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Addiction to Vicodin [FF]
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Das ist eine Geschichte über Die Sucht mit Vicodin. Habe sie vor kurzer Zeit so etwa erträumt.^^ Sie spielt mit mir als Person und Cuddy. House und Wilson spielen auch eine sehr wichtige Rolle. Am Anfang ist sie noch ganz witzig. Sie geht aber zum Drama hinaus. Das ist meine erste House Story.. viel Spaß damit

Mir gehört nix von House außer meiner Fantasie^^

Kapitel 1

Anfängliche Kontakte

„Tamara! Beeil dich doch jetzt mal sonst kommen wir nie an!“, meckerte meine Mutter mit mir wie so oft rum. Ich warf ihr genervt einen Blick rüber und sagte nur so: „Ja ja. Ich komme ja sofort!“ Schnell packte ich meine Tasche und rannte die Treppen im Treppenhaus schnell hinunter, wobei es sich nicht vermeiden lies, dass ich fast die Treppen hinunter flog. Schnell setzte mich ins Auto und wir fuhren zum Einkaufszentrum, wo wir dann schoppen gingen.

Nach einer Weile packte uns der Hunger und wir gingen essen. Ich war ja eigentlich nicht so für McDonalds gewesen, aber meine Familie wollte unbedingt. Ich hab meine Augen verdreht und bin einfach mit reingegangen. Während wir in der Schlange standen und ich nicht wusste was ich nehmen wollte und ich vor lauter Köpfe ich auch nicht sehen konnte was es im Moment für Angebote gab, fragte meine Mutter ob ich mich den schon auf meine Sommerferien freute. Ich schaute sie mit leuchtenden Augen an und sagte nur: „Aber sicher doch. Immerhin ist ja schon länger mein Traum nach Amerika zu fliegen.“ Immerhin hatte ich schon bald meinen Abi-Abschluss in der Tasche und mit 20 Jahren wusste ich sehr wohl was ich wollte und nicht wollte. Und ich wollte unbedingt mit meiner besten Freundin Nadine nach Amerika fliegen. Es war März und nur noch wenige Monate bis zum Abschluss.

So langsam kamen wir der Kasse näher und ich konnte erkennen was es sonst noch gab. Ich schaute hoch auf die Tafel und dachte nur: „Naja, nichts Besonderes. Wie immer das übliche.“ Aber dann schaute ich noch näher an die Tafel und schaute nur verdutzt meine Mutter an. Sie aber reagierte nicht. Ich war absolut irritiert, denn das was sie da bei einem McMenü noch mit verkauften ließ mich in die Absurdesten Gedanken hineinfallen. Ich mein ich fand ja die Serie „Dr. House“ cool. Sehr sogar. Ich hatte sogar alle Staffeln die es gab. Aber das was ich zu sehen bekam machte mich richtig stutzig. Das machte mir sogar irgendwie ein bisschen Angst. Ich fragte ich langsam, wie die auf die Idee kamen Vicodin zu verkaufen! Wir näherten uns der Kasse und immer mehr Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ich wusste was ich nehmen wollte, hatte aber trotzdem Angst gehabt, dass es ernsthafte Folgen haben könnte. Meiner Mutter die neben mir stand, reagierte nicht darauf denn sie wusste schon von vorne rein was sie nahm.

Endlich standen wir vor Kasse und sofort kam meine Frage wie aus der Pistole geschossen aus dem Mund und fragte den Verkäufer: „Ähm. Was hat es den mit den Orangefarbenden Dosen Aufsicht?“, ich tat so als wüsste ich nichts von allem. Meine Familie starrte mich total dämlich an. Da antwortete der nette und gutaussehende Verkäufer nur: „Das ist ein neuer Trend aus Amerika. Das sind Vicodin-Pillen. Aber natürlich ist alles nur Attrappe. Das ist in Wahrheit nur Traubenzucker in Form von Vicodin-Pillen. Die gibst ab jetzt immer zu jedem McMenü.“ Ich schaute den Verkäufer nur doof an und sagte: „Aha. Ok“ In meinen Gedanken fragte ich mich wie krank die Amis doch seien. Und gab dann noch meine Bestellung auf. Als wir fertig waren, setzte ich mich an den Tisch und begann langsam und gemütlich zu essen. Ich hielt diese kleine Orangefarbende Dose in der Hand und spielte ein wenig mit rum. Dann öffnete ich sie kurz und schaute hinein. Ich sah nur weiße Pillen und roch dran. Das roch wie eine Mischung aus Traubenzucker und Paracetamol. Ich nahm mir eine und schluckte sie. Es schmeckte nur nach Traubenzucker, aber ich mochte diesen Geschmack. Ich aß gerne mal Traubenzucker, aber durfte allerdingst nicht so viel davon essen, weil ich sonst extrem nervös wurde.

Wir waren endlich wieder zu Hause. Meine Füße qualmten und ich zog sofort die Schuhe aus. Den Rest des Abend verbrachte ich mit fernsehen und chatten, da ich meine Hausarbeiten schon lange erledigt hatte.

Am nächsten Morgen machte ich mich dann auf in die Schule. Ich freute mich, denn ich konnte Nadine wieder sehen. Erst als ich im Zug saß fiel mir auf, dass ich in meiner Jackentasche ja noch die Vicodin-Pillen hatte. Ich ließ sie drin und dachte mir, dass ich mir später eine nehme da ich ja heute noch einen Test schreibe. So machte ich es dann auch. In der Pause redete ich mit Nadine. Diese musste mir aber leider eine traurige Nachricht übermitteln. Sie durfte nicht mit mir nach Amerika fliegen. Ihr Vater hatte gedacht, dass ich mit meiner Familie dort hin fliege und Nadine in sicheren Händen sei. Als er aber gemerkt hat, dass Nadine und ich alleine nach Amerika fliegen wollten, machte er ihr einen Strich durch die Rechnung. Ich war bitter enttäuscht. Nadine hatte ihre Buchung schon storniert. Ich aber nicht. Ich wollte unbedingt.

Es vergingen einige Wochen und wir hatten schon Ende April und nun kamen schon bald die Abiturprüfungen. Bei McDonalds lief das Geschäft mit dem Vicodin so gut, dass sie es mittlerweile schon zum 1x1 hinzugefügt wurde. Ich fand das cool und holte mir schon mal eine Dose. Je öfters ich es kaufte desto mulmiger wurde mir es bei dieser Sache. Ich konnte nicht darauf verzichten. Wollte es unbedingt haben. Komisch an der Sache war mir, dass man eigentlich nicht von Traubenzucker süchtig werden kann. Aber ich es wohl anscheinend war. Meine Mutter bemerkte das und hatte mir anderen Traubenzucker besorgt. Dann holte ich keinen Traubenzucker mehr von McDonalds.

Nachdem ich die Abi-Prüfungen hinter mir hatte, hörte ich auch auf Traubenzucker zu essen. Was ganz gut war. Ich wollte nicht enden wie andere die im Drogensumpf lebten. Naja. Jedenfalls hatte ich meinen Abschluss und freute mich riesig auf Amerika. Es waren ja nur noch zwei Wochen.
Zuletzt geändert von Housekatze am Mi 17. Nov 2010, 22:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Addiction to Vicodin
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Kapitel 2

Auf nach Amerika!

Montag. Es war soweit. Der Tag ist gekommen. Ich flog nach Amerika. Genauer gesagt hab ich mich für New Jersey endschieden. Der Staat brachte viele Abwechslungen. Zwei Wochen Amerika. Ja das war es. Wir standen also in Düsseldorf am Flughafen. Ich hatte einen großen Koffer neben mir stehen und meiner Mutter wurde es immer schwerer sich von mir zu verabschieden. Mir auch. Aber solange es nur zwei Wochen waren, war alles ok. Es waren Sommerfeien und die Sonne strahlte so stark sie nur konnte. Man spürte es sogar schon im Schatten. Wir hatten ca. 32 Grad. Es war schön und ich wollte mir nichts versauen lassen. Meinen Urlaub, auch wenn Nadine nicht dabei war. Ich hab mich mittlerweile damit abgefunden. Beim einchecken war meine Mutter noch bei mir. Später als ich durch die Kontrolle hindurch musste, musste ich mich verabschieden. Ich nahm mein Handgepäck und meine Eltern und meine Geschwister drückten mich nochmal ganz fest. Mir war in diesem Moment etwas komisch in der Magengegend. Aber ich hatte auch ein gutes Gefühl bei der Sache. So zeigte ich meine Bordkarte und ging anschließend durch die Kontrolle. Ich drehte mich um und winkte meiner Familie nochmal zu. Dann verschwand ich um die nächste Ecke. Ich musste noch eine halbe Stunde warten. Das war ok.

Ich konnte endlich den Flieger besteigen. Ich war glücklich. Glücklich darüber den trüben Alltag in Deutschland für zwei Wochen hinter mir zu lassen. Aber mir standen einige Stunden Flug bevor. Das machte mir aber nichts. Es ging los. Der Flieger hob ab. Ich fühlte mich wohl im Flugzeug. Irgendwann war ich aber etwas müde geworden und ich schlief ein.

Es vergingen ein paar Stunden. Ich wachte erst wieder auf als eine Stewardess mich weckte. Ich reagierte und stand sofort auf. Schnell kramte ich meine Sachen zusammen und verließ den Flieger. Dann stand ich in Amerika! Ich war froh. Es war ein überwältigendes Gefühl in Amerika gelandet zu sein. Ich stieg in den Bus zum Flughafen. Dort angekommen ging ich zur Kofferausgabe. Ich musste ein paar Minuten warten. Dann kamen die ersten Koffer und meiner war schon dabei. Ich nahm ihn mir und ging aus dem Flughafen, wo der Shuttle zum Hotel schon wartete. Ich stieg ein und wenige Minuten später fuhr der Bus auch schon los. Während der Fahrt bekam ich tolle Eindrücke von New Jersey und ich freute mich immer mehr auf das was ich geplant hatte.

Im Hotel angekommen checkte ich ein und ging auf mein Zimmer. Ich richtete es ein und hängte das „Bitte nicht stören“-Schild an die Tür. Ich war so k.o. dass ich mich ins Bett legte und kurz darauf einschlief. Immerhin war es noch ziemlich dunkel. Ich hatte mir nicht die Mühe gemacht mal auf die Uhr zu schauen.

Plötzlich wurde ich sehr unsanft geweckt. Ich hatte mein Handy unter das Kopfkissen gelegt, was ich auch zu spüren bekam. Ich richtete mich auf, schaltete den Wecker aus und zog die Vorhänge auf. Sofort schien die Morgendliche Sonne in mein Zimmer. Ich schaute auf die kleine Uhr die auf der Kommode stand und bemerkte, dass wir 8:00 a.m. hatten war ich beruhigt. Das Frühstück im Hotel ging bis 10 Uhr. Ich ging ins Bad und duschte. Hinterher machte ich mich fertig und ging Frühstücken. Dabei dachte ich mir: „Jetzt bin ich in Amerika angekommen!“
Zuletzt geändert von Gregory House am Mi 17. Nov 2010, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Addiction to Vicodin
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Kapitel 3

Erste Personenkontakte

Das Frühstück hatte mir gut getan. Es war reichhaltig und lecker. Zum Mittagessen brauchte ich nicht zu erscheinen. Also ging ich wieder auf mein Zimmer und packte mir die nötigen Sachen ein. Dann machte ich mich auf dem Weg. Ich wollte die Stadt erkunden. Middletown war wirklich eine tolle Stadt. Ich hatte eine Busrundfahrt gemacht und dabei jede Menge eindrücke gewonnen.

Den ganzen Tag hab ich damit verbracht mir die Stadt anzusehen. So gegen 7 war ich wieder im Hotel und ging zum Abendessen. Als ich fertig war ging ich auf mein Zimmer und nahm mein Handy und telefonierte mit meiner Mutter und natürlich mit Nadine. Nadine klang am Handy sehr neidisch. Ich konnte sie natürlich sehr gut verstehen. Während ich in Middletown schönstes Wetter hatte und ich es mit gut gehen lassen konnte, saß sie in ihrer kleinen Bude bei sich zuhause und ihr fiel so langsam die Decke auf den Kopf. In diesem Moment tat sie mir leid. Aber ich konnte ihr in diesem Moment auch nicht helfen. Nach einer Weile legte ich dann wieder auf und hab bemerkt dass wir schon 11 Uhr abends hatten. Und ich dachte: „Hoffentlich hab ich sie nicht zu früh geweckt.“ Naja jedenfalls ging ich dann ins Bett.

Ich wachte Mittwochs morgen um 7 Uhr morgens auf. Es wiederholte sich wie am vorherigen Tage. Als ich auf die Liste schaute was ich heute machen wollte freute ich mich tierisch was ich schon völlig vergessen hatte. Ich hatte vor gehabt meinen kleinen Traum zu verwirklichen und wollte unbedingt Autogramme haben von Dr. House und Co. Deshalb ich mich ja auch eigentlich für New Jersey endschieden habe. Ich machte mich fertig und ging in das nächste Internet-Cafe. Dort recherchierte ich noch mal schnell. Ich hatte Glück, denn der nächste Bus kam genau zum richtigen Zeitpunkt.

An der Bushaltestelle wartete ich und dann kam er auch. Ich stieg ein und kaufte mir eine Fahrkarte. Ich setzte mich auf einen freien Platz. Der Bus war ziemlich leer. Ich schaute aus dem Fenster und dachte daran wie das verlaufen könnte wenn ich mir die Autogramme hole. Die Fahrt dauerte ca. 20 Minuten und dann stieg ich aus. Erstaunlich fand ich, dass ich ziemlich gut in Amerika zurechtkam. Ich musste noch etwas laufen und mir wurde immer komischer in Magengegend. Ich war etwas nervös und ziemlich aufgeregt.

Nun war ich angekommen. Ich stand endlich vor dem Studio, wo Dr. House gedreht wurde. So langsam wurde ich nervös und konnte mir auch nicht wirklich erdenken wie es verlaufen könnte. Ich schaute ständig auf die Uhr, dabei bemerkte ich, dass wir 12 Uhr mittags hatten. Aus meiner Jackentasche nahm ich einen zusammengefalteten Zettel heraus und las ihn durch. Dort hatte ich mir meine Informationen aufgeschrieben, die ich mir im Internet-Cafe besorgte. „Also müssten sie doch gleich Mittagspause haben.“, dachte ich mir. Nervös schaute ich auf meine Uhr. Es war keiner hier, nur ich. Weit und breit keine andere Person. Ich starrte auf die Tür von Studio, aber es tat sich nichts. Nervös schaute ich wieder auf meine Uhr und bemerkte, dass grade nur zwei Minuten vergingen. Mir kam das aber vor wie eine halbe Ewigkeit. Abwechselnd starrte ich die Tür und meine Uhr an.

Doch dann tat sich was. Die Tür! Sie öffnete sich. Mein Herz pochte. Aus der Tür kam jemand, konnte aber nicht genau erkennen, wer. Ich war überglücklich und ging auf diese Person zu. Dann erkannte ich diese Person und mein Herz rutschte mir in die Hose. Es war Dr. Lisa Cuddy! Ich ging auf sie zu und rief: „Hallo?“ Sie reagierte und sah mich. Dann kam sie auf mich zu. Nun standen wir uns gegenüber. Ich fing langsam an zu reden: „Ähm, kann ich ein Autogramm von Ihnen haben?“ Sie schaute mich an und antwortete: „Aber natürlich!“ Mein lächeln breitete sich über das ganze Gesicht aus und ich reichte ihr mein kleines Autogrammbuch. Sie nahm es und fing an zu schreiben. Währenddessen fragte sie mich mit etwas neugieriger Stimme: „Woher kommen Sie denn?“ Da antwortete ich völlig verdutzt: „Ähm, ich mache hier Urlaub. Ich komme aus Deutschland.“ Schnell hörte sie auf zu schreiben und schaute mich mit einem Lächeln im Gesicht an. „Na was für´ n Zufall. Ich bin in Deutschland aufgewachsen.“ Da stand ich nur regungslos und brachte kein Wort mehr über meine Lippen.

Plötzlich hörte ich wie jemand schrie: „Cuddy!“ Dr. Cuddy und ich erschraken etwas. Hektisch schaute ich mich um und dabei dachte ich mir: „Diese Stimme kennst du doch!“ Tatsächlich. Es war kein anderer als Dr. Gregory House. Dieser stand allerdingst mit Krückstock nicht sehr weit von uns weg. Vielleicht 5 Meter? Mehr aber auch nicht. Dr. Cuddy drehte sich zu Dr. House um und dieser redete weiter: „Können wir jetzt endlich gehen? Ich hab Hunger! Und ich kann mir nicht ansehen wie du hier dein Fans belaberst! Außerdem vermisse ich dein Dekolleté!“ Ich schaute etwas dämlich zu ihm rüber. So ganz nach dem Motto, als hätte er nicht mehr alle Latten am Zaun. Dr. Cuddy jedoch reagierte nicht auf seine dummen Sätze und schrieb mir schnell noch etwas auf meinen Block. Dann drückte sie mir ihn in die Hände. Dabei schaute sie nur genervt und rief zurück: „Ja, ich komme ja schon!“ Irgendwie musste ich über diese komische Situation lachen.

Nun ging sie und ich schaute auf mein kleines Buch. Dort las ich was sie mir hinterließ und war baff. Denn sie schrieb: „Heute Abend treffen? Um 7 Uhr bei McDonalds hier um die Ecke?“ Mit völliger Verwirrung stand ich da und schaute Cuddy hinterher. Diese drehte sich nochmal um und sah mich erwartungsvoll an. Ich konnte ihr nur zunicken. Sie sah mich mit einem Lächeln an und nickte ebenfalls. Dann war sie um die nächste Ecke verschwunden. Noch wie angewurzelt stand ich da und konnte es nicht fassen, was mir gerade passiert war. So langsam reagierte ich wieder und ging von Studio weg zur Bushaltestelle. Dabei schaute ich auf meine Armbanduhr musste feststellen das grade mal vier Minuten vergingen. Vier Minuten und ich durchlebte grad die komischste Situation meines Lebens! Als ich an der Bushaltestelle stand dachte ich mir: „Tamara, was bitteschön hast du da grad erlebt? Eigentlich wolltest du dir nur ein paar Autogramme holen. Und Nun? Tja du hast eine Verabredung mit Dr. Lisa Cuddy! Wow! Wie um alles auf der Welt hast du das schon wieder hinbekommen in so eine Situation, wenn auch geile, hineinzugeraten?“ Auf diese Frage in meinem Kopf hatte ich absolut keine Antwort. Da kam auch schon der Bus und ich stieg ein.
Zuletzt geändert von Gregory House am Mi 17. Nov 2010, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Addiction to Vicodin
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Kapitel 4

Meeting bei McDonalds

Ich war im Hotel angekommen. Oben auf mein Zimmer durchwühlte ich hektisch meine Koffer und meinen Schrank. Ich wusste nicht was ich anziehen sollte. Ich war mit einem Prominenten verabredet und wollte demensprechend auch gut aussehen. Aber ich hab nicht wirklich an solche Anlässe gedacht, weil ich ja auch nicht vorhatte in die Disco zu gehen. Ich war noch nie ein Party typ. So stand ich vor dem Spiegel und dachte: „Hmm, und was mach ich jetzt? Ich weiß was! Ich geh shoppen! Nee. Das wollte ich nächste Woche machen. Tja… Obwohl was ich jetzt grad an hab ist doch eigentlich voll chic! Oder? Jaaa. Ich lass das an und mache meine Haare schön.“ Ich merkte dass wir ca. halb drei nachmittags hatten. Ich fand das etwas zu früh um mich schon fertig zu machen. So dachte ich mir, dass ich mich auf dem Balkon setzte und mich ein wenig sonnte. Bis ca. halb fünf. Ich ging ins Bad nahm mein Lockenstab und machte mich fertig. Es dauerte ungefähr eine Stunde, dann war ich fertig. Ich hatte noch ein paar Minuten. Ich setzte mich aufs Bett und zappte mit der Fernbedienung durch die ganzen amerikanischen Sender. Mehr als in Deutschland waren es allemal. So gegen sechs ging ich aus dem Hotel.

Als ich im Bus saß kam mir ein Gedanke: „Also… offensichtlich findet mich Dr. Cuddy Sympathisch. Sonst hätte sie mich ja nicht eingeladen. Hmm… Was ist wenn House auf einmal auftaucht? Wie soll ich reagieren? Weiß nicht. Mal schauen wie sich das ergibt.“

Ich war angekommen. Bei McDonalds. Vor der Tür wartete ich, denn es war ja noch nicht sieben Uhr. Nach einigen Minuten warten sah ich dann um der nächsten Ecke jemanden kommen. Es ging hier sowieso niemand vorbei. Die Gegend war ziemlich Verlassen, aber eigentlich ganz schön. So dachte ich dann natürlich, dass es Cuddy sei. So war es dann auch. Sie ging auf mich zu sprach mich total freundlich an: „Guten Abend! Schön dass Sie gekommen sind. Ich hoffe ich habe Sie nicht allzu sehr überrumpelt mit meiner spontanen Aktion heute Mittag.“, dabei reichte sie mir ihre Hand. Ich reichte ihr meine ebenfalls und antwortete: „Nein. Aber ich war schon etwas verwirrt und dachte mir wie ich die Ehre bekam mich mit Ihnen zu treffen.“ Sie musste etwas grinsen und redete: „Das tut mir leid. Aber ich bin manchmal sehr spontan. Wenn ich jemanden treffe, der mir auf dem ersten Blick sehr Sympathisch erscheint, dann muss ich diese Person einfach einladen. Das ist meine kleine Macke.“ Ich musste etwas lachen dabei und ich wunderte mich schon, dass sie sehr spontan und sehr offen war. Allerdings habe ich schon vermuten können wie ihr Charakter ist. „Sollen wir reingehen?“, fragte sie mich. Ich nickte und antwortete dabei: „Ja aber gerne.“

Und schon gingen wir rein. Suchten uns einen Platz und setzten uns hin. Mich wunderte, dass sie nicht wirklich anspruchsvoll war. Ich hätte ja eher gedacht, dass sie eher in ein Restaurant ging. Aber nein. Sie ging nach McDonalds. Ich fragte mich ob das so üblich sei in Amerika, dass die Promis hier mal öfters nach McDonalds gehen. Ich dachte mir nichts dabei. Wir quatschten so etwa eine halbe Stunde. „Wissen Sie was?“, fragte sie mich dann auf einmal. „Nein?“, reagierte ich leicht verwirrt. „Ich bin eigentlich nicht der Typ, der Siezt. Sagen wir doch ‚du‘ zueinander.“ Toll. Ich hasste ja schon eigentlich immer gesiezt zu werden. Aber jetzt wo sie mir das ‚du‘ anbot, war ich begeistert und sagte nur: „Ja sehr gerne. Ich mag es ja auch nicht so gesiezt zu werden.“

Hinterher fragte sie mich ob wir nicht bestellen wollten, da Cuddy so allmählich Hunger bekam. Ich auch. Ich hatte nur heute Morgen im Hotel was gefrühstückt und im Bus noch ein Brötchen gegessen. Als ich heute Morgen hier war. Also schon eine Weile her. Wir standen auf gingen zu Kasse und bestellten. Zu unserem Glück war es nicht wirklich voll. Wir bestellten und bezahlten schließlich. Wohl eher Cuddy bezahlte. Ich wollte ja meins selbst bezahlen, aber sie bestand drauf dass sie alles bezahlte. Ich war dann einverstanden damit und hab mich bedankt. Wir saßen uns wieder auf unsere Plätze und begangen langsam zu essen. Natürlich redeten wir dabei.

Cuddy redete, doch plötzlich hörte sie auf und bekam eine entnervte Miene und senkte ihren Kopf etwas nach unten. Ich ahnte was jetzt kommt. Vorsichtig drehte ich mich auf meinem Stuhl um und sah, wie jemand ungefähr 3 Meter von uns entfernt mit Krückstock stand. Ich dachte: „Oho. Na das wird ja jetzt noch ein toller Abend!“, ich biss mir dabei etwas auf die Unterlippe.

Natürlich kannte ich diese Person. Es war kein anderer als Dr. House. Er näherte sich unserem Tisch. Dabei zog er, wie immer, eine grimmige Miene. Cuddy war sichtlich genervt und verkündete ihre Frage an House: „House! Was zum Geier willst du hier? Meinst du nicht, dass du mir nicht schon genug auf die Nerven gehst?! Jetzt spionierst du mich schon aus!“ House beantwortete ihre Frage nicht sondern redete: „Hmm. Also eigentlich sollte ich dich ja fragen, was du hier so treibst. Und ich sag mal, dass ausspionieren etwas überspitzt ausgedrückt ist. Ich gucke nur was du tust.“ Cuddy warf mir einen chaotisch entnervten Blick rüber. Ich jedoch konnte nur mit meinen Schultern zucken. „Das ist doch wohl offensichtlich, was ich hier mache.“, meinte sie zu House.

Dieser ging um die Ecke des Tisches und machte sich auf dem Stuhl bequem. Während er dies tat sprach er: „Hmm. Also so wie ich das hier sehe, hast du keine Lust mehr drauf sich mit Männern zu verabreden und bist jetzt zum anderem Ufer gewechselt. Schade eigentlich. Ich hätte ja schon mal richtig Bock drauf gehabt dich durch zu ficken!“ Beinah hätte ich mich an meiner Cola verschluckt. Cuddy und ich schauten House giftig an. Er jedoch reagierte nur mit den Worten: „Ja, was denn? Oder sind Sie noch nicht mit Cuddy zusammen? Keine Lust oder gefällt sie Ihnen nicht“, dabei schaute er mir in die Augen, was ich nicht unbedingt ab konnte. „Ähm. Dr. Cuddy hatte mich heute Mittag vielleicht nur eingeladen, weil sie mich nett und sympathisch fand. Zudem komme ich aus Deutschland. Und nicht weil ich sie auf irgendeine Art angemacht habe!“, redete ich mit etwas frecher Miene.

Cuddy schaute mich leicht erstaunt an und House nickte. „Aha… Schöne Theorie. Und was machen Sie so hier? Ahh ja. Sicher. Sie essen und reden über Frauendinge. Verstehe.“ Cuddy rieb sich die Stirn und seufzte: „House! Was willst du hier? Vor dir hat man echt keine Ruhe!“ „Na, wie du schon vermutest hast. Ich spioniere dich aus.“, wiederholte er ihre Worte. „Nein, House! Ich hab mich jetzt mit Tamara verabredet um mal ein bisschen ungestört zu sein! Und du willst unbedingt wissen was ich tue. Wilson ist mit was anderem beschäftigt und du gehst mir auf den Wecker! Du brauchst immer nur die absolute Kontrolle über die Personen, die dir etwas bedeuten!“ House reagierte leicht entsetzt auf ihre Worte und man sah ihm an, dass er etwas in sich kehrte.

Er konnte es ganz und gar nicht ab, wenn man ihn durchschaute. Mit komischen Gedanken, was den jetzt als nächstes kommen würde, nahm ich eine Pommes nach der anderen und schlang sie runter. Ungefähr vier Minuten hatten uns nichts mehr zu sagen.

House saß seelenruhig da und hatte Cuddy Pommes im Visier. Er griff danach, nahm eine Hand voll und verschlang sie. Nachdem sie ihren Burger aufgegessen hatte, merkte sie dass sie keine Pommes mehr auf ihren Tablett hatte. Das machte ihr nichts und ich bot ihr etwas von meinen Pommes an, weil ich merkte dass ich schon fast voll war. Cuddy warf mir einen bedankenden Blick hinüber und ich lächelte zurück.

Als sie nicht mehr konnte, hob sie eine kleine orangefarbende Dose vom Tablett und schaute mich fragend an. Ich fing etwas an zu grinsen und antwortete auf ihren Ausdruck: „Das ist Vicodin.“, dabei hab ich aber gegrinst und wollte sie auf die Schüppe nehmen. „Wie jetzt?!“, reagierte Cuddy entsetzt. Plötzlich musste ich anfangen zu lachen, weil ihr Gesichtsausdruck mehr als tausend Worte sagte. Schlagartig änderte sie ihre Mimik und sagte: „Also… Verscheißern kann ich mich auch selber! Was ist das?“ Ich habe mich vor Lachen schon fast gar nicht mehr auf dem Stuhl halten können und versuchte unter lachen zu antworten: „Tr… Trauben…. Haha hihi… Traubenzucker…“, mehr konnte ich nicht sagen. „Ahso…“, sagte Cuddy mit erleichterter Stimme.

So langsam bekam ich mich wieder in den Griff und setzte mich wieder aufrecht. House saß da und beobachtete nur unser kleines Schauspiel. Reagierte aber nicht sonderlich drauf. Was mich wiederum etwas stutzig machte. „Hmm. Also ich könnte etwas Traubenzucker gebrauchen. Ich fühl mich ein wenig ausgelaugt.“, meinte Cuddy leise zu sich.

Mit einem mal fing House an zu reden: „Das ist Vicodin!“, aber mit ernster Miene. Ich verstand nicht was er wollte. Ich wusste ja dass es nur Traubenzucker war. Wieso wollte er nicht, dass sie es nahm? Ich hab mir nichts Schlimmes dabei gedacht. Ich dachte, dass er vielleicht nur scherzen wollte. Cuddy erwiderte: „Nee. Traubenzucker!“ „Vicodin!“ Ich mischte mich ein und erwiderte House ebenfalls: „Traubenzucker!“ Der sah mich an und sagte wieder: „Vicodin!“ Cuddy: „Nein! Das ist Traubenzucker!“ House: „Vicodiiiiin!“ „Traubenzuckeeeer!“, sagte ich leicht entnervt. „Wieso bist du dir so sicher, dass es Vicodin sein könnte?“, fragte Cuddy House. „Ja, weil es draufsteht!“ „Jaaahaaa. Schlaue Bemerkung. Aber man beachte das kleingedruckte hier!“, und ich zeigte ihm das auf der Dose. Der schaute drauf, zeigte jedoch keinerlei Reaktionen drauf. Dann stellte ich die Dose wieder auf den Tisch. House nahm sich schlagartig die Dose und öffnete sie. Er roch dran und schloss sie wieder. Danach stellte er sie wieder auf den Tisch.

„Das ist Vicodin!“, behauptete er weiter. „Wieso behauptest du immer noch es sei Vicodin?“, fragte Cuddy. Er sagte: „Ja weil es nach Paracetamol riecht.“ „Jaaa, das stimmt. Wurde aber absichtlich so gemacht um ein wenig das Feeling zu bekommen, als hätte man wirklich Vicodin geschluckt.“ „Aha…“, dabei schaute er mich an als hätte er von allem keine Ahnung, was aber nicht der Fall war. „Und warum macht man das?“, fragte er mich so wie ein dummer. Cuddy war schneller als ich, was mich etwas ärgerte: „Spaßtreiberei? Geldmacherei? Wer weiß warum, House!“ Cuddy nahm sich die Dose, öffnete sie und wollte sich eine Pille nehmen.

Doch House nahm seinen Stock und stupste Cuddy an der Hüfte an. Dabei sagte er leise: „Das ist Vicodin!“ Sie schaute ihn giftig im Augenwinkel an. Ich musste grinsen. Sagte dann hinterher: „Mensch! House… Das ist wirklich jetzt mal kein Vicodin. Jaah? Das ist Traubenzucker.“, sprach ich ihn mit etwas entmutigter Stimme an. Ich hoffte dass er jetzt mal endlich aufhören könnte uns zu pisacken. „Wieso sollte ich jetzt aufhören zu ärgern, wo es doch grade angefangen hat Spaß zu machen?“, meinte er sarkastisch zu mir. Ich dachte: „Hmm. Mist! Er hat mich durchschaut.“

Plötzlich explodierte Cuddy vor Wut. Sie stand auf beugte sich über ihn und schrie ihn an: „HOUSE!! Wenn du jetzt verdammt noch mal nicht aufhörst uns zu nerven, dann kannst du noch was erleben! Ich arrangier noch einen Profikiller und hetze ihn auf dich! Oder auf deine Gitarre!“ House zuckte zusammen, was mich zu denken brachte: „Ja… Hoffentlich hört er jetzt mal auf!“ Wir waren fertig mit dem essen und wollten unsere Tabletts wegbringen. Was wir auch machten.

House saß auf seinem Stuhl und sagt nichts mehr. Ich war heilfroh, dass er jetzt mal endlich aufhörte. Als wir am Tablett wagen standen, bemerkte ich, dass ich meine Dose noch auf dem Tablett liegen gelassen habe. Schnell nahm ich sie und packte sie in meine Hosentasche. Wir gingen zurück, nahmen unsere Taschen und gingen raus. House ebenfalls. Beim rausgehen fühlte ich mich irgendwie gestresst. Darauf nahm ich die Dose und schluckte eine Pille. House ging neben mir und merkte natürlich gleich, dass ich mir eine Pille genommen hatte.

Doof war, dass er links neben mir ging und nichts Besseres im Kopf hatte, als mir seinen Stock gegen mein Schienbein zu donnern und zu sagen: „Das ist Vicodin!“ Ich schrie auf und hüpfte durch die Glastür. Cuddy stand schon draußen und wartete auf mich bzw. auf uns. Als sie sah, dass ich hüpfte, rannte sie zu mir und fragte mich was los sei. „Ich hab ihr nur gesagt, dass es Vicodin sei.“, sprach House unschuldig zu Cuddy. Ich rieb mir währenddessen mein Schienbein. Aber es hörte kurz danach auf zu schmerzen.

Cuddy diskutierte derweil heftig mit House. Ich hab es aber nicht richtig mitbekommen. Mir wurde es langsam alles zu bunt. Ich hatte das Gefühl, es würden gleich alle meine Sicherrungen im Kopf durchbrennen. Ich versuchte meine Wut unter Kontrolle zu bekommen. Aber es gelang mir nicht. Mit all meiner Wut, riss ich meinen Mund auf und brüllte los: „Haltet doch jetzt mal euren Maul!“ Sofort hörten Sie auf sich gegenseitig anzubrüllen und schauten mich verdattert an. Dann sprach ich wütend weiter: „House! Wenn sie meinen uns nerven zu müssen, dann schieben Sie sich zuhause einen Klo Rolle in den Arsch. Oder nehmen Sie doch alle Pillen von Ihrem kack Vicodin und verrecken an Leberversagen!“ House schaute mich wie ein kleines Kind an und fing an zu stottern: „Aber… Aber ich bin doch noch auf Entzug?!“, redete er etwas jämmerlich. Aber dennoch mit Ironie in der Stimme. Er redete weiter: „Und jetzt wollen Sie mir diese Kacke wieder in den Arsch schieben?“, wurde er etwas lauter.

Ich stand etwas planlos da und wusste nicht was ich sagen oder tun sollte: „Ähm. Entschuldigung. Ich wusste ja nicht, dass Sie schon einen Entzug gemacht haben.“ Er verdrehte die Augen, während Cuddy mit verschränkten Armen da stand. Nun hatten wir uns nichts mehr zu sagen.

Cuddy wechselte das Thema und ich war in diesem Moment etwas eingeschüchtert: „ So. Also… Ich denke der Abend war soweit in Ordnung.“, schaute House dabei giftig im Augenwinkel an. Mich schaute sie fragend und erwartungsvoll an. Ich hatte das Gefühl, dass sie mir das mit vorhin nicht übel nahm. „Hmm. Das denke ich auch.“, und nickte dabei. House stand nur da und beobachtete uns.

Es fiel Cuddy schwer diese Worte zu fassen: „Also dann Verabschiede ich mich mal und tja. Vielleicht sieht man sich ja noch mal.“ Ich wiederholte mich: „Hmm. Das denke ich auch. Also dann…“, und reichte ihr dabei meine Hand. Sie ebenfalls. House verzog sein Gesicht und stand unruhig mit seinem Stock da. „Tschüss.“, sagte ich und sie wiederholte das Wort. Ich drehte mich um und ging in Richtung Bushaltestelle. „Jo, Der Abend war ziemlich interessant. Man sieht sich, Alte!“, hörte ich nur noch wie House rief. Im gehen drehte ich mich um und sah wie Cuddy House mit ihrem Ellenbogen in seine Rippen stieß. Ich drehte mich wieder um und musste etwas lachen. Es war ca. halb neun Abends. Es fing langsam an zu dämmern. Aber es war noch angenehm warm.

Als ich an der Haltestelle stand dachte ich mir: „Eigentlich war der Abend doch ganz cool. Ich hab Cuddy kennengelernt und House gleichzeitig. Na mal abgesehen von seinem Charakter ist er eigentlich ziemlich cool. Oder? Hmm ja schon. Der ist halt ziemlich verrückt. Ich mein ich ja auch manchmal.“ Im Bus dachte ich mir auch, dass ich gleich mit Nadine und meiner Familie telefonieren musste und deren mein heutiges Erlebnis erzählen musste. Als ich wieder im Hotel ankam tat ich dies dann auch. So gegen 11 ging ich ins Bett.
Zuletzt geändert von Gregory House am Mi 17. Nov 2010, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Addiction to Vicodin
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Kapitel 5

Neue Freundschaften?!

Am nächstem morgen schaute ich auf meine Liste und sah, dass ich mir vorgenommen hatte in ein Museum zu gehen. Eigentlich hasste ich Museen. Aber mir blieb für diesen Tag nichts anderes Übrig. Ich ging frühstücken und überlegte was ich machen könnte. Was House gestern bei unserem treffen nicht wusste, dass Cuddy und ich schon unsere Handynummern austauschten, bevor er überhaupt antanzte.

Während ich nachdenklich an dem Tisch saß und Löcher in die Luft starrte, ging plötzlich mein Handy. Hektisch zog ich es aus der Hosentasche und schaute auf mein Display. Cuddy! Schnell hob ich ab und sagte: „Ja?“ Am anderen Ende der Leitung antwortete jemand: „Lisa Cuddy hier. Rede ich mit Tamara?“ „Hi. Lisa. Ja. Tamara hier. Was gibst?“ „Ähm… also ich wollte dich fragen ob du heute Zeit und Lust hättest mit mir was zu unternehmen? Ich hab heute meinen freien Tag“ Leicht irritiert aber dennoch etwas aufgeregt plauderte ich: „Ja sicher. Hab mir nichts Besonderes Vorgenommen heute. Was schlägst du vor?“ „Hmm. War schon länger nicht mehr am Strand. Wie wäre es damit?“ „Ja. Geht klar. Wo sollten wir uns treffen?“, fragte ich sie ganz neugierig. „Hmm. Gute Frage. Wie wäre es mit… dem Naturkundemuseum in Middletown? Liegt ziemlich gut.“ „Ok. Wann?“ „12 Uhr?“ „Hört sich gut an. Wir sehen und dann naher.“ „Ok. Bis naher.“ „Ja. Bye.“, dann legte ich auf. Verwunderung breitete sich in mir aus: „Hää? Wieso wollte sie sich wieder mit mir treffen? Hat sie keine Freunde? Naja, egal ich freu mich drauf.“ Da ich ja noch etwas Zeit hatte räumte ich währenddessen mein Hotelzimmer etwas auf. Auch wenn es unlogisch erschien. Ich kam ja kaum mehr auf mein Bett. So musste ich wohl oder übel meine Sachen in den Schrank räumen. Sehr weit zum Museum hatte ich es ja nicht. Cuddy wusste nicht, dass ich mich in unmittelbarer Nähe des Museums befand.

Es war kurz vor zwölf und wartete auf Cuddy am Eingang des Museums. Ich schaute etwas nervös in der Gegend rum und siehe da. Da kam Lisa Cuddy um die Ecke. Sie näherte sich mir und als sie so nah genug war das sie nicht mehr brüllen brauchte, begrüßte sie mich total happy: „Hi, Tamara!“ „Hi, Lisa“, begrüßte ich sie mit einem breiten grinsen überm Gesicht. Ich war völlig hin und weg. Glücklich und zufrieden. „Was will ich mehr? Ich treffe mich mit einer meiner Lieblingsstars und werde so akzeptiert wie ich bin. Das ist einfach nur geil.“ dachte ich mir. „Sollen wir los?“, sagte Lisa und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. „Ja. Klar. Lass uns gehen.“ So gingen wir dann auch los zum Strand.

„Hi, Nadine. Ich bin´s. Tamara.“ „Hi. Wie ist es in Amerika? Was hast du heute gemacht? Ich will auch hin. Mir fällt die Decke auf den Kopf. Man. Nach den Sommerferien muss ich meinen dämlichen Bruder in der Firma aushalten. Du hast es echt gut man.“ Bei ihren Worten musste ich schmunzeln. Irgendwie tat sie ja auch einem Leid. „Na was glaubst du denn, was ich heute gemacht haben könnte?“, ich betonte das letzte Wort um sie etwas aufzuheitern. „Ja keine Ahnung. Vielleicht ins Museum, oder so?“, fing sie an zu raten. „Nein, viel besser.“, und fing dabei an zu grinsen. „Ja ne. Weiß ich nicht. Sag´s mir. Büdde?“, flehte sie mich am Hörer an. „Ok… Aber bleib auf dem Teppich. Also…“, fing ich an. „Ich war am Strand… Mit Cuddy.“ Es wurde still am anderen Ende. Aber dann fing sie an wider zu reden: „Äh... Mit Cuddy?“, fragte sie mich nochmal um sicher zu gehen. „Ja… Mit Cuddy. Hast schon richtig gehört.“ „Ähm… Ja bin sprachlos.“, und es wurde wieder Stumm. „Es war toll. Ich hab eigentlich gewundert warum sie unbedingt den Tag ausgerechnet mit mir verbringen wollte, bis sie mir gesagt hat warum. Ist ja klar. Alle die sie kennengelernt hatte sind abgesprungen, weil sie keine Lust hatten mit jemanden Zusammen zu sein, der einen ‚Arschloch‘ wie House als Kollege hatte.“ „Aha. Cool. Ich freu mich für dich, dass es dir da am anderen Ende gefällt. Ähm… Du. Ich muss Schluss machen. Mein Vater…“, redete sie etwas leiser. „Ja. Ok. Bis in zwei Wochen. Hab dich lieb. Bye.“ „Jap. Ok. Bye, bye. Ich dich auch.“, und dann legte sie auf.

„10 Uhr Abends. Hm mal schauen was im Fernseher läuft.“, sprach ich zu mir. Dann nahm ich mir die Fernbedienung und zappte in den Kanälen herum, bis ich was gefunden hatte. Naja so Dolle war es ja auch nicht und ich beschloss mich etwas früher ins Bett zu gehen. Immerhin war heute ein sehr schöner Tag. Aber Strand konnte auch sehr Müde machen. Als ich im Bett lag überlegte ich mir nochmal, wie es sein würde wenn ich mit House zusammenarbeiten müsste. Das wäre einerseits cool, aber andererseits stellte ich es mir sehr anstrengend vor. Da konnte ich Cuddy schon verstehen. Naja wir hatten uns wieder verabredet. Für nächste Woche. Sie hatte mich doch tatsächlich dazu gebracht, mit ihr ins Fitness-Studio zu gehen. Egal ich freute mich drauf und versuchte einzuschlafen. Es hatte eine Weile gedauert bis es ging.

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Ich war schoppen und hab das getan, was man im Urlaub sonst noch so tat. Aber die meiste Zeit verbrachte ich damit, mein neues Notebook einzurichten. Ich hatte schon in Deutschland vorgehabt mir eins in Amerika zu holen. Meine wichtigsten Daten transportierte ich mit meinem USB-Stick. Auf meinem neuen Notebook fing ich dann an ein Urlaubtagebuch zu führen, um meine Erinnerungen an die schönsten Zwei Wochen bei zu behalten.

Mein Urlaub näherte sich dem Ende. Es war eine Woche vergangen, seitdem ich mich Cuddy verabredet hatte. Morgens beim Frühstücken klingelte mein Handy. Ich ging ran, schaute aufs Display und hob ab: „Ja?“ „Lisa Cuddy am Apparat. Tamara?“, fragte sie vorsichtig. „Ja. Ich bin´s. Was ist los?“, fragte ich sie zurück. „Ähm. Tamara. Das mit dem Fitness-Studio heute klappt nicht. Gregory war gestern nicht da beim Dreh und wir müssen alles auf heute verschieben. Aber wir können uns trotzdem treffen. Ich hab schon mit David gesprochen. Du kannst heute dir alles anschauen. Du kannst hinter die Kulissen. Was hältst du davon?“ Völlig überrumpelt fing ich an zu stottern: „Ähm. Ja alsooo… Cool. Ich bin dabei. Wann fängst an?“ „Ja ich bin schon da. Also am besten ist du kommst einfach her wenn du kannst. Ok?“ „Ja. Ok. Dann mache ich mich gleich auf den Weg. Bye.“ Na cool. Ich dufte hinter die Kulissen. Gleich schrieb ich beim raufgehen ins Zimmer Nadine eine SMS. Schnell packte ich meine Sachen zusammen und ging los. Es war nicht weit von Middletown bis nach Princeton. Im Bus bekam ich dann eine Nachricht von Nadine zurück. In der SMS stand drin: „Boah ey. Bring mir Autogramme mit. Büdde…“, und sofort darauf begann ich ihr zu antworten.

Ich war angekommen in Princeton. Da war auch schon das Studio. Nun stand ich davor und wollte die Tür aufmachen, als auf einmal die Tür schlagartig aufgerissen wurde. Ein völlig wütender David Shore kam die Tür hinaus geschossen. Hinterher gerannt kam ein gewisser Dr. Wilson und versuchte auf ihn einzureden: „David! Warte doch mal. Greg hat das doch nicht so gemeint. Man! Bleib doch mal stehen!“, doch David Shore hörte nicht zu, sondern ging an die Straße. Dann brüllte er Wilson an: „Greg ist einfach nur ein Arrogantes Arschloch! Kann er den nicht wenigstens hinter den Kulissen mal seine dummen Sprüche lassen? Das macht mich Wahnsinnig! Wie soll ich dann mit ihm arbeiten können?“, Wilson zuckte daraufhin etwas zusammen. Völlig verdattert stand ich da und schaute blöd aus der Wäsche.

Bis dann aus der Tür Cuddy rauskam und schrie: „Hey Leute! Jetzt wartet doch mal!“, ich zuckte etwas zusammen, weil ich mich etwas von Cuddys Gebrülle erschrak. Sie drehte sich um und bemerkte mich: „Oh. Hi Tamara. Hab ich dich erschrocken? Tut mir leid.“, und sie bekam eine Leidensmiene. „Nee. Schon gut. Aber was ist hier los. Ich versteh gar nichts mehr hier. Ich wollte die Tür auf machen und plötzlich kam David Shore die Tür raus gerannt.“, redete ich zu Cuddy. Doch dann musste sie anfangen zu lachen: „Greg hat David verbal eine rein gehauen. Nur David kann manchmal seine Sprüche nicht wirklich ab. Tja das haben wir jetzt davon. Der kriegt sich gleich wieder ein. Ich wollte nur mal schauen, ob sie noch hier waren. Aber ist ok. Wir können wieder rein.“, dabei hielt sie mir die Tür auf. Ich bedankte mich und ging hinein.

Graue Wände sah ich und es war etwas dunkel. Jede Menge Türen, an die ich vorbei ging. Dann näherten wir uns einer größeren Halle. Die Lichter der Scheinwerfer konnte ich schon erkennen. Nervös ging ich hinter Cuddy her. Im gehen erkläre Cuddy mir etwas: „Also. Ich würd gleich etwas aufpassen, wenn du rein gehst. Es liegen Kabel auf dem Boden. Bitte nicht rüber fallen ok?“ „Ja ist ok.“, antwortete ich zurück. „Autsch. Das hätte sie nicht sagen sollen. Ich neige dazu, dass mir das Missgeschick nach einer Warnung auf jeden Fall passieren könnte. Hmm mal schauen.“, dachte ich mir. In der Halle angekommen versuchte ich auf den Boden zu achten. Eine Weile ging es gut. Cuddy stellte mich den anderen vor. Es waren Eric Foreman, Allison Cameron und Robert Chase.

Alle mit Doktortitel selbstverständlich. Jedem von denen gab ich wie es sich gehörte die Hand. Doch als ich Dr. Foreman meine Hand reichen wollte, kam das Unheil.

Er stand ein bisschen weiter weg von mir und ich musste mich etwas nach vorne bewegen. Was ich dabei aber nicht beachtete, war, dass die Kabel auf dem Boden rumlagen wie wild. Es ließ sich nicht vermeiden, dass ich ein Kabel übersah und fiel vorwärts auf Foreman. Dieser wollte ausweichen, doch ich kam anscheinend zu schnell und riss ihn mit auf den Boden. Es machte ordentlich Lärm und wir lagen da unter den ganzem Kabelsalat. „Mist!“, regte ich mich lautstark auf. Foreman musste anfangen zu lachen und ich rollte mich von ihm hinunter und lag dann neben ihm. Unter lachen raffelte Foreman sich wieder auf: „Das muss dir nicht leidtun. Ehrlich nicht.“, sagte er zu mir und zog seine Augenbrauen hoch. Ich lag immer noch auf dem Boden und ich registrierte, dass ich mich grad zum Lacher des Tages gemacht habe. Peinlichkeit breitete sich in mir aus. Foreman half mir dann wieder hoch.

Plötzlich hörte ich eine Stimme, die etwas weiter weg von mir war. Ich drehte mich um und ahnte es bereits. „So viel Tollpatschigkeit war doch nicht zu fassen. Tolle Leistung sich dann zum Gespött des Tages zu machen.“, spottete House rum. Ich konterte zurück: „Hi, Greg. Na Alter? Wie geht’s denn heute so? Tja hast nicht mit gerechnet, mich nochmal wieder zu sehen, was? So schnell sieht man sich wieder.“, zog dabei ein freches grinsen übers Gesicht. House schaute mich etwas doof an, sagte dann aber nichts mehr.

Chase und Cameron standen nur da und haben sich schon vor Lachen fast auf dem Boden gewälzt. Ich lief etwas rot an. Mir war der Sturz sichtlich peinlich. Cuddy musste auch lachen und staunte nicht schlecht, dass ich House zum Schweigen gebracht hatte. Ich hatte ihn mit seinen eigenen Waffen geschlagen.

In diesem Moment kam Wilson wieder rein. Hinterher ein noch ziemlich wütender David Shore. „Was ist denn hier los?“, fragte Wilson leicht irritiert. „Die Kleine hier und Foreman haben´s hier aufm Boden getrieben. Vor der ganzen Versammlung. Ich wusste, dass Foreman eine Sau ist.“, sprach House zu Wilson im Vorbeigehen. Wilson wusste gar nicht was los war bis Cuddy ihn aufklärte. „Man. Ist man mal kurz weg, wird hier eine wilde Partie gefeiert!“, regte sich David auf. „David. Bitte bleib ruhig. Es war doch nur ein versehen.“, sprach Wilson zu David. „Ja. Schon gut.“, beruhigte er sich. „Ahso. Ja ich bin David Shore, der Produzent von House. Tamara richtig?“, und er reichte mir die Hand. „Ja. Danke, dass ich heute mir das alles anschauen darf.“ „Hmm. Kein Problem. Lisa sagte, du bist total nett und ruhig. Eigentlich. Kannst aber auch sehr aufbrausend sein.“, ich musste bei seinen Worten etwas schmunzeln und sagte dann: „Hmm. Ja das stimmt.“

Dann wendete sich David ab und rief dann in die Mannschaft: „So, dann wollen wir jetzt weiter machen. Bitte alle auf ihre Plätze… wo ist denn jetzt schon wieder Gregory?“, fluchte er rum. „Ich steh doch hier. Welches Problem hast du? Sind Krüppel so unsichtbar oder was?“, kam es aus der hinteren Ecke des Raumes. „Gregory. Jetzt ist es mal gut jaa?“, sprach ein ziemlich genervter Regisseur. Mein Grinsen bekam ich nicht runter und stand da und starrte alle wie doof an.

Die Dreharbeiten gingen gut voran. Ich fand es sehr amüsant und witzig teilweise. Auf der Uhr war es 12 Uhr mittags. „Mittagspause!“, brüllte House als er auf seine Rolex Uhr schaute und humpelte aus den Kulissen. „Aber wir waren mit der Szene doch noch nicht fertig! House!“, und David hielt ihn zurück. „Aber ich hab doch Hunger! Wenn ich hunger hab kann ich mich nicht konzentrieren. Und wenn ich mich nicht konzentrieren kann, dann kann ich auch schlecht Schauspielen. Und die Dreharbeiten sind dann umsonst?!“, meckerte House wie ein kleines Kind. Shore war wider kurz vorm ausrasten und schrie House an: „House…! Hier bin ICH immer noch der CHEF!! Und sage wann wir aufhören und weitermachen! Kapiert?“ House musste wohl seine Stelle akzeptieren und auf Shore schon etwas Acht haben. Shore kam wieder runter und seine Stimme wendete sich zum Rest: „So Leute wie machen jetzt Pause. In eineinhalb Stunden machen wir weiter!“ es gab lautes Stimmengewirr, als auf mich eine sanfte Männliche Stimme einredete: „Kommst du mit? Wir gehen jetzt was essen.“, ich drehte mich um und sah wie Wilson vor mir stand. Ich reagierte: „Ja. Ich komm mit.“, nahm meine Tasche und ging mir ihnen aus den Studio hinaus.

„Also du kommst aus Deutschland, so wie ich das gehört habe?“, fragte Chase mich. Ich antwortete nur: „Ja. Und Sie aus Australien. Da wo man im Sommer, Weihnachten feiert, richtig?“, Chase schmunzelte und gab ein Wort zurück: „Stimmt.“ „Hey. Alter. Sie weiß ja echt viel über uns. Das macht mich glücklich. Wahrscheinlich weiß sie auch das du der geborene Schleimer bist.“, und Foreman stieß ihn in die Rippen. Chase schaute ihn böse von der Seite an. „Jungs…“, murmelte Cameron vor sich hin und schüttelte leicht den Kopf. Ich musste mir das Lachen verkneifen. So langsam wurde ich etwas neugierig und fragte Cuddy wo wir denn hin gehen würden. Sie zeigte auf der anderen Straßenseite auf ein kleines Haus: „Da ist unser Catering. Naja eigentlich ist das eine alte Schulmensa.“, ich nickte.

Das Mittagsessen war sehr lecker und witzig. Wir unterhielten uns über die Dreharbeiten und überlegten uns was denn jetzt noch kommen könnte, nachdem House heute Morgen schon Shore fertig gemacht hatte. Es verging so ca. eine Stunde. Als wir fertig waren gingen wir wieder rüber ins Studio.

Während wir rüber gingen schaute Chase mich etwas komisch an. Ich wunderte mich, warum er das tat. „Sag mal…“, fing Chase auf einmal an zu reden. „Wieso wolltest du mal unbedingt nach Amerika? Ich mein so spektakulär ist es hier nun wieder auch nicht.“, redete er weiter. „Ähm…“, und ich kam völlig ins stottern. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. „Ich wollte Urlaub machen und… Äh… Ja hab mich halt für Amerika entschieden. Weil… ich mal sehen wollte wie Amerika so lebt.“, versuchte ich da eine Sinnvolle Antwort auf die Frage zu geben. Aber ich versagte auf übelste Art und Weise. Chase nickte nur und gab von sich: „Aha…“ „Mist. Was labere ich eigentlich da?“, dachte ich mir im Kopf.

Cuddy diskutierte mit House derweil ziemlich heftig. Ich hab versucht nicht drauf zu achten. Aber das Gebrüll wurde immer lauter. Dann aus dem Nichts kam Geschreie: „Könnt ihr verdammt doch mal euren Maul halten!!! Ihr benehmt euch wie kleine Kinder, die sich um nen Lolly streiten!“, schrie Wilson die beiden an. Dabei strahlten seine Augen richtig Wut aus, was mir wiederum Angst machte.

Es wurde still. Keiner sagte mehr was. Cuddy und House kehrten sich den Rücken zu. Sie verschränkte ihre Arme, biss sich die Zähne zusammen und kochte schon fasst vor Wut. Man konnte House schon die Anspannung deutlich in seinem Gesicht sehen. Chase, Foreman, Cameron und ich standen da und starrten die drei nur dämlich an. „Ich hoffe, ihr könnt euch für den Rest des Tages wieder vertragen.“, und Wilsons schaute die beiden mit Hoffnung in den Augen an.

Auf einmal bemerkte ich wie schöne braune Haselnussaugen er doch hatte. Meine Gedanken spielten verrückt. Ich fand ihn richtig süß wenn er so hoffnungsvoll schaute. „Was denke ich da? Er ist 40! Kann sein dass er süß aussieht, aber er ist eindeutig zu alt!“, schimpfte ich mit mir selber im Kopf. Beide sagten Gleichzeitig: „Ja. Können wir.“ House humpelte währenddessen an mir vorbei ins Studio hinein. Cuddy wollte hinterher, aber Wilson hielt sie davon ab. Stattdessen ging er hinter House hinein und dann Cuddy. Gefolgt von dem Rest, samt mir natürlich. Ich war drin und bemerkte doch, wie heiß es draußen eigentlich war.

Bevor die Dreharbeiten begannen nahm Cuddy aus ihrer Tasche eine kleine Dose, öffnete sie und nahm sich eine Pille raus. „Traubenzucker für bessere Konzentration.“, sagte sie dabei leise zu sich selber. Ich bekam dies mit und dachte mir, dass ich mir ja auch noch eine nehmen könnte. Denn ich wollte ja auch aufmerksamer sein um diesen Tag mit vollem da sein zu genießen. 20 Pillen in einer Dose waren schon reichlich viele. Jeden Tag nahm ich mir auch nicht eine. Also kam man damit schon eine Weile aus. Während der restlichen Dreharbeiten gab es keinen Ärger mehr, was ich beruhigend fand.

Am Abend gegen sieben Uhr war Schluss. Ich wollte aus dem Studio hinausgehen als ich von einer männlichen Stimme aufgehalten wurde: „Na? Wie hat es dir den heute gefallen?“, ich drehte mich um und David Shore redete mit mir. „Es war sehr schön. Hat mir sehr gut gefallen. Habe mich schon immer interessiert wie es so hinter den Kulissen zugeht. War sehr interessant heute. Danke.“, ich bedankte mich und wollte mich wieder umdrehen doch er sprach weiter: „Also wenn du möchtest kannst du gerne morgen wiederkommen. Das war mir eine Freude dich hier zu gehabt zu haben. Weißt du. Das bringt etwas Abwechslung hier hinein. Möchtest du?“, fragte er mich ganz sanft. Ich war total überwältigt von seiner Anfrage, dass ich fast kein Wort mehr über meine Lippen brachte: „Alsooo… Ähm… Ja. Ich komme.“, ich war sichtlich aufgeregt und freute mich schon jetzt auf Morgen. „Ok. Dann sehen wir uns morgen wieder. Bye.“, und er gab mir die Hand, ich ebenfalls und ging langsam aus dem Studio hinaus.

Als ich die Tür öffnete, wurde ich von der Abendsonne geblendet. Es umhüllte mich eine warme Sommerbrise. Ich wurde so stark geblendet, dass ich mir die Hand vors Gesicht hielt. So langsam konnte ich wieder was erkennen, als ich aus dem Sonnenschein ging. Da standen alle anderen und haben anscheinend auf mich gewartet, was mich überraschte. „Danke, dass ihr auf mich gewartet habt.“, bedankte ich mich bei allen und es war etwas komisch. Alle sprachen durcheinander. Ich musste lachen, weil das etwas komisch klang. Es wurde wieder still. Wir starrten uns gegenseitig an, bis auf einmal Wilson anfing zu reden: „Ja. Also. Ich denke das ist jetzt der Moment wo wir uns alle verabschieden müssen.“, und kratzte sich dabei am Hinterkopf. Der Rest stand da und gab Bewegungen von sich. Schulterzucken oder Nicken oder Stöhnen. „Das denkst du wohl.“, dachte ich mir und musste in meinen Gedanken grinsen.

Er gab mir die Hand, schüttelte sie und Verabschiedete sich. Bei den anderen ging es genauso. Nur bei Cuddy etwas anders. Sie umarmte mich und flüsterte mir ins Ohr: „Ich bringe dich am Sonntag zum Flughafen. Ok?“, ich fand das sehr schön und aufmerksam von ihr, dass sie sich die Mühe machte mich zum Flughafen zu bringen. Ich hatte dann genickt und sie klopfte an meiner Schulter. Sie schaute mir traurig ins Gesicht. Ihr war es wohl schwer gewesen, sich von mir zu verabschieden. Ich hab getan, als wäre ich jetzt wirklich das letzte Mal mit ihr Zusammen und versuchte auch traurig sie an zu schauen. So richtig wollte es mir aber nicht gelingen. Ich hoffte aber, dass sie es nicht mit bekam.

Ich hatte mich schon umgedreht um zu gehen, aber plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Vorsichtig drehte ich mich um und zu meinem Erstaunen war es House, der da stand. „Wolltest dich verpissen, ohne einem alten Krüppel ‚Lebe wohl‘ zu sagen? Na das ist ja sehr nett.“, meinte er sarkastisch zu mir und raunte seine Stirn. „Äh…“, ich kam ins stottern: „Tut mir leid. Ich hab Sie völlig vergessen weil ich sie nicht gesehen hab, eben.“, und ich wurde etwas Klein. Vor ihm hatte ich schon Respekt. Mich wunderte es schon, dass er überhaupt sich verabschieden wollte. „Also… man sieht sich.“, sagte er zu mir und klopfte mir auf die Schulter.

Die anderen standen noch da und bekamen noch alles mit. Wilson schaute House schon doof an. Cuddy hatte einen erstarrten verwunderten Blick im Gesicht. Das Team schaute förmlich doof aus der Wäsche. „Also ja. Bye, Bye. Man sieht sich.“, sprach ich zu ihm. House drehte sich um und humpelte zurück, während ich mich in die andere Richtung drehte und gehen wollte. „Und übrigens, was du und Cuddy da schlucken ist Vicodin!“, behauptete er brüllend. Beim gehen drehte ich meine Kopf nach hinten und schaute ihm mit einem breiten grinsen hinterher. Mit einer passenden Antwort, so dachte ich mir, brüllte ich zurück: „Kann schon sein!“, und ging weiter.

Der Bus kam schon nach wenigen Minuten. Im Bus setzte ich mich auf einen freien Platz und dachte über den ganzen Tag nochmal im Zeitraffer nach. „Das war richtig Cool. Die Erinnerung fürs Leben. Und morgen geht’s weiter. Keiner ahnt was davon. Nicht mal Cuddy. Mal schauen was mich morgen erwartet.“ Überglücklich war ich im Hotel angekommen. Mein Strahlen war nicht zu übersehen. Es gab noch Abendessen im Hotel. Aber so großen Hunger hatte ich gar nicht. Ich war viel zu aufgeregt um überhaupt daran zu denken, dass ich hunger hatte. Ich ließ es bleiben und verbrachte den restlichen Abend mit meinem Notebook und fernsehen. Immer wieder musste ich an den heutigen Tag denken. Und auch an Morgen. So gegen elf legte ich mich schlafen. Zwei Stunden lang wälzte ich mich im Bett hin und her. Es machte keinen Unterschied ob ich die Augen schloss oder nicht. Krampfhaft habe ich versucht ein zu schlafen. Es dauerte etwas, aber dann fielen meine Augen einfach zu und schlief ein.
Zuletzt geändert von Gregory House am Mi 17. Nov 2010, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Addiction to Vicodin
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Kapitel 6

Mach Praktikum!

Sechs Uhr morgens wurde ich von meinem Handy geweckt. Es fing schon an zu dämmern. Ich machte mich im Bad fertig und ging wie immer Frühstücken. Diesen morgen aber konnte ich nicht ruhig Frühstücken, die Aufregung war zu groß. Also aß ich nicht wirklich viel und war in kürzester Zeit fertig. Ich musste nicht nochmal auf mein Zimmer und ging direkt vom Frühstück los.

Dort angekommen war es ungefähr acht Uhr. Aber es war keiner da. Ich versuchte die Türe zu öffnen, aber sie ließ sich nicht öffnen. So wartete ich noch wenige Minuten und es kam dann auch schon Jemand. Dieser jemand war Dr. Wilson, wie ich schon vermutet habe. Es wunderte mich nicht. Dass Wilson als erster erschien. „Na der wird gleich Augen machen.“, schmunzelte ich in meinem Kopf.
Wilson näherte sich mir und wie ich es ahnte machte er große Augen. Er war in Hörweite, so dass man nicht mehr schreien musste. „was machst du denn hier?“, fragte er mich erstaunt und starrend. Ich musste los lachen, weil er so witzig aussah, als er mich fragte. Ich musste mich echt zusammenreißen: „Also…“, fing ich an. Musste mich erst mal wieder unter Kontrolle bekommen. „David hat mich gestern gefragt, ob ich nicht Lust hätte, heute wieder zu kommen. Da hab ich einfach ‚Ja‘ gesagt. Nun stehe ich hier.“ Wilson bekam ein leichtes Lächeln im Gesicht: „Das freut mich. Ich fand es schön gestern mit dir. Eigentlich fand ich es schade, dass du gestern Abend gegangen bist.“, sagte er mir leiser mit sanfter Stimme, als er nicht mehr weit von mir weg stand und ich in seine Haselnussbraunen Augen schauen konnte. Sie waren wirklich schön: „Wieso fand er es schade? Was soll das? Wollte er, dass ich mit ihnen noch etwas unternahm?“, tausende Fragen schossen mir durch den Kopf, als ich ihm tiefer in die Augen schaute.

Ich wollte mich nicht von seinen Augen abwenden, aber Wilson riss mich aus meinen Gedanken, als er Chase und Cameron begrüßte. So allmählich kam ich wieder in die Realität zurück. Die beiden habe ich nicht kommen hören. Dreht mich dann aber auch um sie zu begrüßen. doch sie standen mit offener Kinnlade nur perplex da. Ich reichte ihnen meine Hand und begrüßte sie freundlich: „Guten Morgen. So sieht man sich wieder, nicht?“, schaute sie dabei etwas fragend an. Sie jedoch starrten mich dämlich an. Mir die Hand zu geben schafften sie noch, doch alles Weitere war anscheinend zu schwierig. Cameron kam von ihrer Benommenheit wieder zu sich und fing langsam wieder an Worte zu fassen: „Aber… Ich versteh das nicht. Was machst du hier?“ „David hat mich eingeladen.“, antwortete ich ihr zurück. Chase konnte scheinbar auch wieder Worte fassen: „Aha…? Und warum?“, kam es mit etwas dummen Tonfall aus seinem Mund. „Weil er meint, dass es etwas Abwechslung bringen würde.“, versuchte ich ihm zu erklären. Chase warf mir dann aber einen fragenden und irritierten Blick zu. „Komisch, dass er das auf einmal behauptet.“, kam Wilson dazwischen: „Früher hatte er immer das Gegenteil behauptet.“, sprach Wilson weiter mit überlegendem Gesicht.

Cuddy war mit ihren High Hells nicht zu überhören. Sie kam um die Ecke, während sie in ihrer Tasche kramte und von sich gab: „Morgen.“ Dann kam sie zum stehen und meckerte: „Scheiß Handy! Mach ich später!“ Sie wendete sich von ihrer Tasche ab und schaute uns an. „Wa… Was machst du denn hier?“, fing sie leicht irritiert an zu stottern an. Ich grinste und gab meine Worte: „Na, Guten Morgen erst mal. Ja… David hat mich gestern eingeladen. Er meint es etwas Abwechslung am Set bringen würde.“, sprach ich zu ihr. „Na, dann… Guten Morgen Tamara. Wird sicherlich wieder schön lustig.“, witzelte sie ironisch und sah mich im Augenwinkel an.

Mit einem Mal lenkten alle ihre Aufmerksamkeit auf dem zerstreuten Foreman, der grad über den leeren Platzt hetzte. „Was haben wir denn mit dir?“, sprach Cameron lauter zu ihrem Teamkollegen. „David ist noch nicht hier?“, wollte er leicht außer Atem wissen. „Nein. Sonst wären wir schon drinnen.“, entgegnete Chase ihm. „Ja logisch, Dumme Frage von mir.“, witzelte er mit einem Lächeln. „Also… Guten Morgen erst mal…“, begrüßte er uns alle und machte einen Rundblick währenddessen, bis er bei mir stehen blieb. „Ähm… Tamara? Aber… Was machst du hier?“, ich verdrehte etwas meine Augen, weil es mir langsam auf die Nerven ging, dass alle mir immer die gleiche Frage stellten.

Ich machte mir nicht raus und beantwortete auch ihm die Frage. Nun waren alle damit beschäftigt sich zu fragen, warum Shore meinte, dass es Abwechslung bringt, wenn ich da wäre. Ich auch. Plötzlich wurden wir alle aus unseren Gedanken gerissen, als die Tür laut knarrend aufging. Shore ist wohl durch die Hintertür hineingekommen und hat die Tür von innen geöffnet. Man konnte beruhigt sein, dass es hier eine fast verlassen Gegend war. Kaum ein Mensch kam hier vorbei.

Es war ein paar Minuten nach acht. Wir gingen alle nacheinander ins Studio hinein, bis mir auffiel dass jemand fehlte. House. Was mich aber wenig wunderte. Bei den Kulissen angekommen sprach Shore mit etwas lauter Stimme: „Guten Morgen Leute! Heute werden wir Szenen draußen machen. Das Wetter ist schön… Aber… Wo ist jetzt schon wieder House?“, mit entnervtem blick starrte er an die weit entfernte Decke. „Was schaut ihr mich so doof an?“, motzte Wilson mit verschränkten Armen, als alle ihren Blick auf ihn richteten. Mit seufzenden Ton fragte Shore Wilson: „Du wohnst mit ihm unter einem Dach und trotzdem bist du hier einer ersten?“ Wilson konterte: „Er ist zur gleichen Zeit gegangen wie ich. Wo er jetzt ist weiß ich nicht.“

Wenn man vom Teufel sprach, kam House auch schon in die Halle gehumpelt. Stand da, stütze sich schwer auf seinen Stock und fing auf seine eigene Art an zu begrüßen: „Morgen Schleimi, Morgen Mum, Morgen Frau Vorgesetzte, Morgen schwarzer Mann, Morgen Gefühlbrecherin, Morgen Dreharbeiter und äh…“, hörte auf, als er bei mir ankam: „Kleine?“, und schwenkte dabei stirnrunzelnd seinen Kopf zwischen meinem und Davids hin und her. Shore fing mit einem Mal an zu lachen: „Ja ist gut. Ich hab sie gestern eingeladen.“ House jedoch starrte ihn stirnrunzelnd an und fragte sich warum. „Hmm. David hat zu mir gemeint, es würde mehr Abwechslung hier bringen. Und … ähm… Ich heiße immer noch Tamara.“, meinte ich leicht frech zu ihm. House runzelte noch stärker seine Stirn und schaute mich dabei immer noch dämlich an. Als er immer noch so da stand sagte er: „Sollten wir nicht mal langsam anfangen, bevor wir 12 Uhr abends haben?“, schaute Shore von der Seite fragend an. Shore konnte nichts mehr erwidern, sonder seufzte nur vor sich hin und sprach mit entmutigter Stimme: „Ok. Wo wir ja jetzt alle da sind können wir ja anfangen. In die Maske alle.“, forderte er noch auf bevor sich alle auf den Weg dorthin machten.

Wenige Minuten Später kamen sie alle frisch gestylt aus der Maske. Das Outfit änderte sich nicht viel. So brauchten sie auch nicht lange. Alle wussten Bescheid was zu tun ist. Sie gingen dann hinaus, wo schon ein paar kleine Buse, Vans, standen und stiegen ein. Das Kamerateam brauchte einen Van extra, Mit allen waren es fünf Vans.

Am Drehplatz angekommen, musste erst mal alles aufgebaut werden. Shore wollte anfangen zu drehen, doch House brauchte noch eine Weile auf der Toilette. Ihm ging es mal wieder auf die Nerven, dass House ihn wohl wieder mit sein Art pisacken wollte, lies es aber bleiben einen Spruch abzulassen, als House wieder an seinen Platz war. Nun waren alle da und es konnte angefangen werden. Sehr interessiert beobachtete ich den Dreh. „Cuddy und Foreman! Nächste Szene, bitte!“, schrie Shore durch die Gegend. Dies war Cuddys erste Szene. Doch bevor sie in die Kulissen stieg, nahm sie aus ihrer Handtasche, die sich am Stuhl befand, die Traubenzuckerdose, öffnete sie, nahm eine Pille heraus und legte sie sich auf die Hand. Schnell packte sie die Dose wieder weg, schmiss sich die Pille in den Hals und stöhnte leicht auf.

Ich hatte mir schon am Morgen eine genommen, so wollte ich jetzt nicht nochmals eine nehmen. Sehr viele hatte ich nicht mehr. Schließlich ging sie in die Kulissen hinein und ich beobachtete sie. Aber es lief nicht so gut. Cuddy war sehr unkonzentriert und steif. Es war scheinbar nicht ihr Tag. Es klappte einfach nicht. Shore konnte verstehen was los war und sprach zu Cuddy, als diese sich schwer in den Stuhl fallen lassen hat: „Nimmst nicht so hart. Morgen läuft es besser. Solche Tage hat man schon mal… So Leute! Wir fahren zurück. Das hat keinen Sinn wenn es nicht klappt. Wir drehen dann im Studio weiter an den anderen Szenen.“, und wandte sich zu uns allen.

Ich war etwas besorgt um sie und ging zu ihr um mit ihr kurz zu reden: „Lisa...? Was ist los? Was hast du?“ „Ahh… ist schon gut, Tamara. Ich hab einfach nur schlecht geschlafen. Soll ja mal vorkommen.“, versuchte sie etwas zu witzeln, was ihr aber nicht recht gelang. Ich konnte mir im Kopf schon ausdenken, was wahrscheinlich für Cuddys kleines Chaos sorgte. Ich runzelte die Stirn und sah sie an: „Lisa? Hast du etwa deine… du weißt schon…“, fragte ich sie leicht besorgt und vorsichtig mit leiser Stimme. Sie schaute zu mir hoch und sah mich irritiert an: „Ja… Aber woher wusstest du das?“ „Ich bin auch eine Frau, Lisa.“, meinte ich schmunzelnd zu ihr. Sie musste etwas auflachen, meinte dann aber: „Hihi. Ja stimmt. Ist ja auch offensichtlich, dass du eine Frau bist. Aber danke, dass du dich um mich sorgst.“, dann stand sie auf und ging zum Van. Als sie schon etwas weiter weg stand murmelte ich leicht benommen vor mir etwas hin: „Dafür sin doch Freunde da, Lisa.“ Noch etwas benommen stand ich da, machte mich dann aber wenig später auf zum Van und Stieg ein.

Es dauerte noch eine Weile bis der Fahrer den Motor startete und los fuhr. Die Fahrt verlief still. Ich schaute aus dem Fenster, doch ich konnte nicht sehr viel erkennen, da die Scheiben abgedunkelt waren. Was ja auch logisch. Niemand sollte wissen, wer sich in dem Wagen befand. Ich schaute zu Cuddy hinüber und bemerkte schon, dass sie nicht ganz bei sich war. Sie sah fertig aus, was eigentlich nicht typisch für sie war. Sie saß ebenfalls am Fenster und stützte ihren Kopf am Fenster ab.

Am Studio wieder angekommen, war vorerst nicht außergewöhnliches Vorgefallen. Wir alle gingen hinein bzw. House humpelte hinein. Die nächste Szene war mit Cuddy und House. Cuddy erhob sich seufzend von ihrem Stuhl, zupfte an ihrer Bluse und ging in die Kulisse. Es ging relativ schnell. Ruck zuck war die Szene fertig. Sie steig aus der Kulisse hinaus, ließ sich auf ihren Stuhl fallen und versuchte krampfhaft ihre Texte zu lesen, konnte sich aber keineswegs konzentrieren und lies die Texte auf ihren Schoß fallen. Sie reib sich die Stirn und sprach mich seufzend und lustlos von der Seite an: „Ich bin froh, wenn ich wieder zu Hause bin. Hast du Lust noch naher zu mir zu kommen? Dann können wir noch etwas quatschen.“, fragte sie mich dann wieder mit etwas mehr Hoffnung in der Stimme. Leicht irritiert über diese Frage antwortete ich: „Ja gerne. Ich hab Zeit. Danke“ Cuddy nickte.

Ich dachte mir, dass sie vielleicht mal jemanden zum reden brauchte. So hab ich dann auch zugestimmt. Die nächste Szene beobachteten Cuddy und ich still. Wir sprachen kein Wort miteinander. Sie versuchte immer wieder sich die Texte durchzulesen. Aber es klappte nicht richtig. „Lisa. Du bist gleich wieder dran.“, sprach Shore Lisa an als er vor ihr stand. „Na hoffentlich klappt das.“, meinte sie gereizt und seufzend. Shore erwiderte nicht, sondern klopfte ihr auf die Schulter, als er an ihr vorbei ging. Sie stand wieder auf um sich für die nächste Szene vorzubereiten.

Ich konzentrierte mich überwiegend auf den Dreh, als ich durch eine kleine Randbeobachtung abgelenkt wurde. Cuddy warf sich eben erneut eine Pille in den Hals. „hast du nicht vorhin eine genommen?“, fragte ich sie unsicher. „Ja schon. Die Wirkung lässt schnell nach und ich brauche jetzt die nötige Konzentration. Sonst vergesse ich die Texte wieder.“, sprach sie mich mit leicht entnervter Miene an, was mich etwas irritierte und ich deshalb auch nicht großartig wieder zurück gab: „Ah. Ja stimmt.“ Obwohl ich fand, dass die letzte Einnahme noch gar nicht so lange her war. Etwa eine Stunde.

Shore kam derweil von der Toilette zurück und Cuddy ging in die Kulisse. Ich beobachtete wie Cuddy sehr unruhig und steif war. Das wunderte mich auch nicht wenig. Immerhin hatte sie relativ viel von dem Zeug in kürzester Zeit genommen. Zumal auch die Konzentration relativ hoch war, wie ich herausgefunden hatte. Ich wendete meinen Kopf von den Kulissen auf meine Armbanduhr und musste verwundert feststellen, dass es schon sechs Uhr abends gewesen war. Ich dachte mir wie schnell die Zeit doch vergeht. Dann machte ich einen kleinen Rundblick und bleib bei House auf der anderen Seite stehen. Es war ganz gut gewesen, dass House dort hinten war. So war für ruhe gesorgt, wenn es mal wieder krachen sollte. Eine andere Möglichkeit blieb Shore nicht aus. Meiner Meinung fand ich es so ganz gut. House beobachtete Cuddy mit kritischem Blick. Mich irritierte das etwas. Ich fragte mich, warum er sie so musterte.

Irgendwelche bestimmte Gedanken hatte er. Der Gedanke, dass ich nicht wusste, was er denkt, machte mich schon etwas wahnsinnig und war mit meinen Gedanken völlig woanders, als ich auf einmal von einer zarten dennoch kräftigen Bewegung auf meiner Schulter wieder in die reale Welt zurückkam. House stand hinter mir und murmelte irgendetwas vor sich hin, was ich aber noch nicht richtig mitbekam. „Hä? Sorry, aber ich hab nicht richtig zugehört.“, meinte ich leicht verwirrt zu ihm, als ich mich zu ihm drehte. „Ich sagte, dass Cuddy sich etwas komisch verhält findest du nicht?“, meinte er Augenrollend und sarkastisch. „Ehrlich gesagt wundert mich das nicht.“, sprach ich zu ihm und wandte meinen Kopf wieder zum Dreh. „Ehrlich nicht?“, fragte er mich nochmal. „Nein.“, erwiderte ich. So langsam fragte ich mich was er damit sagen wollte. „Aha. Ganz ehrlich. Soll ich dir das Glauben?“ „Hä? House… Was sollte den diese Frage jetzt? Ich hab nicht gelogen…“, versuchte ich mich zu verteidigen. „… Und lass bitte nicht den Spruch los, dass jeder Mensch lügt. Ich weiß das.“, fügte ich hinzu. Er runzelte die Stirn, sagte nichts mehr und humpelte den Gang entlang zur Toilette.
Ich dachte mir eventuell, dass es eine Bemerkung zu den Pillen machen wollte.

Die letzte Stunde ging schnell vorüber. So dass Cuddy und ich uns auf dem Weg machen wollten los zu fahren. Ich packte meine Sachen und wollte gehen. Die anderen waren schon draußen, während Shore mich zurück hielt. „Tamara. Ich wollte noch mal mit dir reden.“, sagte er zu mir als er seine Hand auf meine Schulter legte. „Ja?“, sah ich ihn fragend und erwartungsvoll an. „Also…“, fing er an: „Du interessierst dich sehr für die Schauspielerei und was sich dahinter verbirgt, Stimmst?“ „Ja. Das stimmt. Aber wieso fragen Sie das?“, fragte ich ihn dann zurück. „Nun ja. Ich hab dich heute sehr stark beobachtet und gemerkt, dass du eventuell Potenzial hast als Regisseurin. Was hältst du davon, wenn du Praktikum machst?“, sprach er neugierig. „Ich äh…bin sprachlos.“, ich konnte nichts mehr sagen. Stand einfach nur doof da. Shore sah mich erwartungsvoll an und ich bekam mich langsam wieder zu fassen: „Also. Ich weiß nicht ob das geht, so einfach.“, sagte ich etwas verunsichert. „Ich mache ja Urlaub und wollte Sonntag wieder nach Hause fliegen.“, fügte ich noch hinzu. „Das ist nicht das Problem. Man kann es ja verlängern. Also was hältst du davon?“ „Ich weiß nicht so genau was ich davon halten soll. Wie lange soll es den dauern?“, fragte ich ihn dann noch. „Hmm. Ein Monat?“, fragte er mich zurück. „Ich muss das nochmal überdenken. Ich kann morgen Bescheid geben, wenn es recht ist.“ Shore sah mich verständnisvoll an und antwortete dann: „Ja. Das ist in Ordnung.“, dann gab er mir die Hand. Ich ebenfalls, dann drehte ich mich um und ging hinaus.

Draußen warteten wie am gestrigen Abend alle und die Verabschiedung verlief genauso. Cuddy und ich gingen dann zum Auto, wortlos. Sie schloss auf, stiegen ein und fuhren los zu Cuddys Wohnung. Im Auto saßen wir stumm. Keiner sagte was. Cuddy war eine gute Autofahrerin. War aber dennoch sehr nervös und unruhig, was ich etwas komisch fand. Vielleicht war es ja wegen ihrer Regel, dass sie so drauf war. Man konnte alles Vermuten, aber diese war am wahrscheinlichsten.

Wir waren da und steigen aus. Die Abendliche Sonne blendete mich etwas, als ich ausstieg. Cuddy schaute mich lächelnd an und ging zur Tür, wo sie aufschloss und mich hineinließ. „Leg deine Sachen einfach hier im Flur ab und kannst schon mal ins Wohnzimmer gehen. Ich komme gleich, gehe mal kurz ins Bad.“, sprach sie zu mir als sie die Tür hinter sich schloss. Langsam und vorsichtig ging ich in den großen, aber dennoch sehr gemütlich eingerichteten Raum hinein. Die Atmosphäre war sehr angenehm und man konnte sich sofort wohlfühlen. Die Wände waren in einem hellen Braun-Ton und die Einrichtung zeitlos. Ich sah mich um und entdeckte ein paar Bilder. Wahrscheinlich von ihrer Familie, denn sie sahen älter aus die Fotos.

Ich schreckte leicht auf, als Cuddy sich in ihren Hausschuhen ins Wohnzimmer schlich. „Setz dich do auf die Couch. Sie wartet auf dich.“, witzelte sie. „Ja ich komme.“, wandte mich von den Bildern ab und setzte mich zu ihr auf die Couch. Sie war sehr bequem. Vor mir auf dem Tisch standen zwei Tassen. „Ich hab dir Tee gemacht. Ich hoffe der schmeckt. Weiß ja, dass du keinen Kaffee trinkst.“, hoffte sie. „Oh. Danke. Aber das wäre nicht nötig gewesen.“, bedankte ich mich und nahm die Tasse an mich. Vorsichtig trank ich raus. Der Tee war heiß, so dass ich mich fast verbrannte. „Geht’s, oder ist er zu heiß?“, fragte mich Cuddy vorsichtig. „Nein ist schon gut. Mach dir keine Umstände. Gleich wird er kälter.“, machte ich die Bemerkung. Sie nickte nur und nippte währenddessen an ihrem Kaffee.

Wir sagten uns ein paar Minuten nichts mehr. Ich wusste auch um Gottes willen nicht womit ich jetzt anfangen sollte. Sie schaute mich ratlos an und trank ihren Kaffee weiter. Dann fing sie an zu reden: „Sag mal. Was hat David dir vorhin noch gesagt?“, fragte sie herabschauend auf ihre Tasse. „Da du das grade ansprichst. Also… Er hat mich gefragt ob ich nicht ein Praktikum für einen Monat machen möchte.“ Sie stellte hektisch ihren Kaffee auf den Tisch und sah mich irritiert und verdutzt an: „Was? Er hat dich nach einem Praktikum gefragt?“ „Ja. Hat er.“, bestätigte ich. „Und machst dus?“ „Weiß nicht. Ich muss mir das nochmal überlegen. Ich mein ich wollte Sonntag wieder abfliegen. Da kann ich nicht einfach Praktikum machen.“, sprach ich auf meine Tasse starrend unsicher. „Also ich würd, das an deiner Stelle tun. Das ist eine Super Gelegenheit für dich.“, warb sie dafür, dass ich doch das Praktikum machen sollte. „Ich bin mir nicht sicher, ab dass eine so gute Idee ist.“ „Ah. Ich glaub schon.“, versuchte sie mich zu überreden. Was ihr schließlich auch gelang: „Ok. Ich mache es. Dann muss ich jetzt aber alles in die Wege leiten, damit ich länger bleiben kann. Den Flug muss ich verschieben, das Zimmer länger buchen und äh… Meine Familie benachrichtigen.“, zählte ich hektisch auf. „Ganz ruhig. Nicht gleich alles überstürzen, Tamara.“ „Ja. Stimmt. Wieso mache ich mir eigentlich immer so einen Stress?“, und ich musste etwas schmunzeln.

„Also ich ruf David an. Ist das Ok für dich?“ „Ja wenn du unbedingt willst.“, meinte ich zu ihr. Sie verdrehte die Augen, griff nach dem Telefon auf dem Tisch und wählte fleißig die Nummer. Sie stand auf und verschwand kurz um die Ecke. Ich schnappte mir ebenfalls mein Handy und rief mein Hotel an, dass ich mein Zimmer verlängern wollte. Kurz später rief ich meine Familie an. Nachdem ich fertig war, kam auch Cuddy wieder rein und ich sprach zu ihr: „Also. Meine Mutter war erst nicht so ganz begeistert. Aber dann freute sie sich für mich und wünschte mir viel Spaß dabei.“ „Na das ist doch was.“ „Und das Hotel hat mein Zimmer verlängert. Es gibt für den Daueraufenthalt sogar Rabatte.“, sprach ich freudig. „Na das ist cool. Was ist mit dem Flug?“, sprach sie mich noch an. „Ähm ja stimmt. Mach ich eben noch. Meine Reisebüro wird sich drum kümmern.“, sagt ich ihr, als ich die Nummer schon wählte.

Wenige Minuten Später war ich fertig. „Alles klar. Die klären alles.“, meinte ich zu Cuddy, als ich mein Handy wieder weg packte. „Super. Dann haben wir jetzt alles erledigt. Hast du Lust auf nen Film?“, sah sie mich fragend an. „Ja gerne. Welchen den?“, fragte ich zurück. „Weiß ich nicht.“, kam es von ihr zurück. Dann stand sie auf und ging in die hintere Ecke des Zimmers, wo sich ein kleines Regal befand. Dort kramte sie wie wild herum und holte dann einige DVDs heraus und schmiss sie über die Rückenlehne fallend auf die Couch.

„Hier sind ein paar, von denen ich mein, dass sie gut wären. Was denkst du?“, und sie stütze ihre Ellenbogen an der Rückenlehne der Couch ab um damit ihren Kopf abzustützen. „The Descent?? Willst du mich verjagen oder was?“, meinte ich etwas fies zu ihr. „Ähm. Nein, war nicht meine Absicht, aber wenn du jetzt gehen willst ist auch ok.“, meinte sie versuchsweise sarkastisch zu mir. „Lisa, das zieht nicht. Nicht mal House, würde auf die Idee kommen, dass du das Sarkastisch meinst.“, erwiderte ich dann etwas ironisch. „Und wieso bist du auf die Idee gekommen, dass ich es so meinen könnte? Immerhin würde House dass dann schon erraten, wenn dus auch schon errätst.“ Mist! Ich verwickelte mich in Widersprüche. Ich versuchte so zu bleiben wie ich immer war und antwortete dann nur: „Siehst du. Du hast nicht erkannt dass ich das sarkastisch meinte. Oder eher schon zynisch.“

Sie grinste breit übers Gesicht, während ich nur meine Stirn runzelte und keine wirklich gefühlvolle Miene von mir gab, sondern sie nur komisch anschaute. „Sarkastisch heißt, dass man sich über bestimmte Situationen oder Personen lächerlich macht. Zynismus ist eher der etwas härtere Spott. Und das tust du grad, Tamara!“ „Ich weiß. Und wieso willst du mich davon abhalten? Ich weiß, dass sich in mir bestimmte Eigenschaften wiederspiegeln, die einem schon mal vermuten lassen können, dass ich ein Arsch bin. Und ich deshalb auch schon manchmal Schwierigkeiten hab mit Jungs, weil sie nicht damit umgehen können, dass nun mal so bin manchmal, zumindest wenn ich schlecht drauf bin. Also noch was zu sagen?“

„Äh.. Ne. Ne. Ist gut.“, meinte Cuddy, als sie sich am Kopf kratzte. „Ich wäre dann für diesen Film.“, meinte ich und hob die DVD vor Cuddys Gesicht. „Ähm. Eben hast du gemeint, ob ich dich mit diesem Film verjagen will. Und jetzt willst du ihn schauen? Was ist das für ne Logik?“ Ich erwiderte zynisch: „Die ‚dich kann man zu gut verarschen‘- Logik.“ Sie sah mich verdattert an, während ich in meinen Gedanken etwas lachen musste. Sagte dann aber nichts mehr, sondern legte die restlichen DVDs zur Seite, schaltete alles ein und legte die DVD ins Laufwerk. Kurz darauf fing der Film auch schon an. „Hast du den Film schon gesehen?“, fragte ich sie von der Seite. Sie antwortete: „Nein.“ „Na dann wünsch ich dir eine wunderschöne Nacht noch hinterher. Kannste gut schlafen, ist ne schöne Romanze.“, meinte ich ironisch zu ihr. Sie atmete etwas schwerer auf, verdrehte ihre Augen, nahm sich ein Couchkissen und klemmte ihn sich zwischen Brust und Arme. „Soll ich dir noch nen Nuckel bringen?“, fragte ich sie zynisch. Sie erwiderte nicht und schaute gespannt auf den Bildschirm und ließ sich nicht von den Worten beeindrucken.

Ich ließ meine Zynische Ader freien Lauf, weil ich mal wissen wollte, wie viel sie verkraftet. Anscheinend war´s noch nicht genug. Also nervte ich sie den restlichen Abend damit. Bis sie darauf reagierte: „Warum pisackst du mich heute Abend so? Du bist doch sonst nicht so drauf. Oder was hast du vor? Willst du mich testen wie viel ich verkrafte? Du bist genauso bescheuert wie House!“ Ich reagierte nicht direkt auf ihre Fragen, sondern zuckte nur mit meinen Schultern und sah sie leicht schmunzelnd an. Cuddy rieb sich währenddessen die Stirn und sagte dann: „Ok. Hier ist Schluss. Kannst jetzt aufhören. Echt. Noch ein dämliches Kommentar und ich ticke aus.“, gab sie zu. Der Film war schon fast zu Ende als ich sagte: „Ok. Wenn du drauf bestehst. Mach ich doch gerne. Hat Spaß gemacht dich zu pisacken. Echt kann man gut mit dir. Da kann ich House schon verstehen, warum er dich so mag.“ Sie donnerte mir dann ihr Kissen auf meinen Kopf, wofür ich sie dann böse ansah. „Hast es doch nicht anders gewollt.“ „Ok. Du willst es also so? Hmm?“, und ich zog meine Augenbrauen hoch, während ich schon eine Hand bei dem anderem Kissen hatte. Sie gab nur ein freches grinsen von sich, woraufhin ich dann das Kissen nahm und es ihr ebenfalls auf den Kopf donnerte.

Kurz darauf schlugen wir unsere Kissen lachend und spaßtreibend wild durch die Gegend, ohne Rücksicht auf Gegenstände. Nach etwa zehn Minuten waren wir erschöpft und lagen nebeneinander auf dem Fußboden. Wir sahen uns gleichzeitig an und mussten laut los lachen, weil wir uns so dämlich benommen hatten. Ich schaute auf die Wanduhr und bemerkte, dass wir schon halb zwölf durch hatten. Erschreckens fuhr ich hoch wollte aufstehen, aber Cuddy packte mich sanft am Arm und schaute mich fragend an: „Ist was, Tamara?“ „Wir haben schon spät. Ich sollte ins Hotel zurück.“, schaute ich sie immer noch etwas erschrocken an. „Nicht so hastig. Kannst auch hier übernachten.“, sah mich dabei freudig an. „Wirklich?“, ich drehte mich um. „Ja es ist kein Problem. Es ist schon Spät und dunkel draußen. So möchte ich dich nicht gehen lassen.“ „Danke.“, und schaute sie bedankend an. „Ist keine Problem. Dann sollten wir uns jetzt aber mal langsam hinlegen oder nicht?“, fragte sie mich vorsichtig. „Ja das denke ich auch.“, und nickte dabei.

Sie stand auf, ging rasch ins Schlafzimmer, wühlte lautstark im Schrank rum, kam wieder ins Wohnzimmer zurück und gab mir einen Pyjama: „Ich hoffe er passt. Bitte.“ Ich nahm den Pyjama an mich und hielt ihn vor meinen Oberkörper: „Müsste. Danke.“, ich wusste in diesem Moment nicht, was ich sagen sollte. Es war schön mit Cuddy eine Freundin zu haben, die mal spontan war. Aber ich wusste nicht recht, wie ich mich bei ihr für alles bedanken sollte. Vielleicht, war es ihr dankbar genug Mal eine Freundin zu haben, die nicht gleich wieder weg rannte. Die mit ihr reden konnte, wenn sie es mal brauchte. Ich stand auf, ging ins Bad und zog mir den Pyjama an. Er passte wie angegossen und bequem war auch.

Ich schloss die Tür wieder auf und ging ins Wohnzimmer wo Cuddy grade den Tisch aufräumte, der aussah, als hätte man Jahre nichts getan. „Na also. Passt doch. Und er steht dir auch noch.“, sah Cuddy mich an, als sie eine leere Flips-Tüte in der Hand hielt. Während sie in die Küche ging, brüllte sie noch durch die Wohnung: „Mein Bett ist für eine Person relativ groß. Mach dich doch schon mal drüben bequem. Ich komme dann gleich.“ Etwas überrascht war ich schon, denn sie wollte dass ich nicht auf der Couch schlief, sondern mit ihr in ihrem Bett.

Es kam mir schon eher wie eine kleine Pyjamaparty vor. Ich drehte mich aus der Tür um und ging aufs Schlafzimmer zu. Das lag direkt neben dem Bad. Das Bett war wirklich groß und nicht gemacht, wie ich schmunzelnd feststellte. Naja ich konnte mir schon denken welche Seite sie immer nahm, also nahm ich die andere Seite, logischerweise. Schlug die Decke weg, legte mich ins Bett und schlug sie mir die Decke wieder über. Dann kam sie auch schon rein und legte sich ebenfalls ins Bett. Im Bett quatschten wir noch etwas bis Cuddy langsam die Augen zu fielen und mir auch. Also machten wir das Licht aus und schliefen. Wunderschöne Träume ließen mich in einen tiefen festen Schlaf fallen.
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Re: Addiction to Vicodin
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Kapitel 7

Schöne Zeit im Ami-Land

Am Ende meines Traumes hörte ich wie eine weibliche sanfte Stimme zu mir sagte: „Tamara. Aufwachen. Die Sonne scheint. Ein schöner Tag ist es. Aufwachen.“ Im ersten Moment reagierte ich nicht sonderlich drauf und wollte in meinem Traum bleiben. Doch dann wurde alles immer dunkler vor meinen Augen und die Stimme wurde immer klarer und realistischer. Ich öffnete meine Augen einen Spalt und sah wie Cuddy sich über mich beugte mit einem Lächeln im Gesicht. „Morgen.“, murmelte ich völlig verschlafen. Die Morgensonne blendete mich etwas, aber sie hatte recht, die Sonne schien sehr schön. Ich rieb mir die Augen und öffnete sie dann auch ganz. Langsam richtete ich mich auf, streckte meine Arme weit aus und schlürfte ins Bad.

Im Bad stand Cuddy, wo sie ihren Duschkram schnell wegräumte und zu mir sagte: „Na schöne Träume gehabt?“, und sie schmunzelte. „Ähh. Ja. Konnte schlafen wie ein Stein. Hatte sehr schöne Träume. Wieso grinst du so?“, bemerkte ich ihren Ausdruck. „Nichts. Ist schon gut.“, und sie fing lauthals an zu lachen. „Lisa? Was hab ich letzte Nacht gemacht?“, ich konnte schon ahnen warum sie so lachte. Ich wusste nur nicht was genau war. „Du- Du hast die ganze Zeit geredet… Über deine Abi Zeit und Amerika und so und House und was sonst noch. Alles Mögliche.“, kam es aus ihr unter hämischen lachen heraus. Völlig perplex stand ich da und lief tomatenrot an: „Mist. Seit wann rede ich im Schlaf?“ „Aber ist schon gut. Brauch dir nicht peinlich sein. Ist mir auch schon mal passiert. War aber trotzdem sehr amüsant.“ „Ja. Ok. Aber ist mir trotzdem irgendwie peinlich.“, sagte ich verschämt. „Naja ist schon gut. Mach dich erst mal fertig. Ich bin in der Küche und mache Frühstück.“, während sie rausging.

Ich machte mich fertig und ging in die Küche, wo er schon herrlich nach Speck roch. „Das Frühstück ist fertig. Setzt dich schon mal.“, meinte sie als sie am Waschbecken stand und die Eier abschreckte. Dem entsprechend saß ich mich auf einen Stuhl. Cuddy setzte sich gegenüber von mir und wir begangen zu essen. Wir tauschten die ganze Zeit kein einziges Wort aus. Hinterher räumte sie den Tisch ab. Ich wollte mithelfen, aber sie erwiderte nur: „Du bist der Gast. Also hast du nicht zu helfen.“ „Ok. Ok.“, und ging nochmal ins Bad, wo ich mir meine Harre zurecht kämmte.

Cuddy wollte jetzt los fahren. Es war ein schöner Freitagmorgen. Und sie freute sich schon drauf, dass es Freitag war. Ich packte mir noch schnell meine Sachen zusammen und wir stiegen in den Wagen. Wenn sie immer zum Studio fuhr, kam sie immer an meinem Hotel vorbei, also ließ sie mich dann auch dort raus. Die Fahrt verbrachten wir wieder still. Vor dem Hotel parkte sie kurz. Ich stieg aus dem Wagen, sie ebenfalls. Wir umarmten uns freundschaftlich und ich machte mich auf den Weg ins Hotel. Im Lift ging ich in meinen Gedanken nochmal den Tag und Abend durch: „Cooler Tag. Und die Nacht war sehr erholsam ins Cuddys Bett. Aber mal ganz ehrlich. Wieso wollte sie, dass ich bei ihr Übernachte? Naja. Ich zieh mich jedenfalls gleich um und ähm... schaue was ich heute noch vor habe. Aber was denkt sich House eigentlich sich so aufzuführen? Er meint er kann alles und dürfte auch alles tun. Und das jeder Mensch lügt, stimmt schon. Da hat er recht. Aber trotzdem.“ Der Lift kam auf meiner Etage an und auf dem Weg zum Zimmer kramte ich in meiner Tasche nach der Karte rum. Schließlich fand ich sie und ging in mein Zimmer hinein.

Zu meinem erschrecken befand sich mein Zimmer im völligen Chaos. Ich wusste gar nicht mehr, dass ich das Zimmer in so einem Chaos hinterließ. So räumte ich schleunigst meine Klamotten in den Koffer und den Schrank. Als ich fertig war, kramte ich nach meiner Liste und schaute drauf was ich noch vor hatte. „Super. Shoppen. Aber wo gehe ich hin?“, freute ich mich aber war auch erst mal etwas ratlos. Es war mir aber noch etwas zu früh, also legte ich mich ins Bett und zappte in den Kanälen rum. Fand aber nichts Besonderes. Ich blieb dann einfach beim Frühstück-Fernsehen hängen. Doch es war ziemlich langweilig, so dass ich nach kurzer Zeit einschlief.

So gegen elf Uhr wachte ich wieder auf. Ich öffnete meine Augen und spürte etwas unangenehmes, schon schmerzhaftes unter meinem Rücken. Mein dummes Handy hatte wohl nichts Besseres zu tun gehabt, als sich unter meinem Rücken bequem zu machen. Das Ding war schon etwas älter und nicht so klein, wie die heutigen, also war es relativ schmerzhaft. Ich holte es hervor und fluchte leise vor mich hin: „Scheiß Ding!“ Unter Schmerzen und einem ziemlichen Abdruck auf dem Rücken ging ich ins Bad und machte mich zurecht. Hinterher packte ich meine Sachen zusammen, schaltete den Fernseher aus und machte mich auf den Weg nach Middletown City. Im Aufzug spürte ich immer noch Schmerzen von meinem Handy. Ich wusste jetzt auch nicht wie ich sie weg bekommen sollte. Aber ich fühlte mich noch etwas müde. In meiner Tasche hatte ich ja noch zwei Pillen Traubenzucker. Ich vergaß sie völlig. Doch in diesem Moment erinnerte ich mich und nahm dann auch eine. Komischerweise spürte ich kurz danach keine Schmerzen mehr. Ich dachte mir aber nichts dabei.

Das Wochenende war vorüber und ich stand Montagmorgen vor dem Spiegel. Es war schon etwas komisch, wenn ich bedenke, dass ich eigentlich schon zu Hause sein hätte sein können. Das Praktikum stand jetzt vor der Tür und es versprach eine schöne Zeit zu werden. Ich nahm an, dass es noch keiner, außer Shore und Cuddy, wusste, dass ich Praktikum machte. Es überkam mir Freude als ich mir meine Sweat-Jacke überzog. Morgens war es noch etwas frisch.

Am Set angekommen, standen alle, bis auf Shore und Cuddy, mit weit geöffneten Augen und offener Kinnlade da. „Guten Morgen.“, begrüßte ich sie alle freudig. „Dich werden wir wohl nicht mehr so schnell los, was?“, sprach eine raue Männliche Stimme hinter mir. Ich fuhr um und sah wie House mich mit gerunzelter Stirn und schwer auf seinen Stock gestützt ansah. Ich zog eine freche Miene und sagte nur: „Nein. Wird noch ein Monat dauern.“ House verdrehte die Augen und humpelte von mir weg. „Cool dich noch weiter hier zu haben.“, sprach Foreman, gab mir die Hand und ich nickte freudig. Cameron und Chase taten dies ebenfalls. Der Onkologe Wilson war ja auch noch da. Er gab mir zuletzt die Hand. Wir begangen dann auch schon kurz darauf. An diesem Tag verlief der Dreh relativ gut. Ich nahm an, dass sie alle, bis auf Hose mal wieder, ihr bestes taten um es mir nicht allzu schwer zu machen, an meinem ersten Tag. Es war ein anstrengender Job. Jede Menge Papierkram. Computerkenntnisse waren auch erforderlich. Für mich stellte das kein Problem dar.

Eine lange Mittagspause hatte ich nicht. Shore wollte mir alles zeigen und ließ mich auch viel machen. Es ließ sich natürlich nicht vermeiden, dass ich mal Fehler machte. Es waren aber nur sehr kleine Fehler, die sich schnell wieder ausbügeln ließen. Man musste sehr aufmerksam sein und zog mir an diesem Tag zwei Pillen rein. Ich holte mir am Wochenende noch eine Dose, da ich schon wusste, dass es sehr anstrengend sein würde. Nervös war ich komischerweise nicht. Abend im Hotel angekommen war ich total fertig. Es machte mir riesigen Spaß, der Job. Er war so völlig neu und unerforscht. So interessant. Der nächste Tag verlief nicht anders und die nächste Woche auch nicht. Dennoch wurde es schon etwas schwieriger. Es kamen schwierigere Aufgaben auf mich zu, die aber ziemlich gut bewältigte.

Noch drei weitere Wochen standen mir bevor. Ich musste leider feststellen, dass ich keinen Traubenzucker mehr hatte. Aber ich musste versuchen auch ohne Energieschub auskommen. Cuddy hatte auch schon ihre zweite Dose leer. Also machten wir uns in der Mittagspause schnell auf den Weg nach McDonalds. Es war schon Montag und heute regnete es ziemlich. Nachdem ich mir eine Pille nahm fühlte ich mich schon etwas ruhiger und konnte mich schon besser auf gewisse Sachen konzentrieren.

„Noch zwei Wochen. Dann flieg ich wieder nach Hause.“, dachte ich mir, als ich Montagmorgen am Spiegel stand und ich mir meine Regenjacke überzog. Es war mit einem Mal ziemlich frisch geworden und es regnete häufiger. „Schade eigentlich. Es ist doch grade so schön hier. Aber man kann ja nicht alles haben.“, prägte ich mir wieder ein. Erschrocken schnappte ich mir schnell meine Sachen, als ich sah, dass ich zu Spät dran war. Ich sauste die Treppen im Hotel runter und sah Cuddy in der Lounge warten. „Sorry, dass ich dich hab warten lassen.“, entschuldigte ich mich hektisch und leicht keuchend. „Ganz ruhig. Ist nicht schlimm. Jetzt müssen wir aber los, bevor David noch meckert.“, ich nickte nur. Sie drehte sich um und ging schnell zum Wagen.

Cuddy holte mich fast jeden Morgen ab. Es kam mal vor, dass ich früher oder später kommen musste bzw. durfte. Im Auto gähnte ich noch etwas. Da ich diese Nacht nicht so gut schlief, wie sonst immer. „Müde?“ „Ja. Etwas. Habe irgendwie komisch geschlafen.“, antwortete ich auf ihre Frage. „Ich auch. Vollmond.“, und sie zuckte leicht mit ihren Schultern. Ich wusste gar nicht, dass wir diese Nacht Vollmond hatten. Den Rest der Fahrt blieben wir stumm.

Heute war Foreman nicht da. Er hatte einen anderen sehr wichtigeren Termin. Bevor wir anfingen, suchte ich noch alle Darsteller zusammen. Es war nicht leicht. Das Studio war riesig. Shore wollte, dass ich heute für den halben Tag die Regie übernahm. Die schwierigste Aufgabe von allen. Aber er traute mir das zu. In der Ecke stand House, was soweit gut war. Normalerweise war er verschollen und man suchte ihn vergeblich. Dieses Mal waren Chase und Cameron nicht an ihren Plätzen. Also suchte ich sie und fand sie auch. Sie waren vor Camerons Garderobe und küssten sich zärtlich. Ich räusperte mich und sah die Beiden schmunzelnd an: „Wir wollen jetzt anfangen. Seid ihr soweit? Oder wollt ihr noch ne Nummer schieben?“, meinte ich noch etwas Frech. „Ne. Ne. Ist schon gut. Wir kommen.“, sprach Cameron meckernd und verzog ihr Gesicht grimmig. Dabei packte sie Chase am Arm und zog ihn hinter sich her. Er ließ sich von ihr einfach durch die Gänge zerren.

Nun konnten wir anfangen. Ich schmiss mir noch Pille in den Hals und sprach laut: „Wir fangen an! Also…“, schaute nochmal schnell auf meine Unterlagen und redete weiter: „Cameron und Cuddy bitte in Kulisse 3!“, und drehte mich dabei auf meinen Stuhl um. Flott waren sie auch in der Kulisse und drehten dann auch schon.

Meine Mittagspause war relativ kurz. Um zwölf fing sie an. Cuddy und ich stellten fest, dass wir keinen Traubenzucker mehr hatten. „Tamara. Ich hab keinen Traubenzucker mehr. Ich brauche aber welches. Ich muss mich naher noch konzentrieren können. Wird ne schwere Szene sein.“, sprach sie hinter mir stehend. „Gut. Ich brauche noch welches hab meine letzte heute Morgen genommen. Ist leer die Dose. Ist schwierig der Job und naher erst recht.“, stimmte ich zu. „Dann lass mal los.“, und Cuddy nahm ihre Tasche und wollte schon raus gehen. Ich aber packte sie am Arm und hielt sie somit zurück: „Hey. Ganz Ruhig. Ich muss noch eben was erledigen. Dann können wir los. Ok?“ Cuddy verdrehte die Augen und seufzte: „Ok. Mach aber schnell.“ Ich schleuderte meine Unterlagen über meinen Kopf hin und her und nickte.

Ich wollte mit House noch schnell etwas absprechen, wie es naher weiter ging, da es schwierig wurde. „Gregory. Ich muss mal eben mit dir reden. Ist wichtig. Wegen gleich.“, sagte ich auf ihn zukommend. „Über die Sache, dass du und Cuddy anscheinend die Finger von Vicodin nicht lassen könnt und ich euch helfen soll? Vergiss es Alte!“, raunte dabei sarkastisch die Stirn. „House! Fängt die Kacke wieder von vorne an? Ich hab da echt keinen Bock drauf! Das ist immer noch Traubenzucker… Also…“, wechselte ich schnell das Thema. Doch House hörte mir anscheinend nicht wirklich zu. „Greg. Ich rede hier wohl mit einer Wand oder?“ „Ok. Ich spiel dann naher Mal die Wand. Ist ja ne sehr schwierige Sache für einen Krüppel.“, und tat wirklich so als wäre er eine Wand. „Ich hab deinen Zynismus satt, Junge. Wenn du mir nicht zuhörst haste halt die Arschkarte gezogen. Tut mir leid.“, zog ein entnervtes Gesicht und zischte wieder ab. „Was ist los. Hat House ärger gemacht?“, sorgte Cuddy sich, da ich ein etwas Wütendes Gesicht zog, als ich an ihr vorbei rauschte. „Ne. Gar nicht. Der macht ja nie Scheiße!“, meinte ich wütend ironisch zu ihr und stampfte aus dem Studio hinaus in den Regen. „Auch das noch. Was für ein Mistwetter.“, fluchte ich, als ich vor der Tür stand. Cuddy sah mich lachend an. Ich wusste gar nicht was sie so zu lachen hatte. Es war ein scheiß Wetter und House brachte mich schon genug auf die Palme. Also, so gesagt: Ein beschissener Tag war es heute. „Mensch. Jetzt regt dich nicht so auf.“, motze Cuddy mich an. Ich stöhnte etwas leicht auf. „Ja. Sorry. Aber es ist nicht mein Tag.“, versuchte ich mich rauszureden. „Ja ist schon gut. Ich nehme es dir ja auch nicht Übel.“, redete Cuddy verständnisvoll.

Wir beeilten uns und waren auch schon da. Bei McDonalds. Kauften uns eine Dose und gingen wieder. Auf dem Weg zum Catering nahm ich mir eine Pille und schluckte sie hart runter. Schnell habe ich mich beruhigt und wurde dann auch wieder etwas lockerer. Cuddy schluckte auch eine hinunter. Beim Essen musste ich mich etwas beeilen. „Man. Es nimmt dir keiner was weg!“, lachte Chase etwas. „Ich weiß das. Aber ich hab nen Job zu erledigen, falls du es noch nicht weiß.“, machte ich ihn ironisch drauf aufmerksam. Dann passierte es auch noch, dass ich nicht richtig essen konnte. Ich habe mich mit Nudeln vollgesaut. Ich stand auf fing an vor mir leise rum zu fluchen: „Ah. Alles kacke heute. Nichts läuft so wie ich es will.“, und ging auf die Toilette. Cameron und Cuddy schauten mir noch breitgrinsend hinterher. Ich ignorierte es, weil ich schon genervt genug war. Wieder am Tisch schlürfte ich mies gelaunt meine restlichen Spagetti hinein. „Ich muss wieder rüber. Bis gleich.“, verabschiedete ich mich mit mieser Stimme.

Gestresst ging ich schnell wieder zum Studio, riss die Tür auf und ließ mich erst mal schwer seufzend in den Stuhl fallen. Dann nahm ich mir meine Unterlagen und versuchte krampfhaft meine Notizen zu lesen. Es klappte nicht. House und Wilson saßen währenddessen nebeneinander und schauten sich irgendeine Arztserie auf dem Handy an. Leise war es nicht, deshalb ich auch rummotze: „Macht mal eure mobile Flimmerkiste leiser. Ich kann nicht arbeiten!“ House musterte mich und sagte dann ironisch: „Uii. Da hat aber einer ein Problem mit Greg House!“ „Ich hab kein Problem mit dir. Sondern mit der Lautstärke.“, rief ich den beiden entnervt rüber. „Komm mach schon leiser. Sonst haben wir überhaupt keinen Fernseher mehr.“, und Wilson boxte House leicht verbissen in die Rippen. Daraufhin machte er das Ding auch leiser, zu meinen Gunsten. Konzentrieren konnte ich mich aber immer noch nicht. „Was mache ich jetzt? Ich verkrieche mich jetzt einfach an einen ruhigen Ort ohne jegliches flimmern und ohne Lärm. Vielleicht hilf es ja dann.“, ging es mir durch den Kopf. Ich stand auf und machte mich auf den Weg einen Ruhigen Ort zu suchen.

Zwei Minuten später hatte ich auch schon einen gefunden. Kulisse 6. Es war ein Behandlungszimmer. Keinen einzigen Ton hörte ich. Kein flimmern oder ähnliches was mich stören könnte. Trotzig lies ich mich auf den bequemen Behandlungsstuhl fallen. Er war wirklich bequem. Ich war sichtlich gestresst und wusste nicht mal warum. Vielleicht weil es einfach ein schlechter Tag war? Das sollte ja mal vorkommen. Ich sah mir die Unterlagen an und es geraute mir davor, das alles zu studieren. „Naja wird schon gehen.“, meinte ich leicht seufzend und leise zu mir selbst. Wenig war es ja nicht gerade. Nahm meinen Kuli und schrieb mir die Notizen auf, die ich naher brauchte. Es war nicht einfach.

Völlig unkonzentriert saß ich da und wusste nicht weiter. Ich konnte einfach nicht abschalten, warum auch immer. Ich wusste es nicht. Tausende Gedanken schwammen mir durch den Kopf. Kurz entschlossen holte ich aus meiner Sweat-Jacke meine Dose heraus, öffnete sie, legte mir eine Pille auf die Hand, schloss die Dose wieder und schmiss sie mir mit zugekniffenden Augen in den Hals. Hart schluckte ich sie mit dem Kopf im Nacken hinunter. Kurz darauf setzte die Wirkung auch schon ein und meine Gedanken wurden wie von Geisterhand sortiert. Es beruhigte mich schnell und konnte meine Aufgabe fortsetzten. Plötzlich wurde mir etwas komisch. So wie ein leichter Rauschzustand. Wahrscheinlich war es die Wirkung des Traubenzuckers gewesen. Ich hatte anscheinend zu viel davon genommen.

Erschrocken fuhr ich hoch als ich auf meine Uhr schaute. Die Mittagspause war schon seit wenigen Minuten um. Hektisch legte ich meine Unterlagen zusammen, packte meinen Kuli weg und sauste mit einem lauten Knall den Gang entlang an den Garderoben vorbei und kam endlich vor den anderen Kulissen an, wo die anderen schon warteten. Zumindest vermutete ich dies. Doch es war nichts. Keiner war da. Nur House und Wilson saßen immer noch da und starrten mich verdattert an. In meinem Kopf gingen meine Gedanken völlig wirr los. Schnell zog ich mir mein Handy aus der Hosentasche und stellte fest, dass wir erst viertel vor eins hatten und nicht ein Uhr. Irritiert schaute ich auf meine Armbanduhr uns sah dass ich mich völlig verguckt hatte. Wahrscheinlich wegen meiner Benommenheit vorhin. Ich ließ meine Arme hinunter sacken und starrte die weit entfernte Decke an. Vor mir sah ich meinen Stuhl, denn ich hatte keine Lust mehr gehabt, nochmal durch das halbe Studio zu gehen. Also blieb ich da und arbeitete dort weiter. Dieses Mal klappte es auch.

Die Pause war vorüber und ich sammelte alle Darsteller zusammen. Ungefähr fünf Minuten später waren alle zusammen. Shore war auch da und hielt sich im Hintergrund, beobachtete mich aber kritisch, was mich etwas nervös machte. Ich ließ mich aber nicht verrückt machen, sondern machte einfach souverän meinen Job. Zwei Stunden später löste Shore mich wieder ab. Unendlich dankbar war ich ihm gewesen. Ich musste zur Ruhe kommen. Saß mich erschöpft in meinen Stuhl und wurde auf einmal ganz müde. Ich versuchte mich mit aller Kraft wach zu halten.

Schließlich ging ich schnell auf die Toilette. Dort drehte ich den Hahn voll auf, zog meine Brille ab und kühlte mein Gesicht mit Wasser ab. Die Kühlung tat gut. Ich fühlte mich nicht mehr so fad und abgeschlagen, sondern schon etwas lebendiger und wacher. Trocknete mein Gesicht wieder ab, setzte meine Brille auf und ging entspannt wieder zurück. „Alles klar bei dir, Tamara?“, sprach eine besorgte männliche Stimme hinter mir. Sofort erkannte ich diese. Es war Wilson. Etwas erschrocken fuhr ich um und antwortete verwirrt und starrte in seinen Augen: „Ja. Bin nur müde. Habe nicht gut geschlafen. Ist nicht schlimm. Morgen bin ich wieder besser drauf. Versprochen.“, machte ich ihm und mir selbst auch Hoffnung. „Ok. Habe mir schon Sorgen gemacht, was denn los ist mit dir.“ „Wilson. Bitte mach dir keinen Sorgen um mich.“, flehte ich ihn etwas an. Wilson sagte auf diese Bitte nur: „Ja. Ich meinte es ja nur gut. Ich hab halt dieses kack Helfersyndrom!“, fluchte er dabei noch etwas rum. Ich musste schmunzeln. Wilson schaffte es schon öfters mal jemanden aus seinen Gedanken zu reißen und aufzumuntern, auch wenn es nicht unbedingt beabsichtigt war von ihm. „Tja. Da kann ich dir jetzt auch nicht helfen, Wilson.“, und schmunzelte ihn etwas an. Wilson fuhr sich lässig durch die Harre und seufzte leicht. „Wilson. Du musst jetzt rein.“, befahl Shore ihm etwas lauter. „Ok ich komme.“, rief Wilson zurück und machte sich auch schon auf den Weg.

Abends im Hotel ließ ich mich völlig erschöpft auf mein Bett fallen. Ich wollte meine Augen schließen, doch plötzlich ging mein Handy los. Genervt zog ich das Ding aus meiner Hosentasche und sah auf das Display: „Nadine ruft an. Na Toll.“, eigentlich hatte in diesem Moment keine Lust, ging aber trotzdem dran: „Ja?“, kam es frustriet und genervt aus mir heraus. „Hey Tammy! Nadine hier. Du klingst so abgedroschen. Was ist los?“, plauderte sie heiter, aber hinterher etwas besorgt. „Ah nichts. Bin nur etwas K.O. Hatte heute nicht so einen guten Tag. Habe nicht gut geschlafen letzte Nacht. Aber sonst ist alles ok.“, versuchte ich ihr ihre Sorgen wieder rauszureden. „Naja dann ist gut. Hab schon gedacht es ist was anderes.“, sprach sie wieder lockerer. „Nee.“, erwiderte ich trotzig.

Mit einem Mal fing Nadine an zu reden und hörte gar nicht mehr auf: „Also weiß du was mir heute komisches passiert ist? Ich war mit meinem Vater in der Stadt und...“, ich hörte ihr am Anfang zu aber sie hörte einfach nicht mehr auf. So entschloss ich mich das Handy auf laut zu stellen und es neben mich zu legen. Ich lag immer noch auf dem Bett und hatte meine Schuhe an, bemerkte ich. Ich richtete mich auf und zog sie mir aus. Nadine redete währenddessen immer noch heiter und munter weiter. Dann hörte sie wieder auf: „Tamara. Hörst du mir noch zu?“, fragte sie unsicher. „Ich Äh. Habe mir nur die Schuhe ausgezogen.“, redete ich mich raus, obwohl ich ihr wirklich nicht richtig zuhörte. Dann sagte Nadine entnervt: „Boah. Du bist meine einzige Freundin. Wem soll ich denn sonst was erzählen? Meinem Poster an der Wand? Ich muss jetzt eh Schluss machen. Abendessen. Und überleg dir mal ob du wirklich meine beste Freundin bist!“, dann ertönte der Auflege-Ton.

Ich nahm mein Handy, legte ebenfalls auf und schmiss es unvorsichtig aufs Bett. Unglücklicherweise landete es scheppernd auf dem Boden und splitterte in tausend Teile. „Einfach ein kack Tag. Erst komme ich zu spät, dann muss ich noch die schwierigste aller Aufgaben bewältigen. Keiner war wirklich Aufmerksam. House treibt mich auf die Palme. Mein Shirt ist eingesaut und jetzt ist Nadine sauer auf mich! Dann ist jetzt auch noch mein Handy in tausend Teile. Mein Gott!“, fluchte ich leise rum als ich niedergedrückt ins Bad stampfte.

Im Bad schaute ich in den Spiegel und erschreckte mich selbst etwas vor mir. Ich sah einfach scheiße aus. Fiese Augenringe umrandeten meine Augen. Ich war sehr blass. Zu blass. Und meine Haare hingen willkürlich in der Luft rum. Ich konnte meinen Anblick nicht mehr ertragen und entschloss mich kurz umzuziehen, Wasser ins Gesicht zu spritzen und zum Abendessen zu gehen. Das Essen heute war nicht so gut. Es schmeckte mir nicht sonderlich. Also ging ich schon früher auf mein Zimmer und beschäftigte mich zwei Stunden lang mit meinem Notebook.

Ich war müde geworden. Frustriert legte ich mich ins Bett und versuchte einzuschlafen. Doch irgendwas fehlte. In meinem Kopf versuchte ich nochmal nach zu blättern was ich vergessen hatte. Dann fiel es mir ein. Mein Handy! Es lag immer noch in tausend Teilen auf der anderen Seite des Bettes auf dem Boden. Irgendwie brauchte ich es ja um von der Vibration wach zu werden. Vom Radio wurde ich einfach nie wach. So musste ich wohl auf die Vibration zurückgreifen. Schnell fuhr ich hoch, schlug meine Decke weg und knipste das Licht wieder ein. Ich kramte die Teile zusammen und fügte das Handy wieder zusammen. Kurz später war mein Handy wieder zusammen und ich schaltete es wieder ein. Ein Glück. Es funktionierte noch. Erleichtert legte ich es unter mein Kopfkissen und legte mich wieder schlafen. Endlich konnte ich mich entspannen und schlief ein.

Dienstag. Ein schöner Tag. Die Sonne schien und war gut gelaunt. Und die Dreharbeiten verliefen bis auf kleinere Fehler mühelos. Dennoch war ich etwas gestresst, was auch nicht ausblieb, denn heute waren Dreharbeiten draußen. Dies ist bedeutend schwieriger. Als ich am Set war, bemerkte ich, dass irgendeine aggressive Spannung zwischen Wilson und House war. Ich sprach Wilson am Morgen wegen meiner Bemerkung an: „Wilson. Ist irgendwas vorgefallen gestern oder warum hast du eine aggressive Stimmung gegenüber deinem Freund?“, doch Wilson war gar nicht gut auf dieses Thema anzusprechen. Er rastete förmlich aus: „Dieser Idiot! Der kann mich heute mal! Meint sich nicht helfen zu lassen und auf altmodische Art seine Schmerzen zu killen! Wenn er meint ein ewiger Junkie zu sein, dann soll er das doch tun!“ Ich zuckte nur zusammen und stand wie ein Häufchen Elend vor ihm. Von seinem gebrüllte war ich richtig eingeschüchtert und seine Augen blitzen vor Wut.

Tausend Gedanken schossen mir mit einem mal durch den Kopf, ich konnte mir schon denken, was ihn so wütend machte. House nahm wieder Vicodin! Das erschreckte mich. Rückfällig zu werden, war der größte Fehler, den House während seiner Probezeit hätte machen können. Geschockt stand ich mit offener Kinnlade da und wusste nicht, was ich jetzt noch sagen sollte.

„Ist schon Gut. Brauchst jetzt nichts zu sagen. Sorry. Wollte dich nicht anschreien. Aber ich musste jetzt mal meine Wut ablassen. Es war nicht geplant dich jetzt hier anzubrüllen. Tut mir leid.“, und er gab eine Mitleidsmiene ab. Drehte sich um und bretterte wütend den Gang entlang in seine Garderobe. Immer noch stand ich da völlig eingeschüchtert und bekam kein Wort mehr über meine Lippen. Die Dreharbeiten wurden unterbrochen wegen Wilsons gebrüllte eben und alle starrten mich verwirrt an. Ich lief rosa an und versuchte mich unsichtbar zu machen. Aber nein. Dämlich wurde ich angestarrt, so nach dem Motto, was Wilson den mit mir hätte. Nichts. Es war einfach nur ein Ausrutscher von Wilson wegen House. Versuchte ich mir einzureden.

Ich setzte mich einfach nur wieder auf meinen Stuhl und versuchte mich auf den Dreh zu konzentrieren. Shore wusste schon Bescheid, was eben gewesen sein könnte, also fragte er auch nicht nach, sondern setzte einfach den Dreh fort. Ich war noch etwas aufgewühlt von eben und konnte meine Gedanken einfach nicht sortieren. Ich entschloss mich eine Pille zu schlucken und musste dabei wieder an House denken: „Hatte er wirklich wieder angefangen Vicodin zu schlucken? Das ist sein dümmster Fehler, den er getan hat! Das kann einfach nicht sein!“ Die Wirkung setzte ein. Ich fühle mich lockerer und konzentrierter.

Mittagspause. Ganz gut. Naja, auch dieses Mal war sie nicht sehr lang. Aber ich freute mich, dass ich mich trotzdem etwas zurückziehen konnte. Der provisorische Catering bot heute nicht so tolles an. Ich entschied mich, dann für ein lausiges Sandwich. Cuddy ebenfalls. Wir saßen uns auf die Bank und ließen uns unser Sandwich so gut wie möglich schmecken. Es schmeckte nicht sonderlich. Wahrscheinlich, weil ich einfach keinen Hunger hatte. Psychisch gesehen. Körperlich gesehen brüllte mein Körper nach Essen.

Nach etwa einer viertel Stunde ging mir es auf die Nerven, keinen Hunger gehabt zu haben. Also erhob ich mich vom Essenstisch, machte es mir auf der nahegelegenen Wiese gemütlich und studierte eifrig meine noch so gut wie unbearbeiteten Unterlagen. Ich stürzte mich in die Arbeit und vergas völlig alles was um mir rum passierte. Nicht einmal, dass es pisste wie sau, merkte ich. Ich hockte unter einem schönen Baum. Eine Eiche, wie ich später bemerkte. Den Regen merkte ich nicht, erst als es angefangen hat aus heiterem Himmel zu donnern und zu blitzen. Mit einem Schlag wurden meine grade fertig gewordenen Unterlagen klatschnass. Und ich stand ebenfalls wie ein begossener Pudel da.

Hektisch stand ich auf und rannte so schnell es ging in den nächsten Wagon, hielt mir dabei meine eh schon nassen Unterlagen über den Kopf. Dummerweise stand ich in der gemeinsamen Garderobe von Chase und Cameron, die sich grad anfingen gegenseitig auszuziehen und wahrscheinlicher weise es miteinander treiben wollten. Zu spät. Ich wollte schnell raus, aber dann wurde ich schon aufgehalten von ihren rot werdenden Gesichtern und auch teilweise Ärgernis steckte in ihnen. „Ähm. Sorry. Wollte euch nicht stören. Ich gehe dann wieder.“, ich hatte schon hinter mir die Türklinge, als Cameron schon verärgert mich ansah und etwas lauter redete: „Kannst du nicht klopfen? Mein Gott!“ Noch bevor sie das letzte Wort aussprach, war ich schon aus der Türe verschwunden und donnerte die nächste Tür hinein.

Ein Glück. Cuddys Garderobe. Sie saß erschrocken auf ihrer Couch, die übrigens die gleiche war, wie sie sie auch zu Hause hatte, und starrte mich wie doof aus der Wäsche schauend an. „Sorry, dass ich jetzt so reinplatze, aber es pisst wie sau draußen und meine Unterlagen sollen…“, ich stockte, nahm meine Unterlagen wieder runter und starrte die sauer und völlig verärgert an. Dann sagte ich verbissen weiter: „Ich korrigiere. Die sollten nicht nass werden! Shit! Verdammte kacke!“, fluchte ich noch nebenbei rum.

Cuddy konnte sich nicht mehr beherrschen und brach in heiteres Gelächter aus, was wirklich fast die ganze Welt zu hören bekam. Ich fand die ganze Sache ganz und gar nicht komisch. Immerhin waren alle Mühen umsonst. Meine Unterlagen jedenfalls waren absolut nicht mehr zu retten. Die Ganze Tinte vom Drucker war völlig verschmiert. Ich ärgerte mich zu Tode, während Cuddy sich nicht mehr auf der Couch hielt, sondern sich schon vor Lachen vor meinen Füßen, die übrigens auch völlig durchnässt waren, wälzte. Plötzlich klopfte es an der Tür. Ohne dass auch nur jemand zustimmt, dass man eintreten durfte, ging die Tür auf und hinter mir stand House, schwer auf seinen Stock stützend und mit genervtem Gesichtsausdruck. Ich drehte meinen Kopf etwas nach hinten und sah wie er mich mit einem ‚Was-zur-Hölle-treibt-ihr-Mädels-da‘-Blick anstarrte.

Endlich registrierte auch Cuddy was jetzt los war. Sie musste sich buchstäblich erst mal wieder auf raffeln. „Cuddy… Ich wollte schlafen! Aber nein. Dein hohles Weibergelächter reißt mich grade aus meinen schönen erotischen Träumen.“, meckerte er rum und zog dabei, wie immer, eine miesgrimmige Miene. Ich stand nur doof da und schwenkte meinen Kopf zwischen House und Cuddy hin und her. „Tut mir leid. Aber Tamara hat mich zum Lachen gebracht.“, schob sie unter einem breiten Grinsen auf mich.

House richtete seinen Blick auf mich. Es war sein typischer ‚Du-dämlicher-Tollpatsch‘-Blick. Ich verdrehte die Augen und reagierte dann auf seinen Blick mit verschränkten Armen: „Es ist nicht so, wie Cuddy es meinte. Ich kam nur rein, weil es pisst. Sagte, dass ich schnell unterkommen wollte, weil meine Unterlagen nass werden sollten und ich hinterher aber doch gemerkt habe, dass sie eh schon nass waren. Plötzlich fängt sie an sich hier halb tot zu lachen und ich stehe verärgert hier. Ich mein so witzig ist das jetzt nun wieder auch nicht…“, hörte ich auf, als House anfing zu schmunzeln, was ja wirklich nichts alltägliches war.

House stand währenddessen schon an der Couch und wollte es sich bequem machen, als ich weiter sprach: „Äh. Ok. Es muss wohl witzig sein, dass meine Arbeit jetzt praktisch umsonst war.“, trotzig ließ ich mich auf Cuddys Stuhl in der Ecke nieder. „Ja, wenn man auch so ein Tollpatsch ist, wie du. Dann schon.“, schmunzelte Cuddy, Ich saß da, stützte meinen Kopf am Tisch ab und versuchte mir eine Alternative einfallen zu lassen. House saß auf der Couch, breitbeinig, und spielte mit seinem Stock rum. Cuddy ließ sich neben House auf die Couch fallen.

Es wurde still. Keiner sagte nur etwas. Nichts. Da mir nichts einfiel, was ich jetzt noch machen könnte, wechselte ich dann das Thema: „Sag mal. Greg…“, fing ich an: „Ich will dich ja nicht verletzen oder so…“, und wartete bis House zu mir rauf schaute. Und er tat es auch, als er plötzlich seinen Stock in einer Hand festhielt. „Aber Wilson meint du würdest deine Schmerzen im Bein wieder auf altmodische Art killen. Stimmt das?“ Ich war vorsichtig, ließ ihn aber nicht zu Wort kommen. Zumindest nicht so schnell: „Ich mein. Zumindest befürchte ich das. Du nimmst wieder Vicodin.“, ich stockte und sah ihm in seine schönen Stahlblauen Augen.

Ich wollte wissen wie er darauf reagierte. Er schaute mir in die Augen. Er verriet mir, dass ich ihn doch verletzte und das machte mich etwas traurig. Denn ich wollte es nicht. Auf keinen Fall. Er blieb ohne Worte, zog sich an seinem Stock hoch und humpelte Richtung Tür. Cuddy verfolgte ihn mit ihrem Blick. Ich hielt ihn keineswegs zurück. Ließ ihn alleine sein, denn ich wusste, dass es nichts brachte ihn jetzt auszuquetschen. Seine Antwort, auch wenn sie stumm war, verreit mit genug über seine Gefühle, so dass ich wissen konnte was er fühlte. Mies. Verletzt. Ertappt. Niedergerissen. Verletzt darüber, dass er einen Rückfall erlitt. Das war schlimm für ihn. Sein schlimmster Fehler den er je getan hatte. Und er wusste es. Ich machte mir Vorwürfe, denn ich wollte nur wissen ob es Stimmt, und ihn nicht verletzen. Auch wenn House den Anschein machte, dass er nicht Verletzlich sei. Doch tief in seinem Inneren war er es. Sehr sogar.

Er ging die Tür hinaus, ließ sie offen stehen und lief durch den Regen und verschwand an der nächsten Ecke. „Wieso hast du ihn das gefragt?“, wollte Cuddy von mir wissen. „Weil mich der Gedanke nicht losließ. Ich wusste nicht was ich denken sollte, nachdem Wilson mich heute Morgen angeschrien hatte.“, antwortete ich leise mit gesenktem Kopf. „Wir müssen wieder rüber.“, fiel Cuddy auf. Ich nickte nur. Sie stand auf und ging los. Ich blieb noch einen Moment sitzen und wusste nicht recht weiter. Etwas schluchzend stand ich auch auf und machte mich auch auf den Weg.

Der Regen störte mich nicht. Er tat mir sogar gut. Ich war so mit meinen Gedanken beschäftig, dass ich völlig überhörte, dass Shore den dreh bis auf weiteres abgesagt hatte, wegen dem starken Regen. Ich stand im Regen um und mich herum war wirrendes Stimmengewirr, was ich aber ignorierte. Erst als es dunkler vor mir wurde und bemerkte, dass jemand vor mir stand. So langsam kam ich aus meiner Gedankenwelt wieder zurück in die Realität. Ich registrierte das House vor mir stand. Zu meiner Verwunderung. House stand vor mir! „Da ist Cuddys Garderobe, falls du es noch nicht weiß.“, und fuchtelte mit seinem Regenschirm in der Luft rum. „Doch, Doch. Ich weiß es. Ich hab nur nachgedacht.“, erwiderte ich. „Darüber, warum du mich verletzt hast? Oder warum der Regen von oben kommt und nicht von unten?“, versuchte er vom Eigentlichem abzulenken.

„Das erste. Ja. Es tut mir leid. Ich wollte es nicht. Es brannte mir aber einfach auf der Seele, diese Frage.“, gab ich kleinlaut zu. „Wilson hatte diese Anschuldigung gegen dich aufgestellt und ich wollte nur wissen ob es stimmt. Mehr nicht. Aber ich konnte nicht ahnen, dass du empfindlich darauf reagierst.“, versuchte ich ihm weiter zu erklären. Er hörte mir aufmerksam zu. „Weißt du. Ich habe gemerkt, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen muss. Und gemerkt, dass es nicht korrekt ist wenn man sich jedes Mal zurückzieht, wenn man verletzt wird. Man muss stark sein. Gefühle sind was Normales.“, kam es aus seinem Mund.

Mich irritierte das. House sprach über seine Gefühle. Wer hatte ihm sowas erklärt, was Gefühle sind? Mir kam es vor wie ein Wunder. Kein Wort kam über meine Lippen, sondern starrte nur in seine blauen Augen. „Ich bin in der Tat verletzt, ja. Das stimmt. Aber es ist ok, dass du mich das gefragt hast. Danke. Jetzt bin ich etwas erleichterter. Ich dachte schon es würde keiner darauf eingehen. Du hast mir bewiesen, dass du eine Person bist, die schnell reagiert, wenn etwas nicht stimmt. Auch wenn es viele Personen sind auf die du achtest. Du brauchst dich nicht zu sorgen.“, plauderte er mich voll.

Es stimmte alles. Alles was er sagte. Ich wendete meinen Blick verlegen auf den Boden, der schon kleine Wasserstraßen bildete, wegen dem starken Regen. House hatte seinen Regenschirm nach unten geneigt, und wurde nass. Es machte ihm anscheinend nichts. Genau wie mir. Auch wenn ich langsam fror und keine Stelle von mir mehr trocken war. Wir standen uns gegenüber und sahen uns in die Augen. Ich sah, dass er mir verzieh. Ich spürte einen leichten Druck in der rechten Hand. Ich sah ihn immer noch an. Er auch. Aber er hatte mir etwas in die Hände gedrückt und sie geschlossen. Ich war immer noch vertieft in seine Augen, um zu merken was er mir gab. Erst als er seinen Blick von mir abwandte, zu Boden schaute und zu sprach: „Behalt es. Ich will nichts mehr damit zu tun haben. Es ist nur die eine. Versprochen. Ich habe nichts mehr.“, dann drehte er sich um und ging in seine Garderobe.

Ich fragte mich was das jetzt sollte. Ich stand da und war mit den Gedanken immer noch in seinem Kopf. Vorsichtig schaute ich auf meine Hand und sah was er mir gegeben hat. Er hat mir seine Vicodindose anvertraut. „Warum?“, ging es mir durch den Kopf. „Warum nicht Wilson. Er war sein bester Freund. Oder hat Wilson gar nicht erkannt, dass er es nicht alleine schafft? Dass er dennoch Hilfe braucht um die Zeit zu überstehen. Er nahm wahrscheinlich Vicodin um seinen seelischen Schmerz zu killen und nicht seinen Körperlichen. Er war alleine gelassen worden. Wilson muss wohl nicht mit ihm über seinen Entzug gesprochen haben.“, dachte ich mir, als ich mich wieder auf den Weg machte in Cuddys Garderobe.

Ich stand in ihrer Garderobe, schloss die Tür hinter mir zu und sah wie sie vor ihrem Spiegel stand ich versuchte ihre Haare wieder zu richten, es aber hoffnungslos war. Ich überrumpelte sie mit meinen Worten: „Wilson hat einen großen Fehler begangen.“ Sie wandte sich stirnrunzelnd vom Spiegel ab: „Hä? Was? Wovon redest du? Welchen Fehler? Bei den Dreharbeiten?“, fragte sie haufenweiße. Ich antwortete nicht, sondern ging in ihre Nähe und stellte die Dose vor ihr ab. „Das hat House mir gegeben.“, fügte ich einige Sekunden später hinzu, als sie mich irritiert und verwirrt anschaute: „Er hat wirklich damit wieder angefangen? Warum? Und was hat Wilson damit zu tun?“ Ich konnte ihr nur zunicken. Ich ließ mich auf die Couch fallen und lehnte meinen Kopf nach hinten.

„Er hat damit seinen seelischen Schmerz gekillt. Wilson hat nicht erkannt, dass er Hilfe braucht, auch wenn es vielleicht nicht so rüber kam. Dennoch braucht er jemanden mit dem er reden kann. Von Wilson hat er diese Hilfe nicht bekommen. Ich war die einzige, die es erkannte. Er will nichts mehr damit zu tun haben.“, sprach ich etwas mutlos. Sie sah mich nur schockierend an. „Oh. Das habe ich nicht mitbekommen. Warum bemerkte ich das nicht? Er braucht Hilfe.“, redete sie sich ein, stand schlagartig auf und wollte zu ihm. „Lisa…“, ich hielt sie am Arm zurück. „Lass ihn. Das bringt es jetzt auch nicht, wenn du zu ihm rennst und ihm versucht zu helfen.“, redete ich sanft auf sie ein. Sie drehte sich um und nickte. „Stimmt. Hast recht.“

Ich ließ sie wieder los und sie setzte sich trotzig und immer noch aufgewühlt auf die Couch. Ich tat es ebenfalls. „Wir müssen aber mit Wilson reden. Es ist wichtig. Er ist sein bester Freund. Auf ihn hört er. Zumindest manchmal.“, sprach Cuddy mit besorgter Stimme. Ich ließ keine Reaktion von mir, sondern stand nur auf und ging die Tür hinaus. Cuddy war mir nicht gefolgt, warum auch immer. Ich wusste es nicht. Der Regen hatte etwas nachgelassen.

Vor Wilsons Garderobe atmete ich nochmal tief ein und klopfte dann. Eine sanfte männliche Stimmt sagte: „Herein.“, ich öffnete vorsichtig die Tür und fragte ob ich rein kommen durfte. Er nickte nur und legte sein Comic auf den Tisch. „Was gibt es?“, fragte er mich neugierig. Ich sah ihn mit ernsthafter Miene an und schmiss ihm die Vicodindose vor die Nase. Er sah mich entsetzt an, hob die Dose auf und sprach: „Also hat dieses Arsch doch wieder angefangen das Zeug zu nehmen. Warum nur?“ Ich konnte es einfach nicht fassen, dass Wilson so über seinen Freund sprach. Das schockierte mich richtig. Ließ aber nicht Locker sondern sah ihn an, als hätte er was verbrochen. Im Prinzip hatte er es ja auch.

„Wegen dir, Wilson!“ Er saß vor mir und zuckte zusammen, schaute zu mir hoch. „Wegen mir?“, sprach er verängstigt. Ich nickte ihm zu und setze mich neben ihn. „Was hab ich getan?“, fragte er sich und mich auch. Seinen Blick richtete er in die leere Luft und seine Augen blitzen vor Verzweiflung. Ich gab ihm nicht die Antwort. Er sollte versuchen die Antwort selbst zu finden, damit er seinen Fehler selber einsieht und ich ihn nicht auf die Spur brachte. „Tamara. Was soll ich getan haben? Ich hab ihm nichts das Geringste zugefügt. Ich versteh das nicht…“, und er schüttelte den Kopf, als er aufstand und durch den Raum lief. „Eben. Nichts“, bestätigte ich seine Vermutung.

Er blieb stehen und sah mich entgeistert an: „Wie soll ich das verstehen?“ Ich stand auf sah ihn immer noch ernst an: „Wilson! House braucht dich!“, mehr sagte ich nicht sondern riss die Tür auf und stampfte etwas wütend hinaus in den Regen. Er war stärker denn je. Nichts desto trotz setzte ich nicht unter die Eiche, unter der ich auch vorhin saß. Auch wenn alles nass war. Ich war es ohnehin schon und mir machte diese elende Lage nicht mehr viel.

Etwas entmutigt stöhnte ich auf, schloss die Augen und lehnte meinen Kopf an den Stamm. Ich musste erst wieder klar werden über diesen ganzen Vorfall. Schon der Gedanke, dass ich nächste Woche wieder nach Hause flog, machte mir irgendwie angst. House brauchte mehr Unterstützung den je, aber es erkannte keiner. Nur ich. Mich machte die Sache etwas zu schaffen. Ich konnte mich einfach nicht sortieren. So zog ich aus meiner Hosentasche den Traubenzucker und sah es mir an. Wusste nicht ob ich mir eine nehmen sollte. Immerhin half es mir immer mich zu sortieren.

Entschlossen öffnete ich die Dose und legte mir eine auf die Hand. Ich sah mir die Pille etwas länger an, bevor ich sie mir in den Hals schmiss. Dabei schloss ich meine Augen. Ich hörte wie der Regen auf den harten Asphalt prallte und bertachtete es, als ich meine Augen wieder öffnete. Eine geschlagene halbe Stunde verbrachte ich dort. Plötzlich sah ich Füße vor mir. Mein Blick richtete sich von unten nach oben und sah wie Shore zu mir hinunter sah. „Wir machen für heute Schluss. Es hat keinen Sinn. Bei diesem Regen können wir nicht weiter machen.“, sprach er zu mir. Ich gab kein Wort von mir, sondern richtete mich einfach nur auf und ging zu Cuddy in Garderobe, wo meine Sachen lagen.

Klatschnass stand ich in der Tür als Cuddy fragte wo ich den gewesen sei. Kein Wort rückte ich raus, sondern griff nach meinen Sachen und wollte in den Van verschwinden, als Cuddy mich jedoch sanft am Arm packte und mich besorgt ansah. „Ich war bei Wilson.“, antworte ich ihr schließlich doch. Sie ließ mich wieder los und ich ging langsam und etwas gedankenverloren zu Van.
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Re: Addiction to Vicodin
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Kapitel 8

Unschlagbares Angebot

Donnerstagmorgen Stand ich wie immer vor dem Spiegel. Der Vorletzte Tag brach an. Im Zeitraffer machte ich mir nochmal Gedanken über die letzten Wochen. Eine Ereignisvolle Zeit. Ein paar Höhen und Tiefen. Das war Normal.

Beim Dreh angekommen, war Shore leicht durcheinander. „Was ist los?“, fragte ich ihn deshalb etwas besorgt. „Ah. Ich habe eine gute Schauspielerin gebucht, für einige Episoden. Aber sie hat jetzt kurzfristig abgesagt und ich weiß nicht wie ich wo ich jetzt noch jemanden auf die Schnelle auftreiben soll“, sprach er mit entmutigter Miene. „Es sind 15 Episoden. Also ein Langzeitauftrag. Und sie sagt einfach ab.“, fügte er noch hinzu. „Das tut mir leid.“, bemitleidete ich ihn etwas. „Das brauch dir nicht.“, meinte er. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es nicht meine letzten Tage hier in Amerika waren. Ich wusste nicht woher es kam. Von diesem Gefühl ließ ich mich nicht beirren und machte einfach nur meine Arbeit. An diesem Tag fiel mir besonders stark auf, dass Cuddy und Shore irgendwas beredeten, ich wusste aber nicht was. Vielleicht, hatten sie einfach nur was abzuklären, wegen den Dreharbeiten. So kam es mir zumindest vor.

Freitag. Der letzte Tag. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass es heute alles zu Ende ging. Der Tag verlief ganz normal. Der Tag neigte sich dem Ende zu. Wir hatten sechs Uhr abends, wie feststellte. Der Dreh fand wieder an der gleichen Stelle statt wie letzend. Die abendliche Sonne war schön und angenehm. Kurz vor Ende des Tages sprach Shore mich an. Cuddy sollte dabei sein. Ich wusste nicht was es jetzt sollte.

Ich sah die beiden nur verdattert an, als Shore mich etwas was seltsames fragte: „Sag mal. Du kannst doch sicherlich gut schauspielern? Hast doch schon Erfahrungen damit oder?“ „Ja? Aber warum?“ „Nun ja. Also da dein Praktikum jetzt ausläuft, ist es richtig schade dich jetzt einfach so gehen zu lassen, da du gewisse Fähigkeiten hast, die dich zu etwas besonderem machen.“ „Ja finde ich auch. Es hat mir richtig Spaß gemacht. Und ich weiß auch dass ich wirklich diese Fähigkeiten besitze. Aber was hat das mit dem Erfahrungen als Schauspielerin zu tun?“, wollte ich noch wissen. „Nun also. Ich sagte dir doch, dass ich noch jemanden als Schauspielerin benötige.“ „Ja??“, ich hatte schon eine Ahnung worauf er hinaus wollte. „Ich wollte dich fragen, ob du einspringen möchtest?“ Völlig verdattert schaute ich zwischen den beiden hin und her. „Ähm ja also…“, ich stocke. Wusste nicht genau was ich direkt sagen sollte. „Wie lange würde es denn gehen?“, ich war eigentlich total begeistert, aber auch ziemlich unsicher.

Trotzdem wollte ich noch bleiben. Es war ja sehr schön hier. Er antwortete mir: „So etwa vier Monate gehen die Dreharbeiten. Am Montag schon müssen wir anfangen. Aber du muss schon etwa ein Jahr hier bleiben, weil Es eine Premiere geben wird, bei der du dabei sein musst. Ist das Ok für dich?“ „Ein Jahr? Hm nicht schlecht.“, und ich nickte freudig meinen Kopf.

„Wirst du es machen?“, wollte Cuddy nun wissen. „Ja ich mache es. Ich bin 20 und kann mir das erlauben. Außerdem bin ich eh noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Also das eine Jahr wird sich gut auszahlen.“, meinte ich noch. Ich konnte dieses Angebot einfach nicht ablehnen. Dafür war es einfach zu spektakulär. Ein Jahr Amerika. Es versprach jetzt schon eine besondere Zeit zu werden. Shore nickte sehr zufrieden und lächelte freudig. „Dann kannst du ja jetzt schon den Vertrag unterschreiben, oder?“, bot er mir noch an. Cuddy nickte mir freudig zu. „Hmm ja. Kann ich machen.“, überlegte ich noch ein wenig.

Denn mich interessierte es plötzlich, woher er das wusste mit meinen schauspielerischen Erfahrungen. „Dann bleib hier. Ich hol mal eben die Unterlagen.“, und er verschwand in sein Büro. „Cool. Schauspielerin war mal mein Kindheitstraum.“, ich starrte glücklich die Decke an. „Aber, etwas interessiert mich doch, Lisa…“, da sah ich sie an und sie mich ebenfalls. „Was denn?“, sie zuckte etwas zusammen, so als wusste sie wovon ich reden würde. „Woher weißt er eigentlich, dass ich Erfahrungen habe?“, und habe sie etwas böse angeschaut.

„Ähh. Weiß ich nicht?“, und sie tat so, als wüsste sie es wirklich nicht, was mich aber nicht überzeugte. Ich wusste genau, dass sie log. „Lisa…?“, ich biss mir etwas auf die Unterlippe und sprach weiter: „Hast du ihm etwa dazu angeheuert mich als Schauspielerin zu nehmen, weil du ihm mein Video gezeigt hast?“, wollte ich jetzt brennend wissen. „Ja hat sie.“, brüllte Shore durch den Raum, als er wieder aus seinem Büro kam.

Cuddy starrte verlegen auf den Boden. Eine giftige Miene an sie ließ ich mir nicht entgehen: „Warum?“, fragte ich sie anschließend noch. Hektisch riss sie ihren Mund auf und versuchte es mir zu erklären: „David hat mir leid getan. Ich wollte ihm helfen. Immerhin wusste ich doch, dass du Erfahrungen hast. Und Naja, da hab ich ihm das Video gezeigt. Ich weiß, ich hätte dich vorher fragen sollen. Aber jetzt hast du nen neuen Job und David ist auch glücklich.“, versuchte sie noch die Situation zu verbessern.

„Ja ist ok. Ich freu mich ja auch, aber frag mich das nächste Mal, ob ich damit einverstanden bin, weil es eigentlich keiner sehen sollte. Es ist schon etwas peinlich. Aber auch egal jetzt.“, sprach ich mit beruhigter stimme. Cuddy atmete erleichtert auf. Shore fing an zu schmunzeln und mir war die Situation schon etwas peinlich. Aber ich war ihr auch dankbar. Dank ihr konnte ich jetzt ein Jahr in Amerika bleiben.

„Also, hier ist jetzt der Vertrag.“, hielt er mir hin. Ich nahm die Blätter auf und blätterte dann kurz durch, ob ich noch etwas Wichtiges wissen sollte. Das waren die üblichen Formulare und nichts Besonderes am Vertrag. So signierte ich es und gab ihm die Formulare wieder. Dann reichte er mir seine Hand und sagte: „Willkommen an Bord.“, ich nickte und Cuddy grinste über das ganze Gesicht.

Nun war ich glücklich. Ich machte mir aber Gedanken, was passierte wenn man mich im Fernsehen vor Millionen Menschen sah. Die Frage konnte ich mir nicht beantworten. Auf jeden Fall würde sich was verändern und zwar für den Rest meines Lebens. Ich konnte erleichtert aufatmen und strahlte richtig. „Es braucht dir jetzt nicht peinlich sein. Wegen dem Video…“, grinste Shore übers ganze Gesicht. Mir sah man die Peinlichkeit schon richtig an. „Also dann bis Montag.“, fügte er noch hinzu. Cuddy konnte sich ihr grinsen auch nicht verkneifen.

Beim rausgehen stieß ich ihr leicht in die Rippen um ihr zu sagen, dass sie sich zusammen reißen sollte. Ich stand vor den anderen und wir wollten uns verabschieden. Nun, ich konnte meine Freude jedoch nicht verstecken. Wilson und House bemerkten gleich, dass etwas nicht stimmte und Wilson schrie, als Cuddy und ich zum Auto gehen wollte, noch: „Also dann bis Montag.“ „Jap.“, brüllte ich zurück.

Bei Cuddy angekommen, schmiss ich mich auf die Couch, sah eine Zeitung und schnappte sie mir sofort. Ich konnte wohl kaum ein Jahr im Hotel wohnen. Also musste ich schleunigst eine Wohnung suchen. Ein Apartment. Ich konnte mich aber nicht wirklich auf die Anzeigen konzentrieren. Viel zu aufgeregt war ich. Entschlossen nahm ich mir eine Pille. Die Wirkung setzte so ziemlich sofort ein.

Cuddy kam wieder aus der Küche zurück: „Seit wann liest du Zeitung?“, wollte sie von mir wissen. „Seit dem ich jetzt einen Job als Schauspielerin hab?“, konterte ich stirnrunzelnd zurück. Hielt mir dabei die Zeitung aber noch vors Gesicht. „Aha. Dann such dir mal ein Apartment.“, meinte sie dann noch, als sie sich neben mir auf die Couch fallen ließ. Ich ließ keine Wörter los, sondern lass einfach nur weiter und fand dann auch wenig später das entsprechende: „50 qm, 2,5 Zimmer, Küche, Diele, Bad. Ein kleiner Garten, den ich das ganze Jahr über benutzen darf. Großzügige Räume. Liegt im Süden von Princeton. 800 $ im Monat. Ist doch ok oder, nicht?“, riss mir die Zeitung schlagartig runter und sah Cuddy fragend an.

Sie war allerdings nicht so begeistert. Warum wusste ich nicht. „Dann ruf doch an.“, schlug sie mir vor. Einiges hatte ich ja wirklich noch zu erledigen. Ich nahm mir nach Anfrage von Cuddy das Telefon und telefonierte erst mal fleißig. Meine Eltern, Nadine, die sich wieder beruhigt hatte, mein Reiseunternehmen. Und schließlich rief ich bei dem Vermieter der Wohnung an. Der hatte sofort zugesagt. Ich konnte mir die Wohnung direkt am nächsten Tag anschauen. „Lisa? Kommst du morgen mit? Bitte!“, flehte ich sie wie ein kleines Kind an. „Ja. Kleines Kind!“, schmunzelte sie. „Danke.“, sprach ich wieder normal. „No Problemo…“, und fuchtelte sie dann mit ihrer Hand in der Luft rum.

Wir saßen im Auto und fuhren los. Cuddy holte mich vom Hotel ab. Ich freute mich schon auf die Besichtigung. Cuddy war jedoch nicht mehr so begeistert, als wir ankamen. Ich fand die Gegend eigentlich ganz schön. Obwohl sie schon an einer etwas größeren Straße lag. Egal, mir machte es nichts. „Was hast du? Ist doch ok hier? Du musst dich doch nicht hier wohlfühlen oder?“, fragte ich haufenweise. „Nein das ist es nicht… Nur… Ah vergiss es. Nicht so wichtig.“, sprach sie als wir auf das Hause zugingen. Ich wunderte mich. Was sollte nicht so wichtig sein. Mir kam es schon vor als sei es wichtig gewesen. Ich wollte sie aber jetzt nicht fragen, sondern ließ sie es einfach bleiben.

Das Haus gefiel mir sehr. Ganz nach meinem Geschmack. Der Vermieter kam die Tür raus und Begrüßte uns nett: „Guten Tag. Also dann zeige ich ihnen jetzt mal die Wohnung.“, und er machte die Tür auf und ließ uns hinein. „Bitte eine Etage höher und dann links die Tür.“, sagte er. Er ging hinter uns die Treppe hinauf, ging an uns vorbei und schloss die Wohnungstür auf.

„Nun da wären wir. Das hier ist schon das Wohnzimmer.“, zeigte er uns, als wir im Raum standen und ich nicht schlecht staunte. Der Raum war schön groß. Wir gingen weiter in die Küche. Die war an dem großen Raum in der hinteren Ecke durch eine Tür gekoppelt. Eine Küche war schon vorhanden, ich brauchte also keine kaufen.

Wir gingen hinaus und den Flur entlang. Am Ende des Flures war das Bad zu erkennen. Schön groß war es und die Toilette war nochmals abgetrennt mit der Badewanne. Die Fließen waren in einem sehr hellen Pfirsich-Ton, was mir sehr gut gefiel. An der Ecke des Flures war die Tür zum Schlafzimmer. Wir gingen hinein. Cuddy war nicht sonderlich beeindruckt von der Wohnung. Ich erkannte, dass es ihr wahrscheinlicher weise bekannt vorkam. Ich dachte mir nichts dabei, sondern betrachtete das Schlafzimmer. Für eine Person relativ groß. Aber es war schön. Die Wände waren in einem Braun-Ton gestrichen. Ich musste also nur noch die Möbel hineinstellen. Der Teppich war in einem dunklen braun, jedoch mit schönem Muster drinnen. Das Schlafzimmer hatte noch eine Tür die zum Bad führte, was ich sehr praktisch fand.

Alles in einem fand ich die Wohnung sehr gut. Perfekt auf meine Bedürfnisse angepasst. „Lisa, was sagst du zu der Wohnung. Also ich find sie super und der Preis ist angemessen. Ich glaub ich nehm sie.“, überlegte ich dann nochmal kurz. „Wenn du meinst. Kannst sie ruhig nehmen. Ich hab nichts dagegen. Ich find sie auch schön und genau das richtige für dich.“, stimmte sie zu. „Ok. Dann sind wir uns einig?“, fragte der Vermiete mich. Völlig begeistert von der Wohnung stimmte ich zu: „Ja. Das ist eine schöne Wohnung. Ich nehm sie.“, und reichte ihm die Hand.

Cuddy stand neben mir und sah uns beide etwas entsetzt an. Ich hatte nicht die geringste Ahnung was das sollte. Erst sagte sie ich kann sie nehmen, aber später war sie doch nicht damit zufrieden. Immerhin war es jetzt meine Wohnung und sie brauchte sich nicht unbedingt hier wohl fühlen, wenn sie es nicht wollte. Im Gefühl hatte ich aber eher, dass es etwas anderes war. Ich konnte aber nicht wissen was es war.

Unten an der Tür hatte ich schon den Mietvertag abgeschlossen und konnte schon direkt am gleichen Tag einziehen, wenn ich wollte. Die Schlüssel habe ich schon bekommen. Ich musste mir noch Möbel besorgen. Zumindest fürs erste. Meine Freude war so groß, dass ich jetzt eine eigene Wohnung besaß und wollte heute noch im Hotel meine Sachen packen und einziehen. So schnell ging es natürlich auch nicht.

Wir stiegen wieder in den Wagen ein und fuhren los. „Na dann gehen wir mal einkaufen.“, sagte Cuddy etwas verkrampft am Steuer. „Ähm ja. Machen wir.“, ich hatte eigentlich nicht die Absicht gehabt heute noch Möbel zu besorgen, aber wenn Cuddy meinte es heute schon machen zu müssen, war es auch ok.

Wir waren am Baumarkt angekommen. Es hatte wieder mit einem mal angefangen im strömen zu regnen. Also mussten wir schnell vom Auto in den Baumarkt. Problem war aber, dass wir nur sehr weit weg einen Parkplatz bekamen. Ich hatte keine Jacke dabei. War relativ kurz angezogen. Trocken kam ich also nicht mehr an. Cuddy auch nicht. Naja es war halb so wild. So langsam fühlte ich mich in Shopping-Laune. So kamen wir in die Schlafzimmer-Abteilung. Ein Bett brauchte ich ja schließlich. So verging einige Zeit. Nach etwa zwei Stunden waren wir auch schon fertig und gingen an die Kasse. Draußen war wieder herrlichster Sonnenschein. Wir luden ein, was ein wenig dauerte, weil wir überlegten mussten, wie wir die Kartons unterbringen sollten. Wir haben es schließlich geschafft und saßen uns ins Auto. Leicht geschockt sah ich auf die Uhr. Es war schon sechs Uhr abends.

Im meinem Hotel stand ich an der Rezeption und wollte auschecken, sofort. Auf Anhieb klappte es auch und konnte meine Sachen packen. Danach fuhren wir wieder zu meiner Wohnung. Im Auto fragte ich mich immer noch warum es Cuddy nicht so passte, dass ich ausgerechnet diese Wohnung nahm und sprach sie drauf an: „Sag mal Lisa…“ „Ja?“ „Warum hast du so skeptisch geguckt, als ich mich für die Wohnung entschieden habe?“, ging ich gleich auf den Punkt. „Ähm ja also.“, sie stockte. „Wie soll ich das jetzt sagen?“ „Was denn?“, wunderte ich mich. „Am besten erkläre ich dir es wenn wir da sind, dann kannst du mal deine Nachbarschaft abklappern, wenn du willst.“, wendete sie sich vom Gespräch ab. Was sollte das den jetzt? Meine Nachbarschaft zu begrüßen wollte ich sowieso noch machen. Allmählich bekam ich ein komisches Gefühl. „Ok.“, sagte ich nur noch und blieb den Rest der Fahrt stumm.

Vor der Haustür angekommen, luden wir den Wagen aus. Ich öffnete die Tür und schob den Keil unter, damit die Tür nicht wieder zufiel, während wir alles nach oben verfrachteten. Erst brachte ich meinen Koffer nach oben. Leicht war er nicht. Ich musste kurz im Treppenhaus vor den Treppen eine Pause einlegen, als ich lautes Gebrüll aus der unteren Wohnung hörte: „Du Arsch. Mach doch was du willst. Ich wollte dir helfen und lehnst es ab!“, schrie ein Mann. Ich dachte mir nur, dass sich welche vielleicht stritten. Erschrocken war ich schon, als es los ging. Mit meiner Kraft nahm ich meinen Koffer und schleppte ihn nach oben. Am Auto wollte ich meine Rollmatratze nehmen: „Also. Ich hab ja tolle Nachbarn. Streiten sich wohl gerne!“, meinte ich grinsend zu Cuddy. Sie erwiderte nur: „Kann schon sein.“ Skeptisch drehte ich meinen Kopf zu ihr. Sie jedoch ging zum Auto und nahm sich einen kleinen leichten Karton. Das Gebrüll ignorierte ich und schleppte einfach nur meine Sachen in die Wohnung.

Eine halbe Stunde später waren wir auch schon fertig. Im Wohnzimmer war alles gelagert. Es fing schon langsam an zu dämmern und die Sonne strahlte schön in das Wohnzimmer hinein. Schön fand ich es. Ich hockte mich auf ein Kissen und erholte mich erst kurz bevor wir weiter machten. Cuddy ging währenddessen in die Küche und holte uns zwei Wasserflaschen aus dem Kühlschrank. Wir haben noch schnell ein paar Kleinigkeiten besorgt, damit nicht auf dem Trockenen war übers Wochenende. Sie stand in der Tür, lehnte sich etwas erschöpft an den Türrahmen, uns warf mir die Flasche zu. Geschickt fing ich sie auf. Es tat mir gut, wie das Wasser durch meine Kehle ging und die Speiseröhre entlang rauschte.

„Wir müssen noch die Möbel ins Schafzimmer bringen.“, sagte Cuddy. „Hmm ist nicht nötig. Ich packe gleich meine Matratze aus und schlafe so.“, überlegte ich noch kurz. „Ok. Wenn du meinst. Am Montag müssen wir aber noch schnell zum Amt und dich hier als Staatsbürgerin melden. Sonst bekommst du hier auch kein Konto und so was man braucht. Führerschein. Arbeitserlaubnis. Deinen Pass brauchst du auch noch…“, zählte sie noch alles auf. Ich verdrehte die Augen und unterbrach sie: „Ja ich weiß. Das machen wir noch ok?“ Sie nickte dann nur noch. „Ich wollte jetzt meine Nachbarn begrüßen. Kommst du mit?“, fragte sich sie freudig. Sie verschluckte sich fast an ihrem Wasser und schüttelte hektisch den Kopf: „Nein! Es sind deine Nachbarn. Nicht meine!“, sagte sie schon abwehrend. Mich wunderte es richtig. Komisch. Egal.

Ich ging die Treppe runter, nahm nochmal einen Atemzug und klopfte an der Tür. Aber es machte keiner auf. Also klingelte ich. „Ja, ich komme ja schon.“, sprach eine genervte Stimme und die Tür ging auf. „Ähhh…“, mehr bekam ich nicht raus. Völlig perplex stand ich da und wusste nicht was ich sagen sollte. Ich hatte es wohl mit einem Miesgrimmigen Diagnostiker als Nachbarn zu Tun. Nun wir standen uns gegenüber und er starrte mich ziemlich doof an: „Was zur Hölle tust du hier?“ „Ich äh… ich…“, war immer noch ziemlich verwundert, dass ich anscheinend nicht mitbekam, dass House jetzt mein Nachbar war.

Er stand vor mir mit seinem Stock in seinen Hausschuhen und sah mich immer noch ziemlich verwundert an. Dann humpelte er zu seine Couch und brüllte: „Hey Wilson! Schau mal wenn wir zu Besuch haben!“ Dieser kam mit zwei Tellern balancierend aus der Küche und sagte: „Wen denn…“, er bleib stehen und sah mich ebenfalls doof an, als ich immer noch in der Tür stand. „Tamara?“ Er stellte die Teller ab und kam zu mir. „Was machst du denn hier? Wie hast du uns eigentlich gefunden?“ Fragen über Fragen, die ich nicht wirklich beantworten konnte, weil ich immer noch verwirrt war. „Komm rein.“, sagte er noch und machte eine einladende Geste. Ich trat ein bekam mich auch soweit wieder zu fassen. Ich hatte House als Nachbarn.

„So also. Jetzt raus mit der Sprache. Was willst du jetzt hier?“, wollte House nun von mir wissen. „Also…“, fing ich an. House verdrehte seine Augen. „Ich wohne jetzt über dir.“, kam ich zum Punkt. Mitten im Raum stand ich da und House saß auf der Couch und starrte seinen Fernseher an. Stellte den Fernseher stumm und drehte seinen Kopf zu mir. „Tja. Ich hab nen Job als Schauspielerin bekommen.“, fügte ich einige Sekunden später leise noch hinzu. Bekam ein leichtes lächeln und sah ihn Glücklich an. Doch er schien nicht wirklich begeistert zu sein.

„Ich gratuliere dir. Schön das du hier jetzt wohnst. Ich hoffe wir kommen ganz gut miteinander aus.“, und sah zu House, dieser ihn aber nur stöhnend ansah. „Tja. Greg ich hab kein Problem mit neuen Nachbarn. Du wirst der sein, der ein Problem damit hat. Nicht ich!“, maulte er ihn an. „Nun also…“, fing ich an mich zu verabschieden. „Ich muss dann jetzt aber wieder nach oben. Muss noch einiges erledigen. Und Cuddy ist noch oben also…“, plötzlich wurde ich von House unterbrochen: „Sie ist auch hier? Was wird das jetzt hier? Machen wir jetzt hier sowas wie eine WG oder so? Oben Mädels und unten Jungs? Dann ruf ich mal mein Team an, die können ja dann auch noch hier einziehen.“, meinte er ironisch. „Nee, die hat mir nur geholfen mit meinen Sachen, die fährt gleich wieder.“, antwortete ich. „Man sieht sich.“, sagte ich noch, als ich so allmählich durch die Tür verschwand.

Auf der Treppe musste ich anfangen zu lachen. Ich fand es komisch dass ich jetzt House als Nachbarn hatte. Das konnte noch lustig werden. In meiner Wohnung, hockte Cuddy an der Wand und starrte die Decke an. Mein Strahlen war nicht zu übersehen. „Was lachst du denn so? Es ist nicht komisch House als Nachbarn zu haben.“, schlagartig verschwand meine gute Laune. „Du… Du wusstest es?“, sah ich sie böse an „Ja.“, kam es aus ihr mit leichtem stöhnen raus. „Und wieso hast du es mir nicht gesagt?“, wollte ich brennend wissen. Sie ließ mich aber etwas warten. „Ich wollte nicht, dass du die Wohnung nicht nimmst. Weil du so begeisterst warst. Ich wollte es dir nicht kaputt machen wenn du erfährst wer deine Nachbarn sind.“, erklärte sie mir. „Aber nein! Es ist nicht Abhängig wer meine Nachbarn sind. Ich hätte nicht abgesagt wenn ich es gewusst hätte.“, versuchte ich ihr die Sache aus meiner perspektive zu erklären. „Wirklich?“, wolle sie sich vergewissern. „Ja.“, und ich nickte dabei. „Ok.“, sie stand dabei auf und nahm sich meine Matratze. Meine Bettwäsche nahm ich und ging ihr ins Schlafzimmer hinterher.

Sonntag. Schlafen konnte ich nicht wirklich gut. Etwas unbequem war es. Nun musste ich erst mal meinen Schrank, mein Bett und noch, meine Kommode für das Wohnzimmer aufbauen. Ein Parr Sitzkissen habe ich mir noch geholt. Bettwäsche und eine Ablage. Die brauchte ich noch für meine wichtigsten Sachen, wenn ich außer Haus ging. Ich hang sie mir direkt neben eine Wohnungstür. Cuddy habe ich gestern Abend gesagt, dass sie nicht kommen braucht. Ich wollte es auch alleine hinbekommen. Und außerdem brauchte sie selber mal wieder Zeit für sich. Sie stritt es ab, dass sie mal für sich sein sollte. Ich habe sie dann doch dazu überredet. So verbrachte ich den Sonntag allein. Es war mittags und hatte nichts im Kühlschrank was ich mir warm machen konnte. Mir blieb also nichts anderes übrig. Schnappte mir meine Sachen und ging zur nächsten Pizzeria. Nach einer Weile war ich wieder zu Hause und widmete mich meinem Bett zu. Irgendwie verstand ich die Anleitung nicht direkt. Meine Gedanken schwammen mir durch den Kopf, hatte mir überlegt, was denn meine Familie wohl machen würde, ohne mich. Nach einer Pille verstand ich schon eher was sie von mir wollte in der Anleitung. Es dauerte dennoch etwas bis ich es zusammen hatte.
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Re: Addiction to Vicodin
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Kapitel 9

Höherer Konsum

Am nächsten Morgen. Montag. Diese Nacht war etwas erholsamer. Es machte schon was aus, ob man ein Bett hat oder nicht. Aber ich wollte einfach nicht richtig wach werden. Ich versuchte es mit einer Pille. Etwas hat es genützt aber auch nicht wirklich. Jedenfalls machte ich mich fertig und ging aus der Wohnung hinaus. Da ich noch keinen Amerikanischen Führerschein besaß, musste ich wohl die Bahn nehmen.

Wie normal ging ich die Treppe hinunter. Doch dann ging die Tür von House auf und vor mir stand ein völlig übermüdeter Wilson. „Oh. Morgen, Wilson.“, begrüßte ich ihn mit einem Winker. „Morgen.“, begrüßte er mich unter fiesem Gähnen. „Oh. Da hat aber einer nicht so gut geschlafen.“, schmunzelte ich ihn an. „Die Couch war heute Nacht wieder fies zu mir und House hat mitten in der Nacht angefangen Mundharmoniker zu spielen. Da kann man nicht schlafen!“, beschwerte er sich. „Wilson. Biste schon draußen?“, brüllte House, als er noch in der Küche stand. „Stehe in der Tür. Beeil dich mal lieber!“, brüllte Wilson meckernd zurück. „Ja. Also ich muss jetzt los, sonst verpasse ich die Bahn. Bis gleich.“, verabschiedete ich mich dann und ging die Tür hinaus. „Ja. Ok. Bis gleich.“, aber dies hörte ich schon fast gar nicht mehr von Wilson.

Ich war nach einigem hin und her schließlich doch angekommen. Genervt ging ich ins Studio hinein. Über fiese Verspätungen musste ich mich natürlich ärgern, dass ich zu spät kam. Ich habe es schon immer gehasst zu spät zu kommen. Irgendwie konnte ich mich aber nicht beruhigen: „Bleib ruhig. Es ist wirklich halb so wild. Nimm dir eine Pille und beruhig dich wieder.“, versuchte Cuddy mich ruhig zu stellen. „Ja man. Aber, dass ich jetzt 20 Minuten zu spät bin ärgert mich schon.“ Kurz darauf nahm ich mir wieder eine Pille. „Dann schmeiß dir auch mal eine rein.“, maulte ich sie etwas an. „Wieso?“, fragte sie stutzig. „So unruhig wie du heute Morgen bist?“, und ich sah sie schräg von der Seite an. „Bin ich wirklich so unruhig?“, wollte sie jetzt wissen. „Ja“, bestätigte ich ihr. Widerwillig zog sie aus ihrer Sweat-Jacke die Dose und nahm sich eine Pille. „Ich will jetzt mal hoffen, dass es klappt.“, hoffte sich im meckerhaften Tonfall. Sah mich aber dabei schräg von der Seite an. Ich machte mich in der Garderobe nochmal schnell fertig und ging in die Maske.

Eine viertel Stunde später war ich auch schon fertig. Die anderen Ebenfalls. Es dauerte nicht lange bis ich meinen ersten Einsatz hatte. Ich spielte eine Medizinstudentin im zweiten Jahr. Komisch kam ich mir schon etwas vor, aber ich habe mich damit abgefunden und einfach das getan was man mir sagte. „Mein Gott, House! Ist es so schwer dem Patienten Steroide zu verabreichen?“, meckerte Cuddy in ihrer Rolle. „Wenn ich es ihm geben würde, komm ich aber in die Hölle?“, antwortete House zurück im kindlichen Ton. Cuddy ließ ihren Blick seitlich zu House wandern. „Sie wollen doch auch, dass ich Menschen lieber gesund mache, anstatt, dass sie wegen mir Ex gehen, oder?“ Er spielte mit seinem Stock in der Luft rum. Sie verdrehte nur ihre Augen, nahm sich ein paar Patientenakten und ging hinaus aus ihrem Büro.

Auf dem Gang kam ich ihr im relativ eiligem Tempo entgegen: „Dr. Cuddy! Habe sie Dr., House gesehen?“ „Wenn sie sich wegen sexuellen Anspielungen beschweren wollen, dann sind Sie falsch.“ „Äh. Nein. Also wo ist er?“, verlangte ich schleunigst nach einer Antwort. „Er war eben noch in meinem Büro. Aber was ist los?“ Sie ging auf den Aufzug zu. Ich folgte ihr in eiligen Schritten. „Sein Patient braucht dringend einen Bypass. Während der Untersuchung ist sein Herz stehen geblieben.“, machte ich ein ernstes Gesicht, so als würde es grad um die Menschheit gehen. „Aha. Meine Erlaubnis haben Sie.“ Sie blieb stehen und drückte auf den Knopf. Die Türen öffneten sich und sie ging in den Aufzug hinein, „Danke“, sagte ich noch schnell. Sie nickte und die Türen schlossen sich. Hektisch drehte ich mich um und zog in eiligen Schritten durch die Gänge.

Im OP angekommen informierte ich schnell das Team. „Aber was ist mit House. Ist er damit einverstanden?“, hetzte Foreman. Er versuchte immer noch den Patienten wieder zu beleben. „Ich stehe hier. Machen sie weiter, sonst haben wir naher nichts mehr zu tun.“, sprach House. Er was im Zuschauerraum oberhalb des OP-Saals zu sehen. „House, er braucht einen Bypass. Dringend!“, atmete Chase etwas schwer. House gab keine Antwort, sondern ging einfach davon. „Das heißt, er ist damit einverstanden. Los! Sie müssen anfangen.“, befahl ich aber im ruhigem Ton. Das Team starrte mich komisch an. „Ja. Ich kenn seine Gedanken. Also ich darf nicht dabei sein.“, meckerte ich etwas rum und zischte sofort wieder ab.

„Cut.“, rief Shore. Die Szene war vorüber, worüber ich mich etwas freute und erleichtert aufatmen konnte. Es forderte mich schon extrem, aber es machte mir richtig Spaß. Etwas erschöpft ließ ich mich in meinen Stuhl fallen. „Super.“, lobte mich Wilson im vorübergehen. Schmunzelnd blickte ich zurück. Ich durfte mich in der Garderobe etwas ausruhen, da ich etwas länger nicht dran war. Cuddy hatte auch keine weitere Szene mehr in der nächsten Stunde. So verbrachten wir die Stunde mit quatschen in der Garderobe.

Die Stunde war vorüber. Zu schnell für uns. Naja, wir machten uns dann wieder auf den Weg. House war nicht dran. Es klappte nicht wirklich. Cuddy und ich verhauten regelrecht die Szenen nacheinander. „Was ist denn mit euch los?“, meckerte er mit uns rum. Ich zuckte nur mit meinen Schultern. Cuddy versuchte ihm eine plausible Antwort zu geben: „Ich weiß es nicht. Vielleicht waren wir ja zulange nicht da?“ „Könnte sein.“, bestätigte er ihre Aussage. „Ich meinte das ironisch.“, und warf ihm einen bösen Blick zu. „Ahso.“ Er grinste verlegen. Cuddy und ich verdrehten unsere Augen. „Und was machen wir jetzt mit euch?“ „Keine Ahnung.“ Ich zuckte mit meiner Schulter erneut um ihn wirklich klar zu machen, dass es einfach nicht klappte im Moment. Cuddy sagte nichts mehr, sondern hielt mir nur die Pillen vor die Augen. Freudig nickte ich. Ich zog mir eine Pille rein und hoffte auf Verbesserung. Nichts. Cuddy war deprimiert, weil es nicht klappte. Der Unterschied war nicht relativ groß. Deswegen hörten wir dann auch früher auf. Zu unseren Gunsten. Wir hatten ja schließlich noch einiges zu erledigen.

Wir saßen wieder im Wagen und fuhren zum Amt. Ich war müde geworden. Warum wusste ich in diesem Moment einfach nicht. Ich hoffte auf Verbesserung, als ich eben auf die Damen-Toilette verschwunden bin. Vergeblich. Es klappte einfach nicht. „Guten Abend. Wo kann man denn hier sich einbürgern lassen. Meine Freundin möchte Staatsbürgerin werden.“, fragte Cuddy die Angestellte an der Information. Dabei klopfte sie mir auf die Schulter. Mir war etwas peinlich. „Oh. Ja. Also Sie müssen zwei Etagen höher und dann rechts. Geradeaus. Auf der linken Seite ist dann das Bürgerbüro für solche Angelegenheiten.“, erklärte uns die Angestellte. Wir nickten. Sie musste ziemlich verwirrt sein. Sie war ziemlich nervös, als sie Cuddy vor sich sah. Naja es war logisch. Sie war nicht wirklich unbekannt. Aber es lauerte kein einziger Paparazzi. „Alles Gute. Und viel Glück hier in Amerika.“, wünschte mir die Frau. „Danke.“, schmunzelte ich sie an.

Dann drehten wir uns um und gingen dann auch den beschriebenen Weg entlang. Es waren noch zig andere Leute in diesem unübersichtlichen Gebäude. Sie starrten uns komisch an. Mir war es peinlich. Cuddy aber anscheinend nicht. Sie war es sicherlich Gewohnt. Auch als wir immer zusammen einkaufen waren oder im Baumarkt wurden wir immer angestarrt. Ich musste mich damit abfinden. Mir wird es in Deutschland auch demnächst passieren. Endlich waren wir angekommen. Nach ewigem suchen. Es kam uns wirklich ewig vor. Wir traten ins Büro ein. Es ging flott. Nicht mal zehn Minuten brauchten wir.

Der Rest wurde automatisch erledigt. Wenn ich Staatsbürgerin wurde, dann bekam die Arbeitserlaubnis sofort. Den Führerschein, konnte ich schnell nach machen. Es waren dann nur noch die Prüfungen die ich ablegen musste um den Führerschein zu besitzen. Am Wochenende machte ich es.

Cuddy wollte bei mir noch bleiben. Ich hatte keine andere Wahl als zu zusagen. Sie konnte schon manchmal ein ziemlicher Sturkopf sein. Wir verbrachten den Abend mit Spielen und feierten etwas, dass ich jetzt in Amerika Bürgerin war. „Hast du nicht irgendwie Wein oder so?“ Sie suchte in meiner Küche. „Nein. Ich konnte noch nicht richtig einkaufen gehen.“, antwortete ich. Ich war mit dem Aufräumen beschäftigt. Mein Wohnzimmer war immer noch sehr leer. Sie stand in der Tür: „Okay. Dann gehe ich eben schnell und hole was. Rotwein?“ Ich drehte meinen Kopf zu ihr. „Äh… Ja. Ok.“, stimmte ich zu. Sie bestand also drauf, einen anzustoßen. War wohl Tradition hier.

Kurz später klingelte es auch wieder. Hektisch ging zu Tür und riss sie auf. Cuddy hielt drei Flaschen Rotwein in die Höhe: „Die Party kann beginnen.“, meinte sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Ja ok?“ Etwas irritiert war ich schon, ich bin ja nicht so der, der gerne feierte. Alkohol konsumierte ich eher selten. Aber gut, ich ließ mich drauf ein. Soweit verlief der Abend ganz gut. Wir gingen ins Schlafzimmer und hockten auf meinem Bett. Es war gemütlicher. Mensch ärger dich nicht. Tolles Spiel. Klassiker waren immer schon was Besonderes. Aber so viel Spaß hatte ich noch nie gehabt, dabei. Ich wurde immer lockerer. Cuddy ebenfalls.

„Lisa.. du bist jetzt dran du Olle.“, meckerte ich frech grinsend und fröhlich. „Jap.“ Sie nickte und machte ihren Zug. „Ich bin aber immer noch keine Olle.“, behauptete sie. „Doch sicher. Wenn du nicht einmal bis 6 zählen kannst.“ Sie sah mich etwas böse an. Ich konnte einfach mein kichern nicht unterdrücken. Sie nahm sich die letzte Flasche Rotwein und las was drauf stand: „Viel Alk drin. 10%, Cool.“ Ich sah sie nur giftig an. Zumindest versuchte ich es: „10%? Spinnst du? Wolltest mich wohl vergiften, was?“ Cuddy bemerkte aber nicht recht, dass ich es nicht so meinte. Sie sah mich dann nur entgeistert an. Ich musste lachen. Dann verdrehte sie die Augen und hielt die Flasche in die Höhe. Sah mich fragend an. Ich nickte. Wollte noch mehr Wein haben.

Nach dem nächsten Glas, aber konnte ich nicht mehr wirklich klar denken. Müde war ich auch. Naja, wenn man vorher noch Traubenzucker zu sich genommen hat, war es nicht wirklich von Vorteil. Traubenzucker und Alkohol sollte man in der Regel nicht zusammen konsumieren. Wir machten es aber. Ohne jegliche Bedenken. Das Ende vom Lied, war, dass wir nicht mehr klar waren und irgendwann einschliefen.

Irgendwas musste ich schreckliches geträumt haben, weil ich plötzlich wach wurde. Ich lag mit aufgerissenen Augen und rasendem Herz im Bett. Keuchend richtete ich mich auf. Dabei stöhnte ich etwas vor Schmerzen auf. Mein Kopf brummte und pochte wie wild. Ich sah schnell auf den Wecker. Wir hatten grade mal halb fünf Morgens. Ich rieb mir die Augen und bemerkte, dass Cuddy sich über meine Beine breit gemacht hat. Möglichst leise versuchte ich aus dem Bett zu kommen. Irgendwann schafte ich es auch, aber nicht ohne Cuddy zu wecken. Schnell verschwand ich im Bad.

Cuddy wurde dann auch langsam wach und stöhnte etwas auf. Sie murmelte etwas: „Was soll das? Kannst du mich nicht sanfter wecken?“ „Nein.“, flüsterte ich. Mein Kopf brummte so ziemlich, deswegen sprach ich auch sehr leise. „Wie spät haben wir überhaupt?“, fragte sie sich. Noch hatte die keine Anstalten gemacht aus dem Bett zu kommen. Noch immer lag sie quer überm Bett. „Nicht so laut. Mein Kopf. Halb fünf.“ Ich zuckte etwas zusammen. Sie grinste frech, was ich nicht verstand. „Na nen Kater?“ Ich konnte nur noch meine Augen verdrehen und sah sie schräg an. Im Spiegel konnte ich mich nicht mehr ansehen. Sah so ziemlich scheiße aus. Augenringe, total blass, meine Haare in alle Richtungen. Den Wasserhahn drehte ich dann auf und spritzte mich damit etwas nass im Gesicht. So wirklich hat es nicht geholfen. Kurz danach zog ich mich schnell um, da es allmählich unbequem war so zu schlafen. Cuddy war wieder eingeschlafen. Naja. Halb so wild.

Ich jedenfalls legte mich wieder ins Bett und versuchte noch etwas Schlaf zu holen, bis ich wieder hektisch aufschreckte und hochfuhr. Cuddy hatte sich einen Scherz mit mir erlaubt. Klatschnass saß ich aufrecht im Bett. Sie stand mit einem leeren Eimer daneben und hielt sich vor Lachen schon den Bauch. Völlig entgeistert stieg ich aus dem Bett und ging wieder ins Bad. Mein Schädel brummte immer noch ziemlich. Es war nicht grade die netteste Art mich zu wecken, aber gut. Ich war wach. Die Dusche wartete noch auf mich. So ging ich schnell und habe Cuddy aufgefordert den ganzen Dreck, den sie veranstaltet hatte, sauber zu machen. Sprich, sie musste meine Matratze wieder trocknen. Toll fand sie es nicht. Ich fand den Anblick herrlich.

Fertig, gingen wir dann auch schon wieder arbeiten. Dienstag war immer Dreh draußen. Im Auto war es verdammt heiß. Das aufkurbeln des Fensters half auch nicht wirklich. Morgens um halb acht war es eine brüllende Hitze. Unerträglich. Mein Kopf dröhnte immer noch ziemlich heftig und ich hoffte mir Verbesserung mit Traubenzucker und viel Wasser. Das Wasser half. Das Traubenzucker ebenso. Die Schmerzen waren so gut wie weg. Beruhigt konnte ich die Arbeit machen.

Cuddy jedoch konnte sich keineswegs konzentrieren. Ich hielt ihr die Dose vor die Nase. Sie nickte, nahm sich eine und machte weiter. Na also, es klappte doch. Nur nicht lange. Etwa eine Stunde später, hörte die Wirkung wieder auf. Schnell nahm ich mir Nachschub. Shore war nicht wirklich gut drauf, so konnte ich ahnen, wenn wir nicht gut waren, dass er eventuell explodieren könnte. Cuddy war auch nicht wirklich von seiner Laune begeistert. Sie dachte genau wie ich und nahm sich ebenfalls Nachschub. Shore brach den Dreh eine Stunde vor Schluss ab. Ihm ging es wohl wirklich nicht so gut. Bestens sah er ja nicht aus. Fiese Augenringe und seine Haare waren in alle Richtungen. Wir nahmen an, dass er wohl etwas gefeiert hat und halt ein bisschen zu viel draufgelegt hat. Ganz ehrlich: Wir habens ja auch getan. So war die Moral zumindest an diesem Tag gleich. Ende. Wir gingen. Wilson wollte uns einladen zum essen. Wir sagten zu.

„Danke, dass du uns eingeladen hast, James.“, bedanke Cuddy sich bei ihm, als wir bei House in der Wohnungstür standen. „Kein Problem.“ Wir traten ein und mir fiel sofort was auf. Kein House, der sich ein Porno oder ähnliches reinzog. Bewundernswert. „Wo ist House?“ Ich wurde so langsam neugierig. „Konzert.“, brüllte Wilson durch die Küche. Wir saßen am Tisch. „Aha. Sein Bedürfnis nach seiner Leidenschaft ist wohl wieder größer geworden, was?“, schrie Cuddy. Wilson nickte nur.

Wahrscheinlich hatte er nicht mal richtig gehört, was sie gesagt hat. Männer eben. Sie hörten nie richtig zu. Schon gar nicht, wenn man über Freunde redete. Der Prozentanteil, der Männer, die wirklich zuhörten, waren nur welche, die anscheinend zu viel weibliche Hormone hatten. Auch wenn Wilson wirklich ein romanticker war, und die Person, der man sich anvertrauen konnte, wenn man was auf dem Herzen hatte, war es nicht ausgeschlossen, dass er auch ein typischer Mann war.

Ich blickte durch die Wohnung. Ein Klavier, zweit Gitarren, ein paar Bilder mit Frauen, die in Unterwäsche standen, und noch diverse Kleinigkeiten. So beispielsweise ein Stethoskop. Was wollte er mit sowas? Meine Fantasie kam dort hin, wo sie eigentlich nicht hinsollte. Nun, Ja. Was soll man denn dabei schon denken?

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. „Es ist angerichtet.“, sprach Wilson. „Hm. Das riecht gut James. Was ist das?“, war Cuddy ziemlich neugierig. Ich sagte nichts, sondern versuchte am Geruch zu identifizieren, was es denn sein könnte. Es roch jedenfalls sehr Asiatisch. Asiatisch mochte ich gerne. Nur keine Hunde oder Katzen. War nicht meine Spezialität. „Frittierte Hühnerstreifen, mit Gebratenen Nudeln und Gemüse.“, antwortete Wilson. Sowas ahnte ich schon. „Schmeckt bestimmt gut, so wie es riecht.“, sprach ich auch mal wieder was. Ich war ziemlich still geworden. War einfach müde. Kurz bevor ich anfing zu essen, nahm ich mir die Dose aus der Jackentasche und schluckte mir erstmal eine. Es half nicht wirklich. Ich konnte mich zwar besser auf gewisse Sachen konzentrieren, aber was hilft es, wenn ich trotzdem müde bin? Eben. Nichts.

Der Abend verlief gut. Es war schön und wir plauderten über alltägliche Dinge. Wie zum Beispiel, wie man bei Sexuellen Tätigkeiten seine Erregung abbaute. Ziemlich absurd. Aber wir überlegten uns einige Theorien. Wir hatten spät. House kam klatschnass durch die Türe hinein gehumpelt. Er begrüßte uns nicht einmal, sondern ging direkt ins Bad. Cuddy verabschiedete sich dann und ich auch. Ich ging nach oben in meine vier Wände und Cuddy in ihre. Mein Kopf war voll mit tausenden Gedanken. Mein Job, meine Familie, meine Freunde, mein allgemeines Leben und das Gespräch von vorhin. Alles Mögliche schwappte durch meinen Kopf. „Damit ich jetzt mal einschlafe, brauch ich was zum Sortieren meiner Gedanken.“, sprach ich zu mir leise selbst. Für mich gab es nur eine Lösung. Die Pillen. Wenig später hatte ich auch schon eine auf der Hand und wieder kurz später war sie in meiner Blutbahn, wo sie dann auch schon wirkte. Meine Augen fielen dann auch zu und ich schlief ein.

Mittwoch. Mitten in der Woche. Langsam öffnete ich meine Augen, nachdem meine Handy krach gemacht hat. Noch ziemlich mit geschlossenen Augen schlenderte ich ins Bad und ging duschen. Eine halbe Stunde später war ich fertig und ging in die Küche, wo ich eine Scheibe Tost aß. Nach zehn Minuten war ich fertig. Ich packte meine Sachen zusammen und machte mich auf dem Weg zur Bahn.

Nun war ich endlich angekommen. Der Tag war gut und es klappte auch soweit. Naja. Bis auf einige Fehler. Shore war wieder gut drauf. Er hatte halt nen Schlechten Tag gehabt. Passiert schon mal. Wir nahmen es ihm ja auch nicht übel. Mittagspause. Wir gingen zum Catering. House war woanders. Er war im Studio beschäftigt. Mich wunderte es schon. „Wilson? Wieso ist House im Studio? Macht er doch sonst nicht so?“, sprach ich ihn an, als wir uns an den Tisch setzten. „Weiß ich nicht. Wahrscheinlich wegen gestern Abend.“ Sobald ich mich recht erinnerte war es so, dass Cuddy und ich bei Wilson bzw. House zu Abend aßen. „Wieso wegen gestern. Wir haben ihn noch nicht mal angesprochen?“ So langsam wurde ich skeptisch. „Nein. Das war danach. Wir bekamen noch einen Anruf. Ich weiß nicht wer es war.“ Ich nahm an, dass Wilson auch brennend wissen wollte, mit wem House da sprach.

„Aha. Und wenn vermutest du?“ Leicht irritiert sah er mich an und sprach: „Äh… Ich nehme an. David?“ „David?“, wiederholte ich. Ich schlang mir meinen Salat runter. Cuddy plauderte mit Cameron. Frauensachen. Ich hörte gar nicht hin sondern hörte Wilson zu. „Wieso David?“ Wilson hatte nicht recht eine Antwort parat. „Hmm. Wahrscheinlich, weil…“, er stockte, als hinter uns ein Schatten ins Licht trat. Ich bemerkte es nicht so. Aber Wilson. Seine Kinnlade stand offen.

Ich drehte mich auf meinem Stuhl und sah wie House in der Türe stand. Er trat näher heran und setzte sich neben Wilson. „Was gibst, Alter?“, sprach ich ihn frech an. House´ Blick wanderte zu mir. „Lass mal lieber, bevor du noch zum Ghetto Team…“ House zeigte mit seinem Finger auf Foreman und Chase die grade plauderten. „…aufgenommen wirst. Ich würde es nicht tun. Ist ne scheiß Gegend.“ Ich wusste nicht wie kontern sollte. Also ließ ich es bleiben und aß einfach meinen Salat weiter. Wilson starrte mich an. House starrte die Decke an. Warum holte er sich nichts zu essen? Keine Ahnung. Wilson starrte mich immer noch an. Ich wusste nicht was es sollte.

„Ist irgendwas? Hab ich mich vollgekleckert?“ Mein Shirt war sauber, also war es etwas anderes. „Ne. Ne. Schon gut. Es ist nur…“, antwortete Wilson und brach auch gleich wieder ab. „Was?“ „Wieso isst du Salat? Bist du auf Diät? Hast es doch gar nicht nötig.“ „Ähm. Also. Nein ich bin nicht auf Diät. Aber ich habe nicht so nen großen Hunger heute. Bin immer noch satt von gestern Abend. War schon relativ mächtig.“, konterte ich ihm entgegen. Wilson schmunzelte daraufhin. Mein Salat war leer.

Ich stand auf und ging eben schnell auf die Toilette. Aus irgendeinem Grunde flogen mir die ganze Zeit Gesprächsfetzen im Kopf rum. Vom Gespräch vorhin mit Wilson. Meine Blase habe ich geleert und es war wirklich ein schönes Gefühl. Das Gefühl von Freiheit und Frische. Aber dennoch fühlte ich mich nicht wirklich wohl. Immer noch dieses Gespräch. Worauf wollte Wilson hinaus? Habe ich in letzter Zeit abgenommen, oder was wollte er damit sagen? Oder ernähre ich mich ungewöhnlich Gesund? Ich stand nun vorm Spiegel und wusch mir die Hände. Mein Kopf wollte nicht aufhören dieses Gespräch zu beenden. Also musste ich es selber machen. Was anderes blieb mir nicht übrig. Musste wohl gegen mein Gehirn arbeiten.

Ich hatte schon eine Pille in der Hand, als plötzlich die Tür aufging und Cuddy die Tür hinein schlenderte. „Ah hier bist du.“ Ich drehte meinen Kopf und nickte. Immer noch hatte ich diese Pille in der Hand und spielte mit der zwischen meinen Fingern. „Lisa?“ Ich wartete auf eine Antwort von ihr. „Ja?“ „Hab ich in letzter Zeit irgendwie abgenommen oder so? Oder sonst eine wesentliche Veränderung?“ Ich musste eine Weile auf die Antwort warten. „Äh. Nein?“ Sehen konnte ich sie nicht, aber sie war überrascht von meiner Frage. Sie betätigte die Klospülung und kam auch schon aus der Kabine. „Wieso fragst du das?“ Sie sah mich irritiert an. „Weil… Wilson meint ich wäre auf Diät. Nur weil ich heute nen Salat gegessen habe.“

Cuddy hatte buchstäblich Fragezeichen im Gesicht stehen. Ich vergaß völlig meine Pille, die immer noch in der Hand hielt. Weil ich merkte gar keine Veränderung. Das fand ich komisch, bis ich merkte, dass ich sie immer noch in der Hand hielt. Schnell schmiss ich sie mir in den Hals. „Ah. Egal vergessen wir es.“, meinte ich dann, als die Pille schon weg war. „Nun ok.“ Cuddy hatte auch eine Pille in der Hand und schluckte sie schon. Ich ging dann wieder raus. Cuddy folgte mir. Die Pause war vorüber und wir gingen einschließlich House wieder zum Dreh. Er verlief gut.

Abends. Dieses Mal verbrachte ich ihn alleine. Naja nicht wirklich. Endlich hatte ich Internetanschluss und konnte dann ein Internetmeeting eröffnen. Ich plauderte mit meiner Familie und zeigte denen meine Wohnung per Kamera. Meine Mutter war begeistert. Aber wir vermissten uns schon etwas. Wie üblich alberten meine Geschwister vor der Kamera rum und ich blockte ab. Dann brüllten sie ins Mikro. Bevor meine Boxen noch in die Luft gingen, ging ich wieder hin.

Ich wunderte mich langsam, wo ich jetzt mein Handy hatte. Seit dem gestrigen Abend vermisste ich es. Suchte alles ab. Nichts. Nicht gefunden. Meine Mutter wollte wissen, was los sei. Ich sagte ihr, dass ich mein Handy nicht finden würde. Sie sagte mir, dass ich es vielleicht bei der Arbeit liegen gelassen hätte. Sicherlich nicht. Sonst hätte ich es heute in meiner Garderobe liegen gesehen.

Also war es wie vom Erdboden verschluckt. „Was habe ich gestern Abend gemacht?“, musste ich scharf nachdenken. Ich saß vor dem Notebook senkte meinen Kopf hoch und runter. Nein. Ich wusste nicht mehr, was ich gestern Abend gemacht habe. Meine Mutter wollte meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Aber sie schaffte es auch nicht. Mein Vater war auf Arbeit und Meine Geschwister hatten an diesem Tag keine Schule. Feiertag. Nun. Sie mussten Schluss machen. Sie hatten noch etwas zu erledigen. Ich auch.

Wollte Nadine anrufen. Aber sie war nicht zu erreichen. Ich machte mir nichts raus und durchsuchte nochmal gründlich meine Wohnung. Nein ich konnte dieses Ding einfach nicht finden. Ich setzte mich seufzend aufs Bett und lehnte meinen Kopf etwas an die Wand. Meine Hand fuhr automatisch in meine Hosentasche und holte die Dose hervor. Orange war sie immer noch. Fast habe ich nicht gemerkt, dass ich mir eine schluckte. Noch eine Weile spielte ich mit der Dose rum und überlegte noch mal scharf nach. Ich raschelte mit der Dose und bemerkte, dass nicht mehr viel drin war.

Nun wurde mir einiges klar. Cuddy und ich waren doch gestern bei Wilson. Erschrocken fuhr ich hoch und wollte zur Tür gehen. Bis es klingelte. Ich machte auf. Zu meiner Überraschung war es House, der im Flur stand. Er hielt mir mein Handy vor die Nase. Völlig erleichtert nahm ich es auf und sah ihn an. „Danke.“ House jedoch brach kein Wort rüber, sondern nickte einfach nur. Dann drehte er sich um und ging wieder hinunter. Ich stand immer noch in der Tür und starrte abwechselnd zwischen House und meinem Handy hin und her. Erleichtert drehte ich mich um und schloss langsam die Tür. Halb elf! Ich war förmlich über diese Uhrzeit erschrocken. Nicht, dass es schon zu spät war, nein. Es war eher, dass die Zeit viel zu schnell verging. Schlendernd ging ich ins Bad und hinterher ins Bett.

Es verging rund ein Monat. Sonderlich viel war nichts passiert. Kleinere Streitereien waren schon mal vorgekommen. Aber nichts Bewegendes. Ich hatte meinen Führerschein und mir eine alternative zu Autos überlegte, da ich es nicht wirklich vorteilhaft fand ein Auto zu holen, wenn ich nie vorhabe eine Familie zu gründen. Schon gar nicht in dem einem Jahr. Die beste Alternative war ein Motorrad. Was anderes kam mir nicht wirklich in den Sinn. Kein Dreirad. Kein Moped oder ähnliches. Fahrrad erst recht nicht. So nahm ich das Motorrad.

September war schon fast vorüber. Wir näherten uns dem Oktober zu. Wir verabredeten uns öfters mal auf nen Drink. House kam zwei Mal mit. Nun und er war immer wieder verdammt Blau. So mussten Wilson und ich ihn nach Hause schleppen, praktisch. Ein Krüppel war er ja sowieso schon, aber ein betrunkener Krüppel war durchaus amüsanter, aber zugleich auch schon anstrengender. Mir ging es nach einiger Weile ziemlich auf den Sack, dass ich ständig mit Cuddy nach McDonalds rennen musste, um die Pillen zu holen. Ich kam auf die Idee einen Vorrat anzuschaffen. Cuddy fand die Idee gut und schaffte sich einen Vorrat an. In der Garderobe war immer etwas und zu Hause ebenfalls. So konnte nichts schiefgehen.

Oktober. Die erste Woche. Montag. Das Wochenende war vorüber. Wie immer kam ich nur sehr schwer aus dem Bett. Schlenderte ins Bad rüber und machte mich soweit Fertig. Nach einer halben Stunde ging ich aus dem Haus. Nahm meinen Helm, streifte meine Jacke über und stieg aufs Motorrad. Ließ die Maschine starten und gab langsam Gas. Ich fühlte wie der Fahrtwind an mir vorbeirauschte. Er war ziemlich kühl. Der Stau an den Ampeln hinderte mich nicht immer, mal über rot zu fahren und sich zwischen den Autos durchzuschlängeln, oder auch mal ein bisschen mehr aufs Gaspedal zu drücken. Aber ich machte es nur, wenn kein Cop in der Nähe stand oder so. Ein Knöllchen oder ähnliches hatte ich bis jetzt noch nicht.

Nun, ich war früher am Set als House. Ich sah ihn nur grinsend an, als er an mir vorbei humpelte ins Studio hinein. Er verdrehte die Augen. Für ihn war es ja immer wie ein Wettkampf. Soweit so gut. Es verlief alles nach Plan. So war bald schon Mittagspause. Ich ließ mich auf den Stuhl neben Cuddy plumpsen. Sie erschrak etwas. „Na da ist aber einer schreckhaft heute.“, grinste ich sie an. Einen strafenden Blick ließ sie nicht aus. Er wanderte seitlich an mir vorbei. „Nein es ist nur… Ich bin etwas müde.“ Ein Gähnen und sie rieb sich die Stirn. Ich runzelte etwas die Stirn. Dann drückte ich ihr eine Pille in die Hand. „Damit nicht mehr.“ Sie sah mich etwas entgeistert an, aber schluckte sie dann.

„Wird schon gehen.“, hoffte sie leise. Ich nickte leicht den Kopf. „Kann ich?“, fragte Wilson, der auf einmal vor uns stand. Cuddy machte eine einladende Geste und er setzte sich. „Welches Thema?“, fragte ich in die Runde. Beide sahen mich komisch an. Ich schaute vom meinem Teller weg und sah sie ebenfalls komisch an. Cuddy wollte grade anfangen etwas zu sagen, doch Wilson kam ihr dazwischen: „Also…“ Ein Wort und er verstummte wieder. Mehr kam auch nicht raus. So hatten wir nichts mehr zu sagen für die nächsten Minuten.

Doch dann begann Wilson wieder an zu reden: „Wieso zieht ihr euch das Zeug rein?“ Sein durchdringlicher Blick machte mich nervös. „Was sollte die Frage jetzt James? Das kann man sich im Kopf beantworten.“, maulte Cuddy ihn an. „Ok. Ok. Aber Greg sagte, dass sei Vicodin. So recht glauben will ich ihm nicht. Jeder Lügt!“ Ich sah ihn etwas giftig an. „Nein. Er ist ein Idiot. Das ist Traubenzucker.“, meinte ich zu ihm und hielt ihm die Dose vor die Nase. Er riss sie mir aus der Hand und zog den Deckel ab. Seine Nase steckte er rein. „Aber riechen tut es nach Paracetamol.“, bemerkte er. „Und Traubenzucker“, erwiderte Cuddy. „Ok. Ich werd´s ihm ausrichten.“ Cuddy nickte. Ich ebenfalls. Den Rest der Pause verbrachte ich jedoch in der Garderobe. Cuddy und Wilson taten das gleiche. Und um halb acht war ich wieder daheim.
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Re: Addiction to Vicodin
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Kapitel 10

Krankhaft Freundschaftlich

Und es verging wieder ein neuer Monat. Es war November und ziemlich kalt geworden. Es waren noch genug Episoden zum Drehen. Man kann sagen, dass es lange dauerte. Es verging gar nicht so schnell wie ich dachte. Mein Zeitgefühl veränderte sich etwas. Sonntagsabend lag ich in meinem Bett und starrte meinen Fernseher an. Schnell ergriff ich die Fernbedienung und schaltete ein. Und wieder versuchte ich mich durch die Kanäle zu zappen. Auch dieses Mal fand ich nichts. Und das ging jetzt schon eine Weile so. Mehrmals in der Stunde schaltete ich das Ding ein und aus. Ich wusste einfach nicht was ich machen sollte. „Sieben Uhr abends. Wieso läuft da nicht mal was Anständiges?“, fluchte ich leise rum, als ich aufstand um mir etwas zu trinken zu holen.

Mir war etwas komisch. Etwas schwindelig. Dachte mir nichts dabei. Nachdem ich was getrunken hatte ging ich wieder ins Bett zurück und kuschelte mich ein. Ich konnte mich vielleicht auf den Kopf stellen und lachen, aber das würde jetzt auch nicht gegen die Langeweile helfen. Ich schaltete noch mal den Fernseher ein und zappte durch die Kanäle. Erneut. Und wieder nichts. Dann wieder ausgeschaltet. Ich fühlte mich immer komischer, so als würde ich krank werden. Was ich aber nicht hoffte. Es drückte etwas. Meine Blase. Ich musste auf die Toilette. Wenig später war ich fertig und ging ziemlich deprimiert ins Bett zurück. Ich wurde krank. Eine Erkältung. Ich war müde und schlapp also legte ich mich wieder ins Bett und fing an einzuschlafen.

Der nächste Morgen. Langsam öffnete ich meine Augen und mir war sofort klar, dass ich nicht Arbeiten ging. Nicht in diesem Zustand. Mir tat so ziemlich alles weh und war glühend heiß. Ich schlenderte ziemlich k.o. ins Bad und kramte aus dem Spiegelschrank das Thermometer raus. Steckte es mir unter die Zunge und wartete kurz. 39° Viel zu hoch. Ich legte mich kurzerhand wieder ins Bett und nahm mein Handy.

Shore sagte ich sollte mich ausruhen. Ich wälzte mich ziemlich lange im Bett rum und konnte einfach nicht mehr schlafen. Deprimiert stand ich langsam auf, schlug mir die Decke um und ging ins Wohnzimmer. Wo ich dort meinen Fernseher mit Satellitenanschluss einschaltete. Ich legte mich auf die Couch und sah fern. Aber noch einer Weile bekam ich immer schlechter Luft und richtete mich wieder auf. Entschlossen ging ich in die Küche und kramte mir einen Tee aus dem Schrank. Pfefferminz. Ich ging nochmals ins Schlafzimmer und holte mir die Pillen, während das Wasser kochte. Mit großer Hoffnung, dass Traubenzucker mir half schluckte ich eine. Meine Tasse stand nun vor mir auf dem Tisch. Und ich saß immer noch auf der Couch.

Wusste nicht was ich machen sollte. Der Fernseher bat nichts besonders und meine Bücher waren mir auch ausgegangen. An den Computer wollte ich nicht. Zwischendurch zitterte ich manchmal. Dann schwitzte ich und dann wurde ich wieder glühend heiß. Ich spürte wie die Wärme in meinem Körper aufstieg. Das hielt noch lange an. Zwei Tage um genau zu sein. Die Temperatur schwankte hin und her. Aber weg war es nie. Ich fing an zu husten und meine Nase lief wie verrückt. Mein ganzer Mülleimer war schon voll mit Taschentüchern und mir ging der Vorrat aus. Aber eins half mir. Der Traubenzucker. Er lenkte mich von meinen Schmerzen ab und ich konnte wenigstens schlafen.

Mittwoch. Morgens. Ich lag wach im Bett und beschloss wohl für den Rest der Woche zu Hause zu bleiben. Musste wohl vor ein paar Tagen einen ziemlichen Virus eingefangen haben. Erneut rief ich Shore an um ihm abzusagen. Dieser Tag verlief ähnlich wie die letzten Tage. Das Niesen hörte nicht auf und das husten war fies. Das Duschen morgens half nicht immer, weil ich schon kurz danach wieder nassgeschwitzt war.

Ich hockte auf meinem Bett und starrte meine Wanduhr an. In der Hoffnung sie könnte mich schneller wieder Fit machen. Frustriet lies ich mich dann ins Bett fallen und versuchte etwas zu schlafen. Ich schloss die Augen und zwei Sekunden später riss ich sie wieder auf. Es läutete an der Tür. Wer mochte das jetzt zu diesem Zeitpunkt sein? Trotzig stieg ich aus dem Bett und ging langsam zur Tür. Diese Person musste es wohl eilig haben. „Ja man ich komm ja schon.“, brüllte ich genervt durch das Wohnzimmer. An der Tür angekommen, öffnete ich sie einen Spalt und sah wie jemand vor mir stand.

Wilson. „Wilson? Was machst du hier? Musst du nicht am Set sein?“ Langsam öffnete ich sie mehr und ließ ihn hinein. „Doch sicher. Aber wir haben doch jetzt Mittagspause und ich wollte mal nach dir sehn.“ Er hatte ein leicht besorgtes Gesicht. „Wilson, ich hab mir nur eine Grippe eingefangen mehr ist das nicht. Da brauchst du dich nicht um mich zu sorgen. Mir geht es soweit ganz gut.“, trotze ich rum. „Ich will dir helfen und du lehnst ab? Mein Gott was für ne Logik.“, meckerte er mich an. Er stand ich der Küche und sah in den Kühlschrank. „Die ‚Ich-brauche-keine-Hilfe‘-Logik.“, antwortete ich ihm frech. „Du hast nix mehr im Schrank.“, bemerkte er. „Ja das weiß ich. Ich wollte gleich noch etwas holen gehen.“ „In deinem Zustand gehst du nirgendwo hin. Du bleibst hier und ich geh für dich schnell einkaufen.“, befahl er.

Ich konnte jetzt nichts gegen sein dummes Helfersyndrom machen. So ließ ich es einfach bleiben. Und er ging einkaufen, während ich im Wohnzimmer auf der Couch meine Zimmerdecke anstarrte. Berauschend spannend war es nicht, aber ich hatte Langweile. Kurz später klingelte es wieder und ich öffnete. Wilson war zurück mit einer vollen Tüte. Innerhalb von zehn Minuten. Erstaunlich. „Hier. Damit bist du für die nächsten Tage versorgt. Sind noch Taschentücher bei.“ Er drückte mir die Tüte in die Hand. „Danke.“, schmunzelnd sah ich ihn an. „Kein Problem. Ich gehe dann Jetzt wieder. Gute Besserung und mach keinen Scheiß.“, verabschiedete er sich bei mir. „Jap. Bestell den anderen Schöne Grüße. Und äh. Sag Cuddy, dass mit heute Abend kann sie vergessen.“, sagte ich noch bevor er schon verschwunden war. Er nickte und gab eine Handbewegung von sich, die zeigen sollte, dass er es machte.

Beruhig schloss ich die Tür und ging mit der vollen Tüte in die Küche, wo ich alles einräumte. Danach ging ich wieder ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Meine Schmerzen verschlimmerten sich und ich warf mir eine Pille ein. Kurz später schlief ich ein. Der Fernseher lief weiter. Etwa drei Stunden später wurde ich wieder wach und war klatschnass. Ich wusch mich schnell und zog mich um. Hinterher beschloss ich ein bisschen Zeit am Computer zu verbringen. Nach einiger Zeit ging ich dann wieder ins Bett.

Am Abend so gegen sieben Uhr starrte ich aus lauter Langeweile wieder meine Wohnzimmerdecke an. Ich wusste nicht wie viel. Aber nicht wenig. Meine Pillen waren schneller weg als ich denken konnte. Aber es half mir immer. So sah ich auch keinen Grund sie nicht zu nehmen. Ein geschlagenen halbe Stunde oder länger, ich glaubte sogar es war länger, sah ich sie noch an. Dann wendete ich meinem Blick runter auf den Tisch wo meine Taschentücher lagen. Nahm mir eins und legte mich etwas hin. Ich starrte fortwährend mein Handy an, bis ich es nahm und auf die Uhr schaute.

Wir hatten schon acht. Das Ding ließ ich auf den Tisch gleiten und drehte mich zur Rückenlehne. Warum war ich eigentlich auf der Couch? Ich konnte doch auch ins Bett gehen. Aber ich hatte keine Lust aufzustehen. Ich blieb einfach da und versuchte etwas zu schlafen. Nein, ich blieb wach. Eine viertel Stunde versuchte ich die Augen zu schließen, aber gelang mir einfach nicht. So richtete ich mich wieder auf und starrte meine Tasse an. Sie war leer. Sie war mal ein Weihnachtgeschenk von meiner Freundin. „Best Friends“ stand drauf. Ich habe meine Mutter gebeten mir meine wichtigsten Sachen zu schicken nach und nach.

Plötzlich ging die Klingel und wurde aus den Gedanken gerissen. Ich verdrehte meine Augen. Hatte keine Lust auf Besuch. Ich öffnete die Tür einen Spalt weit und House stand da. „Ja?“, fragte ich ihn trotzig entnervt. „Wie gehst?“ Ich verdrehte nur meine Augen und schüttelte den Kopf. „Siehst du doch!“ Ließ ihn aber in die Wohnung. „Hat Wilson dich zu mir geschickt?“ Mir kam es komisch vor, dass er überhaupt zu mir kam. Aber ich hatte die Erklärung, dass Wilson ihm dazu verdonnert hat, nach mir zu sehen. Ich ließ mich wieder auf die Couch fallen und schlug mir die Decke um.

„Eigeninitiative.“, meinte er. Ich drehte meinen Kopf um und sah ihn stirnrunzelnd an. „Guck nicht so! Ich hab mir Sorgen gemacht!“, maulte er. „Du machst dir Sorgen? Um mich?“ Ich zeigte auf mich selbst und sah ihn ziemlich ungläubig an. „Darf man sich nicht mal Sorgen machen?“ „Doch sicher. Aber…“, stockte ich. Er sah mich erwartungsvoll an und wurde unruhig. „… Ich kenn das nicht von dir.“ „Da kennst du mich aber schlecht.“, meinte er. „Hm glaub ich nicht. Du bist immer noch der Miesgrimmige Arsch. Du entdeckst immer nur neue Perspektiven, seid dem du deine Sucht unter Kontrolle hast. Kennst mittlerweile auch das Gefühl der Sorge. Find ich cool.“, lobte ich ihn etwas.

Er schmunzelte und nahm neben mir auf der Couch Platz. Meine Taschentücher häuften sich auf dem Tisch. „Hast doch wohl mal Zeit deine Petrischale da wegzuräumen, oder?“ Er deutete auf den Haufen. Ich stand auf und schmiss die Tücher in den Müll. „Besser? Sonst noch was zu bemängeln?“, raunte ich ihn an. Er schüttelte den Kopf. Dann setzte ich mich wieder. Zwei Minuten schwiegen wir. „Wie hoch ist deine aktuelle Temperatur?“, fragte er aus heiterem Himmel. Etwas irritiert sah ich ihn an. „Ähm. Weiß ich jetzt gar nicht. Wieso? Bist du nur deswegen zu mir gekommen?“ Er gab keine Antwort von sich, sondern holte ein Thermometer aus seiner Jacke und steckte ihn mir in den Mund.

Ich versuchte zu reden: „Was soll das jetzt?“ „Nicht reden! Sonst ist alles umsonst!“ Er sah mich giftig an. Ich seufzte leicht. „Zu hoch. 38,5. Die nächsten Tage bleibst du hier!“, befahl er im strengen Ton. „Ist mir klar. Wollte ich auch machen.“, erwiderte ich. Ich stand auf. Und ging in Richtung Bad. „Wo gehst du hin?“ „Auf die Toilette.“ Er folgte mir. Ich schloss ab. „Ich hab ne Grippe. Was da daran so spektakulär?“, brüllte ich genervt. „Nichts.“ „Also… Was willst du hier? Mir auf die Nerven gehen, weil du Wilson nicht mehr auf die Nerven gehen kannst?“

Ich riss die Tür wieder auf und sah ihn giftig an. Auf den Weg wieder ins Wohnzimmer schmiss ich mir eine Pille ein. „Was ist das?“ Er klang sehr streng. Das kannte ich nicht vom ihm. Ich warf ihm die Dose zu. Er fing sie geschickt auf. „Also Vicodin?“, sah er mich böse an. „Kannst du nicht lesen?“, raunte ich ihn an. Ich war müde und wollte schlafen. Meine Laune war nicht wirklich gut. „Traubenzucker steht da noch drauf.“ „Also…?“ „Mein Gott! Nur weil es dir nicht gut geht und lieber deine Ruhe haben willst, brauchst du nicht deine Laune an mir auszulassen!“ Er wurde stinkig.

Und ich war etwas eingeschüchtert, weil er sich vor mir etwas aufbaute. Ich sackte auf die Couch und er ebenfalls. „Tut mir leid.“, entschuldigte ich mich kleinlaut. Er rieb sich die Stirn: „Hast du sonst noch andere Beschwerden? Kopfschmerzen? Tut dir alles weh?“ er starrte meinen Fernseher an. Ich nickte. „Ok. Leg dich mal hin.“ „Was soll das jetzt? Mir geht es gut. Habe nur eine dämliche Grippe. Etwas Paracetamol, Steroide und nen Hustenlöser, dann geht’s schon.“, wehrte ich mich.

„Eine harmlose Grippe? Dafür sieht mir deine vollgerotzte Petrischale aber zu verdächtigt aus.“ „Denkst du es ist was anders?“, fragte ich ihn unsicher. Er nickte. „Was denkst du?“ „Bronchitis.“ Ich sah ihn an. Leicht erschrocken. „Nicht schlimm. Ist behandelbar… Also die Rate bei einer akuten Bronchitis Ex zu gehen liegt bei nicht mal 50%.“ Er wollte mich auf die Schüppe nehmen. „Greg. Verscheiß mich nicht. Sie ist sogar heilbar.“, erwiderte ich. „Also legst du dich jetzt hin oder nicht?“

Ich verdrehte die Augen tat es dann aber. „Dreh dich.“, befahl er mir noch, als ich auf dem Rücken lag. „Kann ich mich nicht hinsetzten? Ich bekomme im Moment schlecht Luft.“, beschwerte ich mich. „Nein.“ Ich ließ es bleiben mich noch zu währen. Er hob mein Hemd hoch und hörte mich ab. „Huste mal.“ Ich tat dies. Seine Hände fühlten sich warm und weich am. Angenehm. Dann legte er Das Stethoskop wieder weg. Wollte mich wieder umdrehen, doch House hielt mich zurück. „Was den jetzt?“ „Bleib liegen!“ Seufzend blieb ich so liegen. Ich spürte dass er etwas auf meinen Rücken rieb und wollte meinen Kopf drehen.

„Was tust du da?“ „Ich hab gesagt bleib liegen!“ Sein giftiger Blick ließ mich einschüchtern und war braves Mädchen. „Au…“, schrie ich auf und biss mir hinterher auf die Lippen. Er stach mir was in den Rücken. Eine Spritze. Ich hasste die Dinger wie Pest und er wusste es. „Kannst dich wieder umdrehen.“ „Was war das?“, wollte ich jetzt dringend wissen. „Ich hab dich betäubt, damit deine Organe für den Organhandel benutzen kann.“, meinte er sarkastisch. „Klar. Sicher.“ Ich sah ihn giftig an und zeigte ihm einen Vogel. „Dürfte ich mal fragen was du mir gegeben hast?“ „Gleich kannst du besser aufatmen.“, meinte er. „Wie?“ „Das war etwas Kortison. Das reicht für die nächsten vier Tage. Das inhalieren ist sonst zu lästig bei der Asthma Bronchitis.“, und er fuchtelte mit der leeren Spritze in der Gegend rum und steckte sie ich wieder in die Jacke.

„Kannst du mich nicht vorwarnen? Oder kannst du es in den Arm machen. Da tuts nicht so weh! Und warum hätte ich das nicht im sitzen machen können? Ich hab kaum Luft gekriegt!“, meckerte ich ihn an. „Hätte ich. Im liegen war besser, weil ich wissen wollte wie du im liegen atmest. Damit ich genauer dosieren kann.“ „Und warum tust du es nicht? Mich vorwarnen oder woanders hin? Machst Spaß mich zu quälen?“ Er gab keine Reaktion von sich, sondern erhob sich und stellte eine Dose mit Tabletten auf den Tisch hin. Ich nahm sie mir und sah drauf. „Antibiotikum. Ok.“ Ich nickte dann und er ging zur Tür.

„Also ich komme morgen noch mal schauen, wenn es dir lieb ist. Schlaf gut.“ Er öffnete die Tür und humpelte davon. “Jaja.“, brüllte ich zurück. Kurz danach fiel die Tür zu. Immer noch sah ich die Dose an. Ich sollte es zwei Wochen lang ein nehmen. Zweimal täglich. Etwas sauer war ich schon, weil er ganz genau wusste, dass ich diese Spritzen hasste. Aber er tat es wahrscheinlich Bewusst. Sonst hätte ich mich gewehrt und ich würde mich in diesem Moment auch nicht besser fühlen. Eigentlich clever.

Ich ging ins Schlafzimmer, nahm mir wieder eine Pille wegen den Schmerzen und ging dann ins Bett. Aber ich konnte nicht recht einschlafen. Warum half er mir? Es war sein drang mir zu helfen. Er war doch sonst nicht so. Was hatte das zu bedeuten? Er wollte, dass es mir besser ging. Was fand er an mir so toll? Mochte er mich? All diese Fragen schwammen in meinem Kopf rum. Wälzte mich hin und her aber ich konnte nicht einschlafen. Es war nervig. So schluckte ich mir noch mal eine Pille und schloss nochmal die Augen. Dann ging es. Ich schlief ein.

Doch kurz später wurde ich wieder wach. Mir war kotzübel. Schnell rannte ich auch die Toilette und erbrach mein ganzes Abendbrot. Angenehm war es nicht. Als alles draußen war, hatte ich ziemliche Magenkrämpfe. Mir war etwas schwindelig und ich schwitzte wie sau. Ich zog mich an meinem Waschbecken hoch und wusch mir mein Gesicht ab. Der ganze Schweiß lief über mein Gesicht. Ich musste mit House sprechen. Wahrscheinlich war es eine allergische Reaktion auf das Kortison. Nachdem ich mir die Zähne geputzt hatte ging ich schnell runter. Auf der Uhr hatten wir grade mal neun Uhr abends, also musste es noch wach sein.

Ich klopfte. Kurz später ging sie auf. „Oh. Hi, Wilson.“, begrüßte ich ihn. „House sitzt auf der Couch.“ Er ließ mich rein. „House. Irgendwas stimmt nicht mit dem Kortison.“ „Wieso, haste dich übergeben?“ Saß er da mit offenen Armen. „Woher wusstest du das?“ Ich bekam so langsam angst. „Hab nur geraten.“, meinte er. Wilson war nicht mehr da. Wo er war, wusste ich jetzt nicht. Aber nicht in der Küche. „Das glaub ich dir nicht. Du lügst!“, behauptete ich sauer und stand vor ihm mit verschränkten Armen.

„Nein du lügst hier!“, konterte er zurück. „Was soll das bedeuten? Ich habe gekotzt.“ „Das ist richtig. Das ist der Beweis dafür, dass du abhängig bist von Vicodin!“ „Nein bin ich nicht! Das ist Traubenzucker! Hast du etwa noch etwas anderes untergemischt?“ Ich konnte es nicht fassen. Er nickte. „Du Arsch. Hast mich auf Entzug gesetzt!“, ich war stinke wütend. Das Blut stieg mir langsam in den Kopf. „Ja das hab ich. Aber nur weil ich dir helfen wollt. Verdammt!“, brüllte er etwas rum. „Ich bin nicht Abhängig! Und selbst wenn. Welches Problem ist das?“, kam es aus mir raus. Er sah mich abwertend erschrocken an. „Geh nach oben und pack deine Sachen.“, sprach er. „Warum?“ „Wir fahren jetzt nach Mayfield. Das hat keinen Sinn. Ich kann dir sowieso nicht helfen!“ Er rieb sich die Stirn. „Du spinnst doch! Ich bleib hier stehen! Ich rühre mich jetzt nicht vom Fleck!“ Das tat ich auch wirklich nicht.

Doch plötzlich spürte ich was am Hals. „Au..“ Schlagartig drehte ich mich um. „Tut mir leid, Tamara.“, sprach Wilson, als er hinter mir mit einer Spritze in der Hand stand. Mir wurde komisch. Ganz müde auf einmal. Ich konnte mich dagegen nicht wehren. „Ihr Idioten!“, sprach ich ganz erschöpft bevor ich zusammenknackte. Ich spürte wie Wilson mich noch auffing, aber dann war ich weg.

Ich wurde wieder wach. Erst wusste ich nicht recht wo ich war. „Was.. Wo bin ich hier?“, murmelte ich ziemlich benommen. „Im Auto.“, sprach jemand. Kurz später wurde mir wieder einiges klar. „House, Wilson! Ihr Idioten. Ich bin nicht abhängig und will wieder nach Hause!“, schrie ich. „Aua…“, murmelte eine andere Person. Ich erschrak etwas und drehte meinen Kopf nach links. Cuddy. „Lisa. Wach auf!“, ich rüttelte sie. „Tamara? Was machst du hier? Wo bin ich?“ „Lisa, diese Idioten wollen uns nach Mayfield bringen.“ „Was? Aber klar doch. Ihr ward bei mir! Ihr seid Arschlöcher! Wir sind nicht abhängig. Ich will jetzt nach Hause!“, brüllte sie jetzt rum.

Wir beide bekamen Panik und rüttelten die Tür. „Es ist hoffnungslos. Die Türen haben eine eingebaute Kindersicherung von innen und von außen.“ Wilson sah uns mit hämischen grinsen an. Ich sah ihn verdammt wütend an. Cuddy ebenfalls. „Komm das hat jetzt keine Hoffnung mehr.“, meinte ich zu Cuddy total verängstigt. Ich schnallte mich ab und rutschte zu ihr in die Mitte. Sie hatte ebenfalls tierische angst. Es war stockdunkel draußen. Cuddy rieb sich die Augen, und ich auch. Wir wollten wieder nach Hause, aber House und Wilson machten keine Anstalten, uns wieder zurückzufahren.

Sauer stieß ich an Wilsons Sitzt mit meinen Füßen. Cuddy tat es bei House. Wilson brüllte: „Lasst das! Oder ich hab hier noch was!“, drohte Wilson uns und hielt Morphin in die Luft. „Du bist ein Spinner, Wilson! Seit wann bist du so sehr auf der Seite von House? Du bist doch sonst nicht so.“, sagte Cuddy sauer. Aber Wilson gab keine Antwort von sich. Keiner von uns wollte in diesem Moment alleine sein. Wir umarmten uns etwas und kuschelten uns etwas an.

Ich war in diesem Augenblick sauer, wütend, verängstig und total unsicher. Es gab wohl keinen Ausweg. Cuddy sah es genauso. Sie war sichtlich eingeschüchtert und wimmerte leise vor sich hin. Wir fingen an uns etwas zu zuflüstern: „Lisa. Wenn wir da sind, müssen wir zusehen, dass wir da weg kommen. Sofort!“ Sie nickte. „Es wird wieder alles gut.“, sprach ich ihr Mut zu. Ich spürte dass ich in diesem Moment die stärkere Person war. Cuddy zitterte am ganzen Körper.

Wilson sah in den Rückspiegel und drehte sich zu uns: „Ich sollt nicht flüstern. Sondern schlafen, kapiert?“ „Tun wir nicht!“, behauptete ich. „Ihr lügt! Und jetzt schlafen!“, befahl Wilson sehr streng. Seine Stimme machte mir ziemlich angst. House sagte nichts. Er fuhr einfach nur. Cuddy fing an sich zu wiedersetzten: „Nein tun wir nicht und ich will sofort nach Hause! Ich kann euch wegen Entführung anzeigen!“, drohte sie Wilson. „Tust du nicht! Und jetzt ist ruhe dahinten! Sonst hat Wilson noch was.“, patzte House. Cuddy jedoch hörte nicht auf. Sie rebellierte. War außer sich vor Wut. Schrie rum und donnerte mit den Füßen und Händen gegen die Sitze und Türen. „Lisa bleib ruhig, bitte!“, versuchte ich sie zu beruhigen.

„Diese Idioten haben uns entführt!“, meckerte sie mich an. „Bitte, Lisa!“, sah ich sie flennend an. „Bitte.“, flennte ich leise. Es kullerte eine Träne über meine Wange, vor lauter Angst. Mir kamen Gedanken hoch und ich fühlte mich immer beschissener. Nicht nur wegen meiner Erkrankung, auch allgemein. Anscheinend hatte ich Entzugserscheinungen. Cuddy sah nicht wirklich besser aus. Sie war blass im Gesicht, schwitzte und hatte ganz dunkle Ränder unter den Augen. „Lisa?“ Sie blickte zu mir. „Hast du Entzugserscheinungen?“ Sie sah mich irritiert an. „Wieso sollte ich?“, behauptete sie. „Ich sehe so fertig aus, weil ich krank bin. Du nicht! Also hast du irgendwas genommen.“ „Hab ich nicht! Ich bin nur müde und will nach Hause!“ „Ja ok.“

Plötzlich bremste House. Dann drehte er sich um und brüllte uns an: „Könnt ihr nicht schlafen?! Haltet eure klappen!“ Wir bekamen angst und pressten uns in die Sitze. „Wilson gib mir das Zeug!“, befahl er Wilson und hielt seine Hand hin. Er gab es ihm. „So. Ich hab euch gewarnt!“ „Nein!“, schrie Cuddy. Aber zu spät. Er stach ihr ins Bein und kurz später war sie weg. Sie murmelte noch etwas aber ich verstand es nicht. Ich konnte meine Angst nicht beschreiben. Ich wehrte mich mit Händen und Füßen: „Nein! Lass deine Finger von mir! Lass mich in Ruhe!“, brüllte ich verängstigt, doch irgendwann erwischte er mich auch am Bein. „Scheiße. Das werdet ihr mir noch büßen!“, ich sah sie Beide mit hämischen grinsen an. Wilson und House sahen mich fies an. So nach dem Motto, als hätten sie schlimmeres mit uns vorgehabt. Das Morphin wirkte sofort und ich war weg.

Ich wurde wach. Panisch. Ich keuchte und fuhr erschrocken in meinem Bett hoch. „Ein Alptraum. Ganz ruhig.“ Alles war nur ein Traum. Mir war nicht schlecht oder so. Alles war normal. Es war nur Kortison nichts anders. Langsam stieg ich aus meinem Bett und ging ins Bad. Ich war schweißgebadet. So musste ich mich wieder umziehen. Draußen war es noch dunkel. Aber ich wusste nicht wie spät es war. Aufatmen konnte ich ganz gut. Aber ich musste erstmal diesen Alptraum vergessen. Als ich wieder im Bett war, lachte ich wieder. Über diesen Traum. Irgendwie kam mir das lustig vor. Kurz später schlief ich wieder ein und schlief bis zum nächsten Morgen durch.

Mein Handy weckte mich. Um neun Uhr morgens. Langsam wurde ich wach und ging dann wieder ins Bad. Den Tag über war mir Langweilig. So rief ich Cuddy in der Mittagspause an und fragte, ob sie nicht vorbeikommen wollte am Abend. Sie sagte zu. Mir ging es deutlich besser. Das verdankte ich House. Ich war ihm wirklich dankbar dafür. Auch wenn es nicht grade die sanfteste Lösung war. Für seine raue Art war er schließlich bekannt.

Kurz nach dem Telefonat klingelte es an der Tür. Ich dachte mir, dass es House sein könnte, weil er ja nochmal vorbei kommen wollte. Tatsächlich. Er war es. Er hielt mal seine Versprechungen ein. Ein kleines Wunder. Ich bedeutete ihm also schon etwas. Sonst hätte er sich nicht um mich so sorgevoll gekümmert. Ich ließ ihn Zutritt im meine Wohnung. „Wieso kümmerst du dich so um mich?“ Er sah mich irritiert an. Lies aber kein Wort raus, sondern lenkte völlig vom Thema ab: „Wie fühlst du dich?“ „Ähm gut. Danke wegen gestern. Aber geht es nur darum? Deine rationale Seite zu befriedigen? Ich denke, da ist mehr bei dir los.“, plauderte ich ihn voll.

Er stand da und senkte seinen Kopf zum Boden hinab. „Also ist es wahr.“, zog ich jetzt eine Schlussfolgerung aus seinem Verhalten. „Du magst mich wirklich. Find ich toll. Ich dachte ja immer nur, dass ich eher nur so eine Nebenfigur sei. Da habe ich mich wohl geirrt.“, ich wurde leiser und setzte mich auf die Couch. House rührte sich nicht vom Fleck. Stand immer noch da. „Magst du mich?“, fragte er mich plötzlich. Betonte aber dabei das Wort ‚du‘ sehr stark. Völlig perplex sah ich ihn an.

Dann stand ich auf und trat ihm wieder gegenüber. „Du bist ein Arsch. Das stimmt. Kannst es manchmal nicht lassen Menschen zu beleidigen. Kannst manchmal charmant sein, auf deine Art. Riskierst sehr viel. Gehst sehr viel an deine Grenzen. Hast einen eigenartigen Humor. Ich glaube nicht, dass du immer schlecht gelaunt bist, sondern versteckst deine irrationale Seite, weil du angst hast manchmal deine Gefühle zu zeigen. Das ist ok. Aber manchmal finde ich dich einfach genial. Du hast was Besonderes an dir. Ich denke schon, dass ich dich mag. Aber mehr ist da wirklich nicht! Das will ich jetzt klar gestellt haben.“, identifizierte ich ihn.

Er nickte schmunzelnd. „Super.“, freute ich mich wieder. „Ich finde es toll, wenn jemand mich richtig erkennt.“, meinte er dann. Ich nickte dann. Er wechselte schlagartig das Thema: „Wie konntest du heute Nacht schlafen?“ Er setzte sich zu mir auf die Couch und starrte wie gestern Abend meinen Fernseher wieder an.

Plötzlich konnte ich mein lachen nicht unterdrücken und brach in heiteres Gelächter aus. House saß völlig perplex da und sah mich komisch blickend an. Der ‚Spinnst-du-jetzt?‘-Blick war es. „Schon gut. Habe super geschlafen. Endlich konnte ich durchschlafen. Naja. Fast.“ Ich habe mich wieder beruhigt. „Na das hört sich ja sehr vielversprechend an.“, meinte er ironisch. „Ich will gar nicht wissen was du geträumt hast. Du versaute Nuss.“

„Ey, ich bin nicht versaut! Es war nichts Perverses! Keineswegs!“, und ich zeigte mit dem Finger auf ihm. „Ok. Ok. Also ich wollte ja nur wissen, ob es versaut war oder nicht. Jetzt hab ich Gewissheit.“ „Aha so ist es also. Du bist ja echt ein Zauberkünstler. Trickst uns immer wieder aus.“, meinte ich in Metapher. „Jap. Verehre mich als der große Merlin.“, sagte er. „Oh. Großer Merlin…“, er unterbrach mich. „So meinte ich das nicht.“ „Ich weiß.“, konterte ich. Er verdrehte die Augen.

Ich grinste. „Also kannst du wirklich besser atmen?“, wechselte er das Thema und sah mich jetzt ernst an. „Jap.“, und ich nickte. „Kann ich mal?“, und er zeigte auf meinen Rücken. „Klar.“, sagte ich zu. Ich drehte meinen Rücken etwas zu ihm und zog mein Shirt hoch. Er legte sein Stethoskop auf meinen Rücken und ging meine Lunge entlang. „Husten!“, befahl er sanft. „Hust. Hust.“ „Ok. Kannst wieder runter machen.“ „Ok.“, und ich drehte mich zu ihm um. „Und, wie siehst aus?“, fragte ich ihn leise.

„Gut. Wird sich schnell bessern. Hat gut geholfen das Zeug. Hast du noch starke Schmerzen beim Atmen oder so?“ „Nein. Das Atmen ist gut. Meine anderen Schmerzen sind nicht so schlimm.“ „Hmm.“, er nickte. „Ich find das gut, dass du nicht so ein Spiel draus machst. Ich mein, bei mir lässt du deine ich sag mal ‚Patientenspielchen‘ aus. Sonst beschwerst du dich immer, die anderen Patienten seien Idioten, wenn sie immer rum lügen würden und ihre wehwehschen zeigen. Das ist nichts medizinisch Kniffliges. Oder so. Du brauchst diese Puzzles immer. Nun ich bin dir ja nicht schwer gewesen. Mein Puzzle besteht aus zwei Teilen. Kann jeder blöde zusammensetzen.“, und ich fuchtelte mit meiner Hand überm Kopf rum.

Er senkte seinen Kopf nach unten und schmunzelte. „Nein. Das ist es nicht. Die kommen gleich angekrochen und wollen Hilfe. Dabei ist offensichtlich, dass es nichts Schlimmes ist. Sie gehen mir auf den Keks, diese Idioten. Die kommen schon, wenn sie einen Schnupfen haben. Heer Gott, was ist das für ne Welt? Da nimmt man etwas Spray und es hat sich erledigt. Medizinisch gesehen sind sie nix. Puzzles brauche ich immer. Und dabei riskiere ich gerne was. Denk nicht so. Dein Problem besteht aus mindestens vier Puzzles. Kann man verwechseln, also.“ Er blickte immer noch auf den Boden.

„Cool.“, mehr konnte ich nicht antworten. House war wirklich besorgt um mich. Seine Art wie er mit mir sprach, war anders. Nicht so abwertend oder so. Er hatte sich wirklich verändert in den letzten Monaten. „Also… ich muss wieder.“, er erhob sich von der Couch und ging. „Ja ok. Bye.“ „Bye.“, und die Tür schloss sich. Ich war wirklich happy. House mochte mich und ich mochte ihn. Er klang sehr sorgevoll. Was Besseres konnte mir im Augenblick nicht passieren. Da ich nicht den drang hatte mich aufs Ohr zu legen, spielte ich im Internet etwas.

Am Abend um acht. Cuddy war da. „Hi.“, sie umarmte mich. „Hi.“, und ich umarmte sie. „Ich wollte eigentlich gestern Abend kommen, aber Wilson sagte ich sollte es nicht tun, warum?“ „Na weil ich schlecht drauf war und mir ging es scheiße.“ „Ey, wenn man sich scheiße fühlt, sind Freunde da.“ „Scheiße in Bezug auf die körperliche gesundheitliche Verfassung. Ich wollte dich nicht anstecken. Heute bin ich nicht mehr stark infektiös.“, erklärte ich ihr. „Stimmt auch wieder. Hast ja recht.“ „Ok. Was machen wir?“ „Hab nen Film dabei.“, sprach Cuddy fröhlich.

Ich räumte währenddessen meinen Tisch auf. Sie hing ihre Jacke auf und kam auch schon näher an die Couch. Ich kam aus der Küche wieder und brachte zwei Tassen mit. Kaffe für Cuddy und Tee für mich. „Danke.“, bedankte sie sich. „Ehrlich gesagt hab ich jetzt keine Lust auf nen Film.“, gab ich zu. „Ich eigentlich auch nicht.“, gab Cuddy hinterher noch zu. Ich nahm mir meine Pillendose und schluckte davon eine. Meine Schmerzen waren wieder etwas schlimmer geworden. Sie halfen immer. Sie lenkten mich davon ab.

„Lisa ich muss dir mal war witziges erzählen.“ „Was denn?“, wurde sie neugierig. „Also…“, fing ich an und kuschelte mich in die Decke. „Letzte Nacht…“, und ich plauderte über meinen Traum in der letzten Nacht. Sie hörte gespannt und aufmerksam zu. Als ich fertig war, hörte sie nicht mehr mit dem Lachen auf. „Wie kommst du auf diesen Schwachsinn?“, fragte sie mich hinterher unter lachen. „Ich hab keine Ahnung.“, und ich zuckte breit grinsend mit den Achseln.

Sie kam wieder zur Besinnung und schluckte sich auch eine Pille. „Mein Gott! Ich muss mich erst mal wieder sortieren. Kannst manchmal einen echt zur Verwirrung bringen.“, sie sah mich schräg von der Seite an. „Ja ich weiß.“, klang ich etwas verlegen. Cuddy kam auf ein anderes Thema: „Sag mal. Mir fällt auf, dass zu verspannt sitzt. Soll ich dich massieren?“, war sie sehr direkt. „Äh. Nein. Kann sein dass ich etwas viel gelegen hab in den letzten Tagen. Aber ich brauche jetzt keine Massage. Wirklich nicht. Danke.“, lehnte ich ab. „Ok.“, und sie klatschte mir auf den Rücken. Ich schrak auf und schrie leicht auf: „Au…“

„Aha.“, und sie schnippte mit den Fingern. „Ok. Du hast gewonnen.“, gab ich mich seufzend geschlagen. „Also leg dich hin.“, befahl sie mir. Sie stand auf und zeigte mit ihrem Finger auf das Ende der Couch. Ich lag mich hin und Cuddy machte sich auf dem Fußboden platzt. Dann Zog sie mein Shirt nach oben über meine Schulter. „Ich bin auch ganz vorsichtig.“, meinte sie dann noch. „Ok.“ Ich verschränkte meine Arme unters Kinn und lies Cuddy einfach machen. „Sag mal, was ist das für ein Pflaster hier?“ „Ah ja. Hab ich vergessen, kannst du abmachen. Sie riss es ab. „Autsch.“, zuckte ich etwas. „Hast du dir nen Pickel aufgekratzt oder wie? Wie willst du es überhaupt da hinbekommen haben?“, wurde sie ziemlich neugierig.

„Hm ja. Ist eine längere Geschichte.“ Cuddy runzelte die Stirn. „Bring mich nicht wieder zum Lachen!“, warnte sie mich. „Nein. Also ich fasse es mal in Kurzform.“ „Jah?“, war sie gespannt. „House war hier und hat mir Kortison verpasst.“ „Ähh was? House und Kortison?“, sie klang wirklich irritiert. Ich grinste. „Aua…“, sie erwischte eine empfindliche Stelle. „Sorry. Also wie soll ich das jetzt verstehen? Kortison bekommt man doch bei einer Asthma Bronchitis. Hast du nicht wahr?“, entschlüsselte sie.

Ich nickte. „Aber wieso war House hier?“ „Er hat sich sorgen um mich gemacht.“, erklärte ich ihr. Sie hörte plötzlich auf. „Was? House macht sich Sorgen? Um dich?“, sie sah mich ziemlich ungläubig an. Daraufhin musste ich etwas schmunzeln, weil ich diese Fragen auch House stellte, am letzten Abend. Aber dann nickte ich wieder. „Äh. Kenn ich nicht von ihm.“ Cuddy war sichtlich überrascht. „Tja. Ich auch nicht. Er war heute Mittag wieder hier.“

„Oho. Ich glaube da steckt doch mehr als Besorgnis hinter, oder?“ Sie massierte weiter. Mein Nacken war wirklich ziemlich verspannt. Sie war ja vorsichtig, aber es tat wirklich weh. „Ja. Ich hab rausgekriegt, dass er mich mag. Aber was er an mich so findet weiß ich immer noch nicht. Er hat Andeutungen gemacht, dass ich jemand bin der ihn erkannt hat. Mehr weiß ich nicht. House ist ne schwierige Person.“, stellte ich noch fest.

Cuddy nickte daraufhin nur. Ein paar Minuten war sie still. Dann fing sie wieder an: „Also fühlst du dich jetzt besser?“, klang sie besorgt. „Ja. Sehr sogar, sonst hätte ich dich nicht angerufen.“ „Aha.“, und sie wurde wieder still. Ich fing plötzlich wieder an zu schmunzeln. „Was ist?“, wollte Cuddy jetzt wissen. „Nix. Nur… ich meine…“, mir fielen nicht direkt die Worte in den Mund. „Also. Blöd isser ja nicht. Haut mir ohne Vorwarnung das Ding in den Rücken.“ Sie zuckte zusammen: „ Autsch. Hört sich heftig formuliert an.“ Ich musste etwas lachen. „Nein. Rein gehauen hat er sie nicht, aber er tat es ohne Vorwarnung. Wirklich. Er weiß doch ganz genau, dass ich diese Dinger hasse wie Pest.“, meckerte ich etwas rum. „Ja. Ich weiß das auch. Aber deswegen hat er es ja ohne Vorwarnung getan.“, sie betonte das letzte Wort.

Die Massage war wirklich gut. War sehr angenehm. Ich sagte nichts mehr. Schloss einfach meine Augen und genoss die Massage. Ihre Hände waren warm und weich. „Man Lisa. Du bist gut. Mach weiter.“, ich stöhnte leicht auf. Es war wirklich ein purer Genuss. „Hmm.“, und sie nickte. Ich war wirklich sehr entspannt und meine Schmerzen waren so gut wie verschwunden. „Sag mal…“, fing sie wieder an. „Jah? Was ist?“ „Magst du ihn?“ Die Betonung lag auf ‚du‘. „Ähm ich denke schon. Er ist ein besonderer Mensch. Das sollte man nicht ignorieren.“ „Cool. Ich glaube Ja, dass er dich zu schätzen weiß.“

Sie hörte mit der Massage auf. „Hm. Das denke ich auch. Gib mir mal die Taschentücher.“, forderte ich sie auf, während ich mich wieder aufsetzte. „Hier.“ Sie saß sich wieder auf die Couch und schmiss sich eine Pille ein. „Sorry. Aber kannst einen schon mal echt irritieren mit deinen Storys.“, sah sie mich schräg an. Mal wieder. Ich verdrehte die Augen und griff nach meiner Dose auf den Tisch. Kurz später war eine Pille wieder weg.

Die Dose stellte ich auf den Tisch und griff nah meiner Fernbedienung. Ich drückte auf den Einschaltknopf und der Fernseher flimmerte auf. „Was sollte das jetzt?“, war Cuddy überrascht. „Ähm ist doch offensichtlich, oder?“ Ich fuchtelte mit der Fernbedienung vor meinem Gesicht rum und sah sie doof an. „Wills du mich Verscheißern? Was läuft den schon spannendes im Fernsehen?“, sagte sie. „Nichts“, ich stöhnte etwas auf. „Und Verscheißern kannst du dich ja selber.“, fügte ich sarkastisch hinzu.

„Bist ziemlich krank. Ich sag mal: dir geht es Scheiße. Aber das hält dich nicht zurück jetzt auch noch sarkastisch zu werden?“, und sie kniff ein Auge etwas zu. „Nein.“, gab ich schnell und kurz von mir und grinste sie frech an. „Sei froh, dass ich gut drauf bin. Du kennst mich doch.“, und ich legte in ziemlicher Geschwindigkeit meinen Nacken auf die Rückenlehne. „Na gut. Und…? Was jetzt?“, fragte sie fröhlich. „Der Fernseher läuft doch.“ Plötzlich riss sie mir die Fernbedienung aus der Hand und schaltete den Fernseher aus. Ich ließ meinen giftigen Blick nicht aus. „Ich muss jetzt wieder. Muss noch arbeiten morgen.“ Immer noch etwas irritiert saß ich da. Langsam blickte ich zu ihr hoch, da sie bereits aufgestanden war. „Ja. Ok.“ Nun stand ich auch auf und verabschiedete mich von ihr. Wir umarmten uns und sie wünschte mir noch gute Besserung.

Es war wieder Montag. Mir ging es wieder gut und ich ging wieder zur Arbeit. Der Morgen verlief wie immer. Stieg auf meine Maschine und fuhr los. Alles war bestens. Voll auf der Höhe war trotzdem nicht. Teilweise passierten mir einige Patzer. Es ließ sich aber nicht Vermeiden. Endlich kam die langersehnte Mittagspause. Ich freute mich. Mein Magen knurrte. Mal gab es Tage wo ich mehr Hunger verspürte und mal weniger. Am Catering schlang ich mir den Püree runter.

„Wow. Da hat es aber einer eilig.“, brüllte House durch die Gegend. Ich hörte schlagartig auf zu essen und schaute ihn mit einer meiner böse-peinlichen Blicken an. Er humpelte an den Tisch ran und setzte sich. „House! Was soll das? Das braucht nicht gleicht jeder mitbekommen!“, flüsterte ich und beugte mich etwas über den Tisch. Er beugte sich ebenfalls etwas rüber. Er wollte mir anscheinend was zuflüstern. „Hast du sonst noch was zum Beschweren?“, brüllte er mir in die Ohren. Ich zuckte zusammen und hielt mir die Hand vors Gesicht.

Natürlich war mir das ganze jetzt peinlich und würde am liebsten im Erdboden versinken. Nervös rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Die anderen Leute starrten uns dämlich an. House war davon jedoch nicht Beeindruckt. Mir war es zu blöd, nahm mir meine Sachen und ging einen Tisch weiter. Er folgte mir. „Was ist? Ja mir geht es gut!“, motzte ich.

„Demütigung braucht jeder mal!“, meinte er sarkastisch. Hob meinen Kopf und starrte ihn giftig an. Er aß seelenruhig seine Pommes und starrte mich die ganze Zeit an. Ich ließ mir nichts anmerken und versuchte weiter zu essen. „Stimmt hast recht. Demütigung steht jedem Mal ganz gut.“, und grinste ihn frech überlegend an. Er verdrehte die Augen, während ich mich mit verschränkten Armen zurücklehnte.

Kurz später war ich fertig und ging wieder in meine Garderobe, wo ich mich noch mit Lesen beschäftigen wollte. Aber draus wurde nichts. House folgte mir auf Schritt und Trapp. So langsam wurde ich unruhig. An meiner Garderobe angekommen, wollte ich meine Tür öffnen. House stand hinter mir. „Was ist? Kann ich jetzt allein sein? Ohne, dass ich beobachtet werde?“ Ich erwartete nicht gleich eine Antwort von ihm. Er gab auch keine von sich. Ich griff nach der Klinke und öffnete die Tür. Schnell zog ich sie hinter mir zu. Doch zu spät. Er hatte seinen Stock schlagartig zwischen Tür und Rahmen geklemmt. Die Tür schloss sich nicht. Langsam öffnete ich sie wieder.

„Wenn du jemanden zum reden brauchst, geh zu Wilson!“, pflaumte ich ihn an. Er sprach immer noch nicht. Er öffnete einfach nur seine Jacke und zeigte erwartungsvoll auf sein Stethoskop. Ich verdrehte darauf hin die Augen, ließ ihn aber hinein. Er lehnte seinen Stock an den Stuhl, während ich mein Shirt über die Schulter zog. Ich war genervt von ihm im Augenblick. Wollte meine Ruhe haben. Er konnte es aber mal wieder nicht lassen. Er hörte mich ab. „Mir geht es wirklich gut. Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen. Wirklich.“, versuchte ich ihm zu erklären. Er lenkte wieder vom Thema ab: „Ich denke du, brauchst noch etwas Kortison.“ „Nein wirklich nicht. Ich kann gut Atmen.“, log ich ihn etwas an. Ich bekam wirklich noch etwas schlecht Luft, wollte jetzt aber nicht nochmal eine Injektion haben.

„Du lügst. Der Balken über dir fängt sich schon an sich zu biegen.“ Ich hatte immer noch mein Shirt oben und wollte es schnell runter machen. Doch es war zu spät. Hektisch rieb er was drauf und pikste mich schon. „Autsch…“, schrie ich etwas auf und biss mir mit zusammen gekniffenen Augen etwas auf die Unterlippe. „Das war die letzte Injektion.“, sagte er, als er mir ein Pflaster auflegte. „Danke. Aber du bist trotzdem fies.“, beschwerte ich mich.

Ich zog mein Shirt wieder runter und fuhr in meine Hosentasche, um mir eine Pille zu nehmen. House humpelte zum Tisch um seinen Stock zu nehmen. Plötzlich klopfte es an der Tür. „Ja?“. sagte ich leise und erwartungsvoll. Die Tür ging auf und Cuddy kam rein. „Was ist denn hier los? Störe ich etwa?“, klang Cuddy überrascht. Sie stand verwirrt in der Tür. Ich wollte sie beruhigen: „Nein. Gar nicht. Er wegen was anderem gekommen.“ House ging wieder raus und schlug die Tür hinter sich zu.

Cuddy war etwas irritiert. Um es ihr möglichst einfach zu erklären zog ich nochmal schnell mein Shirt hoch und kurz später wieder runter. „Verstanden, worum es ging?“ Ihre Irritation löste sich und ich war beruhigt. „War er wieder so fies?“, grinste sie frech. Mein Blick wanderte seufzend giftig, seitlich an ihr vorbei. „Mein Shirt war zu lange oben. Der hat einfach schnell zugestochen.“, motzte ich etwas. Sie holte frech grinsend ihre Dose raus und nahm sich eine Pille. „Daran ist nichts witzig! Übrigens bin ich froh, dass es ein Ende hat! Er meinte es sei die letzte gewesen.“, maulte ich etwas.

„Und das nimmst du ihm ab? Einfach so?“ Sie runzelte ihre Stirn. „Sollte ich es nicht?“, klang ich leicht durcheinander. „Bis so eine Bronchitis richtig abgeheilt ist brauchst du noch einen Monat Kortison! Entweder ein Monat inhalieren oder alle vier Tage eine Injektion. Ein Monat lang. Aber du hast ja jetzt schon mit den Injektionen angefangen, also kannst du nicht mehr wechseln, weil das sonst nach hinten losgehen könnte.“, erklärte sie mir.

Ich war verwirrt, wusste jetzt nicht recht wem ich glauben sollte. Cuddy war eher die ehrlichere Person. House hingegen nicht. „Ok. Ich werd dir Glauben. Aber das ist doch doof!“, meckerte ich. Sie fing wieder an zu lachen. Meinte dann aber: „Und regelmäßige Kontrollen sind auch wichtig.“ Ich nickte, das war mir klar. Sonst wäre House nicht regelmäßig gekommen. Er sorgte sich wirklich um mich. Für mich war es ein gutes Zeichen, dass er lernte nicht mit Gefühlen anderer zu spielen, sondern damit um zu gehen. Wir quatschten noch etwas, bis die Pause vorüber war. Der Rest des Tages war gut verlaufen.

Jeden vierten Tag eine Injektion fand ich nervig. Aber ich ließ es über mich ergehen, wollte schließlich wieder fit sein. Freitags in der Garderobe. Ich saß mit Cuddy auf der Couch und wir quatschten. House war an diesem Tag nicht anwesend und Wilson auch nicht. „Was machen die Beiden eigentlich?“, wurde ich langsam neugierig. „House hat einen Termin beim Psychiater. Wilson begleitet ihn immer.“ „Aha. Schön, dass es ihm gut geht.“ Wirklich. Ich fand es gut, dass er freiwillig dort hin ging. Wir waren in Cuddys Garderobe.

Sie stand auf und kramte im Schrank rum: „Ahso. House hat noch mich um etwas gebeten.“ Lautstark kramte sie rum und hielt ihr Stethoskop in die Höhe. „Ja Ja ich weiß schon.“, trotze ich etwas, als ich das Ding sah. Lustlos zog ich meinen Pulli über die Schulter. Sie setzte sich wieder und fing an mich abzuhören. „Ich geb dir jetzt das Kortison, ok?“ Sie legte es wieder weg und fragte mich. „Ahso ja. Mach nur. Aber ramm mir das Ding nicht sonst wo… Au…“ Nein sie war schneller, als ich redete. „Tat´s weh?“, klang sie besorgt.

„Ne. Hat nur ein bisschen gepikst. Mehr nicht!“, redete ich ironisch. „Tut mir leid. Ich kann es aber nicht schmerzlos machen.“ „Ist nicht schlimm. Bist ja nicht so skrupellos wie House. Ohne Vorwarnung.“, raunte ich meine Stirn zusammen. „Aber einst muss ich dir Lassen! Lisa.“, fügte ich dann noch hinzu. „Was denn?“ „Kannst gut zustechen. Echt!“ „Na Danke. Ich bin Ärztin. Das weißt du hoffentlich. Es ist mein Job.“ „Ja schon. Nur ich mein… Du hast es plötzlich getan. Habe nicht damit gerechnet.“ Sie fing an zu schmunzeln: „Ich weiß. Komm wir müssen wieder rüber.“ Ich nickte und wir gingen wieder rüber zu den Kulissen.
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Re: Addiction to Vicodin [FF]
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Kapitel 11

Sucht?

Alles in einem war alles Vorüber nach einem Monat. Die letzte gab Cuddy mir wieder. Meine Bronchitis hatte ich hinter mir und es gab keine Probleme. Weihnachten stand fast vor der Tür. Cuddy fand Weihnachten schön. Ich auch. Naja so spektakulär ist das Fest nie gewesen. Es hat sich in der Gesellschaft sehr stark eingebürgert. Etwas anders war dieses Jahr schon. Ich feierte nicht mit meiner Familie zusammen. Nun war ich schon ein halbes Jahr fast in Amerika und habe mich sehr gut eingelebt.

Wir hatten Mittwoch. Nicht mein Lieblingstag. Eigentlich war ich gut gelaunt. Bis auf die Tatsache, dass House einen schon mal die Hölle heiß machen konnte. Das das waren wir ja gewohnt von ihm. Diesen Tag ging er mir besonders auf den Keks. Ich wusste nicht wieso.

Wahrscheinlich deswegen, dass er die halbe Nacht Gitarre gespielt hat. Mit Verstärker. Im Schlafzimmer. So hielt er mich auch wach. Super, und ich konnte nicht richtig schlafen. Wir saßen am Catering und fingen an zu essen. Cuddy und ich. Unsere Unterhaltung wurde unterbrochen, als House herantrat. Ohne zu fragen setzte er sich einfach. Alle am Tisch waren stumm und aßen.

Plötzlich kam Wilson an den Tisch heran geschlendert und fragte: „Ist hier noch frei?“ Cuddy und ich nickten gleichzeitig. Er setzte sich dann. Ich gähnte. Konnte es nicht unterdrücken. Es kam einfach. House sah mich mit gerunzelter Stirn an. Mich wunderte es. Wieso war es was Neues wenn ich gähnte? Immerhin war er dafür schuld. Dabei hatte ich schon Unmengen von Traubenzucker geschluckt. Aber trat nicht wirklich eine Besserung ein. Erneut nahm ich mir eine Pille.

„Sag mal. Hast du nicht schon Unmengen von diesem Zeug genommen?“, bemerkte Wilson. „Äh. Schon aber… Dein Freund hier…“, zeigte auf House und redete weiter: „…hat nix besseres zu tun als die halbe Nacht mit Verstärker, Gitarre zu spielen!“ House war nicht beeindruckt davon, sondern aß gemütlich weiter. „Dann brauchst du dich auch nicht wundern wenn ich Hundemüde bin und Unmengen von dem Zeug reinhaue.“, fuchtelte ich mit der Dose rum.

„Ja schon gut. Aber du nimmst doch schon so viel davon?“, behauptete er. „Hä? Ne, tu ich nicht.“, behauptete ich jetzt. Cuddy fing an zu schmunzeln. Ich konnte nicht erahnen warum. „Ne Wilson ist schon gut. Das Ist doch alles nur zum Ablenken. Mehr nicht.“, versicherte Cuddy Wilson. „Uhg. Da habt ihr euch aber getäuscht.“, meinte House jetzt. Wir sahen ihn dann komisch an.

Stirnrunzelnd und mit Fragezeichen im Gesicht stehend. House hörte auf zu essen und sprach weiter: „Ihr glaubt doch nicht, dass das nur Traubenzucker ist?“, piepste er. Nun waren wir wirklich verdattert. „Bitte. Tu uns den gefallen und lass uns in Ruhe!“, maulte Cuddy ihn an. „Gut. Gut. Aber wetten, ihr würdet es nicht eine Woche ohne das Zeug schaffen?“, wetterte er. „Greg Bitte…!“, murmelte Wilson sauer genervt. „Was denn? Darf ich nicht wetten, Mami?“, flennte er sarkastisch. Wilson gab schon auf und gab keinen Ton mehr von sich.

Cuddy wurde leicht sauer: „Was soll das heißen? Meinst du etwa wir sind von dem Zeug abhängig? Von Traubenzucker?“, sah Cuddy ihn etwas ungläubig an. Ich war verwirrt, wusste nicht direkt was ich jetzt noch sagen sollte. House gab nur noch ein selbstsicheres: „Jap.“, von sich.

Nun war ich endgültig genervt von ihm, stand einfach auf und ging einfach in meine Garderobe. Cuddy folgte mir, weil die anscheinend nicht verstand warum ich gegangen bin. „Was ist denn los?“ „Ist das nicht offensichtlich? House nervt mich ganz gewaltig heute. Ich hab keinen Bock mehr auf ihn. Zumindest heute nicht.“, erklärte ich ihr augenrollend. Sie verstand sofort und lies mich gehen. Die Mittagspause fing grade an und ich war in meiner Garderobe und legte mich auf die Couch um mich zu entspannen. Ein bisschen abschalten. Ich war immerhin Hundemüde. Ich habe mir ein Buch genommen und versucht zu lesen, aber ich schlief kurz darauf ein.

Doch plötzlich schreckte ich auf. Es donnerte an der Tür. Irgendwas Hartes klopfte an der Tür. Ein Stock oder ähnliches. House. Da war ich mir sicher. Genervt rief ich dann: „Ja.“ Ich saß auf der Couch und rieb mir die Augen, als die Tür aufging und House in der Tür stand. Seufzend sah ich ihn an und sagte: „Was willst du jetzt?“ Mit einem Mal stand Cuddy neben ihn. Keuchend. „Ich wollte ihn aufhalten. Aber es hat wohl nicht geklappt.“, keuchte Cuddy und sah House giftig von der Seite an.

Plötzlich kam auch Wilson daher gerannt: „Greg. Jetzt lässt du sie doch verdammt doch mal in Ruhe!“, schimpfte er keuchend. Es war wahrscheinlich schwieriger einen Krüppel einzuholen, als man dachte. Wieso sind die alle so außer Atem? Ich wunderte mich allmählich. Ich nahm an, dass House ihnen irgendeine Falle stellte um zu mir zu kommen.

Cuddy quetschte sich an House vorbei und setzte sich neben mir auf die Couch. Etwas irritiert war ich schon. „Was ist los? Es ist doch nix passiert. House kann manchmal echt nervig sein, aber wenn er mich fertig machen will, soll er es tun. Ich lass mich nicht unterkriegen! Nicht von House!“, brüllte ich schon fast angenervt von Wilsons und Cuddys Fürsorglichkeit. House sah mich nur leicht verwundert an. Die andern Beiden sahen mich nur entsetzt an. „Wirklich, es ist alles ok.“, versicherte ich ihnen.

In meiner Hand befand sich schon eine Pille, die ich grad schlucken wollte. Und das tat ich auch. Mit einem Mal war mich verdammt komisch. Mir war so uhrplötzlich schwindelig und ich sah alles doppelt. So als hätte ich einen Schlag auf den Kopf bekommen. Ich wollte aufstehen, aber ich konnte es nicht. Krampfhaft versuchte ich nun aufzustehen, und ich schaffte es auch, aber kippte einfach nach vorne um. Mein Gleichgewicht war völlig außer Kontrolle.

„Tamara! Was machst du?“, klang Cuddy besorgt und half mir wieder hoch, weil ich es doch nicht schaffte. „Ich mache nichts!“, maulte ich sie an. Wilson rannte ebenfalls zu mir und die beiden verfrachteten mich dann wieder auf die Couch. Immer noch war mir schwindelig und sah alles doppelt. „Was hast du genommen?“, fragte Wilson nun besorgt. „Ich? Wie auch immer. Traubenzucker.“ Ich führte meine Hand langsam zur Dose und wollte sie nehmen, aber ich griff dauernd daneben. Wilson sah, dass ich nicht in der Lage war eine einfache Dose zu greifen und nahm sie sich selbst.

„Ich glaube, dass war etwas zu viel!“, schnauzte er mich an und steckte die Dose in seine Jacke. „Kann sein. Kann ich was trinken? Ich glaub ich kann nicht mal ein Glas halten.“ House stand immer noch in der Tür und sah uns alle an, als wären wir alle Drogenabhängig. Ich verstand zwar nicht warum er so guckte, aber das war mir im Moment auch egal. Cuddy fing an zu schmunzeln: „Na klar. Bist ja total stoned. Aber für heute reicht es mit dem Zeug!“ „Klar. Bin ja nicht mal in der Lage zu stehen. Also.“

Sie brachte mir ein Glas mit Wasser und einem Strohhalm drin. Ich wollte den Strohhalm in meinen Mund führen, erwischte aber unglücklicher weiße eins meiner Nasenlöcher. „Super. Ich kann nicht mal mit nem Strohhalm trinken!“, meckerte ich genervt. Wilson musste schon anfangen zu lachen, weil ich mich so daneben benahm und Cuddy auch. House war schon längst über alle Berge verschwunden, als Cuddy mit dem Wasser wiederkam. „Wie konnte es nur passieren, dass ich jetzt völlig stoned bin?“, fragte ich in die Luft. Cuddy gab mir einen neuen Strohhalm. Dieses Mal klappte es auch. Kurz danach war es auch schon etwas besser. Ich sah nicht mehr alles so stark doppelt. Der Schwindel ging auch langsam wieder vorüber. Wilson hörte langsam auf zu lachen und machte sich daran meine Garderobe zu durchsuchen.

„Vielleicht, weil du zu viel Vicodin genommen hast?“, meinte Wilson nun. „Hä? Vicodin? Wie kommst du auf den Schwachsinn? Das ist doch immer noch Traubenzucker.“ Cuddy half mir immer noch beim trinken. Ein Glas konnte ich schließlich nicht halten. „Wieso durchsuchst du überhaupt hier alles?“, war ich nun sehr interessiert was Wilson tat. „Was ist das? Etwa Traubenzucker?“ Er schmiss mir mehrere Dosen vor die Nase. Er klang sehr sauer und hielt seine Hände an der Hüfte. Wie üblich er es machte, wenn er angefressen war.

„Also jetzt ist gut! Wenn du willst kannst du meine Garderobe auch noch durchsuchen!“, wurde Cuddy langsam auch sauer. „Nein. Das ist es nicht. Ihr solltet echt aufpassen. Das meinte ich.“, redete Wilson sich aus der Situation raus. „Aufpassen? Wilson, ich bin einundzwanzig! Und nicht drei!“, funkelte ich ihn etwas benommen an. Wilson seufzte daraufhin. Cuddy antwortete: „James, es ist alles okay. Wir passen schon auf. Und das ist immer noch Traubenzucker, nichts anderes.“

„Aha. Aber warum ist Tamara jetzt völlig stoned?“ „Was weiß ich! Vielleicht weil es etwas zu viel war und sie völlig übermüdet ist?“ Sie standen sich gegenüber und brüllten sich schon etwas an. Ich blieb einfach eingeschüchtert auf der Couch sitzen. Betrachtete nur wie sie sich gegenseitig anbrüllten. So langsam wurde wieder alles klarer vor meinen Augen. Schwindelig war mir immer noch, aber das Doppeltsehen war verschwunden. Ich trank noch etwas Wasser und beobachtete wie sich Cuddy und Wilson immer noch anbrüllten. So genau hörte ich gar nicht hin.

Aber so langsam wurde es mir zu blöd und fing dann auch so langsam an zu schreien: „Ruhe jetzt! Was soll der Scheiß? Wilson, es ist alles in Ordnung. Und wir können sehr wohl auf uns aufpassen.“ Sofort war es still. Wilson verdrehte die Augen und stampfte verbissen die Tür raus. Ziemlich verdattert stand Cuddy da und sah mich irritiert an. „Ja Sorry, aber es wurde mir zu blöd, wie ihr euch angebrüllt habt!“ Immer noch saß ich auf der Couch und rührte mich nicht vom Fleck.

Seufzend setzte sich Cuddy neben mir und fing an mir die Situation zu erklären: „Es tut mir leid, aber James hatte diese Behauptung aufgestellt. Und du weiß, dass mir das nicht passt! Ich wollte jetzt nicht brüllen.“, entschuldigte sie sich noch. Sie rieb sich die Stirn. Vorsichtig legte ich meinen Arm um ihre Schulter und sah sie an: „Lisa. Es ist ok. Er wird sich schon wieder beruhigen.“ Sie blickte vom Boden zu mir und nickte nur besorgt. So langsam war der Schwindel vorüber und ich konnte auch wieder aufstehen, ohne dass ich umkippte.

Während Cuddy noch auf der Couch saß und ihre Gedanken sortierte, räumte ich auf. Die Dosen hob ich vom Boden auf und stellte sie mir auf den Tisch. Müde war ich immer noch, aber dagegen konnte ich nichts tun. Ich war grad am Regal zugange, meine Bücher einsortieren, doch dann riss jemand schlagartig die Tür auf. Kein anderer als House würde es tun. Völlig entgeistert sah er mich an und schwenkte seinen Blick durch den Raum.

Cuddy senkte ihren Kopf nach oben und ich richtete ihn an House. Er humpelte hinein und ging auf meinen Tisch zu. Ohne auch nur ein einziges Wort schnappte er sich alle Dosen und ging wieder raus. Er ließ noch einen Blick durch den Raum schweifen, als er die Tür hinter sich zuzog. Als sie dann endlich zu war, schwenkte ich meinen Blick schlagartig zu Cuddy. Diese sah mich verwundert an. Zunächst war ich unsicher was ich machen sollte, aber Cuddy war sich sicher was sie machen wollte. Sie hatte einen Plan. Ich konnte ihn aber nicht durchschauen. Entschlossen stand sie auf und ging an mir vorbei, die Tür hinaus. Leicht irritiert stand ich da und überlegte mir was sie jetzt machte.

Kurz später ging ich ihr schnell hinterher. Doch ich fand sie nicht. Sie war verschwunden. So konnte ich ihr nicht mehr folgen. Ich versuchte es sofort bei ihr in der Garderobe. Tatsächlich. Mein Rauschzustand war wie weggeflogen und ich konnte auch wieder grade laufen. Ich klopfte doch es reagierte keiner. Was wahrscheinlich daran lag, dass bei ihr in der Garderobe eine ziemliche Lautstärke herrschte. Eine Lautstärke von zwei Stimmen. Männlich und Weiblich. Vorsichtig öffnete ich die Tür und linste durch den Raum.

House und Cuddy standen sich gegenüber und stritten sich. Ich ging einfach rein und keiner von den beiden bemerkte auch nur ansatzweise, dass ich den Raum betrat. Zumindest dachte ich es. Kurz später wurde es dann still, als Cuddy zu mir an der Tür blickte. House stützte sich schwer auf seinen Stock und hielt eine Dose, offensichtlich von Cuddy, in der Hand.

„Was machst du hier? Ich dachte, du wärst mir nicht gefolgt.“, funkelte sie mich an. „Ähm. Ich stehe vielleicht aus Sorge hier?“, konterte ich frech und sauer zurück. „Ihr seid echt nicht mehr zu retten! Es wäre besser wenn ich euch das Zeug hier weg nehme!“, maulte House nun rum. Er klang ziemlich aufgebracht. Die Tür stand noch offen. „Was ist daran so schlimm Traubenzucker zu essen?“, fragte Cuddy House nun ziemlich sauer.

Wilson kam daher geschlendert und stand auch mit einem Mal in der Tür. „Was zur Hölle ist hier schon wieder los?“, klang er genervt und stemmte seine Hände an die Hüfte. Ich stand nun neben Wilson und wir beide sahen House und Cuddy an. Wir sahen sie förmlich verwundert und irritiert an. „Wilson bestätigt euch meine Aussage.“, funkelte House Cuddy und mich sauer an. Aber er war noch ruhig.

„Welche Aussage?“ Wilson schien etwas irritiert zu sein. House blickte ihn unruhig und leicht böse an. „Ahso. Klar.“, er schmunzelte blickte dann aber wieder ernst zu uns: „Greg und ich finden wirklich, dass ihr zu viel von dem Zeug nimmt.“ Er erklärte es auf ruhiger Weise. So langsam ging mir die ganze Angelegenheit auf den Keks. Alle beruhigten sich wieder. Auch wenn ich ziemlich genervt war, blieb ich ruhig und setzte mich auf Cuddys Couch. Seufzend. Ich verstand zwar nicht direkt warum sie unbedingt darauf bestanden, dass Cuddy und ich das Zeug absetzten, aber es war mir auch egal.

House hielt Cuddys Dose immer noch in der Hand. Wilson stand immer noch mitten im Raum. House saß währenddessen überlegend auf dem Stuhl. Es war still. Kein Wort. Kein Ton. Minuten, die mir vorkamen als wären es Stunden gewesen. Jeder starrte irgendwas an. Ich starrte in die Luft ohne wirkliches Ziel. So vergingen drei Minuten. „Und?“, fing Wilson an zu reden. Er blickte aber zu House: „Schon ne Idee?“ House aber beantwortete sein Frage nicht direkt, sondern Blickte zu uns zweien: „Wie wäre es denn, wenn ihr damit mal aufhört. Ne Woche vielleicht?“ Wir sahen gleichzeitig fragend zu ihm rüber. Kurz darauf sahen wir uns an. Fragend. „Ähh. Ich glaube du drehst durch.“, meinte Cuddy vorsichtig zu House.

Dieser aber reagierte zuckend auf ihre Antwort. Entschlossen stand House auf und machte sich daran alle Dosen einzusacken. „Was machst du da?“ Ich war etwas verwirrt von seinem Getue. Er sagte nichts. Wilson half ihm sogar mit. Cuddy und ich saßen einfach nur auf der Couch und betrachteten die beiden. Ich sah zu Cuddy rüber und zuckte mit meinen Schultern. House stellte alle gefundenen Dosen auf den Tisch und Wilson auch. Sie blickten sich gegenseitig an. Danach sahen sie uns an. House kam auf uns zu und blickte auf uns herab. Cuddy und ich blickten kleinlich zu ihm hoch. „Eine Woche. Dann sehen wir weiter.“, sagte House sehr energisch und kalt.

Abends um 7 Uhr. Ich saß bei Cuddy in der Wohnung auf der Couch. Wir haben uns für den Abend verabredet um einen Film zu schauen. Cuddy war in der Küche beschäftigt, während ich auf der Couch saß und krampfhaft versuchte meine Gedanken zu sortieren. Mir ging der ganze Vorfall vom Tag nicht mehr aus dem Kopf. Cuddy balancierte mit zwei Tassen aus der Küche zur Couch. Erst bemerkte ich sie gar nicht, weil ich so vertieft in meine Gedanken war.

Spätestens als sie sich neben mir nieder ließ, schreckte ich kurz auf und sah mich um. Cuddy schmunzelte. Ich sah sie leicht giftig an: „Du findest aber auch immer einen Grund zum Lachen bei mir, oder?“ Sie nickte leicht schmunzelnd. Ich rollte mit den Augen und wechselte das Thema: „Ich versteh echt nicht, was House von uns will!“ Diese Person neben mir aber war nicht sonderlich beeindruckt von meinem Themenwechsel. Sie zuckte einfach mit ihren Schultern und schlürfte an ihrem Kaffee.

Meine Laune war nicht wirklich prickelnd. Müde und angefressen von House. Als Schauspielerin machte sich das nicht so toll. In der Zeitung war ein herrlicher Artikel von mir abgedruckt worden, wo drin stand, dass House und ich ein Verhältnis haben sollten. So ein Schwachsinn. Wer zur Hölle behauptete denn so einen Mist? Ich konnte es mir gar nicht ausdenken. Natürlich war ich danach noch schlechter drauf. Wer würde sich denn nicht freuen wenn er sowas liest?

Na ich freute mich wirklich schon auf die nächsten Schlagzeilen. Ein falsches Wort und ich wäre wahrscheinlicher weise explodiert. Mit mir war nichts mehr zu machen. Die Laune war sicherlich nicht von einer anderen Person auszuhalten. So erging es im Moment Cuddy: „Du und deine Laune. Ist ja nicht auszuhalten.“ „Wieso? Bin doch super drauf.“, versuchte ich mich selber sarkastisch aufzuheitern. Ich machte noch ein auf falsches Grinsen um alles auf die Spitze zu treiben.

„Klar…“, gab sie von sich, aber innerlich zeigte sie mir den Vogel. Mein strafender Blick blieb nicht aus. Eigentlich hatte ich das Bedürfnis einfach nach Hause zu fahren und die Decke im Schlafzimmer anzustarren. Spektakulär wäre es nicht gewesen, aber die beste Lösung bei mieser Laune. Entschlossen nahm ich mir die Tasse und schlürfte den Tee daraus.

Es war still. Die Decke war grade mein bester Freund geworden und Cuddy hatte wohl den Fernseher und ihr Couchkissen ganz gern. So konnte man auch den Abend verbringen. Gefühlte zwei Stunden vergingen. Die Stimmung war ziemlich gedrückt. In der Stille wurde es mit einem mal laut. Ein klingeln. Nein, ein Klingelton. Ein Handy. Mein Handy. Seufzend zog ich es aus meiner Hosentasche und sah drauf. Meine Mutter schrieb mir eine SMS, mit dem Inhalt, was den die Aktion mit House sollte. Na super! Die Nachricht wurde in Windeseile auf der Welt verbreitet. Die Antwort zu schreiben war mir jetzt zu lästig.

So ließ ich es bleiben und ließ das Handy auf dem Tisch gleiten. Er klingelte noch öfters. Aber ich antwortete nicht. Die Atmosphäre lockerte sich ein wenig auf, als Cuddy aufstand und eine DVD in den Player legte. Sie setzte sich wieder, griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Ich saß nur stumm und an die Decke starrend daneben. Der Film lief an. Eine Weile hatten wir uns nix zu sagen. Aber nur eine Weile eben.

„Sag mal… Wie fühlst du dich grade?“, fing sie ganz plötzlich an. Mein starrer Blick zum Fernseher richtete sich prompt zu Cuddy. „Äh, wie immer wenn ich schlecht gelaunt bin. Danke der Nachfrage.“, antwortete ich ziemlich verwundert. Mein Blick wanderte wieder zum Fernseher. „Eigentlich fühl ich mich ziemlich k.o.“ Sie wollte mich wohl auf den Arm nehmen. Sie hinderte mich daran weitestgehend den Film zu schauen.

Standbild. Super. Cuddy musste grad an der spannendsten Stelle auf Standbild schalten: „Ey, Lisa. Es wurde grad spannend.“ Ich wollte ihr die Fernbedienung aus der Hand reißen, doch sie hielt sie mir weg. Ich seufzte: „Wenn du pinkeln muss, dann beeil dich.“ Mir ging es jetzt auf den Keks. Ich wollte doch nur diesen Film sehen. „Ich muss nicht auf Klo“, meinte sie darauf hin. „Und warum hast du jetzt Pause gemacht?“ „Weil es etwas wichtigeres gibt als den Film.“ Sie legte die Fernbedienung auf den Tisch. Ich blickte sie stirnrunzelnd an.

So langsam wurde ich unruhig, weil Cuddy so ziemlich einen auf ernste Miene machte. Was gab es wichtigeres als den Film im Moment? Ganz ehrlich. Für mich war der Film das wichtigste. Er lenkte mich vom Tag ab, der so ziemlich grauenvoll war. „Und was ist so wichtig? Die Arbeit? Sicher nicht.“, versuchte ich zu rätseln. Cuddy rollte ihre Augen; „Nein. Es ist die Sache mit House…“ Sie wollte noch was sagen, doch sie wurde durch ein Türläuten unterbrochen.

Seufzend stand sie auf und ging zur Tür. „Wer kann das denn jetzt sein?“ Cuddy zuckte auf meine Frage nur noch mit ihren Achseln. Genervt war ich eh schon und jetzt noch jemand an der Tür. Nicht nur Irgendjemand, sondern ein Gewisser Jemand. Dieser Gewisse Jemand war der gute alte James Wilson der in der Tür stand. Ich drehte meinen Oberkörper und sah wie er hinein trat. „Äh, Hi Wilson“, begrüßte ich ihn möglichst mit gut gelauntem Gesichtsausdruck. Aber es gelang mir nicht wirklich.

„Hi“, grüßte er zurück. Im ersten Augenblick war ich schon verwundert, warum ausgerechnet Wilson kam. „Und? Was gibst, Wilson?“, klang Cuddy neugierig. Dennoch war sie gereizt. „Krach mit House?“ Ohne Hintergedanken brachte ich diese Frage hervor. Wilson kam auf die Couch zu und ließ sich neben mir nieder. Darauf schüttelte er auf meine Frage nur den Kopf. „Ich wollt mal reinschauen.“ Er faltete die Hände.

Mir standen Fragezeichen im Gesicht. Cuddy erging es ähnlich. „Wie? Du wolltest einfach mal reinschauen? Einfach so?“ Nun setzte Cuddy noch ein Fragezeichen mehr in ihr Gesicht. Wilson nickte versuchsweise sicher. Erst ein leichtes Zögern, aber dann nickte er. Sofort ergriff ich die Möglichkeit ihn zu entlarven: „Wilson du laberst Schwachsinn. Das stimmt auf gar keinem Fall. Du lügst hier.“ Erschrocken sah er mich an.

Cuddy war gar nicht erschrocken, sondern war auf meiner Seite, denn sie glaubte Wilson genau so wenig wie ich ihm glaubte. Ich hoffte Wirklich ich hätte Wilson ertappt. Ob ich wes hoffen konnte oder durfte war eine andere Frage. Aber ich wollte es hoffen. „Ok, Ok.“, gab Wilson von sich und senkte den Kopf verlegen zu Boden. „Es ist was anderes.“ Cuddy und ich wurden gleich neugierig. Wir fragten nicht, sondern hofften, Wilson würde gleich loslegen mit seiner Erklärung.

„Ich will euch helfen.“, erklärte er kalt. Er tat es. Naja eine eher kurze Erklärung, die eine Menge Fragen aufwarf. Immer noch blickte er auf dem Boden und hielt seine Hände gefaltet. Wir, also Cuddy und ich blickten uns gegenseitig ziemlich verdattert an. Wir wussten nicht im Geringsten was Wilson uns damit sagen wollte. Ich bekam meine Gedanken nicht richtig in Worte gefasst. Cuddy war sicherlich nicht viel weiter als ich. Doch sie konnte wenigstens noch etwas sagen, auch wenn es wirklich nichts Neues mehr war.“ Äh. Helfen?“ Sie hob ihre Stimme am Ende etwas an.

Ich war im Augenblick wohl nicht so relevant, also starrte ich den Boden an. Wilson tat nichts anderes, als Kopfnicken. „Helfen. Aha.“ Endlich bekam ich auch ein paar Worte gefasst. Aber weiter wusste ich immer noch nicht. „Interessant. Wirklich.“ Nun wurde ich auch noch ironisch. Was normal war wenn ich schlecht gelaunt war. Wilson verdrehte seufzend die Augen. Cuddy fand es anscheinend komisch und grinste bereit übers Gesicht.

„Also gut.“, fing er wieder an. Einen kleinen Moment machte er eine Pause. „Kommen wie gleich zum Punkt.“ Wilson stand auf und ging in Cuddys Küche, wo er anfing die Küchenschränke zu durchwühlen. „Wo habt ihr euer Vicodin versteckt?“ Er brüllte währenddessen. Üblicherweise schossen mir tausend Fragezeichen durch den Kopf. So gesehen konnte man sich auch vorstellen, dass sich mein Gesicht zu einem Fragezeichen verformte. Cuddy schien sich ebenfalls zu verformen, vor lauter Ratlosigkeit. „Du bist jetzt her gekommen, weil du genau wie House behauptest, wie seien Vicodinabhängig?“ Cuddy wurde energisch und auch langsam sauer.

„Was denn sonst.“. Wilson zuckte mit seinen Schultern. Ich blieb noch irritiert auf der Couch sitzen. Cuddy stand in der Tür zur Küche und sah ihn giftig an. „Du hörst jetzt sofort auf!“, befahl sie ihm, als wäre er ein vierjähriger kleiner Junge, der grad an den Haaren seiner kleinen Schwester zog. „Wieso sollte ich?“ jetzt widersetzte sich der kleine Junge und zog fester an den Haaren seiner Schwester. Etwas amüsant fand ich den Dialog zwischen den Beiden schon. „Wilson. Du hast hier nichts zu suchen!“ Sie schlug ihm die Schranktür vor der Nase zu, so dass Wilson nicht mehr suchen konnte. Doch so einfach gab er nicht auf.

Er ging aus der Küche, an der Couch vorbei, den Flur entlang ins Bad. Cuddy versuchte ihm zu folgen. Doch, so wie ich es hörte und aus den Augenwinkeln betrachtete, schloss er die Tür ab. Cuddy kloppte gegen sie mit der Faust: „Wilson! Lass jetzt diesen Schwachsinn und komm da sofort wieder raus!“ Meine Rolle war es wohl einfach unsichtbar zu sein und auf dem Sofa zu sitzen. Sie hämmerte gegen die Tür. Ein paar Mal. Dann kam er wieder aus dem Bad mit leeren Händen. Entweder hatte er was gesucht, oder tat das, was man auf der Toilette tat. Ich glaubte eher zweites.

„Was sollte das?“ Cuddy war unruhig und stemmte ihre Hände an die Hüfte. „Was macht man wohl auf dem Klo?“ Er zuckte wieder mit den Achseln und verdrehte die Augen. Sie stand nur verwirrt an der Tür zum Bad, während Wilson schon zur Haustür ging. Die Klinke hatte er schon in der Hand. „Wir sehen uns morgen.“ Er riss die Tür auf und ging.

Ich saß noch immer auf der Couch und beobachtete das Schauspiel. Nun stand ich auf und ging auf Cuddy zu. „Was war das den für ne Aktion?“ Ich brach endlich mein Schweigen und fragte. „Was weiß ich.“, antwortete sie genervt. „Ja. Also Lisa… Ich muss jetzt auch. Ich bin müde und äh tja.“ Irgendwas musste ich sagen. Irgendwas Sinnvolles. Doch mir fiel keine Ausrede ein. Cuddy verstand mich und nickte darauf. Ich zog mich an und verabschiedete mich.

Es war wirklich eiskalt draußen. Der Wind war so kalt, dass ich das Gefühl bekam, mein Gesicht wäre eingefroren. Zuhause angekommen öffnete ich meine Wohnungstür. Ich fühlte mich endlich wohler. Daheim war es immer noch am schönsten. Nichts Ungewöhnliches fiel mir auf. Eigentlich wollte ich jetzt nur noch ins Bett.

Doch als ich in die Küche ging um noch schnell etwas zu trinken, kam der Schock. Meine Küchenschränke waren teilweiße geleert. Das Geschirr stand auf der Arbeitsplatte. Da wo es nichts verloren hatte. Schnell räumte ich es wieder ein. Jemand war in meiner Wohnung. House. Da war ich mir ziemlich sicher. Kein Einbrecher würde nach Traubenzucker oder für House Vicodin suchen. Sondern eher würden sie nach Schmuck oder ähnlichem suchen. Alles was man gut verscherbeln konnte.

Um mir sicher zu sein, ging ich in mein Bad. Und tatsächlich fand ich meinen Schrank geöffnet vor. Aus dem Schrank wurde etwas entwendet. Ich war mir nun sicher, dass es House war. Keine Frage. Sofort stieg mir die Wut hoch. Am liebsten hätte ich ihn jetzt gekillt. Doch ich behielt mich unter Kontrolle. So ging ich dann einfach ins Bett. Morgen würde ich ihn in die Mangel nehmen. Das stand fest. Ich musste wohl so erschöpft sein, dass ich sofort einschlief. Der Ärger verflog in der Nacht.

Der nächste Morgen. Schlürfend ging ich ins Bad. Sah in den Spiegel und bekam einen leichten Schock. So wie ich aussah würde ich nie und nimmer ohne Makeup aus dem Haus gehen. Ich würde nicht sagen, dass ich es immer tat. Aber es war eine Angewohnheit von mir zwischendurch mal gut auszusehen. Ich zog mich auch nie an wie eine Barbiepuppe. Aber dennoch achtete ich auf mein aussehen. Ging duschen und frühstücken. Nachdem ich meine morgendlichen Aufgaben erledigt hatte, stieg ich auf meine Maschine und fuhr los.

Der Tag verlief gut. Natürlich versuchte ich mit House zu reden, doch er wich mir immer aus. Allerdingst machten wir heute früher Schluss. Es freute mich etwas, da ich mich einfach abgeschlagen fühlte. Total fad. Ich wusste nicht mal warum. Noch eine Woche und dann war schon Weihnachten. Geschenke waren schon besorgt. So fehlte jetzt nur noch die Deko in der Wohnung. Cuddy und ich wollten gemeinsam feiern. Ihre Familie kam auch. So lud sie mich ein. Ich fand das richtig klasse und so sagte ich auch zu.

Zuhause angekommen beschloss ich erstmal zu dekorieren. Packte meine kleine bescheidene Kiste mit Weihnachtsdeko aus und fing an. Nach einer Weile war alles soweit hergerichtet. Nur noch meine Lichterkette fehlte. Aber diese wollte wohl nicht ans Fenster. Doch nach einigen versuchen hang diese schließloch am Fenster. Ich vergaß dennoch die ganze Zeit nicht diesen Vorfall von gestern. Die ganze Zeit überlegte ich ob ich nicht doch House einen Besuch abzustatten.

Als ich fertig war, entschloss ich mich doch dazu. Ich packte all meinen Mut zusammen, packte meine Schlüssel, streifte mir meine Sweat-Jacke über und ging hinunter. Vor der Tür nahm ich nochmal einen Atemzug und klopfte. Einen Moment wartete ich. Doch es machte keiner auf. Also klopfte ich erneut. „Krüppel im Anmarsch.“, brüllte House. Verdrehte meine Augen und die Tür wurde schlagartig aufgerissen. „Beschwerde?“, maulte er leise, als er mich sah. Ich schüttelte den Kopf: „Nein! Was anderes. Wir müssen reden! Wichtig!“ House wusste bestens Bescheid.

Seufzend wich er zur Seite und ließ mich in die Wohnung. Nun stand ich mit verschränkten Armen vor ihm im Wohnzimmer. „Du Idiot!“, fing ich an ihn anzufauchen. „Ich weiß. Nett.“ Er trieb es auf die Spitze. „Du weißt es? Aber in meine Wohnung ein zu brechen hältst du für nicht Idiotisch?“ Nervös klopfte ich mit meinem Fuß auf dem Boden. „Das war ein Angebot meiner Hilfe. Aber wenn du sie nicht haben willst, ist auch okay.“ Ich konnte meine derzeitige Wut nicht beschreiben. Mein Blut kochte wahrscheinlich schon.

Ballte meine Hand zur Faust um mich damit selber zu beruhigen. „Super Angebot. Wirklich. Hilft mir jetzt schon. Aber weißt du was?“ House lehnte an seiner Couch und sah mich fragend an. „Eigentlich brauch ich deine Hilfe nicht und du hast deinen Verstand verloren. Echt. Ich verschwinde wieder. Sei froh, dass ich dich nicht anzeigen werde.“ Nach diesen Worten drehte ich mich sicher wieder um zur Tür. Wollte nämlich wieder gehen. Diese Angelegenheit wurde mir doch zu blöd. „Eigentlich brauchst du sie. Doch du willst es nicht. Was ich natürlich verstehen kann, weil du denkst du hättest kein Problem, was ich wiederum aber bezweifle.“

Grade wollte ich die Tür aufmachen, als ich von ihm aufgehalten wurde. Langsam fuhr ich um und bemerkte wie House vor mir stand. Sonderlich groß war ich noch nie. Doch ich fühlte mich ein wenig eingeschüchtert. „Wieso willst du mir helfen?“, fragte ich. Er ließ ein triumphierendes Lächeln über sein Gesicht wandern: „Jap. Ich wusste es. Du hast ein Problem und hast es jetzt zugegeben.“ Stirnrunzelnd sah ich ihn an: „Nein hab ich nicht. Gute Nacht.“ Ich drehte mich wieder, zog die Tür auf und verließ sauer die Wohnung.

„Gute Nacht. Und äh. Sorry wegen gestern Abend. War nicht so gemeint.“ Was war das denn jetzt? Ich blieb einen kurzen Moment auf der Treppe stehen. Drehte mich wieder und sah wie die Tür zu ging. Daraufhin zuckte ich kurz mit meinen Achseln und ging weiter hoch. Den Rest des Abends verbrachte ich mit einer Tasse Tee vor dem Fernseher im Schlafzimmer. Es war wirklich schon bitterlich kalt. Minustemperaturen herrschten draußen. Da konnte ich froh sein, ein warmes kuscheliges Bett zu haben.

Nach einer Weile wurde ich müde und ich schaltete das Gerät ab. Knipste das Licht aus und versuchte zu schlafen. Doch so richtig klappte es nicht. Ich hatte nichts um mich zu beruhigen. Traubenzucker war ja nicht mehr da. Also versuchte ich andere Methoden. Tee trinken. Aber es half nicht wirklich. Nach einer Weile hin und her wälzen schlief ich doch noch ein und versank in den Reich meiner Träume.

Zwei Tage vergingen. Weihnachten näherte sich immer mehr und House ging mir irgendwie immer aus dem Weg. Wir hatten doch alles geklärt, oder? Irgendwie kam mir das komisch vor und ich wollte mit ihm erneut reden. So einfach war es dann doch nicht. Es war Samstag und ich hoffte doch mal anständig mit ihm reden zu können.

Nach der Mittagszeit ging ich dann entschlossen runter zu ihm. Ich nahm meine Schlüssel, zog meine Sweat-Jacke über und ging aus der Wohnung. Unten vor der Tür klopfte ich nervös. Ich kaute etwas auf einer Unterlippe rum und sah nach unten auf den Boden. Die Tür ging auf. Ohne ein Wort sah House mich stirnrunzelnd an. „Da hat mal wieder Jemand Bock zum quatschen.“, murmelte House, als er sich umdrehte und mich in die Wohnung ließ.

„House…“, antwortete ich plötzlich sauer. Wieso musste House auch immer gegen solche Gespräche sein? Konnte er nicht einfach mal für ein Kompromiss bereit sein oder einfach mal zuhören? Nein. Er musste immer sein Kontra dazu geben. House stand an seiner Couch, verschränkte die Arme und sah zu Boden. „Warum gehst du mir in den letzten Tagen aus dem Weg?“ Ich kam direkt auf das Thema zusprechen. Ebenfalls verschränkte ich meine Arme vor der Brust und blickte zu House. „Wieso interessiert dich das?“, fragte er stattdessen. Ich schmiss ihm wieder eine Frage an den Kopf: „Was habe ich dir getan, dass du mir aus den weg gehst?“ Sein Blick richtete sich zu mir und ich begegnete zwei blauen Augen, die allem Anschein nach Ärger zeigen sollten. Kein Wort. Kein einziges Wort sagte House nun.

Stattdessen ging er um die Couch herum und setzte sich. Über seine Reaktion war ich doch schon etwas irritiert. In meinem Kopf stellten sich Fragezeichen auf. Ich fuhr mir durchs Haar und überlegte was ich jetzt am besten tun sollte. Doch dann beschloss ich einfach mich neben ihn auf die Couch zu setzen.

„Was bedrückt dich?“, fragte ich ganz vorsichtig mit gesenkter Stimme. Mein Blick war auf den Boden gerichtet und ließ meine Elenbogen auf die Knie fallen. „Nichts.“, antwortete House kalt. Er stand einfach auf und ging in die Küche, wo er sich einen Kaffee eingoss. Ich sah im einfach nur bei seinem Treiben zu. „Irgendwas bedrückt dich. Aber ich weiß nicht was. Und bitte erzähl mir jetzt verdammt doch mal warum du mir aus dem Weg gegangen bist in den letzten Tagen.“ Mit energischen Schritten ging ich auf ihn zu und lehnte mich vorsichtig an den Tisch.

House ließ sich nicht von meinen Worten beeindrucken und trank einfach seinen Kaffee weiter. Er reagierte einfach nicht drauf, was für mich ein Zeichen war, dass er nicht reden wollte. Seufzend verdrehte ich meine Augen und ging aus der Küche raus. „Wenn du es dir nochmal überlegt hast…“, sprach ich etwas lauter. Ich hatte schon die Klinke der Wohnungstür in der Hand und wollte gehen: „Du weißt ja wo ich wohne.“ Meine Stimme wurde leiser und senkte meinen Kopf etwas in Richtung Boden.

Danach verließ ich die Wohnung und ging wieder zu mir rein. Ließ mich entmutigt auf die Couch fallen und dachte darüber nach wie ich House dazu brachte sein Maul aufzureißen und zu reden. Doch mir fiel nichts ein. Eigentlich hätte ich mir in dieser Situation eine Pille eingeworfen, doch nirgends war auch nur ein einzige zu finden. So langsam machte es sich auch schon bemerkbar. Irgendwie war ich so unruhig. Auch bei dem Dreh ging nichts so glatt wie vor einigen Wochen. Es passierten mir immer häufiger Fehler und ich fühlte mich nicht mehr richtig motiviert.

Zwei Stunden ohne richtige Beschäftigung. Ich telefonierte etwas mit Cuddy und setzte mich etwas vor den Computer zum abschalten, doch ich war einfach zu unruhig um abzuschalten. Es klappte einfach nicht. Ich wollte eigentlich auch mal wieder meinen Kleiderschrank ausmisten. Da ich das Gefühl bekam, das er bald explodierte. Ich war in letzter Zeit öfters mit Cuddy shoppen. Und das machte sich bemerkbar.

Also ging ich dann ins Schlafzimmer öffnete den Schrank und fand ihn in einem Erbärmlichem Zustand wieder. Alles war irgendwie noch hineingestopft worden. Wieso war ich eigentlich nicht früher auf die Idee gekommen ihn mal auszumisten? Nein. Ich musste ja jetzt erst drauf kommen. Da wo ich Angst bekam, dass mich der Schrank zu sehr lieb haben könnte und mich völlig umarmt mit all seinen lieben Grüßen und Klamotten.

Seufzend zog ich den kleinen Hocker in der Ecke hervor und stellte mit auf ihn. Oben begann ich ganz vorsichtig meine Ablage zu leeren. Legte alles auf mein Bett und zum Glück wurde meine Befürchtung nicht wahr. Nachdem ich soweit alles ausgeräumt hatte setze ich mich mitten auf mein Bett und fing an ein Teil nach dem anderen zu begutachten und auszusortieren. Irgendwie bekam ich das Gefühl, dass der berg vor mir nicht kleiner wurde sondern eher größer. Nach einer halben Stunde gab ich dann auf, weil ich dachte, dass es doch eh keinen Sinn hatte. Immerhin schaffte ich es grade mal von 30 Kleidungstücken eins auszumisten.

Ich stand auf und schmiss die Sachen einfach wieder in den Schrank. Falten wollte ich die Sachen jetzt nicht, dass wäre mir zu lästig und dafür konnte ich im Moment auch nicht die Geduld aufbringen. Stattdessen ging ich in die Küche, öffnete den Kühlschrank und zog ein Joghurt hervor. Kurz darauf lehnte ich an dem Tisch und löffelte genüsslich und gedankenverloren meine Joghurt.

Mittendrinn klopfte es an meiner Tür. Seufzend stellte ich den Becher ab und ging zur Tür. Leicht verwundert sah ich House vor mir stehen. „Ich will eigentlich nicht mit dir reden, aber es gibt da was.“ „Und doch willst du.“, entgegnete ich ihn und ließ ihn in die Wohnung. House verdrehte die Augen und sprach: „Die Sache ist die…“, und kam ins stocken, als ich ihn mit einer meiner durschaubaren Blicken ansah. „Was ist?“ Er sah mich stirnrunzelnd an. „Du hast Schuldgefühle. Frag mich aber jetzt nicht warum. Und mich interessiert jetzt wirklich was du angestellt hast. Ich nehme an das das was mit mir zu tun hat.“

„Habe ich nicht.“ Seine Stimme senkte sich und er begab sich auf meine Couch. „Wieso um Himmels Willen streitest du das dauernd ab? Ich versteh das echt nicht.“ Resigniert lehnte ich mich an die Couch und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Blickte Kurz aus dem Fenster und stellte mit erschrecken fest, dass es wie aus heiterem Himmel schneite. „Vor ein paar Tagen. Wo du völlig weg warst. Das war meine Absicht.“

Ich wurde kreideblass. Wahrscheinlich hätte man mich in diesem Moment nicht mehr vom Schnee unterscheiden können, wenn ich mich draußen hingestellt hätte. Mein starrer Blick wandte sich schlagartig vom Fenster ab. „Wie bitte?“ Empört schritt ich von der Couch zurück, ging um diese und sah in House´s seine stahlblauen und wunderschönen Augen. Ich wollte dass er mir das nochmal ins Gesicht sagte. „Sag das nochmal!“, forderte ich ihn auf und sah ihm ins Gesicht. Ein strafender Blick von mir blieb dabei nicht aus.

„Ich bin hier nicht Mister Arschkriecher! Du hast das schon verstanden.“ Seine Stimme wurde etwas lauter. Langsam kroch etwas Wut in mir hoch und ich musste sie beherrschen. „Du.. du hast mir absichtlich was untergeschmuggelt?“, fragte ich entsetz. Stemmte meine Hände gegen die Hüfte und stand einfach elektrisiert vor ihm. House rieb sich schuldbewusst die Stirn, blickte beschämend zu Boden. „Du Idiot!“, patzte ich nicht laut aber bestimmend und wütend.

„Es tut mir leid. Aber ich hatte keine Wahl.“ Seine Stimme klang wirklich sehr beschämend und irgendwie auch verängstigt. „Wie, du hattest keine Wahl? Warum hast du mich überhaupt unter Vicodin gesetzt?“ Jetzt schmiss ich ihm eindeutige Fragen an den Kopf und wartete auf eine Reaktion von ihm. „Das war pure Absicht und Beweis genug dafür, dass dieses Zeug Vicodin enthält.“, erklärte House nun mit erhobener Stimme. Er wandte sich vom Boden weg und sah mich an.

„Spinnst du jetzt? Du hättest mir was davon klauen können und dann ein Labortest machen können. Aber nein du testest ja lieber an lebenden Objekten. Wolltest du mir damit noch was beweisen?“ „Nichts weiter.“ „Nichts weiter?...“, ich stockte und überlegte. „Moment mal… Aber wieso… wieso hast du Cuddy nichts untergeschmuggelt?“ Überlegend fuhr ich mir durch die Harre, lief mit langsamen Schritten durch den Raum.

„Du wolltest Cuddy nicht leiden sehen, stimmst? Aber mich oder wie darf ich das jetzt verstehen?“ House saß da und starrte fortwährend auf meinen Fernseher. Ließ seine Arme über die Rückenlehne fallen und hörte mir dabei zu wie ich alles nach dem anderem auseinander pflücken zu begann.

Plötzlich kam ich zum stehen, spielte an meiner Unterlippe rum und redete weiter: „House. Du… Japp ich wusste es. Du liebst sie!“ „Ist das nicht offensichtlich?“, bestätigte er es. Wie ein kleines Kind fing ich leicht an durch den Raum zu hüpfen. House stand auf, griff nach seinem Stock und stellte sich vor mich. „Ich nehme an du hast Entzugserscheinungen?“ „Nicht wirklich. Wieso sollte ich auch? Von dem Zeug?“ „Weil du sicherlich nicht wenig davon genommen hast an dem Tag. Das Zeug war hochdosiert und da du jetzt keine wirklichen Entzugserscheinungen hast, gehe ich davon aus, dass da wirklich Vicodin drin ist. Du hast dich schon dran gewöhnt und hast alles doppelt und dreifach gesehen. Wäre da aber nichts in deinem Zeug drin gewesen, dann hättest du dich übergeben müssen und Schweißausbrüche haben müssen.“, erklärte er mir ausgiebig und lief etwas unruhig im Raum rum.

Aus irgendeinem Grund kam mir das nicht Plausibel vor: „Mir erscheint deine Vermutung nicht wirklich glaubwürdig.“ „Das war mir schon klar…“ House kam zum stehen, zog etwas aus seiner Tasche, legte das etwas auf meine Ablage neben der Tür und ging aus der Wohnung. Komische Aktion. Fand ich jetzt in diesem Moment. Erst wollte er ein Geständnis machen. Dann zog ich ihm alles aus der Nase und schließlich plädierte er mir was von wegen Entzugserscheinungen vor. Als letzes stellt er mir was hin und verschwindet einfach. Ich konnte es immer noch nicht fassen was ich da grad erfuhr.

Starrend sah ich auf das Etwas auf meiner Ablage, ging mit relativ müden drauf zu und war entsetz. Was zur Hölle sollte das? Erst nahm er mir und Cuddy alles weg und dann gab er es mir wieder? Ich verstand nicht was es sollte. Mir war es im Moment auch egal, ließ mich auf meine Couch nieder und sah fern.
Zuletzt geändert von Gregory House am Mi 17. Nov 2010, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Addiction to Vicodin [FF]
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