstlichen Boden und sie stöhnte auf, als sie sich selbst in eine aufrechte Position begab. Es war schwer zu sagen, ob sich das Flugzeug bewegte, oder ob sie diejenige war, die wankte. Für einen Moment drohte sie auf jeden Fall den Boden unter den Füßen zu verlieren.
„Hallo?“
Ihre Stimme klang seltsam verzerrt, als würde man unter Wasser schweben.
„Ist da… jemand?“
„Gott Cameron… Schalten Sie mal eine Oktave runter…“
Cameron. Cameron. Cameron. Er kannte sie. Wer auch immer dort… lag… kannte sie. Die Figur richtete sich auf und selbst, wenn sie sie nur schemenhaft erkennen konnte, wusste sie, dass er es war. Ihn würde sie überall erkennen.
„Was… ist passiert?“
Er fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht und nahm sich endlich Zeit sich umzusehen. Das Flugzeug war beinahe leer. Nur einige Sitze waren bevölkert von menschlichen Überresten. Es roch nach verbranntem Fleisch, doch die Kälte um sie herum, gab ihnen das Gefühl, als sei das alles schon eine ganze Weile her.
House humpelte auf sie zu, während er versuchte das Gleichgewicht mit Hilfe der, ihn umgebenen, Sitze zu halten.
„Keine Ahnung… Das Letzte woran ich mich erinnern kann war, als wir in Princeton ins Flugzeug gestiegen sind. Was ist mit Ihnen?“
Sie runzelte die Stirn. Das Letzte? Sie versuchte nachzudenken. Da waren Erinnerungen an ihren Bruder und ihren Mann. An ihre Katze und… unzählige Patienten. Flugzeug. Wollten sie verreisen? Sie öffnete den Mund, um zu antworten, fand jedoch keine passenden Worte. Aber womöglich war es auch einfach die Angst, die ihr die Kehle zuschnürte. Manchmal wusste man einfach, dass es zu Ende ging.
„Cameron?“
Sie schaute auf. Es war das Funkeln seiner Augen in der Dunkelheit, das ihr dabei half sich zu konzentrieren. Zumindest ein wenig.
„Tut mir… Leid… Ich weiß nicht mehr… Glaube ich…“
House schnaubte abfällig. Zumindest etwas Tröstliches in dieser Situation. Einige Dinge würden sich nie ändern. Cameron stolperte über die eigene Füße, als sie einen Schritt nach vorn machte. Es war eine unangenehme Situation, als House nach ihr griff und sie praktisch auffing. Sie, die sich kaum aufrecht halten konnte und er, der sowieso nicht auf beiden Beinen stehen konnte…
„Sind Sie verletzt?“, fragte er barsch, als er sie in einen der freien Sitze drückte.
„Mein… Arm. Ich glaube er ist gebrochen und…“
„Was?“
„…noch ein paar Rippen. Aber ich bin… okay…“
House nickte knapp, auch wenn er es ihr nicht wirklich abnahm.
„Wir sollten im Cockpit nachschauen, ob das Funkgerät noch funktioniert. Können Sie gehen?“
Sie nickte, als sie sich von ihm löste. Es würde funktionieren. Wenn sie sich etwas Mühe gab. Seufzend gingen sie durch die leeren Gänge und versuchten wohl Beide den Leichen, die sie umgaben, nicht in die Gesichter zu sehen.
Während House sich bei den Piloten umsah, rutschte sie auf den Boden und starrte auf ihre Hand. Seit sie die Augen geöffnet hatte, hatte sie gespürt, dass etwas nicht in Ordnung war. Manchmal war es aber das Schwerste sich der Realität zu stellen. Ihr Arm zitterte und sie spürte ein merkwürdiges Brennen in ihren Augen. Während sie langsam ihren Schal von ihrer Hand wickelte stellte sie fest, dass es wohl ein Flugzeugfragment war, das sich durchs Fleisch gebohrt hatte. dort, wo wenige Stunden noch ihr Zeigefinger gewesen war, klaffte jetzt lediglich ein großes Loch. Ihr Magen drehte sich, als das warme Blut langsam das Handgelenk hinab lief. Es war dieser Anblick, der sie lähmte und es ihr einfach unmöglich machte sich zu rühren.
„Cameron!“
Sie zuckte zusammen, als er sich ziemlich ungelenk vor sie kniete. Die Empathin in ihr spürte den Schmerz im Bein, ebenso wie er.
„Da…s Funkgerät?“, fragte sie lautlos.
„Funktioniert nicht. Draußen ist die Hölle los. Keine Ahnung, was hier los ist…“
Seine Hände glitten in einer Präzision über ihre Wunde, die sie erstarren ließ. In dem dämmrigen Licht überhaupt etwas zu erkennen, war beinahe unmöglich. Bei ihm wirkte es so schrecklich leicht und sie fragte sich nicht zum ersten Mal, in wie weit er überhaupt noch ein Mensch war.
„Dank…e“, murmelte sie.
„Sie werden jetzt wohl nicht mehr in der Notaufnahme arbeiten können. Wird Ihnen wohl nichts anderes übrig bleiben, als in die Diagnostik zurück zu kommen…“
„Ihr Mitgefühl ist entzückend…“
Er schielte zu ihr hoch und schenkte ihr ein Grinsen, das ihr den Boden unter den Füßen wegriss.
Vielleicht würde es ja gar nicht so schlimm werden.
TbC