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Kapitel 133 Heimat

Am nächsten Morgen wachten Greg und Lisa als letztes auf. Als sie in die Küche kamen, waren Nathan, Haley, Jasmin und James bereits wach. Jasmin und James machten Frühstück und Nathan und Haley machten die Couch. Anschließend halfen sie James und Jasmin beim Frühstück.

„Morgen.“, sagte Greg zu allen und die erwiderten im Chor: „Guten Morgen.“ „Kann man euch noch irgendwas helfen?“, fragte Lisa und gab Greg einen Kuss. Jasmin gab Lisa eine Aufgabe und Greg machte es sich auf einem der Hocker bequem. „Das macht ihr echt gut.“, bemerkte er und grinste. Alle anderen schmunzelten nur und widmeten sich weiterhin ihrer Aufgabe. James machte Rührei mit Schinken. Jasmin kümmerte sich um die Brötchen und das Toast. Haley und Nathan suchten das benötigte Geschirr, die Wurst und den Aufstrich zusammen und Lisa beschäftigte Greg, damit er keinen Unsinn machte.

„Mum, kannst du uns mal bitte die Marmelade raus geben?“, fragte Nathan seine Mutter. Nathan hätte sich die Marmelade unter anderen Umständen auch selbst genommen, aber Jasmin stand vor dem Schrank. Also tat Jasmin ihrem Sohn den Gefallen. Sie öffnete den Schrank, an dem in der Nacht auch schon Greg gewesen war, und nahm die Marmelade heraus. Sie gab sie Nathan, aber schloss den Schrank noch nicht. Jasmin schmunzelte nahm die Schokoladentafel heraus und zeigte sie James. Der schmunzelte ebenfalls und dann stellten sie beide fest: „Nate.“ Nathan und auch die anderen drei sahen James und Jasmin verwundert an. „Was ist denn, Mum?“, fragte Nathan und Jasmin zeigte ihm die Schokoladentafel. Nun schmunzelte Nathan verlegen und machte sich daran die restlichen Sachen zusammen zu suchen. Jasmin bemerkte, dass die anderen nicht wussten was sie meinte, deswegen erklärte sie: „Nathan hat schon damals Schokolade gegessen, wenn er nicht schlafen konnte. Er hat sich immer aus seinem Zimmer geschlichen und ist an den Kühlschrank gegangen. Wir hatten die Schokolade im Kühlschrank zu liegen, weil wir wussten, dass wir eine kleine Naschkatze im Haus hatten.“ Sie legte die Schokolade zurück in den Schrank und holte die Brötchen aus dem Ofen. Anschließend nahmen sie alles, was sie fürs Frühstück brauchten, und brachten es auf die Terrasse. „Jetzt wissen wir warum er so viel Sport macht. Er muss die Schokolade, die er sich in der Nacht reinzieht, wieder abtrainieren.“, bemerkte Greg scherzhaft und Nathan sah ihn grinsend an.

Greg setzte sich schon hin, während die anderen den Tisch deckten. Es ging schnell, da ja zehn Hände am Werk waren. Schon nach wenigen Minuten war der Tisch gedeckt und sie konnten frühstücken. Das Frühstück war wirklich schön. Sie unterhielten sich und machten ein paar Witzchen. Nathan war unglaublich froh in diesem Moment bei seinen Eltern zu sein. Gern hätte er mehr solcher Momente, in denen er etwas mit seinen Eltern, seiner Tante und seinem Onkel zusammen machte, erlebt. Nur leider fürchtete er das nicht mehr tun zu können. Der Moment war eigentlich zu schön, um ihn zu zerstören, aber ihm blieb nichts anderes übrig. „Ich muss euch was sagen.“, gestand Nathan und legte sein Toast auf seinen Teller. Sofort richteten alle ihren Blick auf Nathan und der erzählte: „Ich fürchte, dass wir nicht mehr lange hier sein werden.“ Nun runzelten sie alle die Stirn, denn sie wussten nicht wovon Nathan sprach. „Was meinst du denn?“, fragte Jasmin und Nathan antwortete: „Haley hat ein Jobangebot bekommen.“ „Stimmt das Haley?“, fragte James und Haley nickte nur. „Ja, aber das ist doch toll.“, bemerkte James, woraufhin Haley sagte: „Ja, das ist es. Aber es ist nicht hier. Die Firma, von der ich das Jobangebot bekommen hab, ist in Deutschland.“ Jasmin hustete ein wenig, denn sie hatte sich an ihrem Café verschluckt. „Ihr denkt doch aber nicht darüber nach das Angebot anzunehmen oder?“, fragte Greg. Nathan sah ihn traurig an und erklärte: „Das ist ne große Chance für Haley. Es sind nicht mehr viele Monate bis die Elternzeit vorbei ist und dann muss sie wieder arbeiten. Bisher hat sie noch keine andere Zusage bekommen.“ Nathan hatte recht. Bisher war Haley noch in der Elternzeit gewesen, doch die endete bald und sie hatte noch keine Zusage auf ihre Bewerbungen bekommen. „Man was wollt ihr denn in Deutschland? Da gibt’s doch nichts zu sehen. Bleibt lieber hier. Haley wird schon noch ne Zusage bekommen.“, sagte Greg, denn er wollte mit allen Mitteln versuchen ihnen Deutschland auszureden. Er konnte ja schließlich nicht zulassen, dass sein Schützling so einfach auswanderte. Nathan wusste was Greg vor hatte, aber er wusste einfach keine andere Lösung als das Angebot anzunehmen. „Wo in Deutschland ist denn die Firma?“, fragte Jasmin und Haley antwortete: „In Bayern.“ „Na da habt ihr’s doch. Es ist keine gute Idee dort hinzugehen. Die sprechen doch da alle mit so nem komischem Dialekt. Man versteht die total schlecht. Bleibt lieber hier. Hier hört sich niemand an wie n Alien, wenn er spricht.“, bemerkte Greg noch. Nathan und Haley sahen Greg skeptisch an. „Greg, es ist ja wirklich lieb von dir, dass du uns nicht gehen lassen willst…“, begann Haley, doch Greg fiel ihr ins Wort. „Vergleicht doch einfach mal Bayern und New Jersey. Bayern ist groß, ja. Es hat aber nichts zu bieten. Mag sein, dass sie schöne Wohnung haben, aber die sind sicher auch verdammt teuer. Die Fußballmannschaft von denen kannst du auch in die Tonne treten. Hier hingegen bist du in New Jersey. Allein der Name klingt doch schon viel besser als Bayern. New Jersey liegt in den USA und ist der Staat mit der größten Bevölkerungsdichte. Du darfst nicht vergessen, dass New Jersey den Beinnamen The Garden State hat. New Jersey ist 22.588 km2 groß und 3377 km2 davon sind Gewässer. Wir grenzen an New York, man. Das macht Bayern nicht. Wir haben hier die staatlich wichtigste Uni, die Rutgers University, und die bekanntesten Privathochschulen, die Princeton University und die Fairleigh Dickinson University. Außerdem kommen so viele berühmte Leute von hier. Denk doch nur mal an Michael Douglas, Frank Sinatra, Jack Nicholson, Bruce Springsteen, Meryl Streep, John Travolta, Bon Jovi, Whitney Houston, Kirsten Dunst, Ashley Tisdale, Zach Braff und wen man nicht vergessen darf Shaquille O’Neal. Du weißt wer Shaquille O’Neal ist. Einer der besten Basketballer kommt aus New Jersey, Nate. Stell dir nur mal vor in einigen Jahren steht genau dasselbe über dich im Internet. Nathan Scott, einer der besten Basketballspieler, kommt aus New Jersey. Das klingt doch besser als wenn es heißen würde Nathan Scott, einer der besten Basketballspieler, kommt aus Bayern, einem Staat, in dem sie reden wie Außerirdische. Da heißt es nicht heiße Mädels, sondern heaßa. Beim Sex rufen sie nicht ich komme, sondern i kim. Da wonan se in Bayern. Weißt du was bei denen bumsen heißt? Schnàxln. Verstehst du was ich dir sagen will? Die haben für einige Wörter von uns ganz andere Bezeichnungen. Das klingt doch alles voll außerirdisch, Nate. Da könnt ihr nicht hinziehen.“, informierte Greg sie alle. Nathan wusste nicht mehr was er sagen sollte, aber dafür fiel Haley etwas Passendes ein. „Ich werde das Angebot nicht annehmen.“, sagte sie, woraufhin Nathan sie überrascht ansah. Auf Gregs Gesicht machte sich schon ein Grinsen breit, was allerdings niemand sah, denn sie alle sahen Haley erstaunt an. „Wieso denn das?“, fragte Nathan seine Frau und Haley antwortete: „Greg hat recht. Unsere Heimat ist und bleibt nun mal hier. Hier sind unsere Familien und all unsere Freunde. Ich werde schon noch einen Job finden, für den wir nicht umziehen müssen, Nate. Wir bleiben hier.“ Nathan war immer noch total erstaunt. Er bekam kein Wort heraus, deswegen küsste er Haley nur. „Das ist doch großartig.“, bemerkte Greg und damit man nicht denken konnte, dass ihm viel an Nathan lag, fügte er noch hinzu: „Dann kann ich dem kleinen Hosenscheißer wenigstens weiterhin zeigen wer hier der stärkere ist, auch mit Krüppelbein.“ Nun grinsten sie alle und widmeten sich wieder ihrem Essen. „Danke.“, flüsterte Nathan seiner Frau zu und gab ihr noch einen Kuss. Er hätte nicht gedacht, dass Haley so ein Opfer für ihn bringen würde. Ein Job war unglaublich wichtig, gerade in der heutigen Zeit. Und dennoch verzichtete Haley auf diese einmalige Chance, damit Nathan bei seiner Familie bleiben konnte. Das war wirklich wunderbar von ihr und Nathan schwor sich Haley bei der Suche nach einem Job in New Jersey zu helfen.
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Kapitel 134 (Un)geplante Auftritte

Nach dem Frühstück räumten sie alle zusammen den Tisch ab. James und Jasmin räumten das Geschirr in den Geschirrspüler und Nathan räumte den Belag in den Kühlschrank. Lisa und Haley räumten die Terrasse auf und Greg legte sich an den Pool. Nachdem alles weggeräumt war, holte James die Post rein und sah sich einen Brief genauer an. Den Rest legte er auf den Tisch auf der Terrasse. Jasmin nahm sich die Werbung und sah sie sich an. Haley, Nathan, Lisa und Greg kamen an den Tisch und Nathan sagte: „Mum wir gehen nach Hause. Danke fürs Frühstück.“ „Du brauchst dich doch nicht zu bedanken, Nate.“, entgegnete Jasmin. Sie umarmte ihren Sohn kurz und anschließend umarmte sie Haley. Dann setzte sie sich hin und blätterte die Werbung eines Discounters durch. Nathan und Haley verabschiedeten sich von James, Greg und Lisa und gingen dann nach Hause. Lisa und Greg setzten sich dann auch an den Tisch und Greg nahm sich den Brief, den James mittlerweile schon wieder weggelegt hatte. James verbat es ihm nicht, denn es war kein privater Brief.

Während James und Jasmin sich die Werbung ansahen, las Greg sich den Brief durch und entdeckte etwas, das ihn sehr erstaunte. „Oh guck. Eine 80er Party.“, bemerkte Greg und sah auf. Den Brief hatte er bei Seite gelegt und nun hielt er einen kleinen Flyer in den Händen. Der Flyer, den er in den Händen hielt, war vom Krankenhaus. Es feierte 30 jähriges Bestehen und veranstaltete deswegen eine Party. Das Motto der Party waren die 80er. „Wir werden dort nicht hingehen, Greg.“, entgegnete James. Greg aber war vom Gegenteil überzeugt. „Oh doch, das werden wir. Du, ich, Lisa und Jasmin. Wir werden dort hingehen und uns dementsprechend kleiden. Also müsst ihr uns jetzt entschuldigen. Wir müssen uns noch passende Kostüme besorgen.“, sagte Greg und stand auf ohne auf eine Reaktion von James zu warten. James wusste, dass Greg dort unbedingt hingehen wollte und dass es nichts gab, womit er ihn davon abbringen konnte. „Also gut. Aber benimm dich, Greg.“, entgegnete James, woraufhin Greg bemerkte: „Hey, anscheinend weißt du noch nicht wer ich bin. Ich bin Greg Benehmen House.“ James schmunzelte und Greg sagte zu Lisa: „Komm, Schatz.“ Lisa stand nun ebenfalls auf, Greg und sie verabschiedeten sich von James und Jasmin und fuhren dann nach Hause. „Das wird bestimmt lustig.“, bemerkte Jasmin, doch James schien davon nicht so ganz überzeugt zu sein. „Wenn Greg so einen Eifer daran zeigt zu so etwas hinzugehen, hat er dabei immer einen Hintergedanken.“, erklärte James und Jasmin sagte: „Ach, was sollte er denn vor haben? Er wird schon nichts geplant haben.“ Jasmin war ziemlich überzeugt davon, dass Greg dort einfach nur aus Spaß hinwollte. Da täuschte sie sich aber, denn er hatte einen Hintergedanken dabei. Welcher das war, erfuhren sie am Abend.

James und Jasmin waren bereits seit einer halben Stunde im Krankenhaus auf der Party. Es waren viele Leute gekommen. Auch Cuddy war da und Perry mit seiner Frau Jordan. James und Jasmin tanzten ein wenig, wobei sich James die ganze Zeit besorgt umsah. „Greg und Lisa werden bestimmt bald kommen.“, sagte Jasmin, woraufhin James nur zustimmend nickte. Wie Jasmin es gesagt hatte, kamen Greg und Lisa einigen Minuten später.

„Greg, falsches Jahrhundert.“, bemerkte James als sein bester Freund und Lisa zu ihnen kamen und Greg entgegnete: „Sicher? War nicht genau angegeben.“ Greg trug ein Kostüm aus dem neunzehnten Jahrhundert. Er hatte sich als Mozart verkleidet, obwohl Lisa als Jane Fonda ging. „Wow Karaoke. Was für ein Zufall.“, sagte Greg als er auf einmal eine Karaoke Maschine entdeckte. Nun durchschaute James seinen besten Freund. Greg war nicht etwa wegen der Party da, sondern wegen der Karaoke Maschine. „Was hast du vor, Greg?“, fragte er, doch Greg tat ganz unschuldig. „Ich will nur mit meiner Frau ein wenig tanzen.“, antwortete Greg und ging mit Lisa auf die Tanzfläche. „Und dein Bein?“, fragte Lisa, während sie sich unter die anderen tanzenden mischten. „Das bringt’s, solange du keinen Rhythmus erwartest.“ Lisa grinste ihren Mann an und dann plötzlich wurde ein langsames Lied gespielt. Greg schmunzelte Lisa verlegen an und die grinste immer noch. Sie näherten sich, Lisa legte ihre Arme um Gregs Schultern und der legte seine Arme um sie. So tanzten sie einige Minuten, obwohl Greg ein paar Schmerzen hatte. „Vielleicht weißt du noch wo unser erster Tanz war. Er war auf der Hochzeit von James du Jasmin.“, erinnerte Greg und Lisa entgegnete: „Nein.“ „Ich war James‘ Trauzeuge und du Jasmins.“, sagte Greg. Lisa schüttelte den Kopf und entgegnete: „Ich wollte damit sagen wir kannten uns schon vorher. Von der Verlobungsfeier.“ Greg überlegte, denn er konnte sich nicht daran erinnern. Also erzählte Lisa: „Es war kurz vor dem Abschluss. Ich wollte mir noch etwas zu trinken holen, doch vor dem Bierkasten stand ein Junge. Ich erklärte ihm was ich wollte, aber er beachtete mich gar nicht. Er meinte nur, dass ich etwas anderes trinken sollte.“ Nun konnte sich Greg wieder erinnern. Er nickte und gestand: „Das hab ich schon vergessen.“ „Ich hab gesagt, dass es nicht dein Bier ist. Darauf sagtest du, dass du nichts anderes trinken kannst.“, erzählte Lisa weiter und Greg fügte hinzu: „Weil Bier das einzige war, was ich getrunken habe.“ „Dann hast du mich angesehen. Blaue Augen, freches Grinsen.“, sagte Lisa, woraufhin Greg entgegnete: „Ja und eins führte zum anderen.“ Lisa schmunzelte und bemerkte: „Und dann doch nicht.“ Einen kurzen Augenblick lang war es still zwischen ihnen, doch dann gestand Greg: „Ich wollte dich anrufen.“ Lisa nahm die Arme von seinen Schultern, blieb stehen und sagte: „Nein, bitte sag das nicht. Es gab keine Erwartungen. Ich war genauso…“ Lisa konnte ihren Satz nicht beenden, denn Greg unterbrach sie. „Ich wollte wirklich zu dir kommen. Ich… wollte herausfinden wie es weiter gehen sollte.“, gab Greg kleinlaut zu, „Dann stand ich mit irgendeinem Mädchen an meinem Motorrad und hab gesehen, dass es dir nichts ausmacht. Danach schien’s mir sinnlos.“ Lisa sah Greg überrascht an und sagte: „Ähm… ich geh jetzt mal was zu trinken holen.“ Nachdem Lisa das gesagt hatte, ging sie und ließ Greg auf der Tanzfläche zurück.

Lisa ging zum Büffet und holte sich etwas zu trinken. Dort traf sie auf James und Jasmin, die sich gerade mit Perry unterhielten. Als Jasmin ihre beste Freundin sah, entschuldigte sie sich bei Perry und ging zu Lisa. „Hey, was machst du denn hier? Ich dachte ihr wolltet tanzen.“, fragte Jasmin und Lisa entgegnete: „Ach ich brauchte mal etwas zu trinken.“ „Ist alles okay?“, fragte Jasmin, denn sie merkte, dass mit Lisa irgendwas nicht stimmte. Lisa überlegte ob sie sich Jasmin anvertrauen sollte. Es war ja eigentlich eine schöne Party und sie wollte sie Jasmin nicht verderben. Schließlich entschied sie sich aber doch dazu es ihr zu sagen. „Greg hat mir gerade gesagt, dass…“, begann sie, doch sie stoppte, denn auf der Bühne tat sich etwas. „Lass das mal lieber jemanden machen, der es kann.“, sagte Greg zu jemandem, der gerade ein Lied sang. Lisa, Jasmin, James, Perry und alle anderen richteten ihre Blicke auf Greg. Der stand auf der Bühne, wählte ein Lied von der Karaoke Maschine und sagte dann: „Das Lied ist für jemand ganz besonderes. Damit möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich damals so ein Arsch gewesen bin.“ Lisa wusste, dass Greg sie gemeint hatte und war gespannt darauf welches Lied er nun singen wollte. Einen kurzen Moment dauerte es noch, doch dann ertönte die Melodie und Greg begann zu singen.
„She never took the train alone. She hated being on her own. She always took me by the hand and say she needs me. She never wanted love to fail. She always hoped that it was real. She'd look me in the eyes and say „believe me“. And then night becomes the day and there’s nothing left to say. If there's nothing left to say then something’s wrong.
Oh, tonight you killed me with your smile, so beautiful and wild. So beautiful. Oh, tonight you killed me with your smile, so beautiful and wild. So beautiful and wild.
And as the hands would turn with time she'd always say that she was my mine. She'd turn and lend a smile to say that she's gone. But in a whisper she'd arrive and dance into my life. Like a music melody. Like a lovers song.
Oh, tonight you killed me with your smile, so beautiful and wild. So beautiful. Oh, tonight you killed me with your smile, so beautiful and wild. So beautiful and wild.
Through the darkest night comes the brightest light. And the light that shines is deep inside. It's who you are.
Oh, tonight you killed me with your smile, so beautiful and wild. So beautiful. Oh, tonight you killed me with your smile, so beautiful and wild. So beautiful … beautiful. Oh, tonight you killed me with your smile, so beautiful and wild. So beautiful and wild. So beautiful and wild. So beautiful and wild.”
, sang Greg und sein Blick ruhte die ganze Zeit auf Lisa. Anschließend drückte Greg das Mikrofon, dem Typen in der Hand, der es vor ihm hatte, und ging dann von der Bühne. Auf direktem Weg ging er zu Lisa und alle Blicke folgten ihm. Bei Lisa angekommen, sagte er: „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch.“, entgegnete Lisa und Greg küsste sie dann. Sie konnte Greg einfach nicht mehr böse sein wegen dem, was er gesagt hatte. Natürlich war es schwer für sie daran erinnert zu werden wie sehr sie damals gelitten hatte, als sie all die Frauen mit Greg gesehen hatte. Als sie dann gerade auch noch erfahren hatte, dass Greg zu ihr kommen wollte, aber es nicht getan hat, weil er bemerkt hatte, dass es Lisa nichts ausgemacht hatte ihn mit einem anderen Mädchen zu sehen, fühlte sie sich verdammt schlecht. Sie hätte vielleicht schon viel früher mit Greg zusammen sein können, wenn sie ihm nur mehr ihre Gefühle gezeigt hätte. Doch nun, nachdem Greg ihr so ein schönes Lied gesungen hatte und ihr mal wieder gesagt hatte, dass er sie liebte, vergaß sie all das, was vorher geschehen war, schnell wieder und genoss den Augenblick.

Nach dem Kuss sah Greg Jasmin an und zwinkerte ihr zu. Die nickte nur kurz und ging dann. Lisa hatte das natürlich mitbekommen und fragte: „Hey, was war das denn? Erst machst du mir ne Liebeserklärung und jetzt flirtest du schon wieder mit anderen?!“ Greg schmunzelte, sah Lisa an und sagte: „Nicht für kein Geld der Welt.“ Anschließend küsste er Lisa noch einmal. James stand immer noch bei Perry und freute sich für seine Freunde. Doch viel mehr interessierte es ihn wohin Jasmin ging. Also sah er ihr nach.

Jasmin ging auf die Bühne, ließ sich das Mikrofon von dem Typen geben, dem Greg es gegeben hatte und sagte ihm dann noch etwas. Anschließend wandte sie sich an die Menge und sagte: „Nachdem Greg jetzt gesungen hat, wird mein Gesang ziemlich ernüchternd sein. Ich hoffe nur, dass ich jetzt nicht allzu sehr in Gregs Schatten steh.“ „Ich werd ganz rot.“, bemerkte Greg flüsternd und Lisa boxte ihm leicht in die Seite. „Hey, sie hat doch recht.“, sagte Lisa. Greg wiederholte daraufhin noch einmal: „Ich werd ganz rot.“ Lisa funkelte ihn nur böse an, doch Greg grinste und gab ihr noch einen Kuss. Im nächsten Augenblick hörte man schon die nächste Melodie, denn Jasmin hatte sich ebenfalls ein Lied ausgesucht. Alle Blicke waren auf Jasmin gerichtet und sie staunten nicht schlecht, als Jasmins Stimme erklang.
„Ich bin verloren in deiner Mitte. Machst mich zum Kämpfer ohne Visier. Alles gedreht, Sinne wie benebelt. Ich bin so heillos betrunken von dir. Du wärmst mich auf mit deinem Wesen und lässt nicht einen Zentimeter unverschont. Du flutest alle meine Decks mit Hoffnung, auf ein echtes Leben vor dem Tod.
Und ja ich atme dich. Ja ich brenn für dich. Und ja ich leb für dich jeden Tag. Und ja du spiegelst mich. Und ja ich schwör auf dich und jede meiner Fasern sagt: „Ja.“
Es ist noch immer so schwer zu glauben wie du die meisten meiner Fehler übersiehst. Du erdest jeden meiner Gedanken. Verleihst Flügel wenn Zweifel überwiegt.
Und ja ich atme dich. Ja ich brenn für dich. Und ja ich leb für dich jeden Tag. Und ja du spiegelst mich. Und ja ich schwör auf dich und jede meiner Fasern sagt: „Ja.“
Ja zu jedem Tag mit dir. Ja zu jedem deiner Fehler. Asche und Gold ich trag alles mit dir, denn ich bin und bleib verloren in deiner Mitte. In deiner Mitte bis der Vorhang fällt.
Und Ja ich atme dich. Ja ich brenn für dich. Und ja ich leb für dich jeden Tag. Und ja ich liebe dich. Und ja ich schwör auf dich und jede meiner Fasern sagt: „Ja.“
, sang Jasmin und jeder auf dieser Party wusste an wen das Lied gerichtet war. Es war an James und der sah seine Frau verblüfft an. Er wusste ja schon, dass Jasmin singen konnte und er wusste auch, dass sie es gern tat, aber er hätte nicht vermutet, dass sie es jemals vor so vielen Leuten zeigen würde. Nachdem Jasmin zu Ende gesungen hatte, brachen alle in Jubel und Beifall aus. Jasmin stand verlegen da und ließ ihren Blick über die Menge schweifen. Sie war vollkommen fassungslos. Noch nie hatte sie vor so vielen Leuten gesungen, aber jetzt hatte sie nicht einmal darüber nachgedacht, dass viele Menschen anwesend waren. Sie war einfach auf die Bühne gegangen und hatte gesungen. Und nun fühlte sie sich verdammt gut. So hatte sie es sich immer vorgestellt. Sie ging auf die Bühne, sang und alle klatschten. Das war immer ihr großer Traum gewesen und nun wurde er wahr.

Während Jasmin noch immer auf der Bühne stand und ihren Blick durch die Menge schweifen ließ, sagte Greg zu James: „Nun geh schon zu ihr.“ James tat, was Greg ihm gesagt hatte und ging zur Bühne. Er lief auf die Bühne zu und ging zu Jasmin. Als er bei ihr ankam, sagte er zu Jasmin: „Ich liebe dich auch.“ Jasmin schmunzelte verlegen und anschließend küssten sich James und Jasmin. Die Menge brach noch einmal in Jubel und Beifall aus und nachdem sie den Kuss beendet hatten, nahm James das Mikrofon und gab es dem Typen zurück. Anschließend verließen sie die Bühne und dann wurde wieder Musik aufgelegt. Die Menge begann wieder zu tanzen und James und Jasmin gingen zurück zu Greg und Lisa. „Man, man, man. Wie konntet ihr mir verheimlichen, dass wir so ne geile Sängerin in unserer Gruppe haben?“, fragte Greg nach langer Zeit noch einmal und Lisa antwortete: „Es gab einfach keinen Grund es dir zu sagen.“ Greg sah seine Frau entrüstet an und bemerkte: „Hallo?! Allein, dass sie singen kann ist ein Grund dafür.“ Lisa grinste nur, aber reagierte nicht auf seine Aussage. Ihr war gerade etwas eingefallen, worüber sie nun nachdachte. „Das war süß von dir. Danke.“, sagte James zu Jasmin und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Hab ich gern gemacht.“, entgegnete Jasmin und grinste ihren Mann an. „Das hat man gesehen.“, mischte sich Greg ein und dann meldete sich auf einmal wieder Lisa. „Du wusstest davon.“, stellte sie fest. Weder Greg noch James und Jasmin wussten wovon Lisa sprach. Sie sahen sie verwirrt an und Lisa fügte an Greg gewandt hinzu: „Du wusstest davon, deswegen hast du Jasmin zugezwinkert. Ihr hattet das geplant, deswegen wollte Greg unbedingt auf diese Party.“ Greg sah seine Frau schmunzelnd an und sagte: „Erwischt.“ „Ihr habt das echt geplant?“, fragte James Jasmin und die antwortete: „Wir hatten geplant in einer Karaoke Bar zu singen. Dass wir es genau hier und jetzt tun würden, war nicht geplant. Das war mehr oder weniger spontan.“ Lisa und James sahen Greg und Jasmin abwechselnd an. Anschließend sah James Jasmin an und Lisa Greg. James und Lisa sagten im Chor: „Ich liebe dich.“ Greg und Jasmin erwiderten daraufhin wie aus einem Mund: „Ich liebe dich auch.“ Nun küssten sich James und Jasmin und Greg und Lisa noch einmal, während im Hintergrund I am von Rea Garvey lief. Nach einigen Minuten beendeten sie den Kuss und fingen an zu tanzen. James hielt Jasmin ganz fest und Greg hielt Lisa fest. Als der Refrain des Liedes kam, sah Jasmin James an, stimmte mit ein und sang: „Cause I am. Yes I am. I am the one who gave you words when you had nothing to say. I am the one who pulled you close. You were pushing away. I am the one who picked you up and kept you close by my side. I am the one who holds you and gives you everything. I am.” James sah Jasmin verliebt an und gab ihr noch einen Kuss. „Mein Traum war es Sängerin zu werden.“, gestand Jasmin ihrem Mann anschließend. Sie tanzten immer noch und James fragte: „Warum hast du’s nie versucht?“ „Ich hab mich nie getraut zu irgendeiner Casting-Show hinzugehen. Außerdem wusste ich nicht wie ich ankommen würde und ich hatte Angst vor dem ganzen Rummel, der dann um mich gemacht worden wäre. Also hab ich mich dafür entschieden einen normalen, unauffälligen Beruf zu erlernen.“, erzählte Jasmin und James fragte noch: „Bereust du es manchmal?“ Jasmin musste nicht lange überlegen, um diese Frage zu beantworten. „Ja.“, antwortete sie sofort. James gab ihr einen Kuss auf die Stirn und bemerkte: „Du wärst sicher eine klasse Sängerin geworden.“ „Mag schon sein. Aber wer weiß was aus uns geworden wäre, wenn ich eine Sängerin geworden wär.“, entgegnete Jasmin und hielt sich ganz fest an James. Sie wollte gar nicht daran denken was aus ihr und James geworden wäre. Ja, manchmal bereute sie die Entscheidung ihr Glück nicht bei einer Casting-Show versucht zu haben. Im Endeffekt war sie aber froh darüber wie sie sich letztendlich entschieden hatte. Denn keine Popularität der Welt hätte sich mit dem Glück messen können, was Jasmin in ihrem Leben hatte. Einen wunderbaren Mann, einen großartigen Sohn, eine sympathische Schwiegertochter und den süßesten Enkel. Sowohl Jasmin und James als auch Lisa und Greg waren an diesem Abend überglücklich. Sie waren sich zu hundert Prozent sicher, dass auch dieser Abend nie in Vergessenheit geraten würde.
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Kapitel 135 Abschied ohne Worte

In den nächsten Tagen waren sie noch immer genauso glücklich wie auf der 80er Party. Jeder Tag schien einfach großartig zu werden und gerade als sie dachten, dass sie ihr Leben nun unbeschwert leben konnten, geschah etwas sehr trauriges.

Gregs Mutter kam von einer Weltreise zurück. Um die Situation zwischen Greg und seiner Mutter genauer zu erklären, muss man zurück in die Vergangenheit gehen.
Wie schon erwähnt wurde, hatte Greg ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater. Seine Mutter, Rachel, hingegen liebte er, auch wenn er es nicht zeigte. Bevor Greg von zuhause abgehauen ist, bekam seine Mutter eine erschreckende Nachricht. Sie war krank und hatte nicht mehr lange zu leben. Das wusste Greg und genau aus diesem Grund fiel es ihm damals so schwer seine Mutter zurück zu lassen. Er hatte aber einfach keine andere Möglichkeit gesehen. Also verabschiedete er sich von ihr so als wäre sie am nächsten Tag nicht mehr da, denn er wusste ja nicht ob er sie jemals wiedersehen würde. Greg hatte in den letzten Jahren auch nicht sonderlich viel Kontakt mit Rachel gehabt. Ab und an hatte sie ihm eine SMS geschrieben oder ihn angerufen. Er reagierte aber nie auf die Anrufe, denn er wollte einfach nicht daran erinnert werden, dass seine Mutter bald sterben würde. Die SMS las er zwar, aber er antwortete nicht oft. Rachel wusste nur wo er wohnte, wo er arbeitete und dass er verheiratet war, aber mehr auch nicht. Greg wusste auch nicht besonders viel von ihr. Er wusste nur, dass sie nicht mehr mit seinem Vater zusammen war, dass sie in eine neue Wohnung gezogen war, aber immer noch in seiner Heimatstadt lebte und dass sie ihn gern noch einmal sehen wollte. Daraus wurde aber nichts, denn vor fünf Jahren war sie auf eine Weltreise gegangen. Davon wusste Greg natürlich, aber er wusste nicht wann und ob sie überhaupt wiederkommen würde. Anfangs machte er sich Gedanken darum ob seine Mutter wieder zurück kommen würde, ob er sie noch einmal sehen würde. Mit der Zeit schloss er aber damit ab. Er fand sich damit ab seine Mutter das letzte gesehen zu haben, als er sein Elternhaus verlassen hatte. Doch dann stand sie eines Tages vor seinem Büro im Krankenhaus.

„Hallo, Gregory.“, begrüßte Rachel ihn. Greg spielte gerade ein wenig mit seinem kleinen grau, roten Ball und sah erstaunt zur Tür. Seine Mutter stand in der Tür und sah ihn erwartungsvoll an. Greg legte seinen Ball auf den Schreibtisch und entgegnete: „Man nennt mich mittlerweile nur noch Greg.“ Rachel nickte zur Kenntnisnahme und fragte: „Darf ich reinkommen?“ „Du bist doch schon drin.“, stellte Greg daraufhin nur fest und widmete sich seinem Computer. Rachel setzte sich auf einen Stuhl, der neben Gregs Schreibtisch stand und sagte: „Es ist schön dich wieder zu sehen.“ Greg entgegnete darauf nichts. Nach all den Jahren sah er seine Mutter wieder. Nur wollte er das überhaupt? So lange hatten sie nichts voneinander gehört und jetzt auf einmal saß sie vor ihm und tat so als wäre nichts gewesen. Greg musste sich allerdings eingestehen, dass es nicht die Schuld seiner Mutter war, dass sie keinen Kontakt hatten. Sie hatte ihm ja immer geschrieben und versucht ihn anzurufen, aber er hatte nicht darauf reagiert. „Was willst du hier?“, fragte Greg und Rachel antwortete: „Ich wollte meinen Sohn endlich mal wieder sehen. Da er sich ja nicht gemeldet hat, dachte ich mir ich komme einfach mal bei ihm vorbei.“ Sie grinste ein wenig, denn sie hoffte Greg wenigstens ein kleines Schmunzeln entlocken zu können. „Mum, bei dir wurde Leukämie diagnostiziert und du verschwindest einfach für fünf Jahre. Was soll der Mist?“, fragte Greg. Er wollte sich eigentlich nicht in die Angelegenheiten seiner Mutter einmischen und er wollte sich auch nicht daran erinnern, dass sie krank war, aber ihm blieb nichts anderes übrig. „Ich wollte mich erst einmal erholen und mir dabei die Welt ansehen, in all ihrer Weite und Schönheit.“, antwortete Rachel und Greg fragte: „Und wie lief das so?“ Rachel zuckte nur mit den Schultern und sagte: „Ich hab n paar gute Bilder gemacht. Ich zeig sie dir.“ Gregs Mutter kramte kurz in ihrer Handtasche und gab Greg dann einen kleinen Stapel Fotos. Greg sah sie sich desinteressiert an, legte die Fotos dann beiseite und bemerkte: „Tja so wie ich dich kenne, wirst du es auf deiner Leukämieweltturnee vermieden haben einen Arzt, Medizinmann oder wenigstens einen vernarbten Schamanen mit Tellern in den Ohren aufzusuchen. Psst… Mum, Krebs gehört leider zu der Art von Übeln, bei denen man ab und zu Kontrolluntersuchungen durchführen sollte.“ „Ist ja gut. Ich werde das machen lassen.“, sagte Rachel und fing dann an zu lachen. Greg musste unwillkürlich in ihr Gelächter einstimmen. Früher hatte seine Mutter ihm immer gesagt, dass er zum Arzt gehen sollte und was er zu tun und zu lassen hat. Jetzt waren die Rollen umgekehrt. Nach einem kurzen Augenblick gestand Greg dann: „Ich sag dir was. Du hast mir tierisch gefehlt. Im Ernst.“ „Vielen Dank, Gregory. Du hast mir auch gefehlt.“, entgegnete Rachel und sah ihren Sohn liebevoll an. Greg hingegen schien genervt zu sein. Er warf seiner Mutter nur einen vielsagenden Blick zu, die ihn sofort verstand. „Entschuldige. Ich meine natürlich Greg.“, sagte sie kleinlaut und Greg schmunzelte sie an. Er gab es zwar nicht gern zu, aber er war froh seine Mutter noch einmal sehen und mit ihr reden zu können. Er war froh, dass sie noch nicht tot war und dass er sich, wenn es so weit war, noch einmal richtig von ihr verabschieden konnte. „Komm mit.“, sagte er zu seiner Mutter und stand dann auf. Sie verließen zusammen sein Büro und gingen zur Eingangshalle. „Wie geht es deinem Bein?“, fragte Rachel. Greg ging immer noch an seinem Stock und nahm hin und wieder Vicodin. Allerdings nahm er nicht mehr so viele Tabletten wie damals und er hatte auch nicht mehr so viele Schmerzen. „Siehst du doch. Es ist noch dran.“, antwortete Greg nur und Rachel entgegnete daraufhin nichts mehr. Greg wusste, dass er zu forsch reagiert hatte, aber er wurde einfach nicht gern auf sein Bein angesprochen. Also entschuldigte er sich und sagte: „Die Schmerzen haben sich gebessert. Das verdanke ich Lisa.“ Rachel sah ihren Sohn fragend an und Greg erinnerte sich daran, dass er seiner Mutter nicht gesagt hatte wie seine Frau hieß. „Lisa, ist das deine Frau?“, fragte Rachel neugierig und Greg nickte nur. „Wann lerne ich sie denn mal kennen?“, fragte Rachel noch, woraufhin Greg entgegnete: „Später.“ Rachel musste sich mit der Antwort zufrieden geben, denn Greg war nun mit anderen Dingen beschäftigt. Als sie in der Eingangshalle ankamen, ließ er sich von einer Schwester die Patientenakte seiner Mutter suchen. Während er wartete, kam Lisa zu ihnen und Greg gab ihr einen Kuss. „Mum, das ist Lisa.“, stellte Greg sie vor. „Das ist also deine Frau.“, bemerkte Rachel und lächelte Lisa glücklich an. Lisa begrüßte Rachel und anschließend unterhielten sie sich noch ein wenig. Lisa hatte Gregs Mutter innerhalb von wenigen Minuten schon in ihr Herz geschlossen und bei Rachel war es genauso. Sie mussten sich aber schon bald wieder verabschieden, denn die Schwester hatte die Patientenakte von Rachel gefunden und gab sie Greg. „Wir werden uns ja hoffentlich noch einmal sehen.“, sagte Rachel und Lisa entgegnete: „Das werden wir sicher.“ Greg sah sich währenddessen um und ging dann auf James zu, der gerade etwas mit Cuddy besprach. Rachel folgte Greg und der drückte James die Patientenakte in die Hand und sagte: „Hey James, prima Timing. Um es kurz zu machen… Dein neuer Job besteht darin meine Mutter an die Hand zu nehmen und mit ihr jeden Bluttest zu machen den wir haben.“ „Greg ich kann nicht. Ich hab genug Patienten um die ich mich kümmern muss. Außerdem hab ich eine Patientin, die in den nächsten Stunden stirbt und ich hab ihr versprochen bei ihr zu bleiben. So leid es mir tut, aber du musst dir jemand anderen suchen.“, entgegnete James. Greg verdrehte die Augen und bemerkte: „Glaub mir James, sie wird sicher nicht in den nächsten dreißig Minuten drauf gehen. Und jetzt leg los.“ Nachdem er das gesagt hatte, verschwand er ohne auf eine Reaktion von James zu warten. „Hallo James, schön sie mal wieder zu sehen. Wie geht es ihnen?“, fragte Rachel, woraufhin James nur knapp antwortete: „Es freut mich auch sie mal wieder zu sehen Misses House. Es tut mir leid, wenn ich nicht so viel Zeit für sie habe.“ James kannte Rachel bereits. Er kannte sie zwar auch nicht gut, aber er hatte sie schon einige Male gesehen, hatte sie untersucht und mit ihr über Greg gesprochen. „Ist schon gut, James. Machen sie sich keinen Stress wegen mir.“, entgegnete Rachel. Darauf sagte James nichts mehr. Er ging nur in eines der Behandlungszimmer und Rachel folgte ihm. Dort machte James auf Gregs Anweisung jeden Bluttest, den sie hatten.

Nach einer Stunde kam Greg wieder in die Eingangshalle. Zeitgleich mit ihm kam James mit der Patientenakte zurück und als er Greg sah, sagte er: „Greg?!“ Greg drehte sich zu ihm um und bemerkte: „Was ist los mit dir? Du wirkst als hätte dir deine Patientin gesagt, dass sie lieber einen schöneren Mann neben ihrem Sterbebett sitzen haben will.“ James reagierte darauf nicht, denn er hasste es, wenn Greg solche Scherze machte. Also gab er Greg die Patientenakte und sagte: „Vor zwanzig Minuten hat ihr Herz aufgehört zu schlagen.“ Greg sah ihn sprachlos an und James fügte hinzu: „Wir haben alles versucht, aber wir hatten keine Chance.“ Greg blätterte in der Patientenakte umher und James sagte noch: „Es tut mir leid.“ Anschließend ging er und Rachel tauchte hinter Greg auf. Greg sah seinem besten Freund nach und blätterte dann wieder in der Patientenakte umher. „Oh man. Was für ein Mist.“, bemerkte Rachel und Greg sagte ungläubig: „Das kann nicht wahr sein.“ Er studierte die Patientenakte bis er sie in- und auswendig konnte. Er blätterte immer wieder hin und zurück und stellte schließlich fest: „James hat Mist gebaut.“ „Ach was, hat er nicht. Er hat dir gesagt, dass er viele Patienten hat und er stand voll im Stress.“, verteidigte Rachel Gregs besten Freund, doch Greg schlug die Patientenakte zu und drehte sich zu ihr um. Er hatte Tränen in den Augen und wiederholte: „James hat Mist gebaut.“ Rachel sah ihren Sohn verwundert an und entgegnete nur: „Okay. Scheiß James.“ Anschließend stürmte Greg wütend davon um James zu suchen. Er fand ihn schließlich bei einem von James‘ Patienten. James hatte die Patientenakte des Patienten in der Hand und studierte sie gerade. Als Greg bei ihm ankam, fragte er ihn: „Was machst du immer noch hier?“ „Ähm… Ich hab Bereitschaft.“, antwortete James ahnungslos. Greg nahm ihm die Patientenakte aus der Hand und sagte: „Jetzt nicht mehr. Ich übernehm deine Patienten.“ Nun wusste James was vor sich ging. Er sah Greg fassungslos an und stellte fest: „Du glaubst es war meine Schuld. Das kann nicht dein Ernst sein. Greg, die Patienten brauchen jemanden, der sich mit ihrem Leiden auskennt.“ Greg antwortete vorerst nicht. Er schrieb nur irgendwas in die Patientenakte und seine Mutter sagte zu ihm: „Hey, das ist für euch beide nicht leicht. Also sei nicht so streng zu dem kleinen.“ Nun sah Greg auf und sagte zu James: „Es war deine Schuld. Ich werde schon jemanden finden, der dich vertreten kann und wenn nicht pass ich halt höchst persönlich auf deine Patienten auf. Und jetzt verschwinde endlich.“ James schüttelte nur den Kopf und ging. Er konnte einfach nicht glauben, dass Greg, sein bester Freund, ihm tatsächlich die Schuld daran gab. „Sehr gut. Prima, dass du auf mich gehört hast.“, bemerkte Rachel, woraufhin Greg nur beiläufig entgegnete: „Danke.“ Rachel sagte dazu nicht mehr viel. Sie wusste wie ihr Sohn in solchen Situationen war. Sie zog nur die Augenbrauen hoch, nickte und sagte: „Jap.“

Greg war in den nächsten Tagen rund um die Uhr schlecht gelaunt. Er ging nicht mehr nach Hause, denn er wollte um jeden Preis vermeiden, dass noch einmal so etwas passierte. Lisa, James und Jasmin gefiel es natürlich nicht, aber sie konnten nichts gegen Gregs Dickkopf tun. Greg übernachtete im Krankenhaus egal was sie sagten.

Einige Tage später wachte Greg auf einem Stuhl im Wartezimmer auf. Ein Mann, der die Uhr von Greg in der Hand hielt, machte das nervige Geräusch eines Weckers nach bis Greg aufwachte. „Alles klar. Alles klar.“, sagte Greg und holte einen fünf Euro Schein aus seiner Hosentasche. Er drückte dem Mann den fünf Euro Schein in die Hand und wünschte ihm noch viel Spaß. Anschließend stand er auf und ging zu Lisa, die gerade am Empfang stand. „Ich sag dir was. Nichts macht das Aufstehen schöner als ein besoffener menschlicher Wecker.“, stellte Greg fest und gähnte. Lisa legte die Arme um Greg und sagte: „Hey, du arbeitest jetzt schon seit über sechzig Stunden. Du musst nach Hause gehen.“ „Ich weiß was ich muss. Ich muss Leute meiden, die mir sagen was ich machen muss.“, entgegnete Greg nur. Lisa schnaufte und sagte sofort: „Vergiss es.“ Dann ging sie und Rachel nahm ihren Platz an Gregs Seite ein. „Weißt du was du machen musst?“, fragte sie ihren Sohn, doch der stöhnte nur genervt. „Was machst du hier?“, fragte er seine Mutter. Die konnte allerdings nicht antworten, denn James kam dazu und bat: „Greg, kann ich dich kurz sprechen.“ Greg sah James überrascht an und entgegnete: „Hey, willst du mal was Witziges hören?! Seit ich angefangen hab deine Patienten zu betreuen, ist kein einziger von denen drauf gegangen.“ Greg lachte leise und James stellte schuldbewusst fest: „Ich weiß, dass du sauer auf mich bist und das ist in Ordnung, aber sei heut wenigstens dabei.“ Das Lachen verschwand aus Gregs Gesicht, als er sagte: „Ich bin nirgendwo dabei. Los verzieh dich.“ James sah Greg stirnrunzelnd an und tat was Greg gesagt hatte. Er verschwand und ließ Greg allein. Natürlich gefiel es James nicht wie Greg mit ihm umging, aber er konnte nichts machen. James machte ihm ja auch keine Vorwürfe deswegen. Er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Greg einsehen würde, dass es nicht James‘ Schuld war. Vorerst machte sich Greg aber erst einmal an die Arbeit und widmete sich all den Patienten, um die er sich zusätzlich noch kümmerte.

Einige Stunden später hatte er eine kleine Pause und Rachel fragte: „Gehen wir jetzt?“ „Nein. Hör zu, ich geh prinzipiell nicht auf Partys, bei denen die Hauptperson keinen blassen Schimmer hat was läuft.“, antwortete Greg genervt. Rachel wusste allerdings, dass es anders war. „Das stimmt nicht. Weißt du noch als wir auf der Party von Onkel Mitchel waren? Er hat damals nichts mehr mitgekriegt, weil er schon vor der Party total betrunken war. Tante Marianne bestand aber trotzdem darauf, dass wir die Party feiern.“, erinnerte Rachel ihren Sohn, der lachen musste. „Mum, ich weiß du musst das tun, aber du verstehst das nicht.“, entgegnete Greg und drehte sich zu seiner Mutter um. „Was versteh ich nicht?“, fragte sie ihn grinsend und Greg erklärte: „Sieh dir mal die ganzen Menschen hier an. Das hier ist kein Seniorencafékränzchen. Ich mein, wenn’s eins wär, hätte ich Mister Pettigrews Hand schon längst in ne Schale mit lauwarmem Wasser getaucht, aber der Glückspilz wird sich auch so mühelos vollpinkeln. Damit will ich sagen,… wenn ich nicht hier bin, werden Menschen sterben.“ „Einen Vorschlag. Ich zieh dir einfach diesen hübschen kleinen Psychokollaps aus der Birne und dann versteck ich ihn in meiner Tasche. Und schon kannst du dir den Nachmittag frei nehmen und deine ganzen Patienten den anderen neuntausend Ärzten hier überlassen.“, entgegnete Rachel, aber so leicht konnte sie Greg nicht dazu überreden das Krankenhaus zu verlassen. „Dir muss wohl leider entgangen sein, dass meine Helferlein in diesem Sauladen nichts weiter als ein Haufen vollkommen inkompetenter Marionetten sind.“, sagte Greg und hoffte seine Mutter somit überzeugen zu können. Das hatte er aber nicht, denn sie fragte nur: „Bist du jetzt fertig damit mir zu erklären wie sehr du dieses Krankenhaus und die Angestellten hier hast?“ Greg nickte nur und Rachel fragte noch: „Sehr schön. Also gehen wir jetzt?“ Greg ließ sich erweichen, denn er wusste, dass er keine Chance gegen seine Mutter hätte. Würde James vor ihm stehen, hätte er im Krankenhaus bleiben können, aber zu seinem Bedauern stand seine Mutter vor ihm. „Aber nur, wenn du mich dann zufrieden lässt.“, lenkte Greg schließlich ein. „Eine Bitte noch.“, gab Rachel zu und führte Greg zu James. Der war gerade im Umkleideraum und als sie bei ihm ankamen, sagte Rachel zu Greg: „Du musst ihm verzeihen.“ Greg seufzte, fasste all seinen Mut zusammen und sagte zu James: „Hör zu, ich möchte dir nur sagen was passiert ist, war nicht deine Schuld und… es tut mir leid.“ „Danke, das war wichtig für mich.“, entgegnete James und dann mischte sich Rachel wieder ein. „Gut, los zieh dich um. Wir müssen fahren.“, sagte sie und verschwand aus dem Umkleideraum.

Zwei Stunden später liefen Greg und Rachel eine Straße entlang. Greg hatte einen Anzug an und fragte seine Mutter: „Wieso hast du dich nicht raus geputzt?“ „Ich hab mich raus geputzt. Siehst du etwa irgendwo Schmutzflecken auf der Bluse?!“, entgegnete Rachel und Greg antwortete nur: „Nein.“ Damit kehrte dann für einen kurzen Augenblick lang Ruhe ein, doch dann gestand Rachel: „Schön, dass du hier bist.“ Greg sagte darauf nichts. Was sollte er darauf auch sagen? „Ich hab nur noch eine letzte Bitte.“, gab Rachel zu, woraufhin Greg schon sagte: „Du kannst nicht verhindern, dass ich mich besaufe.“ Rachel wusste, dass Greg recht hatte und bat ihn deswegen nur: „Du musst dir selbst verzeihen was da im Krankenhaus passiert ist.“ Greg lachte nur, schüttelte den Kopf und stellte fest: „Oh Gott… Du nervst ganz schön.“ „Ja, das hast du mir damals auch öfter gesagt.“, erinnerte Rachel und wieder lenkte Greg ein. „Okay.“, sagte er nur, doch Rachel wusste was er meinte. Sie schmunzelte und entgegnete: „Gut.“ Wieder kehrte Ruhe zwischen ihnen ein, aber dann fragte Greg: „Willst du wieder Fotos schießen?“ Auf einmal kam James zu ihnen. Er hatte ebenfalls einen Anzug an und hatte mitbekommen was Greg zu seiner Mutter gesagt hatte. „Wovon denn?“, fragte James nur und Greg sah ihn an und erklärte: „Naja von weinenden Babys, die mit Schokolade beschmiert sind. Von Leuten, die Happy Birthday für Jamie singen obwohl sie ihn überhaupt nicht kennen. Von dem ganzen Scheiß.“ Offenbar dachte Greg, dass er auf der Party für Jamies Geburtstag war, aber die war erst in ein paar Tagen. James sah seinen besten Freund verwirrt an und fragte ihn: „Greg, was glaubst du wo du bist?“ Greg antwortete nicht. Er sah sich nur um und dann wurde es ihm klar. Rachel stand nicht mehr neben ihm. Sie war die ganze Zeit über nicht da gewesen. Die Patientin, die gestorben war, war sie gewesen. Greg hatte sich die ganze Zeit über nur eingebildet, dass sie an seiner Seite war. In Wahrheit war sie gestorben und das war ihm nun Bewusst. Greg sah James noch einmal an und dann lief er mit ihm zusammen an vielen Grabsteinen vorbei, bis hin zu dem Platz, an dem Rachel beerdigt werden sollte. An dem Platz war schon alles vorbereitet. Der Sarg stand da, auf dem ein Bild von Rachel stand. Blumen standen um den Sarg herum und auf ihm lagen auch welche. Die Grube war schon ausgehoben und mehrere Stuhlreihen standen davor. Greg und James waren die ersten, die dort waren. Sie setzten sich in die erste Reihe genau vor die Grube. Nach und nach füllten sich die Stuhlreihen. Der Pfarrer hielt die Grabrede und alle lauschten seinen Worten. Greg weinte währenddessen still vor sich hin. Lisa, die neben ihm saß, legte eine Hand auf seine Schulter und mit der anderen nahm sie seine Hand und hielt sie fest. Sie versuchte ihn so ein wenig zu trösten. Greg war es vollkommen egal, dass man ihn weinen sah. Er saß hier immerhin vor dem Grab seiner Mutter. Wenn da weinen nicht erlaubt war, wo denn dann?! Gregs Weinen war nicht gezwungen. Er weinte, weil er um seine Mutter trauerte. Er hatte sie geliebt und jetzt war sie tot. Damals hatte er sie im Stich gelassen, nachdem sie erfahren hatte, dass sie krank war. Er hatte nicht auf ihre Anrufe reagiert. Hat ihr nur ab und an eine SMS geschrieben und treffen wollte er sie eigentlich nie wieder. Nur, weil er nicht an seine Vergangenheit und daran, dass seine Mutter krank war, erinnert werden wollte. Jetzt war sie tot und er hatte nur noch ein paar Minuten mit ihr verbringen können. In diesen Minuten hatte er ihr nicht gesagt, dass er sie liebte und er hatte sich nicht einmal von ihr verabschiedet.

Greg brauchte nicht zeigen wie er sich fühlte, denn man sah es ihm an. Es ging ihm verdammt schlecht und so war das auch in den nächsten Tagen.

Zwei Wochen, nachdem Rachel beerdigt wurde, ließ sich Greg immer noch hängen. Er war seit der Beerdigung nicht mehr auf Arbeit gewesen, saß nur noch zuhause auf der Couch und trank Bourbon. „Willst du heut wieder den ganzen Tag auf der Couch sitzen?“, fragte Lisa Greg eines Morgens und Greg entgegnete: „Was soll ich denn sonst tun?“ „Greg, du musst irgendwann mal wieder arbeiten gehen.“, sagte Lisa. Greg sah sie nur traurig an und entgegnete wütend: „Okay willst du mal Klartext hören? Es freut mich, dass du über Rachels Tod so locker hinweg gekommen bist, aber ich schaff das nicht. Und dass du mir ständig sagst, dass ich wieder arbeiten gehen soll, ist mir auch keine Hilfe. Verdammt nochmal Lisa ich versteh einfach nicht wieso du mich nicht einfach in Ruhe lassen kannst.“ Nachdem Greg das gesagt hatte, stand er auf. „Greg.“, begann Lisa, doch bevor sie weiter sprechen konnte, war Greg ohne Krückstock ins Schlafzimmer gehumpelt. Lisa blieb auf der Couch sitzen, denn sie wusste, dass es keine gute Idee sein würde Greg nach zu gehen. Sie wusste nicht was sie tun sollte, während sie wartete, also holte sie sich ein Glas. Anschließend kehrte sie zurück auf die Couch und goss sich etwas Bourbon ein. Ein paar Minuten lang sah sie sich den Bourbon einfach nur an. Noch nie hatte sie Bourbon getrunken oder auch nur probiert. Aber irgendwann würde schließlich immer das erste Mal sein. Also hob sie das Glas und trank einen Schluck. Sofort verzog sie das Gesicht und schluckte den Bourbon widerwillig runter. „Der Holzgeschmack ist gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich daran erst mal gewöhnt hat, kann man damit echt gut seinen Kummer runterspülen.“, bemerkte Greg, als er wieder aus dem Schlafzimmer kam. Er hatte gesehen, dass Lisa den Bourbon probiert und das Gesicht verzogen hatte. Greg humpelte zurück zur Couch und setzte sich wieder neben Lisa. „Gehst du arbeiten, weil ich im Selbstmitleid gebadet hab und du dich irgendwie ablenken musstest?“, fragte Greg, denn er hatte nun begriffen was mit Lisa los war. „Rachel fehlt mir.“, gestand sie. Obwohl sie Rachel nicht gut und lange kannte, hatte sie sie gern. Sie war Gregs Mutter und hatte Lisa so herzlich in Empfang genommen. Sie war schon nach wenigen Minuten wie eine zweite Mutter für Lisa geworden. Greg legte einen Arm um Lisa und entgegnete: „Mir fehlt sie auch.“ Lisa lehnte sich bei Greg an und Greg hielt sie so fest er nur konnte. „Hör mal ich werd immer für dich da sein.“, sagte Greg leise. Lisa sagte daraufhin nichts. Sie sah Greg nur liebevoll an und gab ihm dann einen Kuss. „Ich liebe dich, Greg.“, flüsterte Lisa und Greg erwiderte: „Ich liebe dich auch.“ Anschließend gaben sie sich noch einen Kuss und dann lehnte sich Lisa wieder bei Greg an.

So blieben sie einige Stunden sitzen, denn heute gingen sie beide nicht auf Arbeit. Sie blieben einfach zuhause und ruhten sich ein wenig aus. Sie saßen einfach nur auf der Couch, sahen Fern und Greg trank Bourbon. Lisa trank Cola und achtete darauf, dass Greg nicht zu viel trank. Als Lisa Essen machte, nahm Greg seine Gitarre und fing an darauf eine Melodie zu spielen. Nach kurzem Warten sang er dann: „Ich liebe dich ist alles, was mir dazu einfällt. Du liebst mich, das zu fühlen tut unglaublich gut. Vergeblich versuch ich an was andres zu denken. Sicherlich hätt ich noch genug zu tun, doch da bist du.
Immerzu nur du. Ich hab dich lange gesucht. Jetzt hab ich dich gefunden. Du, immerzu nur du. Du hättest mir wirklich sehr gefehlt, wenn ich damals schon gewusst hätt wie gut du tust.
Es ist erfreulich, dass die Liebe so oft hinfällt, denn die Fehler, die sie macht haben trotzdem Charme. Gelegentlich schlägt sie auch mal Wunden, doch im Moment ist mir das so was von egal. Doch da bist du.
Immerzu nur du. Ich hab dich lange gesucht. Jetzt hab ich dich gefunden. Du, immerzu nur du. Du hättest mir wirklich sehr gefehlt, wenn ich damals schon gewusst hätt wie gut du tust.
Ganz egal was ich auch tu es gelingt mir einfach so, denn ich tu’s mit nem Lächeln im Gesicht. Keine Regeln, keinen Deal nur ein einziges Gefühl in mir. Doch da bist du.
Immerzu nur du. Ich hab dich lange gesucht. Jetzt hab ich dich gefunden. Du, immerzu nur du. Du hättest mir wirklich sehr gefehlt, wenn ich damals schon gewusst hätt wie gut du tust.“
Lisa sah ihn, nachdem er seine Gitarre wieder weggestellt hatte, grinsend an. Greg ging zu ihr, stellte sich hinter sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Lisa wusste nicht was sie sagen sollte. Also machte sie den Herd aus, denn das Essen war fertig, drehte sich um und küsste Greg einfach nur. Der erwiderte den Kuss und hob Lisa dann hoch, sodass sie sich auf die Arbeitsplatte setzen konnte. Anschließend zog er sich sein T-Shirt aus und Lisa schmunzelte ihn an. Greg ließ sein T-Shirt auf den Boden fallen, schmunzelte Lisa ebenfalls an und zog ihr dann ihr T-Shirt aus. Dann küssten sie sich wieder und nach wenigen Minuten gingen sie ins Schlafzimmer.

Greg war wirklich froh darüber, dass Lisa bei ihm war. Und Lisa war froh darüber, dass Greg nun wusste, dass es ihr auch schlecht ging wegen Rachel. Nun konnten sie die Beerdigung von Rachel zusammen verarbeiten. Sie hatten schon vieles zusammen überwunden und so war es dieses Mal auch. Bereits am nächsten Tag ging Greg schon wieder arbeiten. Wieder einmal hatten sie es geschafft ein trauriges Ereignis zusammen durchzustehen. Lisa hatte Greg über den Tod seiner Mutter hinweg geholfen und dafür war er ihr sehr dankbar. Wenige Wochen später war Greg schon wieder bestens gelaunt und freute sich auf das, was noch kommen würde.
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Kapitel 136 Willkommensparty

Wie schon erwähnt fand ein paar Tage, nach Rachels Beerdigung, eine Geburtstagsparty für Jamie statt. Es war nicht wirklich eine Geburtstagsparty. Vielmehr war es eine kleine verspätete Willkommensparty, zu der Nathan und Haley all ihre Freunde eingeladen hatten. James, Greg, Jasmin und Lisa kamen natürlich auch. Und das war auch der erste Tag, an dem Greg mal wieder richtig Spaß hatte. Also das heißt insoweit man auf einer Party für ein Baby Spaß haben konnte.

Die Party begann am Nachmittag und während Haley und Nathan, mit der Hilfe von Jasmin und James, schon alles vorbereiteten, standen Lisa und Greg gerade in ihrem Badezimmer. Lisa föhnte sich die Haare und Greg stutzte sich seinen Bart. „Ich hab ihr nicht mal mehr gesagt, dass ich sie liebe.“, bemerkte Greg plötzlich. Lisa schaltete den Föhn aus, legte ihn weg und sah Greg mitfühlend an. „Ich bin mir sicher, dass sie es wusste, Greg. Immerhin bist du ihr Sohn. Ich weiß nicht was sie von mir dachte und ob sie damit einverstanden war, dass ich deine Frau bin.“, entgegnete Lisa. Greg schaltete seinen Rasierer aus, legte ihn weg und machte das Waschbecken sauber. Anschließend drehte er sich zu Lisa und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Sie hatte dich gern. Das weiß ich. So wie sie dich angesehen hat, hat sie dich von Anfang an in ihr Herz geschlossen. Sie hätte sich keine bessere Frau für mich vorstellen können. Genauso wie ich.“, erzählte Greg und schmunzelte Lisa an. Sie gaben sich einen Kuss, zogen sich ihre Schuhe an und fuhren dann zu Jamies Party. Als sie dort ankamen, waren schon alle Gäste da. Greg und Lisa waren die letzten, die noch fehlten. Die Party war auch schon in vollem Gange. Ein Clown war da und ein paar kleine Kinder. Die Party fand im Garten statt und die Kinder saßen auf dem Rasen und sahen dem Clown gespannt zu. Greg und Lisa sahen sich um und als Nathan zu ihnen kam und sie begrüßte, fragte Greg: „Wo ist denn der, für den dieser ganze Aufwand hier ist?“ „Der schläft gerade ein bisschen.“, antwortete Nathan, woraufhin Greg die Stirn runzelte. „Gut, dann geb ich’s halt dir.“, sagte Greg noch. Lisa und Greg hatten ein kleines Geschenk für Jamie mitgebracht. Es war nichts Großes. Sie hatten nur eine kleine Capi für ihn besorgt. „Hier. Damit er nicht ganz so schwul aussieht, wenn er schon nen schwulen Namen hat.“, sagte Greg und gab Nathan die Capi. „Danke Onkel Greg.“, entgegnete Nathan und grinste und dann kam auf einmal Haley zu ihnen. „Hey, ihr seid ja auch endlich da.“, begrüßte Haley Lisa und Greg. „Sieh mal was sie Jamie mitgebracht haben. Die wird ihm sicher gut stehen.“, sagte Nathan und zeigte Haley die Capi. Haley sah sich die Capi an, bedankte sich und brachte die Capi weg. Sie verstaute die sie in einer Schublade, in der sie ein Blatt Papier fand. Kurze Zeit später kam sie zurück zu Nathan, Lisa und Greg. Mittlerweile waren auch schon James und Jasmin dazu gekommen, die sich mit Greg, Lisa und Nathan unterhielten. Haley nahm Nathan beiseite und zeigte ihm das Papier. „Was ist das, Nate?“, fragte sie und Nathan fühlte sich ertappt. Er fuhr sich verlegen durchs Haar und stotterte: „Das… das ist ein… ein Lied.“ Haley verdrehte die Augen und bemerkte: „Das seh ich selbst. Ich wollte wissen für wen das Lied ist.“ „Ich hab’s für dich geschrieben.“, antwortete Nathan kleinlaut. „Aber das hast du mir doch nie vorgesungen oder?“, fragte Haley verwirrt und Nathan schüttelte den Kopf. „Ich hab’s geschrieben als ich dich mit deinem Bruder gesehen hab.“, gestand Nathan und sah verlegen zu Boden. Als er wieder aufsah, sah Haley ihn lächelnd an und küsste ihn. „Hey, hier läuft ne Party. Ihr könnt euch nicht einfach mit euch selbst beschäftigen, während hier lauter kleine Kinder rum rennen.“, sagte Greg zu Nathan und Haley. Die beendeten den Kuss grinsten und widmeten sich wieder den Gästen.

Die Party ging bis zum frühen Abend. Die ersten Gäste gingen um achtzehn Uhr und die letzten um zwanzig Uhr. James, Jasmin, Greg und Lisa halfen Nathan und Haley beim Aufräumen und unterhielten sich noch ein wenig mit ihnen und fuhren dann nach Hause.
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Kapitel 137 „Ich liebe dich!“

Haley ging ins Kinderzimmer um nach Jamie zu sehen. Er schlief immer noch. Zwischendurch war er kurz wach gewesen, doch nun schlief er wieder, worüber Haley und Nathan sehr froh waren. Als sie zurück ins Wohnzimmer kam, saß Nathan auf der Couch und spielte eine Melodie. Er sah kurz auf, lächelte Haley verliebt an und fing dann an zu singen. „You give your hand to me and you say hello. I can hardly speak. My heart is beating so. Anyone can see. You think you know me well but you don't know me.
No, you don't know the one who dreams of you at night. And longs to kiss your lips and longs to hold you tight. Oh I'm just a friend. That's all I've ever been. Cause you don't know me.
I never knew the art of making love. Though my heart aches with love for you. Afraid and shy I've let my chance to go by. The chance that you might love me, too. You give your hand to me and then you say good-bye. I watch you walk away beside the lucky guy. You'll never know the one who loves you so. Well, you don't know me.
You give your hand to me, baby and then you say good-bye. I watch you walk away beside the lucky guy. No, no, you'll never know the one who loves you so. Well, you don't know me.”
, sang er und lächelte Haley dann wieder an.

Während er gesungen hatte, hatte sich Haley neben ihn gesetzt. Nathan lehnte seine Gitarre gegen die Couch und Haley bemerkte: „Das ist ein schönes Lied.“ Nathan sagte daraufhin nichts. Er stand auf und stellte seine Gitarre zurück in den Gitarrenständer. Haley stand ebenfalls auf und legte ihre Arme um Nathan, nachdem er zu ihr gekommen war. „Ich liebe dich, Nate. Und ich bin froh heut mit dir hier zu sein.“, sagte Haley, woraufhin Nathan ihr einen Kuss gab. „Ich liebe dich auch, Hales. Ich hab es auch noch nie bereut dich geheiratet und mit dir einen Sohn bekommen zu haben.“ Wieder küssten sie sich kurz und dann setzten sie sich noch ein wenig auf die Terrasse.

James und Jasmin taten dasselbe wie ihr Sohn und ihre Schwiegertochter. Sie saßen auf der Terrasse, tranken noch ein wenig Wein und unterhielten sich. Doch dann stand James plötzlich auf und ging rein. Jasmin sah ihm verwundert nach und als er kurze Zeit später wieder raus kam, hörte man Musik. James stellte sich vor Jasmin, hielt ihr eine Hand hin und schmunzelte sie an. Jasmin schmunzelte ebenfalls, schüttelte den Kopf und stand auf. Anschließend gingen sie einige Schritte weg vom Tisch und begannen zu tanzen. „Das war schön heute. Nathan und Haley sind großartige Eltern.“, bemerkte Jasmin nach einem kurzen Augenblick. „Unser Sohn kommt eben nach dir. Er geht genauso liebevoll mit Kindern um wie du.“, entgegnete James und lächelte. Jasmin wurde ein bisschen rot und gestand: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir es tatsächlich schaffen würden aus Nathan so einen verantwortungsvollen jungen Mann zu machen.“ „Ich auch nicht. Aber das zeigt doch erst recht, dass wir zusammen alles schaffen können.“, stellte James fest. Jasmin wusste, dass James recht hatte. Wäre sie damals allein gewesen mit Nathan hätte sie es vermutlich nicht so leicht gehabt. Aber mit James an ihrer Seite gelang ihr einfach alles. Nach einem weiteren Augenblick blieb Jasmin stehen und sah ihren Mann verliebt an. Der blieb ebenfalls stehen und erwiderte ihren Blick. „Ich liebe dich, James.“, sagte Jasmin und James entgegnete: „Ich liebe dich auch, Schatz.“ Sie küssten sich kurz und dann tanzten sie weiter.

Greg und Lisa saßen an Gregs Klavier und Greg spielte eine Melodie. Lisa hatte sich bei ihm angelehnt, auf dem Klavier stand ein Glas mit Bourbon und ein Glas mit Wein. Die Frage wer von beiden was trank, erübrigt sich ja. „Ich wollt morgen zum Friedhof gehen.“, sagte Greg leise. Lisa entgegnete nichts, denn sie wartete darauf, dass Greg weiter sprach. „Willst du mitkommen?“, fragte Greg nur noch und Lisa hob ihren Kopf von seinen Schultern. „Wenn du das möchtest.“, entgegnete sie und Greg sagte nur: „Ich bitte dich.“ Lisa nickte und sagte: „Dann komm ich gern mit.“ Sie gaben sich einen Kuss, Lisa lehnte sich wieder bei Greg an und Greg fing auf einmal an zu summen. Gregs tiefe Stimme, sein gleichmäßiges Summen und das gedämpfte Licht in ihrer Wohnung, machte Lisa schläfrig. Sie hätte ewig an Gregs Klavier sitzen und ihm beim Spielen und Summen zuhören können. Doch nach einigen Minuten ging Gregs Summen in Gesang über. „You're a falling star. You're the getaway car. You're the line in the sand when I go to far. You're the swimming pool on an august day. And you're the perfect thing to say. And you play it coy but it's kind of cute. Oh when you smile at me you know exactly what you do. Baby, don't pretend that you don't know it's true. Cause you can see it when I look at you.
In this crazy life and through these crazy times. It's you, it's you, you make me sing. You're every line, you're every word, you're everything.
You're a carousel. You're a wishing well and you light me up when you ring my bell. You're a mystery. You're from outer space. You're every minute of my every day. And I can't believe that I'm your man. And I get to kiss you baby just because I can. Whatever comes our way we'll see it through. And you know that's what our love can do.
In this crazy life and through these crazy times. It's you, it's you, you make me sing. You're every line, you're every word, you're everything.
And in this crazy life and through these crazy times. It's you, it's you, you make me sing. You're every line, you're every word, you're everything. You're every song and I sing along. Cause you're my everything.”
, sang Greg mit leiser und tiefer Stimme. Lisa hatte eine Hand auf Gregs Oberschenkel gelegt und ihm beim Singen zugehört. „Ich liebe dich.“, flüsterte Greg und gab Lisa einen Kuss auf die Stirn. Lisa schmunzelte und erwiderte: „Ich liebe dich auch.“ Anschließend kehrte wieder Stille ein und man hörte nur noch die Melodie, die Greg nun wieder spielte.

Der Abend war für sie alle wunderschön gewesen. Jeder verbrachte ihn auf seine Art und Weise und keiner der sechs wollte ihn anders verbringen als sie es in diesem Moment taten.
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Kapitel 138 Friedhofsbesuch

Am nächsten Morgen machten sich Greg und Lisa wie geplant auf den Weg zum Friedhof. James und Jasmin waren arbeiten. Nathan und Haley schrieben Bewerbungen. Also gingen Lisa und Greg allein. Sie hatten ja auch niemandem erzählt, dass sie zum Friedhof gehen wollten. Das war etwas, was nur Lisa wissen sollte, denn Greg hatte etwas Besonderes vor. Er nahm seine Gitarre mit zum Friedhof, weil er sich nun von seiner Mutter verabschieden wollte. Bevor sie gestorben war, hatte er ja nicht mehr die Zeit dazu gehabt. Deswegen machte er es jetzt nachträglich.

Sie fuhren mit Lisas Auto zum Friedhof, denn Greg wollte nicht in Motorradklamotten am Grab seiner Mutter stehen. Er hatte sich extra ein vernünftiges Hemd angezogen und eine ordentliche Jeans. Lisa hatte sich natürlich auch extra etwas Schickes angezogen.

Am Friedhof angekommen, holte Greg seine Gitarre aus dem Kofferraum. Lisa wusste nichts von Gregs Vorhaben, aber er sagte ihr auch nichts davon. Sie hatte ihn zwar gefragt, doch er hatte nur gesagt sie solle sich überraschen lassen. Also fragte sie nicht weiter nach und folgte Greg nur zum Grab seiner Mutter. Dort angekommen wechselte Lisa die Blumen aus. Sie hatten noch frische mitgebracht und nachdem Lisa damit fertig war, schmunzelte Greg sie an. Lisa schmunzelte ebenfalls und Greg sagte an seine Mutter gewandt: „Du weißt, dass ich kein großer Redner bin und diese ganze Gefühlsduselei nicht mein Ding ist. Ich red auch eigentlich nicht mit Grabsteinen. Das hier ist also ne Ausnahme. Also hör jetzt gut zu, Mum.“ Einen kurzen Moment war noch Ruhe, doch dann fing Greg an zu spielen und zu singen. „Hätte ich gewusst, wie es dir so geht, wie die Welt sich dreht, bewegt, und dich trägt. Hätte ich’s gewusst. Hätt ich bloß mal nachgefragt. Hätte ich gewusst, dass dein Nachtgebet in den Sternen steht, wie Sternenstaub verweht. Hätte ich‘s gewusst. Hätt ich bloß mal nachgehakt. Es ist zu spät, wenn die Turmuhr dreizehn schlägt, fünf vor zwölf. Es ist zu spät, Uhrenvergleich. Sie haben dich nie verstanden und haben dich nie verstehen wollen. Feiern Partys ohne Girlanden. Abschiedstränen die nicht rollen.
Ach hätte ich, hätte ich Gewissenskonflikt. Ich rette dich-3 Worte auf die Schleife gestickt. Ach hätte ich, hätte ich Gewissenskonflikt. Ich rette dich! Ich rette dich! Ich rette dich! Ich werde alle Typen jagen, die es wagen deinen Grabstein mit Graffiti zu besprühen. Ich werde alle Typen jagen, die es wagen und soweit die Füße...trag ich deinen Namen. Ich werde alle Typen jagen, die es wagen
deinen Grabstein mit Graffiti zu besprühen.
Hätte ich gewusst, wie es um dich steht, dass der Planet dich nicht mehr trägt. Hätte ich‘s gewusst. Hätt ich bloß mal nachgefragt. Und hätte ich gewusst, dass dein kleines Herz den Abgang schon so früh geplant hat. Hätte ich‘s gewusst. Hätt ich‘s doch geahnt. Sie haben dich nie verstanden und haben dich nie verstehen wollen. Feiern Partys ohne Girlanden. Weinen Abschiedstränen die nicht rollen wollen.
Ach hätte ich, hätte ich Gewissenskonflikt. Ich rette dich-3 Worte auf die Schleife gestickt. Ach hätte ich, hätte ich Gewissenkonflikt. Ich rette dich! Ich rette dich! Ich rette dich! Ich werde alle Typen jagen, die es wagen deinen Grabstein mit Graffiti zu besprühen. Ich werde alle Typen jagen, die es wagen und soweit die Füße...trag ich deinen Namen. Ich werde alle Typen jagen, die es wagen
deinen Grabstein mit Graffiti zu besprühen. Ich werde alle Typen jagen, die es wagen und soweit die Füße...trag ich deinen Namen. Soweit die Füße trag ich deinen Namen.
Ich vermisse dich. Ich vermisse dich. Ich vermiss dich.
Hätte ich’s gewusst.”
, sang Greg vor sich hin. Lisa hatte ihm die ganze Zeit aufmerksam zugehört ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben. Greg hatte aus vollem Herzen gesungen und nun atmete er einmal tief durch und gestand dann noch: „Ich weiß wir hatten in den letzten Jahren wenig Kontakt und das bereu ich jetzt. Ich hätte mich öfter bei dir melden sollen. Hätte dich mehr teilhaben lassen sollen an meinem Leben. Jetzt geht das aber nicht mehr und das tut mir wirklich verdammt leid, Mum. Ich hoffe du bist nicht allzu böse auf mich. Die Chance mich von dir zu verabschieden wurde mir genommen, deswegen wollte ich das jetzt tun. Ich liebe dich und vermisse dich, Mum.“ Greg hatte wieder ein paar Tränen in den Augen, als er Lisa ansah und sie zu sich winkte. Lisa gab ihm einen Kuss und Greg schniefte kurz. „Sieh mal wen ich mitgebracht hab, Mum. Lisa ist auch hier.“, sagte er anschließend wieder zu seiner Mutter. Greg legte einen Arm um Lisa und die sagte: „Hey, Rachel. Schade, dass wir uns nicht noch einmal wieder gesehen haben. Ich hätte mich wirklich sehr darauf gefreut mich noch einmal mit ihnen zu unterhalten.“ Nachdem Lisa zu Ende gesprochen hatte, kehrte Ruhe ein. Greg wollte allerdings nicht, dass so eine peinliche Stille herrschte. Also erzählte er seiner Mutter: „Weißt du was? Lisa hatte die Befürchtung, dass du sie nicht mögen könntest und mit meiner Wahl nicht einverstanden bist. Ich hab ihr gesagt, dass du sie von Anfang an in dein Herz geschlossen hast und dir keine bessere Frau für mich vorstellen kannst. Das ist doch so oder Mum?“ Greg wusste nicht wieso er eine Frage gestellt hatte. Seine Mutter konnte ja nicht antworten und das war ihm auch eigentlich bewusst. Für einen kleinen Moment schien er es aber vergessen zu haben. Lisa bemerkte, dass Greg sich ein wenig unbehaglich fühlte und mischte sich deswegen schnell ein. „Ich liebe ihren Sohn wirklich sehr, Rachel. Wir haben schon so viel zusammen durchgestanden und das hat uns nur noch mehr zusammengeschweißt. Ich bin so froh, dass er seine Gefühle für mich noch entdeckt hat. Heute wüsste ich nicht mehr was ich ohne ihn tun würde. Nie, nie wieder möchte ich ohne ihn sein müssen.“, sagte sie, wobei sie den letzten Teil mehr an Greg gerichtet hatte als an Rachel. Greg grinste Lisa nur sprachlos an. Die Tränen standen immer noch in seinen Augen und da er nichts sagen konnte, tat er etwas anderes. Er nahm Lisas Gesicht zwischen seine Hände und küsste sie so leidenschaftlich und innig wie er nur konnte. Dieser Moment auf dem Friedhof war eigentlich traurig gewesen, aber Greg fühlte sich einfach unglaublich glücklich. Nicht, weil seine Mutter gestorben war, sondern weil Lisa bei ihm war und ihm so eine schöne Liebeserklärung gemacht hatte. Er war sich zwar schon damals sicher sich richtig entschieden zu haben, aber dieser Augenblick gab ihm einfach noch einmal die hundertprozentige Sicherheit, dass es richtig war Lisa zu heiraten. Gegen keine Frau der Welt hätte er Lisa eintauschen wollen.

Nachdem sie den Kuss beendet hatten, entfernten sie sich langsam voneinander. Sie hatten ihre Augen noch geschlossen und ihre Stirnen berührten sich noch immer, als Lisa flüsterte: „Du schaffst das.“ Anschließend öffneten sie die Augen, gaben sich noch einen Kuss und Lisa verschwand. Greg setzte sich vors Grab seiner Mutter und fing an zu erzählen. Er erzählte ihr alles, was sie wissen musste. Alles, was in Gregs Leben passiert war, nachdem er sein Elternhaus verlassen und seine Mutter im Stich gelassen hatte.

Lisa war währenddessen bei Jasmins Opa, denn Rachel war auf demselben Friedhof beerdigt worden wie er. Also erzählte Lisa Jasmins Opa was in den letzten Monaten alles passiert war. Jasmin hatte nicht mehr so viel Zeit gehabt um jedes Wochenende auf den Friedhof zu gehen. Es tat ihr natürlich leid, aber sie konnte es nicht ändern. Das letzte Mal war sie vor fünf Monaten auf dem Friedhof gewesen. Deswegen dachte sich Lisa, dass sie einfach mal bei Jasmins Opa vorbeischauen konnte. So hatte sie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Greg konnte seiner Mutter ungestört von den letzten Jahren seines Lebens erzählen und Lisa konnte mit Jasmins Opa sprechen, sodass Jasmin nicht extra hingehen musste.

Eine viertel Stunde später kehrte Lisa zu Rachels Grab zurück. Greg saß immer noch davor und sprach mit ihr. Einen kurzen Augenblick lang blieb Lisa, einige Meter vom Grab entfernt, stehen und beobachtete Greg. Sie musste unwillkürlich schmunzeln und ging dann zu ihm. Greg sah zu Lisa auf, stand auf und sagte dann noch: „Ja und da sind wir heute. Glücklicher als je zuvor, auch wenn ich eine Weile gebraucht hab um zu begreifen, dass ich in Lisa diejenige gefunden hab, die mir alles gibt was ich brauche.“ Wieder legte er einen Arm um Lisa und die fragte ihn: „Bist du fertig?“ Greg nickte, lächelte zufrieden und antwortete: „Ja. Jetzt weiß sie einfach alles, was sich in den letzten Jahren ereignet hat.“ Lisa nickte nur zur Kenntnisnahme und hob Gregs Gitarre auf. „Bis bald, Mum. Ich versprech dir, dass ich wiederkommen werde.“, sagte Greg noch zu seiner Mutter und nachdem sich auch Lisa verabschiedet hatte, gingen sie zurück zu Lisas Auto. Keiner der beiden sagte etwas, denn das brauchten sie auch nicht. Sie wussten was sie dachten, deswegen sparten sie sich die Worte. Lisa war unglaublich stolz auf Greg. Er hatte es geschafft über seinen Schatten zu springen, zum Grab seiner Mutter zu gehen und mit ihr zu reden. Ihr einfach alles zu erzählen, was wichtig war. Und Greg war froh darüber sich von seiner Mutter verabschiedet zu haben. Ihr noch einmal gesagt zu haben, dass er sie liebte und ihr ein Lied gewidmet zu haben. Es fühlte sich einfach verdammt gut an seiner Mutter alles erzählt zu haben. Jetzt war sie wieder ein Teil seines Lebens, auch wenn sie tot war. Und Greg hielt auch sein Versprechen. Er ging sie regelmäßig besuchen. Nicht oft, aber er machte es. Er ging einmal im Monat zum Grab seiner Mutter, um die Blumen auszuwechseln und um ihr wieder zu erzählen was sich in dem letzten Monat ereignet hatte. Man mochte zwar glauben, dass Greg schon glücklich gewesen war, bevor seine Mutter wieder in sein Leben getreten war. Doch jetzt, wo er sie noch einmal gesehen, sich von ihr verabschiedet und ihr alles von sich erzählt hatte, war er glücklicher denn je. Zum aller ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich so richtig gut und das konnte ihm auch nichts und niemand versauen.
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Kapitel 139 Schwierige Kunden

Eines Tages wurde Jasmin das Leben sehr erschwert. Sie hatte schon genug hinter sich und sie hatte auch eigentlich gedacht, dass es genug war. Da hatte sie sich aber getäuscht.

Als Jasmin wieder arbeiten war, hatte sie einen besonders schweren Kunden. Ihre Angestellten hatten versucht ihm seine Wünsche zu erfüllen, aber er hatte immer etwas zu meckern. Jasmin war gerade mit James in der Caféteria, um Mittag zu essen. Sie wurden aber gestört, denn Carrie rief Jasmin an. Sie bat Jasmin sofort in den Laden zu kommen und Jasmin sagte ihr, dass sie kommen würde. Also sagte Jasmin zu ihrem Mann: „Ich muss los.“ „Was gibt’s denn?“, fragte James und Jasmin antwortete: „Es gibt Stress im Laden.“ Jasmin verdrehte die Augen und James sah sie enttäuscht an. „Na dann geh mal lieber gucken was los ist, Chefin.“, entgegnete James und schmunzelte. Jasmin grinste und nachdem sich die beiden einen Kuss gegeben hatten, ging Jasmin zurück in ihren Laden.

„Was gibt’s denn?“, fragte Jasmin als sie ihren Laden betrat. „Der Kunde wollte dich sprechen.“, sagte Carrie und zeigte auf einen Mann, der sich im Laden umsah. Jasmin sah Carrie verwundert an, denn der Mann sah eigentlich ganz friedlich aus. „Der hat an allem was auszusetzen. Nichts gefällt ihm.“, erklärte Carrie noch und zog sich dann zurück. Jasmin zuckte mit den Schultern und ging auf den Mann zu. „Kann ich ihnen irgendwie helfen?“, fragte sie ihn und der Mann sah sie wütend an. „Ich will nen Strauß für meine Mutter, aber anscheinend werde ich hier keinen bekommen.“, antwortete der Mann. Jasmin bemühte sich ruhig zu bleiben und fragte noch: „Was haben sie sich denn vorgestellt?“ „Was weiß ich denn. Sie sind die Floristin. Also müssen sie ihr Handwerk doch verstehen oder ist das hier bei ihnen nicht so?!“, entgegnete der Mann. Jasmin seufzte, suchte sich einige Blumen zusammen und sagte: „Dann fertige ich ihnen einfach mal einen Blumenstrauß an und sie sagen mir dann hinterher ob er ihnen gefällt oder nicht.“ Der Mann nickte nur genervt und bemerkte noch: „Beeilen sie sich mal ein wenig. Ich hab heut noch vor meine Mutter zu besuchen und nicht erst zu Weihnachten.“ Jasmin schüttelte den Kopf und ging in den Binderaum. „Der ist ja wirklich echt ein Griesgram.“, flüsterte Jasmin Carrie und Lily zu. Die beiden nickten nur zustimmend und kurze Zeit später kehrte Jasmin zurück zu dem Mann. „Was ist das denn? Nennen sie das einen Strauß?! Das kann ja wohl nicht ihr Ernst sein.“, meckerte der Mann. Jasmin holte einmal tief Luft und sagte nur: „Dann sagen sie mir doch einfach was sie sich vorstellen. Dann kann ich ihnen auch helfen.“ „Tz, das glaub ich kaum. Ich frag mich wieso sie hier die Chefin sind. Sie haben ja nichts drauf. Da geh ich meine Blumen lieber woanders kaufen. Der Geschenkladen, der hier damals drin war, war bei weitem besser als ihr scheiß Laden hier.“, entgegnete der Mann und stürmte aus dem Laden. Jasmin sah ihm verdutzt nach und Carrie und Lily kamen wieder nach vorne. „Ist er endlich weg?“, fragten sie verängstigt. Jasmin schüttelte erneut den Kopf, schnitt die Stiele der Blumen an und sagte: „Ja ist er und das ist auch besser so. Der geht ja mal gar nicht. Zum Glück haben wir nicht oft so ne Kunden.“ Carrie und Lily grinsten und Lily bemerkte: „Danke, dass du so schnell gekommen bist. Und sorry, dass wir dich in deiner Mittagspause gestört haben.“ Jasmin grinste Lily nur an und entgegnete: „Ist doch kein Problem.“ Anschließend sah sie sich den Strauß an, zog die Augenbrauen hoch und stellte den Strauß in eine Vase. „Schafft ihr es kurz ohne mich?“, fragte Jasmin ihre Angestellten und die nickten. Carrie antwortete: „Der wird ja nicht so schnell wieder kommen.“ Jasmin nickte nur grinste noch einmal und sagte: „Ich bin noch mal kurz weg.“ Ohne auf eine weitere Reaktion von Carrie und Lily zu warten, verließ Jasmin mit dem Blumenstrauß den Laden. Carrie und Lily machten sich wieder an die Arbeit und Jasmin ging zu James.

Der saß mittlerweile wieder in seinem Büro und studierte eine Patientenakte. Jasmin klopfte an und nachdem James sie herein gebeten hatte, betrat sie sein Büro. „Hey, für wen ist der denn?“, fragte James als er Jasmin sah und stand auf. Er ging zu Jasmin und gab ihr einen Kuss. „Für dich.“, antwortete Jasmin und gab James noch einen Kuss. Sie stellte den Strauß auf seinen Schreibtisch. James sah sie überrascht an und als Jasmin seinen Gesichtsausdruck sah, erklärte sie: „Ach wir hatten gerade einen unmöglichen Kunden. Er wollte einen Blumenstrauß für seine Mutter, aber hatte keine Ahnung wie er aussehen sollte. Also hab ich den hier angefertigt, aber er hat ihm nicht gefallen. Er hat mich beschimpft, hat mir an den Kopf geworfen, dass mein Laden scheiße wäre und der Geschenkladen besser war. Dann ist er abgehauen.“ James legte die Arme um Jasmin, schmunzelte sie an und entgegnete: „Lass dich von so nem Idioten nicht ärgern. Ich find den Strauß wunderschön.“ Nun schmunzelte Jasmin auch und gab James wieder einen Kuss. „Wie viel soll der denn kosten?“, fragte James anschließend und Jasmin sah ihn entsetzt an. „Gar nichts. Das weißt du doch.“ Jasmin hatte ab und an einen Blumenstrauß mit nach Hause genommen oder ihn in James Büro gebracht. Carrie, Lily und Roxi taten das auch, denn der Laden lief wirklich gut. Also konnten sie sich das leisten. „Ich kann doch nicht immer nichts bezahlen.“, bemerkte James und bestand darauf für den Strauß zu bezahlen. Jasmin grinste nur. Genau so kannte sie ihren Mann. Immer korrekt und aufrichtig. „Wenn du wirklich bezahlen möchtest, dann wüsste ich womit.“, sagte Jasmin und sah James verlegen an. Der wusste sofort was sie meinte, grinste und dann küssten sie sich.

Einige Minuten später verabschiedete sich Jasmin wieder von ihrem Mann und sagte noch: „Wir sehen uns heut Abend.“ James nickte nur, gab ihr noch einen Kuss und machte sich dann wieder an seine Arbeit. Jasmin ging zurück in ihren Laden und widmete sich zusammen mit Carrie und Lily wieder der Arbeit.
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Kapitel 140 Lieder, die verbinden

Am Abend holte James seine Frau aus ihrem Laden ab. Er half ihr beim aufräumen und nachdem sie die Alarmanlage eingeschaltet und die Türen abgeschlossen hatte, ging sie mit ihm zum Auto. Sie fuhren nicht nach Hause, denn James hatte etwas mit Greg abgesprochen. Es dauerte nicht lange bis Jasmin bemerkte, dass sie nicht nach Hause fuhren. Also fragte sie: „Wo fahren wir denn hin?“ James grinste nur, legte eine Hand auf ihren Oberschenkel und antwortete: „Lass dich überraschen.“ Jasmin wusste schon, dass James nicht allein dahinter stecken konnte. Er wollte nach der Arbeit sonst auch immer nach Hause, deswegen konnte nur Greg dahinter stecken. „Was hat Greg diesmal vor?“, fragte Jasmin noch, doch James bemerkte nur: „Es wird dir sicher gefallen.“

Einige Minuten später waren sie an ihrem Ziel angekommen. Als Jasmin ausstieg, sah sie, dass sie vor einem kleinen Club standen. James kam um das Auto rum gelaufen und grinste Jasmin breit an. „Das ist nicht dein Ernst.“, sagte Jasmin zu ihm und sah ihn genervt an. James‘ Grinsen verschwand und er entgegnete: „Hey, wieso denn nicht? Du musst doch auch gar nicht singen. Wir hören uns einfach all die anderen an. Komm schon. Das wird bestimmt lustig.“ Jasmin hatte eigentlich keine Lust in diesen Club zu gehen, denn sie wusste ganz genau, dass es ein Karaoke-Club war. „Na los.“, sagte James noch, gab Jasmin einen Kuss und nahm dann ihre Hand. Jasmin betrat widerwillig mit ihm zusammen den Club und an einem Tisch, von dem man einen besonders guten Blick auf die Bühne hatte, saßen schon Lisa und Greg. „Man, da seid ihr ja endlich. Ihr habt schon n paar echt lustige Leute verpasst. Ich sag euch, die können alle sowas von gar nicht singen. Dagegen werden Jasmin und ich aussehen wie die reinen Weltstars.“, bemerkte Greg und grinste frech. Jasmin sah seinen Mann und anschließend Greg verblüfft an. „Ich werde nicht singen, Greg.“, stellte Jasmin klar und James sagte schnell: „Du sollst dir ja auch nur einen schönen Abend machen und den Leuten, die vor haben zu singen, dabei zusehen.“ James warf Greg noch einen vielsagenden Blick zu und fügte dann noch an Jasmin gewandt hinzu: „Greg, hat da sicherlich nur etwas überreagiert.“ „Ja, genau.“, mischte sich Greg ein und setzte ein gequältes Lächeln auf. Jasmin setzte sich hin, obwohl sie eigentlich immer noch keine Lust dazu hatte. Sie tat James aber den Gefallen. Also bestellten sie Getränke und unterhielten sich ein wenig über ihren Arbeitstag. „Na siehst du, das ist doch der perfekte Grund dafür auf diese Bühne zu gehen und dir den Frust von der Seele zu singen.“, stellte Greg fest, nachdem Jasmin von ihrem schwierigen Kunden erzählt hatte. Jasmin warf Greg allerdings nur einen strafenden Blick zu. Eigentlich wollte sie ja schon gern wieder singen, aber heute hatte sie einfach keine große Lust dazu. Der Kunde hatte ihr einfach den Tag versaut, sodass sie am liebsten nur noch nach Hause und schlafen wollte. Sie wusste zwar, dass sie Greg nichts vormachen konnte, denn er wusste ganz genau wie gern Jasmin wieder singen wollte, aber sie versuchte es trotzdem.

Für einige Stunden gab Greg auch Ruhe, doch dann stand er auf und ging auf die Bühne. „Gib das Mikro her. Kann sich ja keiner mit anhören dein Gejaule.“, sagte er zu einem jungen Mann, der seiner Freundin gerade ein Liebeslied sang. Der junge Mann ging von der Bühne und Greg sagte zu allen: „So Leute, jetzt passt mal gut auf. Ich kenn jemanden, der sich sehr dagegen sträubt zu singen, aber ich weiß ganz genau, dass sie es unwahrscheinlich gern tut. Deswegen muss sie jetzt zu mir auf die Bühne kommen. Da gibt’s auch keine Widerrede. Los, schwing deinen hübschen Arsch hier hoch.“ Jasmin wusste ganz genau, dass sie gemeint war. Sie sah Greg auch ungläubig und zugleich wütend an, doch es half nichts. Sie musste auf die Bühne, denn James und Lisa drängten sie nun auch noch dazu. Also gab sie sich ihrem Schicksal hin und ging zur Bühne. Greg besorgte in der Zeit ein zweites Mikrofon und als Jasmin die Bühne betrat, reichte er es ihr. „Jetzt werden wir euch mal zeigen was Gesang ist.“, sagte Greg noch und zwinkerte Jasmin dann zu. Jasmin sah aber immer noch nicht begeistert aus, deswegen flüsterte Greg: „Glaub mir. Ich hab n schönes Lied ausgesucht und du kennst es ziemlich gut. Ausnahmsweise verbinden wir mit einem Lied sogar das gleiche.“ Jasmin verließ sich einfach mal auf das, was Greg gesagt hatte. Eine andere Wahl hatte sie ja eh nicht.

Kurze Zeit später ertönte die Melodie des Liedes und Jasmin sah Greg erstaunt an. Der erwiderte ihren Blick und grinste nur. Das Lied, das Greg ausgesucht hatte, verband Jasmin immer mit sich und James. Doch woher wusste Greg das? Jasmin hatte es ihm nie erzählt und sie hatte es auch noch nie gesungen. Sie hatte es nur… Plötzlich wusste Jasmin woher Greg diese Information hatte. Lisa. Sie musste ihm davon erzählt haben. Und nun konnte sich Jasmin auch erklären was Greg mit seiner Aussage meinte. Sie brachte das Lied in Verbindung mit James und sich. Greg brachte das Lied in Verbindung mit sich und Lisa. Jasmin hätte nie gedacht, dass es ein Lied gab, bei dem sie beide an dasselbe dachte. An ihre große Liebe.

„Hey, hier wird nicht nachgedacht. Hier wird gesungen. Das Lied bedeutet auch mir viel. Also vermassel es nicht, sonst kann ich das nächste Mal auch gleich wieder mit James singen. Der hat sich wenigstens immer konzentriert.“, sagte Greg auf einmal und holte Jasmin somit aus ihren Gedanken. Die Melodie war verstummt und alle um sie herum sahen sie erwartungsvoll an. „Sorry.“, entschuldigte sich Jasmin und lächelte verlegen. Greg schüttelte den Kopf und dann begann die Melodie von Neuem. Nun konzentrierte sich Jasmin auch voll und ganz auf das Lied und verpasste ihren Einsatz nicht. Zur richtigen Zeit ertönte Jasmins Stimme und sie sang: „The day we met frozen I held my breath. Right from the start I knew that I found a home for my. Heartbeat's fast, colors and promises. How to be brave? How can I love when I'm afraid to fall? But watching you stand alone
all of my doubt suddenly goes away somehow. One step closer.
I have died everyday waiting for you. Darling don't be afraid I have loved you for a thousand years. I'll love you for a thousand more.”
Anschließend verstummte Jasmin und nun hörte man Gregs Stimme klar und deutlich. „Time stands still. Beauty in all she is. I will be brave. I will not let anything take away. What's standing in front of me? Every breath, every hour has come to this.”, sang Greg liebevoll. Für eine Sekunde herrschte Ruhe, doch dann sangen sie beide zusammen und ihre Stimmen harmonierten einfach hervorragend miteinander.
„One step closer.
I have died everyday waiting for you. Darling don't be afraid I have loved you for a thousand years. I'll love you for a thousand more. And all along I believed I would find you. Time has brought your heart to me. I have loved you for a thousand years. I'll love you for a thousand more.”
, sangen sie beide im Chor. Anschließend hörte man Jasmin wieder allein. „I'll love you for a thousand more.“, sang sie noch einmal und dann sangen sie ein letztes Mal zusammen: „One step closer.
I have died everyday waiting for you. Darling don't be afraid I have loved you for a thousand years. I'll love you for a thousand more. And all along I believed I would find you. Time has brought your heart to me. I have loved you for a thousand years. I'll love you for a thousand more.”
Nachdem sie zu Ende gesungen hatte, spielte noch ein wenig Melodie und als auch die endlich verstummt war, klatschten die Leute. Jasmin freute sich darüber wieder einmal gesungen zu haben und noch dazu dieses Lied. Greg freute sich darüber wieder einmal den richtigen Riecher gehabt zu haben.

Jasmin und Greg gaben ihre Mikrofone ab und gingen dann zurück zu James und Lisa. Die lächelten sie beide an und nachdem sich Greg und Jasmin hingesetzt hatten, fragte James: „Wieso habt ihr denn ausgerechnet das Lied gesungen?“ Jasmin und Greg sahen sich fragend an und dann begann Jasmin James die Wahrheit zu sagen. „Bei dem Lied muss ich immer an dich denken. Es beschreibt halt einfach ganz gut wie ich mich damals gefühlt hab, als wir uns das erste Mal gesehen haben und es beschreibt die Gefühle, die ich jetzt noch immer für dich hab. Ich habe dich nämlich schon gefühlte tausend Jahre geliebt und ich werde es auch weitere gefühlte tausend Jahre tun.“, gestand sie, woraufhin James sie gerührt anlächelte. Er sagte nichts zu Jasmins Liebeserklärung und das konnte er auch nicht, denn Lisa hatte Greg dieselbe Frage gestellt wie James sie Jasmin gestellt hatte. James und Jasmin wollten von Gregs Antwort natürlich nichts verpassen. Also sahen sie Greg erwartungsvoll an. Der verdrehte die Augen und sagte kleinlaut: „Bei mir ist es genau das gleiche wie bei Jasmin. Nur, dass ich das Lied nicht mit James in Verbindung bring.“ „Mit wem denn sonst?“, fragte James, obwohl er und auch die anderen zwei die Antwort kannten. „Na mit wem wohl?! Mit dem heiligen Antonius.“, antwortete Greg nur genervt. Alle lachten und James bedankte sich anschließend bei Jasmin. Die war ein wenig verlegen, was sich nach einem Kuss aber wieder änderte.

Während James und Jasmin sich küssten, sagte Lisa leise: „Greg.“ Der richtete seinen Blick auf sie und bemerkte: „Ja ich weiß, dass ich allmählich zum Weichei werde, aber ich kann einfach nichts dagegen tun.“ Lisa schmunzelte Greg nur an und küsste ihn. Greg erwiderte den Kuss und anschließend fragte er überwältigt: „Heißt das dir gefällt die Weichei Nummer?“ Lisa schmunzelte noch immer und antwortete: „Du gefällst mir, Greg. Egal ob du nun ein Weichei oder ein harter Kerl bist. Ich liebe alles an dir.“ „Na dann bin ich ja froh.“, entgegnete Greg und gab Lisa noch einen Kuss.

Obwohl Jasmin anfangs überhaupt keine Lust dazu hatte noch weg zu gehen, hatten sie dennoch einen schönen Abend. Jasmin hatte mal wieder gesungen und nicht nur sie freute sich darüber. Greg hatte nicht nur Jasmin zum Singen überredet, sondern er hatte auch noch seine weiche Seite gezeigt und das in aller Öffentlichkeit. Sein einziger Trost dabei war, dass ihn niemand kannte. An diesem Abend tranken und lachten sie endlich mal wieder sehr viel. Und so hatte der zuerst schrecklich begonnene Tag doch noch ein gutes Ende genommen.
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Kapitel 141 Unerfreuliches Wiedersehen mit Folgen

Am nächsten Tag hatten James und Jasmin frei. Sie begleiteten ihren Sohn wieder einmal zu seinem Training, denn sie wussten nicht was sie sonst tun sollten. Schon in einigen Tagen stand wieder ein Spiel bevor und dafür trainierten sie nun. Das Training ging dieses Mal sehr lange. Sie trainierten bis zum späten Abend, damit sie jeden Spielzug perfekt konnten.

Am Abend fuhren sie dann alle wieder nach Hause. Sie machten allerdings nicht mehr viel, denn Nathan war ziemlich geschafft. Also fuhren Nathan und Haley nach Hause, wofür sie alle Verständnis hatten. Nathan ging, nachdem sie zuhause angekommen waren, nur noch duschen und danach sofort schlafen.

Am nächsten Tag ging Nathan am Morgen trainieren, um noch einmal einige Spielzüge zu üben. Zwei Teammitglieder und Freunde von ihm, namens Sean und Eric, begleiteten ihn. Bei ihrem Training wurden sie allerdings schon nach einigen Minuten unterbrochen. Der Basketballcoach, der Nathan damals entführt hatte, suchte ihn erneut auf.

Eric und Sean waren gerade dabei ihr Zusammenspiel zu verbessern, als auf einmal ein schwarzer Mercedes vor fuhr. Nathan wusste sofort wer das war und sagte zu Eric und Sean: „Ich bin gleich wieder da.“ Anschließend ging er zu dem Auto und Eric und Sean sahen ihm noch kurz nach. „Was will der bloß von Nathan?“, fragte Eric und Sean antwortete: „Ich weiß es nicht. Aber es kann nichts Gutes sein.“ Eric zuckte mit den Schultern und dann widmeten sich die beiden wieder ihrem Zusammenspiel.

„Du schuldest uns Kohle, die wir durch dich verloren haben.“, sagte der Coach als Nathan am Auto angekommen war. „Was hab ich denn mit eurer Kohle zu tun?“, fragte Nathan und der Coach erklärte: „Da du uns ja verlassen musstest, mussten wir uns einen anderen Spieler suchen und haben somit Geld rausgeschmissen, das wir noch nicht wieder drin haben. Folglich schuldest du uns das Geld, weil du dich ja dafür entschieden hattest nicht bei uns zu spielen. Fünfzehntausend Euro Nathan.“ Nathan sah den Coach hilflos an und bemerkte: „Okay, ich kann dir das Geld besorgen, aber das geht nicht so schnell.“ Der Coach grinste und entgegnete nur: „Lass dir Zeit.“ Anschließend fuhr der Coach wieder weg und Nathan ging zurück zu seinen Freunden. Sie spielten noch ein wenig weiter, bis Nathan nach Hause ging.

Aus Angst davor, dass irgendjemandem etwas passieren könnte, machte er sich daran das Geld zu besorgen. Haley, James, Greg, Jasmin und Lisa erzählte er aber nichts davon, denn sie sollten sich keine Sorgen machen.

Als er einige Tage später wieder auf dem Basketballplatz trainierte, fuhr auf einmal wieder ein schwarzes Auto vor. Nathan wusste sofort wer das war, beendete sein Training und ging zu dem Auto. Die Fensterscheibe der Beifahrerseite öffnete sich und ein Mann kam zum Vorschein. Es war wieder der Coach und Nathan gestand: „Hey Macnair, ich hab das Geld noch nicht. Ich weiß du kriegst noch fünfzehn…“ Der Coach unterbrach ihn und sagte: „Zwanzig.“ Nathan sah ihn schockiert an und fragte: „Was?“ „Du musst pünktlich zahlen, sonst wird’s immer mehr.“, erklärte Coach Macnair. Nathan schien verzweifelt zu sein. Woher sollte er denn noch so viel Geld bekommen? „Aber wir hatten doch abgemacht, dass ich mir Zeit lassen kann.“, erinnerte Nathan und der Coach entgegnete: „Ja das stimmt auch. Aber das kostet natürlich. Das hier ist die Straße Nathan. Ich bin nicht die Bank von New Jersey.“ Nathan seufzte und fragte: „Und was soll ich jetzt machen? Ich kann doch die Kohle nicht über Nacht besorgen.“ Wieder grinste Macnair und sagte: „Naja, ich würde dir den Betrag erlassen. Es laufen Wetten, dass die Soldiers heute mit zehn Punkten Vorsprung gewinnen und es haben ne Menge Menschen gewettet.“ „Das Ergebnis wird noch viel deutlicher ausfallen. Die Typen haben keine Chance gegen uns.“, entgegnete Nathan überzeugt. „Aber nicht, wenn du deine Schulden los werden willst.“, stellte Macnair fest. Nathan konnte nicht glauben worauf dieses Gespräch hinaus lief, doch leider war es Wirklichkeit. „Hör zu, ihr könnt ja heute gewinnen. Es dürfen nur nicht mehr als neun Punkte Vorsprung sein.“, sagte der Coach, doch für Nathan kam das überhaupt nicht in Frage. „Auf keinen Fall.“, entgegnete er sofort, doch Macnair fügte noch hinzu: „Ich hab nicht gesagt, dass ihr verlieren sollt. Ihr gewinnt trotzdem und fahrt auch zur Landesmeisterschaft und du bist schuldenfrei. Da sind doch am Ende alle Gewinner.“ Nathan wusste nicht was er von der ganzen Sache halten sollte. Natürlich wollte er seine Schulden los sein, doch er wollte sein Team auch nicht so hintergehen. Der Coach bemerkte, dass Nathan mit sich haderte und sagte noch: „Nathan, ich versuch dir doch nur zu helfen. Ehe du dich in Schwierigkeiten bringst, halt die neun Punkte ein oder bring mir nachher das Geld.“ Nathan sah den Coach nur hilflos an und sagte nichts mehr. Das Beifahrerfenster schloss sich wieder und der Wagen fuhr davon.

Nathan ging zurück auf den Platz und setzte sich auf eine Bank. Nun saß er wirklich in der Klemme. Heute Abend war ein wichtiges Spiel für das Team und Nathan wurde dazu gezwungen es zu verlieren. Was sollte er denn jetzt nur tun? Wofür sollte er sich entscheiden?

Am Abend waren alle im Trainingscamp der Soldiers versammelt. Nathans gesamtes Team, ihr Coach, die Gegner und alle möglichen Leute aus New Jersey waren gekommen. Die Ränge waren schon bis zum Anschlag gefüllt und die Spieler übten noch ein paar Würfe. Coach Carter stand auf dem Feld und überprüfte die Bälle. Nathan ließ seinen Blick über die Tribüne schweifen und Eric hatte es mitbekommen. Als Eric den Blick von Nathan verfolgte und Macnair und seinen Bodyguard Yaxley auf der Tribüne sitzen sah, fragte er Nathan: „Hey, was machen denn die Typen hier?“ „Was weiß ich.“, antwortete Nathan nur, doch Eric erinnerte: „Du hast doch auf dem Basketballplatz mit ihnen geredet.“ Nathan sah ihn ertappt an und entgegnete nur: „Kümmer dich um deinen eigenen Mist.“ Anschließend lief er an Eric vorbei und übte noch ein paar Würfe.

Einige Minuten später wurde das Spiel angepfiffen und anfangs schien auch alles gut zu laufen. Nathan machte einen Punkt nach dem anderen, doch als die Soldiers neun Punkte hatten, begann Nathan zu schludern. Vor dem gegnerischen Korb ließ er sich den Ball abnehmen. Das tat er sonst nicht und das wussten auch alle. „Pass auf den Ball auf, Scott.“, rief Coach Carter. Ein Teammitglied kam zu Nathan gelaufen und fragte: „Was war das denn?“ Nathan entschuldigte sich nur ohne eine weitere Erklärung abzugeben und sah dann zu Macnair, der auf der Tribüne saß. Eric sah ebenfalls zu den beiden Männern und bemerkte, dass die sich sehr über den Spielstand freuten. Nun hatte er den Braten gerochen und schwor sich Nathan in der Halbzeit darauf anzusprechen.

Einige Minuten lief das Spiel noch wie gewohnt weiter und zur Halbzeit stand es nur 20 zu 16 für die Soldiers.

„Was war da draußen mit euch los? Kann mir irgendjemand von euch mal sagen wieso wir grad mal mit vier Punkten führen? Normalerweise müssten es vierzig sein, verdammt nochmal.“, fragte Coach Carter als sie alle in der Umkleidekabine waren. Keiner der Spieler äußerte sich dazu und Coach Carter bemerkte wütend: „Ich hab das Gefühl, dass ihr die Punkte mit Absicht verschenkt.“ Nathan sah schuldbewusst zu Boden und der Coach fügte noch hinzu: „Geht raus und werft euch warm. Ihr habt es nötig.“ Sofort standen alle Spieler auf und verließen die Umkleidekabine. Alle bis auf Nathan und Eric. „Hey Nate, was ist los?“, fragte er und Nathan entgegnete: „Was soll los sein?!“ Eric redete nicht lange um den heißen Brei herum. Er kam gleich zur Sache und fragte: „Was spielst du heute für nen Scheiß? Und das liegt nicht an deinen Nerven. Ich kenn dich.“ Nathan verlor allmählich die Geduld und sagte: „Du weißt gar nichts.“ Eric war allerdings nicht so unwissend wie Nathan dachte. „Naja, ich weiß, dass du von denen entführt wurdest. Dann unterhältst du dich mit diesen Kerlen auf dem Basketballplatz und plötzlich spielst du scheiße.“, stellte Eric fest und durchbohrte Nathan mit seinem Blick. Nathan antwortete nicht, denn er wusste nicht ob er Eric einweihen sollte. Also hakte Eric noch weiter nach. „Was wollen die von dir, Nate? Dass wir verlieren? Du verrätst das Team und deinen Coach für so n paar lächerliche Typen?“, fragte er und Nathan sah ihn genervt an und entgegnete nur: „Hör mir zu, schieb dir deine Klugscheißereinstellung in den Arsch. Werd du erst mal von so nen Typen erpresst und kümmer du dich mal um n Kind und ne Frau, die bisher noch nicht arbeiten gehen konnte. Vielleicht verstehst du dann was ich im Moment durchmache.“ „Entweder ich versteh es jetzt oder ich geh zu Carter.“, sagte Eric und sah Nathan mit demselben drohenden Blick an wie Nathan ihn ansah. Nathan seufzte, sah zur Tür und versicherte: „Hör zu, wir werden das Spiel nicht verlieren. Wir werden gewinnen. Aber nur mit neun Punkten Vorsprung.“ Eric schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Nun verstand er was los war. Nathan wurde immer gereizter und sagte: „Eric hör auf damit, okay. Der einzige, dem wir das Finale zu verdanken haben, bin ich. Abgesehen davon zählt nur ob wir gewinnen und nicht ob ich mein bestes gebe oder nicht.“ „Das glaubst du wirklich?“, fragte Eric, woraufhin Nathan antwortete: „Ja tu ich. Und ich muss das glauben. Ich hab nämlich keine Wahl. Es sei denn du hast zwanzig Riesen, die du mir leihst.“ Eric sagte darauf nichts mehr, denn auf einmal tauchte Coach Carter wieder in der Umkleidekabine auf. „Gibt’s hier irgendein Problem?“, fragte er und sah sie finster an. Nathan und Eric sahen sich einen Moment an und Eric antwortete dann: „Nein.“ Anschließend ging er und der Coach warf Nathan noch einen strafenden Blick zu und folgte Eric dann. Nathan blieb noch kurz in der Umkleidekabine, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und ging dann ebenfalls zurück aufs Feld. Das Spiel wurde wieder angepfiffen und alles schien wieder normal zu sein.

In der letzen Minute führten die Soldiers mit neun Punkten und Coach Carter nahm eine Auszeit. Die Spieler versammelten sich um ihn und Carter sagte: „Nathan, ab auf die Bank.“ „Was wieso?“, fragte Nathan. Bisher hatte sein Plan gut funktioniert, doch nun drohte er zu scheitern. Er konnte jetzt unmöglich auf die Bank gehen. „Weil wir schon neun Punkte vorne liegen und ich will nicht, dass sich mein bester Spieler noch verletzt.“, antwortete Coach Carter, doch Nathan bemerkte: „Coach es sind doch nur noch ein paar Sekunden.“ „Und eine reicht aus um dein Knie zu ruinieren. Los setz dich.“, entgegnete der Coach und richtete sich dann an Eric. „Eric, die werden versuchen dich zu faulen. Du wirfst die besten Freiwürfe im Team und ich will, dass du da jetzt den Sack zu machst.“ Eric sagte nichts darauf. Er sah nur betroffen aufs Spielfeld und ging dann einige Meter weiter. Nathan saß mittlerweile schon auf der Bank und sah sich das restliche Spiel von dort aus an. Die Soldiers führten schon mit 62 zu 53. Das hatten auch Macnair und Yaxley bemerkt. „Wenn die Soldiers noch einen Punkt machen, dann hat Nathan Scott n echtes Problem nach dem Spiel.“, sagte Macnair zu seinem Bodyguard. Dann ertönte der Pfiff und das Spiel ging weiter. Es waren nur noch fünf Sekunden zu spielen und Eric holte noch einmal zwei Freiwürfe für die Soldiers raus. Alle starrten nun gespannt auf Eric, der auf der Freiwurflinie stand und den Korb fixierte. Er sah noch einmal zu Nathan und warf dann den Ball. Der Ball traf auf dem Rand des Basketballkorbes auf und sprang zur Seite. Noch einmal sah Eric Nathan an. Der sah auf die Uhr und dann zu Macnair und Yaxley. Eric sah ebenfalls noch einmal zu den Männern und dann konzentrierte er sich auf seinen letzten Wurf. Wieder sah Eric zu Nathan, der ihn gespannt beobachtete. Eric wusste, dass es falsch war, aber er konnte seinen Freund auch nicht einfach so auflaufen lassen. Also warf er den Ball und traf wieder daneben. Anschließend folgte der Schlusspfiff und die Menge jubelte und klatschte. Im Großen und Ganzen war ja egal mit wie vielen Punkten Vorsprung die Soldiers gewannen. Die Hauptsache war ja nur, dass sie gewannen. Eric war aber nicht zufrieden. Es war einfach gegen seine Moral das Team und den Coach so zu hintergehen. Nathan wusste das natürlich, deswegen war er ihm unglaublich dankbar dafür.

Während die anderen Teammitglieder feierten, sah Nathan noch einmal zu Macnair und Yaxley. Die standen auf, winkten Nathan zu und hatten einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Die Männer verließen zusammen mit den anderen Zuschauern das Trainingscamp und die Spieler gingen in die Umkleidekabinen um sich umzuziehen. Anschließend fuhren sie alle nach Hause. Die letzten, die nach Hause fuhren, waren Eric und Nathan. Nathan wartete auf Eric, der noch geduscht hatte, und sagte: „Ich wollte mich bei dir bedanken. Ich weiß wie schwer es für dich war die Punkte nicht zu machen.“ Eric reagierte nicht auf das, was Nathan gesagt hatte. Er zog sich nur an und Nathan fügte noch hinzu: „Hör zu, ich werd das bei der Landesmeisterschaft alles wieder gut machen. Das war eine einmalige Sache. Die Nummer hat sich erledigt.“ Eric sah Nathan nur enttäuscht an und Nathan wollte schon wieder gehen, denn er hatte nicht damit gerechnet, dass Eric noch etwas sagen wollte. Doch plötzlich sagte Eric: „Nathan, du weißt, dass ich immer für dich da bin. Aber mach das nie wieder.“ Nathan nickte daraufhin nur und verließ die Umkleidekabine. Draußen warteten schon James, Jasmin und Haley, die sich alle für ihn freuten. Nathan gab seiner Frau einen Kuss und fragte dann: „Wo sind denn Onkel Greg und Tante Lisa?“ „Die sind schon in unsere Stamm-Bar gefahren.“, antwortete James und dann gingen sie alle zum Auto. Auf der Fahrt in ihre Stamm-Bar hatte Nathan nicht viel geredet. Er fühlte sich einfach immer noch schlecht, weil er sein Team und seinen Coach so betrogen hatte. Um sich allerdings nichts anmerken zu lassen, ging er mit in ihre Stamm-Bar und feierte dort, obwohl er eigentlich nur nach Hause wollte.

Am nächsten Tag ging Nathan wieder trainieren, denn schon in einigen Tagen war das entscheidende Spiel und dafür musste er fit sein. Diesmal war er allein auf dem Basketballplatz, doch das blieb er nicht lange. Schon bald kamen Macnair und sein Bodyguard und Nathan sagte: „Ich frag mich was ihr hier noch wollt. Die Nummer ist erledigt. Ich hab dafür gesorgt, dass wir mit weniger als zehn Punkten gewinnen. Das war die Abmachung.“ „Ja, aber ich hab mir überlegt, dass wir unsere Partnerschaft verlängern.“, entgegnete Macnair. „Wie soll ich das verstehen?“, fragte Nathan und der Coach erklärte: „Es geht um die Landesmeisterschaft. Die meisten Leute gehen davon aus, dass ihr gewinnt.“ „Und damit haben sie recht.“, bemerkte Nathan und grinste. Der Coach sah ihn aber nur böse an und stellte klar: „Haben sie nicht.“ Nathan sah Macnair ungläubig an und sagte: „Ich werd nicht zulassen, dass wir verlieren.“ Der Coach lachte allerdings nur und entgegnete: „Denk mal an die nächsten Jahre, Nate. Du wirst ein berühmter Basketballspieler werden. Was schätzt du wie die Leute reagieren, wenn sie rausfinden, dass ihr neuer Lieblingsspieler einige Punkte verschenkt hat?!“ „Als ob das irgendjemand glauben würde.“, konterte Nathan, doch der Coach erzählte: „Naja ich hab Beweise. Dein letztes Spiel war das schlechteste der ganzen Saison. Häufiger Ballverlust. Du hast in der letzten Halbzeit dreimal daneben geworfen. Es reicht schon n bisschen Gerede und deine Zukunft ist im Eimer. Willst du deine Zukunft und die deiner hübschen Frau aufs Spiel setzen nur für so nen blöden Pokal?!“ Nathan antwortete nicht. Er hatte eigentlich gedacht, dass Macnair ihn nun in Ruhe lassen würde, aber stattdessen erpresste er ihn schon wieder. „Ja, das dacht ich mir. Denk drüber nach. Du wirst die richtige Entscheidung treffen.“, bemerkte Macnair noch und verschwand dann wieder. Nathan sah ihm nach, bis er das Auto nicht mehr sehen konnte. Schon wieder steckte er in der Klemme. Nur steckte er dieses Mal noch viel tiefer drin, als beim ersten Mal. Er konnte so viel nach einer Lösung suchen wie er wollte. Es nutzte nichts. Er musste trainieren, denn noch hatte er seine Entscheidung nicht getroffen. Also trainierte er noch ein wenig und ging dann am Mittag wieder nach Hause.

Gerade als er an dem Zaun ihres Hauses entlang lief, sah er Haley vor der Tür stehen. Bei ihr waren zwei Männer und als Nathan sie erkannte, rannte er zu ihr. „Oh hey Schatz. Die beiden haben mir freundlicherweise dabei geholfen die Tüten nach Hause zu bringen.“, erklärte Haley ihrem Mann als er bei ihnen angekommen war. Haley war einkaufen gewesen, was Nathan total vergessen hatte und niemand geringeres als Macnair und Yaxley hatten ihr geholfen. Haley lächelte die beiden an, aber Nathan wusste was sie wirklich im Schilde führten. Nachdem die Männer ihr Grundstück verlassen hatten, gab Nathan Haley einen Kuss und lief ihnen dann nach. Haley ging währenddessen in die Küche und räumte den Einkauf aus.

Die beiden Männer liefen gerade durch eine kleine Gasse und unterhielten sich, als Nathan hinter ihnen auftauchte. „Hey, es reicht langsam. Bleibt mir und meiner Frau vom Leib.“, warnte Nathan sie, doch die Männer drehten sich um und grinsten ihn nur an. „Und vergesst die Landesmeisterschaft. Ich werd’s nicht machen. Erzählt den Leuten was ihr wollt. Die Nummer ist erledigt.“, fügte Nathan noch hinzu. Macnair sah ihn wütend an und sagte: „Denkst du unser einziges Druckmittel sind die Leute?!“ Nathan sah den Coach fragend an und der gab seinem Bodyguard ein Handzeichen. Auf der Stelle schnappte sich Yaxley Nathan und drückte ihn gegen die Mauer. „Du willst Schwierigkeiten? Die kannst du haben.“, sagte er und Nathan flehte: „Nein. Lass mich los.“ Yaxley dachte allerdings nicht daran und der Coach sagte zu ihm: „Halt sein Knie hoch.“ Yaxley tat was sein Chef ihm gesagt hatte und packte Nathans Bein. Macnair hatte ein kleines Stahlrohr in der Hand und sagte: „Das war’s mit Basketball. Du spielst nirgendwo. Mit n bisschen Glück kannst du vielleicht noch laufen.“ „Nein, warte. Nicht! Hört auf.“, flehte Nathan, doch Yaxley hielt ihn weiterhin fest. „Es hätte nicht so weit kommen müssen.“, bemerkte der Coach noch, hob seinen Arm und ließ ihn auf Nathans Knie hinab sausen. „Nein!“, schrie Nathan noch einmal und er hatte Glück gehabt. Der Coach hatte an seinem Knie vorbei geschlagen. Der Bodyguard ließ ihn los und Nathan schnaufte erschöpft. Im nächsten Augenblick drückte Yaxley ihn aber schon wieder an die Wand und Macnair sagte: „Ich geb dir noch einen letzten Rat. Verlier dieses scheiß Spiel.“ Anschließend ließ er das Rohr fallen und lief, gefolgt von seinem Bodyguard, weiter durch die Gasse. Nathan sah den beiden nach und hoffte, dass ihm irgendetwas einfiel wie er diese Typen los werden konnte. Während er sich Gedanken machte, ging er nach Hause. Dort angekommen half er Haley mit dem restlichen Einkauf und ging dann duschen. Am Nachmittag war eine kleine Feier der Soldiers und Nathan, Haley, James, Jasmin, Greg und Lisa waren eingeladen. Also machten sie sich fertig und trafen sich dann mit James, Jasmin, Greg und Lisa. Sie trafen sich in ihrer Stamm-Bar und einige Stunden später fuhren sie alle zusammen zu der Feier.

Coach Carter hatte extra einen Saal gemietet, in dem alle Platz hatten. Jeder Spieler hatte seine Verwandten mitgebracht, sodass der Saal gut gefüllt war. Die Stimmung dort war ziemlich gut. Alle unterhielten sich, bis Eric aufstand und hinter das Podium ging, was am Kopf des Raumes stand. Alle klatschten und richteten ihre Blicke auf ihn. Sie verstummten und Eric sagte: „Hallo alle zusammen. Man hat mich gebeten einen wichtigen Preis an eine sehr wichtige Person zu verleihen. Der Preis für den wertvollsten Spieler des Jahres zeichnet nicht nur seine spielerischen Qualitäten aus, sondern auch, dass er ein Vorbild außerhalb des Spielfeldes ist. Dieser besondere Spieler führt sein Team nicht nur in Punkten und Rebounds nach vorn. Er hat vielmehr auch Vorbildcharakter. Und wir sind stolz darauf unseren Anführer auf Schritt und Tritt zu folgen. Und damit auch unserem wertvollsten Spieler. Nathan Scott.“ Wieder klatschten alle und Nathan schmunzelte seine Frau an und ging zu Eric. Der gab ihm den Pokal und flüsterte: „Du bist unser Vorbild.“ Nathan sagte daraufhin nichts und Eric setzte sich wieder auf seinen Platz. Nathan wandte sich an die Menge und sagte: „Ich bin nicht so gut im Reden halten, also mach ich’s kurz. Vielen Dank an mein Team. Danke Jungs. Und vor allem danke ich meinem Coach, der mir ein Jahr geschenkt hat, an das ich mich immer erinnern werde. Vielen Dank Coach.“ Anschließend schüttelte Nathan die Hand seines Coaches, nahm seinen Pokal und ging zurück zu seinem Platz. Die Menge klatschte erneut und Haley lächelte ihren Ehemann stolz an. Der Coach bekam anschließend noch einen Preis für sein Lebenswerk und hielt dann noch eine kleine Rede. Nach der Rede standen alle auf, applaudierten und Nathan ging zu James und sagte leise: „Dad, ich muss mit dir reden.“ James entschuldigte sich bei Jasmin und folgte seinem Sohn. Greg hatte natürlich mitbekommen, was vor sich ging und stand ebenfalls auf. Er ging mit James hinter Nathan her, bis sie auf der Straße waren. Dort blieb Nathan stehen und drehte sich zu ihnen um. Als er Greg sah verdrehte er die Augen und fragte: „Wieso hast du ihn denn mitgebracht?“ Greg sah Nathan erstaunt an und bemerkte: „Hey, ich bin dein Onkel.“ Nathan seufzte und gestand: „Ich stecke in Schwierigkeiten.“ „Wie schlimm ist es denn?“, fragte James und Nathan antwortete: „Ich schulde n paar Typen noch n bisschen Geld und ich wusste nicht wie ich’s zurück zahlen soll. Also haben sie mich gebeten beim letzten Spiel nicht jeden Punkt zu verwandeln.“ James sah seinen Sohn mit weit aufgerissenen Augen an und fragte: „Aber das hast du nicht gemacht oder?“ Nathan schwieg daraufhin nur und sah seinen Vater schuldbewusst an. „Wie konntest du das nur machen?!“, entgegnete James. „Was sollte ich denn machen, Dad? Und jetzt… jetzt verlangen sie von mir, dass ich die Landesmeisterschaft sabotiere.“ Nun war es James, der nichts sagte. Er starrte seinen Sohn immer noch mit weit aufgerissenen Augen an und seufzte. „Du musst mir helfen, Dad.“, bat Nathan verzweifelt. James nickte nur und sagte: „Sag mir ihre Namen.“ „Macnair und Yaxley.“, antwortete Nathan kleinlaut. „Verdammt, Nathan.“, bemerkte James, denn er hatte nicht vergessen wer die beiden waren. „Geh wieder rein. Wir regeln das schon.“, meldete sich Greg auf einmal. Nathan sah seinen Onkel erwartungsvoll an und ging dann einige Schritte. „Dad, es tut mir leid.“, sagte Nathan dann noch und verschwand dann wieder im Saal. „Was hast du vor?“, fragte James seinen besten Freund. Greg wusste selbst nicht was er machen sollte, aber er musste einfach irgendwas tun. Er konnte ja nicht zulassen, dass man seinen Schützling erpresste. „Mir wird schon noch was einfallen.“, sagte Greg nur und dann gingen sie auch wieder rein.

„Tut mir leid, Schatz. Es ist etwas dazwischen gekommen. Wir müssen gehen.“, sagte James zu Jasmin, die ihn überrascht ansah. Greg redete währenddessen mit Lisa und nachdem Jasmin und Lisa damit einverstanden waren, dass ihre Männer sie allein ließen, gaben James und Greg ihnen noch ein Kuss und gingen dann. Sie sagten ihnen natürlich nicht wo sie hingingen. Es reichte ja, wenn sie beide das wussten.

Während die Feier weiter ging, waren James und Greg auf dem Weg zum Trainingscamp von Macnair. Nach wenigen Minuten waren sie dort angekommen und suchten den Coach. Als sie ihn gefunden hatten, sagte Greg zu ihm: „Ich hab gehört, dass es ein kleines Missverständnis mit meinem Neffen gab. Wir sind doch alle Geschäftsmänner. Also wie viel kostet es, damit es aus der Welt ist?“ Macnair und Yaxley lachten nur und der Coach sagte: „Was glauben sie wer sie sind? Glauben sie sie drücken uns n paar Scheinchen in die Hand oder blättern sie die gesamte Summe hin, die die Daredevils morgen gewinnen werden, wenn ihr Sohn verliert?“ Greg sah die beiden ernst an und bemerkte: „Ich hab keine Angst vor euch. Ihr seid nur n paar Kleinkriminelle. Also egal was hier gleich passiert ihr haltet euch von meinem Neffen fern. Ob ich euch das Geld gebe oder nicht. Haben wir uns verstanden?“ „Es muss toll sein, wenn man so viele Menschen hat, die einem nahstehen oder?“, fragte Macnair und warf Greg und James einen finsteren Blick zu. Ja, James war auch dabei gewesen. Er hatte sich die ganze im Hintergrund gehalten und Greg machen lassen. Greg sah den Coach wartend an und der fügte hinzu: „Zum Beispiel ihre Frau, seine Frau, ihr Neffe. Oh und nicht zu vergessen Haley Scott und ihr Baby.“ Nun schluckte Greg, denn er wusste nicht was nun noch kommen würde. „Es wäre doch echt verdammt schade, wenn es um ihre Mutter Rachel richtig voll werden würde, oder?“, fragte Macnair noch mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Greg traute sich nicht noch etwas gegen die beiden zu sagen. Unter anderen Umständen hätte er den beiden Männern sonst was an den Kopf geknallt, aber der Coach hatte gerade seine Familie bedroht. Also wagte er es nicht ihnen noch weiter entgegen zu treten. Macnair grinste immer noch und sagte: „Kleiner Tipp noch. Wetten sie morgen gegen die Soldiers. Bringt Geld in die Portokasse. So und jetzt raus hier.“ Greg warf den beiden noch einen wütenden Blick zu und verließ dann zusammen mit James das Trainingscamp.

„Das hat ja super geklappt.“, bemerkte James als sie auf dem Weg nach Hause waren. „Du hättest ja mit ihnen reden können, wenn du es besser weißt.“, entgegnete Greg genervt. James sagte darauf nichts mehr. Er wusste ja, dass er es nicht besser gemacht hätte. Mit diesen Typen war einfach nicht zu spaßen. Also fuhren sie zu James und Jasmin.

Während Greg und James dort ein wenig Bourbon tranken, waren Haley und Nathan noch auf der Feier. Nathan starrte seinen Pokal an und plötzlich kam Haley und stellte sich hinter ihn. Sie legte die Arme um seine Schultern und sagte: „Ich bin so stolz auf dich.“ Nathan schmunzelte und entgegnete: „Langsam kann ich das echt nicht mehr hören.“ Haley schmunzelte nun auch und setzte sich neben ihn. Sie nahm seine Hand und fragte: „Was ist los mit dir? Du bist schon den ganzen Tag so distanziert. Liegt es an dem Spiel?“ Nathan schüttelte den Kopf. Er hätte jetzt die Gelegenheit dazu gehabt Haley die Wahrheit zu sagen, aber er nutzte sie nicht. Er antwortete einfach nur: „Nein, es geht mir gut. Ich fühl mich in letzter Zeit nur so unter Druck gesetzt.“ Haley sah Nathan mitfühlend an und entgegnete: „Das tut mir leid.“ Nathan nickte noch und gestand dann: „Weißt du was? Seit ner ganzen Weile hab ich das erste Mal das Gefühl, dass alles gut wird.“ „Das ist schön.“, entgegnete Haley und gab Nathan einen Kuss. Nun schien wirklich alles gut zu sein, doch als er mit Haley nach Hause kam, wartete Greg vor seiner Haustür. „Geh schon mal vor, Schatz.“, sagte er zu Haley und gab ihr einen Kuss. Haley nickte, grinste Greg an und ging dann ins Haus. Greg sah Nathan stirnrunzelnd an und Nathan fragte leise: „Hast du mit ihnen geredet?“ „Ja.“, antwortete Greg nur und Nathan fragte noch: „Und was machen wir jetzt, Onkel Greg?“ Greg schwieg noch für kurze Zeit, doch dann antwortete er: „Du wirst diese Landesmeiserschaft verlieren.“ Nathan sah verzweifelt zu Boden. Er hatte gedacht, dass sein Onkel es schaffen würde die beiden los zu werden. Aber er hatte sich getäuscht. „Tut mir leid, Nate.“, sagte Greg noch und ging dann nach Hause. Es gefiel Greg natürlich überhaupt nicht Nathan so eine Nachricht überbringen zu müssen, aber eine bessere Nachricht hatte er einfach nicht. So leid es ihm auch tat, aber da musste Nathan jetzt durch.
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Kapitel 142 Verlieren oder gewinnen?

Am nächsten Tag ging Nathan ganz früh zum Basketballplatz um wieder ein wenig zu trainieren. Dort traf er auf Eric. „Du siehst ziemlich fertig aus.“, bemerkte Nathan und Eric entgegnete: „Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Ich meine in nicht mal vierundzwanzig Stunden sind wir Landesmeister.“ Nathan sah schuldbewusst zu Boden und sagte leise: „Daraus wird nichts.“ „Was? Komm schon man. Mit dir und mir. Die Daredevils schlagen uns niemals.“, bemerkte Eric und grinste. Nathan schüttelte den Kopf und gestand: „Wir dürfen nicht gewinnen, Eric. Und das werden wir auch nicht.“ Eric sah Nathan wütend an und erinnerte: „Du hast gesagt die Nummer wär erledigt. Angeblich war es nur ein Spiel.“ „Es ging auch nur um ein Spiel. Das haben die zumindest behauptet. Aber jetzt müssen wir eben verlieren.“, rechtfertigte sich Nathan sofort. Eric konnte es nicht glauben. Dieser Person hatte er den Preis für den wertvollsten Spieler verliehen. Wie konnte man der beste Spieler sein, wenn man hinter dem Rücken des gesamten Teams so einen Mist abzog? „Nathan, weißt du was du da redest?! Denkst du auch mal an andere? Was ist mit Sean und Louis? Die spielen das letzte Mal. Und was ist mit mir, Nate? Es wird auch für mich das letzte Spiel sein.“, sagte Eric und sah Nathan erwartungsvoll an. Nathan wusste, dass die anderen aufhörten, aber er konnte nichts machen. Sie mussten einfach verlieren. „Es tut mir leid.“, entgegnete Nathan und verschwand wieder. Aus dem Training wurde nichts, aber das war ihm auch nicht mehr wichtig. Er ging einfach nach Hause, ruhte sich noch ein wenig aus und machte sich dann zusammen mit Haley für das Spiel fertig. Zu diesem Spiel nahmen sie auch Jamie mit und James, Jasmin, Greg und Lisa waren auch wieder dabei.

Als die Jungs wieder in den Umkleidekabinen waren, füllte sich die Tribüne. Alle Spieler besprachen noch einmal die Spielzüge und freuten sich auf die Zukunft, doch Nathan hörte lieber Musik. Erci sah zu ihm rüber und wandte sich dann an Sean, mit dem er gerade geredet hatte. Er erzählte ihm von dem, was Nathan vor hatte, und sagte ihm, dass sie das Spiel auf jeden Fall gewinnen mussten. Sean war damit natürlich einverstanden, denn er wollte bei so etwas nicht mit machen. Sie machten sich bereit für das Spiel und als ihr Coach die Umkleidekabine betrat, schaltete auch Nathan seine Musik ab. „Na los. Auf geht’s.“, sagte Coach Carter und ging aufs Spielfeld. Seine Spieler folgten ihm und machten sich dann wieder ein wenig warm.

Greg wollte sich währenddessen etwas zu essen holen und traf dabei auf Macnair und Yaxley. „Ein großer Tag für den Basketball. Und damit n spitzen Tag um Geld zu verdienen.“, sagte Macnair zu Greg und grinste gehässig. „Dank euch wird Nathan diese Schande für den Rest seines Lebens mit sich rum tragen.“, entgegnete Greg genervt und der Coach grinste nur noch und lief weiter. Greg war der Appetit vergangen. Also ging er wieder zurück zu Haley, Jasmin, James und Lisa und setzte sich. Kurze Zeit später begann auch schon das Spiel. Nathan hatte keine Ahnung was Eric und Sean hinter seinem Rücken trieben. Er hoffte weiterhin, dass Eric ihm den Rücken stärken würde, aber das tat er nicht wie Nathan schon bald merkte. Eric und Sean spielten die ganze Zeit so als wäre Nathan gar nicht da. Nachdem die Daredevils allerdings 29 zu 19 führten, hatte Sean genug. „Man alter, wie wär’s wenn du vom Feld gehst?“, sagte er zu Nathan und der entgegnete: „Wie wär’s wenn du die Fresse hältst?“ „Pass mal auf, dass ich dir deine nicht poliere.“, warnte Sean. Nathan ließ sich davon nicht einschüchtern. „Komm schon. Trau dich.“, stichelte er weiter und Sean schubste ihn. Nathan ließ sich das natürlich nicht gefallen. Er ging auf Sean los und sie prügelten sich ein wenig, bis der Schiedsrichter und einige ihrer Teamkollegen dazwischen gingen. Coach Carter schüttelte nur den Kopf, genauso wie Greg.

Einige Minuten später war die Halbzeit und die Daredevils führten mit 36 zu 21. Ein jeder Spieler der Soldiers saß in der Umkleidekabine und war ziemlich enttäuscht. Auch der Coach fand nicht viele Worte. „Ihr habt noch das meiste in eurem Leben vor euch. Aber, wenn ihr verliert, dann verliert ihr. Aber doch nicht auf diese Art und Weise, indem jeder nur für sich spielt und dann auch noch ne Schlägerei anfängt. Eins versprech ich euch… Das werdet ihr euer Leben lang nicht los. Euer ganzes Leben.“, sagte der Coach nur und verließ dann die Umkleide. Die Spieler folgten ihm und gingen zurück aufs Feld. Nathan blieb aber noch kurz im Flur stehen und unterhielt sich mit Haley. „Sechs Ballverluste? Das ist nicht der Nathan Scott, den ich kenne.“, stellte sie fest und grinste ihren Mann an. Nathan sah sie überrascht an und gab ihr einen Kuss. Sie umarmten sich kurz und dann fragte Nathan verzweifelt: „Ich muss dich was fragen. Wenn ich nicht weiter Basketball spielen kann? Wenn das Spiel hier das letzte Spiel meiner Karriere wäre, würde das genügen?“ „Ja, natürlich. Nathan, solange du für mich ein guter Ehemann bist und ein guter Vater für unsere Kinder.“, antwortete Haley und Nathan sah sie verwirrt an. „Ich möchte noch mehr Kinder mit dir haben, Nate. Obwohl sie dich eines Tages damit aufziehen werden, dass du bei der Landesmeisterschaft so schlecht gespielt hast.“, erklärte Haley und lächelte. Nathan lächelte ebenfalls, denn er konnte es kaum glauben. Haley und er hatten ja schon ein Kind bekommen, aber dass Haley noch mehr Kinder wollte, freute ihn wirklich sehr. Er hatte sich immer gewünscht eine große Familie mit Haley zu haben und das war nun schon der erste Schritt dazu seinen Traum zu verwirklichen. „Aber vielleicht packst du es ja noch.“, sagte Haley noch und gab Nathan noch einen Kuss. Anschließend ging sie wieder zurück auf die Tribüne und Nathan hatte neuen Mut gefasst. Nun dachte er die ganze Zeit an sich, Haley, Jamie und ihre zukünftigen Kinder. Das tat er auch während der gesamten letzten Halbzeit. Eric wunderte sich schon und fragte: „Was soll das denn jetzt werden?“ „Ich versuch das Spiel zu gewinnen. Hilfst du mir?“, rief Nathan und Eric freute sich darüber, dass Nathan noch die Kurve gekriegt hatte. Nun konnten sie gemeinsam spielen und ihre Gegner in Grund und Boden stampfen. Es war nicht leicht den Vorsprung der Daredevils aufzuholen, aber zusammen mit Eric und Sean schaffte es Nathan das Spiel noch einmal rum zu reißen. Kurz bevor das Spiel zu Ende war, nahm Coach Carter wieder eine Auszeit. „Eure Aufholjagt war phänomenal, weil ihr wie ein Team gespielt habt. Selbst, wenn wir jetzt verlieren, haben wir moralisch gewonnen und vielleicht ist das ja schon genug für euch. Vielleicht wollt ihr irgendwann mal da sitzen und euren Enkelkindern von der Landesmeisterschaft erzählen, die ihr fast gewonnen hättet.“, sagte der Coach, nachdem sich all seine Spieler wieder um ihn versammelt hatten. „Auf keinen Fall. Wir werden das Ding hier gewinnen. Hab ich recht Eric?“, mischte sich Nathan ein und Eric antwortete nur: „Sag du’s mir.“ „Wir gewinnen dieses Spiel.“, versicherte Nathan seinem Team entschlossener denn je.

Bevor das Spiel wieder angepfiffen wurde, sah Greg zu Macnair und seinem Bodyguard. Sie standen auf den oberen Rängen und sahen gespannt zu wie das Spiel ausging.

„Hey, ist nicht weiter schlimm, wenn du nicht triffst.“, sagte Eric noch zu Nathan, woraufhin der grinsend entgegnete: „Das hab ich schon mal gehört.“ Anschließend gingen sie alle wieder aufs Spielfeld und der Pfiff ertönte. Es waren nur noch zwanzig Sekunden zu spielen und in dieser Zeit warfen sich Eric, Sean und Nathan den Ball immer hin und her. Bis Nathan zum Schluss das letzte Mal warf. Er sah vorher noch einmal zu Macnair und Yaxley und als er Ball dann seine Hände verlassen hatte, hielten alle ihren Atem an. Die Zeit verging in Zeitlupe und dann flog der Ball schließlich durchs Netz. Alle flippten komplett aus. Die Spieler und auch die Zuschauer jubelten was das Zeug hält. Die Soldiers hatten tatsächlich die Landesmeisterschaft gewonnen und das obwohl es anfangs recht schwierig zu werden schien. Macnair und Yaxley konnten nicht glauben was sie sahen und auch Greg schien überrascht zu sein. Dennoch freute er sich für seinen Neffen und hoffte zugleich, dass nun nichts Schlimmes auf ihn zukommen würde. Die Spieler tummelten sich alle auf einer Stelle. Coach Carter gesellte sich zu ihnen und ihre Angehörigen kamen auch noch dazu gerannt. Die Freude war einfach riesig.

„Haley.“, rief Nathan als er sie auf dem Spielfeld entdeckte. Er rannte zu ihr und legte die Arme um sie. „Du hast es geschafft.“, stellte sie freudestrahlend fest und Nathan korrigierte: „Wir haben’s geschafft.“ Anschließend küssten sie sich. Greg, James, Jasmin und Lisa freuten sich wirklich sehr für Nathan. Jasmin weinte sogar ein kleines bisschen. Der einzige, der nebenbei noch an etwas anderes dachte als an den Sieg, war Greg. Er sah noch einmal zu Macnair und seinem Bodyguard, die immer noch ungläubig da standen und sich ansahen. Greg wusste, dass sie sich damit nicht zufrieden geben würden. Doch vorerst musste er sich jetzt erst einmal ablenken, denn es gab etwas zu feiern. Also gingen James, Jasmin, Greg und Lisa auch aufs Spielfeld, gratulierten ihrem Sohn und gingen dann zu den Autos. Greg sah allerdings noch einmal zurück zu Macnair und Yaxley und sagte dann auf einmal: „Wartet am Auto auf mich. Ich bin gleich wieder da.“ James, Jasmin, Lisa, Haley und Nathan taten was Greg gesagt hatte und gingen zum Auto. Greg ging zurück auf die Tribüne und blieb dort stehen, wo der Coach und sein Bodyguard nun saßen. „Lassen sie uns einen Weg finden wie wir das aus der Welt schaffen.“, sagte Greg zu ihnen. „Sie haben weder das Geld dafür, noch die Macht.“, entgegnete Macnair nur und stand auf. „Ich bin kein Idiot. Ich weiß sie schulden vielen Leuten Erklärungen, aber sie haben ihren Plan mit einem Jungen gemacht, der einen Traum hatte. Sie können ihm nicht die Schuld geben nur weil er zu schwach war.“, bemerkte Greg, woraufhin der Coach sagte: „Zu schwach? Sie fanden, dass er schwach aussah? Auf mich hat er ziemlich stark gewirkt. Ich meld mich noch.“ Greg wartete noch einen kurzen Augenblick, doch es kam nichts mehr. Als er dann zwei Stufen hinunter gegangen war, gestand der Coach noch: „Ich hab mir Nathan nicht raus gepickt, weil er der Star des Teams war. Ich hab mich für ihn entschieden, weil er ihr Neffe ist. Konnte ja keiner ahnen, dass der Junge ne Seele hat. Darauf hätt ich nie gewettet.“ Greg sagte dazu nichts mehr. Er ließ die beiden einfach nur allein und ging zu den anderen zum Auto. Nathan hatte Jamie auf dem Arm und spielte ein wenig mit ihm. „Hast du deinen Daddy gerade gesehen mein kleiner?“, fragte Nathan und Jamie lächelte. Nathan freute sich darauf seinen Sohn so glücklich zu sehen und konnte es kaum erwarten noch mehr Kinder zu bekommen.

Nachdem sie alle ins Auto eingestiegen waren, fuhren sie zu Haley und Nathan und feierten dort noch ein wenig weiter. Haley brachte Jamie erst einmal ins Bett und anschließend holte sie eine Sektflasche aus dem Kühlschrank und Nathan holte sechs Gläser. „Das ist doch Pullerwasser. Sowas trinken nur Frauen. Habt ihr kein Bier?“, beschwerte sich Greg, als Haley ihm etwas eingoss. „Das ist doch nur zum Anstoßen, Onkel Greg.“, erklärte Nathan. Greg wollte zwar immer noch keinen Sekt trinken, aber ihm blieb nichts anderes übrig. Also stieß er mit ihnen an und anschließend ging er mit Nathan in die Küche um sich ein Bier zu holen. „Hey, Onkel Greg, es tut mir leid, dass ich’s nicht durchziehen konnte.“, entschuldigte sich Nathan kleinlaut. „Das muss dir nicht leid tun. Sei bloß stolz auf diesen Sieg. Ich klär das mit Macnair.“, entgegnete Greg und legte eine Hand auf Nathans Schulter. Nathan schmunzelte ihn nur an und dann gingen sie wieder zurück zu den anderen. An diesem Abend dachten sie nicht mehr an Macnair und seine Rache. Sie waren einfach nur glücklich über das gewonnene Spiel und das feierten sie nun erst einmal ausgiebig.
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Kapitel 143 Tag der Vergeltung

Nathan, Haley, Greg, Lisa, Jasmin und James feierten noch bis spät in die Nacht hinein, deswegen übernachteten Greg, Lisa, James und Jasmin bei Nathan und Haley. Es war zu spät und sie hatten zu viel getrunken als dass sie noch hätten nach Hause fahren können. Also schliefen Greg und Lisa im Wohnzimmer auf der Couch und Jasmin und James im Gästezimmer.

Am Morgen stand Nathan früh auf und ging zum Bäcker um Brötchen für sie alle zu kaufen. Haley deckte währenddessen den Tisch auf der Terrasse und Greg, Lisa, James und Jasmin schliefen noch. Doch schon nach wenigen Minuten wachten auch sie auf. Sie halfen Haley beim Tischdecken und dann warteten sie ausgehungert auf Nathan. Der brauchte allerdings länger als sonst und allmählich machte sich Haley Sorgen. „Ihm wird schon nichts passiert sein.“, sagte Greg um Haley zu beruhigen. Da hatte er aber Unrecht, denn Nathan war tatsächlich etwas passiert.

Gerade als er wieder auf dem Weg nach Hause war, kam Yaxley und packte ihn am Arm. „Was willst du von mir?“, fragte Nathan ihn, doch Yaxley antwortete nicht. Er zog Nathan nur in die Gasse, in der sie einige Tage zuvor schon aneinander geraten waren, und dort wartete schon Macnair. Nathan sah ihn mit großen Augen an und sagte: „Lass mich in Ruhe.“ Yaxley drückte ihn wieder gegen die Mauer und augenblicklich fühlte sich Nathan zurück in die Vergangenheit versetzt. „Halt sein Knie hoch.“, befahl Macnair und Yaxley tat was sein Chef ihm gesagt hatte. Er packte Nathans Bein und stellte es auf eine Holzkiste. Nathan hatte keine Chance sich zu wehren. Yaxley war einfach zu stark. Macnair hatte wieder das kleine Stahlrohr in der Hand und sagte: „Das war’s mit Basketball. Du spielst nirgendwo mehr. Mit n bisschen Glück kannst du vielleicht noch laufen.“ „Nein, warte. Nicht! Hört auf.“, flehte Nathan. Er versuchte sein Bein zu bewegen, doch Yaxleys Griff war so stark, dass Nathan nicht einmal mit seinem Bein zucken konnte. „Es hätte nicht so weit kommen müssen.“, bemerkte Macnair wieder und hob dann seinen Arm. Er sah Nathan wütend an und ließ das Stahlrohr auf Nathans Knie hinab sausen. „Nein!“, schrie Nathan wieder. Nathan hoffte, dass er sich das alles nur eingebildet hatte. Dass seine Erinnerung ihm nur einen Streich gespielt hatte, doch das tat sie nicht. Als er wieder zu sich kam und die Augen öffnete, durchfuhr ihn ein schrecklicher Schmerz. Er sah sich um, aber er war allein. Macnair und Yaxley haben ihn in der Gasse liegen gelassen. Das wäre ja nicht so schlimm gewesen, wenn Nathan unverletzt wäre, aber das war er diesmal nicht. Macnair hatte ernst gemacht und ihm sein Knie zertrümmert.

Unter starken Schmerzen holte Nathan sein Handy aus seiner Hosentasche. Er konnte kaum etwas sehen, denn seine Augen waren mit Tränen gefüllt. Also wischte er sich über die Augen und wählte dann die Nummer von Haley. Die hatte ihr Handy im Wohnzimmer und hörte es deswegen nicht klingeln. Vorerst zumindest. James hatte es klingeln gehört und Haley darauf aufmerksam gemacht. Haley bedankte sich bei ihm und ging lächelnd an ihr Handy. „Hales,…“, begann Nathan und atmete schwer. „Nate, wo bleibst du denn? Wir warten schon alle auf dich.“, sagte Haley, denn sie ahnte ja nicht was passiert war. Sie sah zu James, Jasmin, Lisa und Greg, die sich gerade ein wenig unterhielten. Haley lächelte immer noch, doch als Nathan nichts mehr sagte, verschwand ihr Lächeln und sie fragte: „Nate, ist alles okay?“ „Hales, bitte schick Onkel Greg in die Nokturngasse.“, bat Nathan sie. Die Gasse hieß nicht wirklich Nokturngasse, aber Nathan und Haley bezeichneten sie als diese, denn dort trieben sich immer zwielichtige Typen rum. So wie sie es bei Harry Potter taten. „Nate, was ist passiert?“, fragte Haley noch, doch Nathan legte auf. Haley legte ihr Handy wieder auf den Tisch und ging zurück auf die Terrasse. James, Jasmin, Lisa und Greg lachten gerade über irgendetwas, doch als Jasmin Haleys Gesichtsausdruck bemerkte, fragte sie: „Ist etwas passiert?“ Haley sah sie nur ratlos an und erzählte: „Nathan hat angerufen. Greg soll in die Nokturngasse kommen.“ Greg stand sofort auf, aber er war nicht der einzige. James, Jasmin und Lisa standen mit ihm auf. „Wir kommen mit.“, sagten sie alle wie aus einem Mund. Also zogen sie sich an und Haley holte Jamie. Zusammen gingen sie in die Nokturngasse. Am Anfang der Gasse fanden sie die Tüte mit den Brötchen. Sie lag auf dem Boden und einige Meter weiter lag Nathan. Haley entdeckte ihn als erste. Sie rannte zu ihm und fragte: „Oh mein Gott, Nate. Was ist passiert?“ Nathan hatte die Augen geschlossen gehabt, deswegen öffnete er sie jetzt wieder und sah Haley vor sich stehen. Im Hintergrund kamen die anderen zu ihm gelaufen und Nathan entgegnete nur: „Du solltest doch nur Onkel Greg schicken.“ Haley wusste nicht was sie sagen sollte, denn sie war einfach zu überwältigt von Nathans Zustand. Sein Knie blutete und er hatte auch eine aufgeplatzte Unterlippe und einige Schrammen im Gesicht. James, Jasmin, Lisa und Greg waren mittlerweile auch bei Nathan angekommen und James kniete neben seinem Sohn. „Was um alles in der Welt ist mit dir passiert, Nathan?“, fragte er, doch er bekam keine Antwort. Nathan sah Greg nur an und der verstand als einziger was passiert war. Er schloss die Augen und schnaufte. „Diese Schweine. Ich bring sie um.“, sagte Greg. James, Jasmin und Lisa sahen Greg verwundert an und der erklärte sofort: „Macnair und sein bescheuerter Bodyguard.“ Es schien als hätte Jamie genau gehört was Greg gesagt hatte und als würde er wissen, dass das nichts Gutes bedeutete. Jamie fing an zu weinen und Haley versuchte ihn zu beruhigen. James, Jasmin und Lisa realisierten den Ernst der Lage und James und Greg halfen Nathan dabei aufzustehen. „Wir fahren ins Krankenhaus.“, sagte James. Jasmin und Haley gingen schnell zu Nathan und Haley nach Hause und holten Handtücher für Nathan. Bevor sie ins Auto einstiegen, wickelten sie die Handtücher um Nathans Knie. Anschließend fuhren sie so schnell wie möglich ins Krankenhaus. Dort angekommen halfen James und Greg Nathan dabei aus dem Auto auszusteigen und brachten ihn dann in ein Untersuchungszimmer. Greg hatte zwar eigentlich frei, aber das war ihm egal. Er untersuchte Nathan, während Jasmin, Haley, Lisa und James im Wartezimmer warteten. Haley hatte Jamie mittlerweile beruhigt. Sie hatte sich von der Kinderstation ein Fläschchen ausgeborgt, damit sie ihn füttern konnte.

Einige Minuten später kam Greg aus dem Untersuchungszimmer. Seine Sachen waren mit Blut beschmiert und er befahl einer Schwester Perry zu holen. Anschließend wollte er wieder zurück ins Untersuchungszimmer, doch James hielt ihn auf. „Greg, was macht ihr jetzt?“, fragte er und Greg antwortete: „Er muss operiert werden.“ James nickte nur und setzte sich dann wieder hin. Greg ging zurück ins Untersuchungszimmer und kam kurze Zeit später mit Nathan wieder raus. Nathan saß im Rollstuhl. Die Wunden in seinem Gesicht hatte Greg verarztet und jetzt schob er Nathan in den OP. James, Jasmin, Lisa und Haley blieben im Wartezimmer und das so lange bis Greg wieder zu ihnen kam. Es dauerte nicht wirklich lange bis Greg zu ihnen kam. „Er wird jetzt auf ein Zimmer verlegt. Er schläft aber noch. Wenn ihr wollt, könnt ihr trotzdem schon zu ihm gehen.“, informierte Greg sie. Er sagte ihnen noch die Zimmernummer und verschwand dann wieder. James, Jasmin, Lisa und Haley gingen zu dem Zimmer, was Greg ihnen genannt hatte. Als sie rein kamen überprüfte eine Schwester noch die Apparate und ging dann. James, Jasmin und Lisa setzten sich an den Tisch, der im Zimmer stand. Haley setzte sich neben Nathans Bett und wartete darauf, dass er aufwachte. Keiner von ihnen sagte etwas. Sie saßen alle nur da und konnten nicht fassen was passiert war.

Einige Minuten vergingen bis plötzlich jemand das Zimmer betrat. Es war Greg. Er hatte noch immer seine grüne Operationskleidung an und James fragte sofort: „Was habt ihr mit ihm gemacht?“ „Perry kommt gleich. Er wird euch alles sagen, was ihr wissen müsst.“, entgegnete Greg nur, ging zu Lisa und gab ihr einen Kuss. Kurze Zeit später betrat Perry das Zimmer und begrüßte sie alle. „Euer Sohn ist echt ein Pechvogel.“, sagte er zu Jasmin und James. Die beiden schmunzelten nur, denn er hatte ja recht. Erst die Rückenverletzung und jetzt auch noch das. „Doktor was ist denn jetzt mit ihm?“, fragte Haley besorgt. Perry sah sie an und erzählte: „Nathans Kniescheibe ist gebrochen. Es war nicht so leicht, da die Bruchstücke verlagert waren. Wir mussten sie erst einmal in das richtige Gefüge setzen und wir mussten darauf achten, dass besonders an der Rückseite der Kniescheibe, die einen Teil des Gelenks darstellt, ein glattes Ergebnis erreicht wird. Die Knochen haben wir mit Draht fixiert. Außerdem mussten wir auch noch einige Sehnen nähen.“ James, Jasmin, Haley und Lisa sahen Perry geschockt an. Das hörte sich alles so schlimm an. Perry bemerkte, dass es für sie alle ein großer Schock gewesen war, deswegen sagte er: „Ich komme später noch einmal wieder, wenn Nathan aufgewacht ist und sie sich ein wenig von dem Schock erholt haben.“ Gerade als er das Zimmer verlassen wollte, wachte Nathan allerdings auf. „Perry.“, sagte James nur, woraufhin sich Perry umdrehte und bemerkte, dass Nathan wach war. Es ging relativ schnell, dass Nathan wieder voll da war. Als aller erstes fragte er: „Kann ich noch Basketball spielen?“ Alle richteten ihren Blick auf Perry und warteten gespannt auf eine Antwort. Der hatte aber keine guten Neuigkeiten. „Die Aussichten der Heilung sind abhängig von der Schwere des Bruchs. Vielfach heilt die Kniescheibe durch die Operation wieder folgenlos ab. Meist lässt sich das Knie wieder normal bewegen. Etwa jeder dritte Patient klagt aber trotz bestmöglicher Therapie über Schmerzen. Sie können nur bei bestimmten Bewegungen auftreten, manchmal aber auch ständig bestehen. Eine Fraktur mit mehreren Bruchstücken oder mit Stufen nach der Abheilung lässt die Gefahr steigen, dass später noch Schmerzen vorhanden sind. Weitere mögliche Folgeschäden, die trotz Behandlung auftreten können, sind Gelenkverschleiß oder Narbenbildung im Gelenk.“, erzählte Perry, doch keiner außer Greg verstand sein Fachgerede. „Und was heißt das auf Deutsch?“, fragte Haley und Perry gestand kleinlaut: „Im Moment sieht es so aus, dass Nathan kein Basketball mehr spielen kann.“ Nathan schloss die Augen und biss sich auf die Unterlippe. Es durfte einfach nicht so kommen. Macnair durfte nicht das bekommen, was er wollte. Als Perry merkte, dass sie alle ziemlich bedrückt waren, fügte er schnell hinzu: „Das ist aber nicht hundertprozentig, Nathan. Es kann sein, dass deine Kniescheibe bei dir besser verheilt als wir annehmen. Ich fürchte wir müssen abwarten wie es läuft, bis wir dir genau sagen können ob du weiterhin spielen kannst oder nicht.“ Keiner sagte etwas darauf, denn sie wussten wie schwer es für Nathan war mit dieser Nachricht umzugehen. Haley weinte ein wenig und auch Nathan tat es. Perry tat es wirklich sehr leid nicht mehr für Nathan getan haben zu können. Er verabschiedete sich von allen und verließ dann das Zimmer. James folgte im aber, denn er hatte noch einige Fragen. „Perry, wie geht’s jetzt weiter?“, fragte James als er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Perry wusste was James wissen wollte und antwortete: „Nathan muss sein Bein schonen, deswegen haben wir es ruhiggestellt. In einigen Wochen werden wir sein Bein röntgen um den Heilungsverlauf mehrmals zu kontrolliert. Vielleicht hat Nathan Glück und wir können den Draht später wieder aus der Kniescheibe entfernen. Vorerst muss er sich jedoch gedulden und sich an das halten was ihm die Ärzte sagen.“ James nickte nur und sagte: „Danke, dass du ihn operiert hast.“ Perry schmunzelte James aufmunternd an und entgegnete: „Das hab ich gern gemacht.“ Anschließend ging Perry und James betrat wieder Nathans Zimmer. Haley saß immer noch auf ihrem Stuhl neben Nathans Bett und Jasmin saß auch noch auf ihrem Stuhl. Lisa stand in Gregs Armen und James stellte sich hinter Jasmin. Nathan lag noch immer mit geschlossenen Augen in seinem Bett. Er dachte an all die Spiele und Trainings. Er dachte daran wie er zum Basketball gekommen war und er dachte daran wie er sich seine Zukunft vorstellte. Sie alle schwiegen, denn sie litten mit Nathan. Sie wussten ganz genau wie viel Nathan es bedeutete Basketball zu spielen. Nur durch Macnair konnte er diesen Sport nun vielleicht nicht mehr ausüben. Jeder von ihnen wünschte Nathan so sehr, dass das, was Perry prophezeit hatte, nicht eintraf.
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Kapitel 144 Aus der Traum

Egal wie sehr sie auch beteten und wünschten, es ging nichts in Erfüllung.

Nach einem Monat wurde Nathan aus dem Krankenhaus entlassen. Die Drähte konnten bei ihm nicht wieder entfernt werden. In regelmäßigen Abständen hatte er einen Termin zu Röntgen. Er musste Tabletten nehmen und als er nach weiteren drei Monaten wieder im Krankenhaus war, bekam er endlich das endgültige Ergebnis.
Nathan saß im Untersuchungszimmer und wartete auf Perry, der einige Minuten später mit seiner Patientenakte und den Röntgenbildern zu ihm kam. Perry schloss die Tür und Nathan fragte sofort: „Wie sieht’s aus? Kann ich spielen?“ Perry antwortete noch nicht. Er führte erst noch einige andere Untersuchungen an Nathans Knie durch und dann sagte er: „Dein Knie ist gut verheilt. Trotzdem bist du in der Beweglichkeit eingeschränkt und hast offensichtlich noch immer Scherzen. So leid es mir tut, aber du wirst nie wieder Basketball spielen können, wenn du nicht riskieren willst, dass du dir dein Bein ganz ruinierst.“ „Das kann nicht sein. Ich hab keine Schmerzen mehr und mein Bein kann ich auch wieder richtig gut bewegen. Es ist genauso wie vorher.“, bemerkte Nathan sofort, doch Perry wusste, dass es nicht so war. „Nathan, dein Vater hat mir von deinen Fortschritten erzählt. Ich weiß also, dass du Probleme dabei hast dein Knie zu einknicken. Dass du beim Trainieren zuhause ab und an den Sprungwurf geübt hast und jedes Mal unter Schmerzen zusammen gesackt bist. Also glaub mir, wenn ich dir sage, dass du kein Basketball spielen kannst. Glaub mir und sei nicht dumm, spiel weiter und setz deine Gesundheit aufs Spiel.“, erklärte Perry eindringlich und Nathan schien es verstanden. Er seufzte, stand auf und bedankte sich bei Perry. Der wünschte ihm alles Gute für seine Zukunft und Nathan fuhr dann mit dem Bus nach Hause.

Als er dort ankam, war niemand da. Haley war bei einem Vorstellungsgespräch und Jamie war bei Jasmin. Die musste zwar arbeiten, aber es war nicht viel los, sodass Jasmin ihre Angestellten allein lassen konnte um auf Jamie aufzupassen. Nathan nutzte die Gunst der Stunde und ging auf die Terrasse. Er hob seinen Basketball auf, drehte ihn in seinen Händen und sah ihn sich an. Dann nickte er und rannte auf den Korb zu. Er wollte sich davon überzeugen, dass Perry wirklich recht hatte. Vielleicht hatte sich Perry ja auch getäuscht. Also machte Nathan wieder einen Sprungwurf. Der Ball ging zwar rein, aber als Nathan wieder auf dem Boden aufkam, sank er auf den Boden und verzog das Gesicht vor Schmerz. Auf dem Boden fand er einen Stock den er nun aufhob und wegwarf. „Scheiße.“, fluchte er und musste sich eingestehen, dass Perry recht behalten hatte. Nathan würde nie wieder Basketball spielen können. Das war’s mit seiner Karriere als Basketballstar und das nur wegen Macnair und seinem Bodyguard. Nathan war so wütend und zugleich traurig. Er wusste nicht was er nun noch mit seinem Leben anfangen sollte. Sein Traum war es Basketball zu spielen. Er wollte genauso erfolgreich werden wie Shaquille O’Neal. Und nun? Aus der Traum. Nathan konnte kein Basketball mehr spielen. Also konnte er auch nie einer der besten Basketballspieler der Welt werden.
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