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Kapitel 49 Unbeschwerte Stunden

Nathan war total in Gedanken versunken als es plötzlich an der Tür klingelte. Lio sprang sofort auf und rannte zur Tür. Er bellte allerdings nicht wie es andere Hunde immer taten. Nathan stand auf und folgte Lio. Er öffnete die Tür und grinste auf einmal. „Hey Onkel Greg.“, sagte er und gab Greg High-Five. Nathan ließ Greg und Lisa rein und schloss dann die Tür.

Während Nathan mit Greg und Lisa im Flur stand, rückte James zu Jasmin und sagte: „Es war gut, dass du es ihm erzählt hast. Ich weiß, dass es dir schwer fällt darüber zu reden. Ich wünschte ich wäre damals da gewesen und hätte dir beistehen können.“ Jasmin drehte sich zu ihm und küsste ihn. „Igitt… Das ist echt abturnend, man.“, sagte Greg als er ins Wohnzimmer gehumpelt kam. Nathan und Lisa folgten ihm und Jasmin und James hörten auf sich zu küssen. Greg, Nathan und Lisa setzten sich zu James und Jasmin auf die Couch und James gab Jasmin noch einen Kuss. Lio schwänzelte die ganze Zeit um Gregs und Lisas Beine. „Was ist das denn für ein Vieh?“, fragte Greg als er Lio bemerkte. „Das ist Lio unser Hund.“, antwortete Nathan grinsend. „Das ist doch kein Hund. Erstens ist der viel zu klein und zweitens ist das doch kein Name für einen Hund. Lio wo haste den denn her? Aus dem neuen Schwulenmagazin?! Nenn ihn doch lieber Hektor. Das ist n Name für so nen kleinen Hackenknipser wie den hier.“, sagte Greg und sah sich Lio genauer an. Nach einigen Minuten fügte Greg noch hinzu: „Zeig mir mal lieber was du noch gelernt hast.“ Nathan wusste genau was Greg meinte und ging in sein Zimmer. Nach einer Minute kam er mit seiner Gitarre wieder und spielte ihm alles vor, was er in den letzten Tagen gelernt hatte. „Ja naja gar nicht schlecht. Aber so gut wie ich bist du noch lange nicht. Dafür brauchst du noch ganz schön viel Übung.“, sagte Greg und Nathan brachte seine Gitarre wieder weg. „Und was macht dein Körper? Ist der gut in Schuss? Du weißt das zieht bei Mädels. Und um mit mir mithalten zu können, musste halt noch n bisschen was drauf packen.“, fügte Greg hinzu und grinste frech. Nathan hob sein T-Shirt hoch und zeigte Greg seinen Sixpack und seine Oberarmmuskeln, wie er es immer tat. „Apropos Mädels. Haste schon eins am Start?“, fragte Greg neugierig. Nathan antwortete jedoch nicht auf seine Frage. Er sah nur verlegen zu Boden und fuhr sich durch die Haare. „Ahh… wusst ich’s doch. Der kleine Hosenscheißer ist gar nicht mehr so klein.“, bemerkte Greg und grinste. „Sieht sie wenigstens gut aus? Wie alt ist sie? Wie heißt sie? Wo hast du sie kennen gelernt? Hast du ihr schon den Kopf verdreht?“, fragte Greg ohne Pause. Nathan antwortete wieder nicht. Greg hatte einfach so viele Fragen und Nathan wusste nicht, ob er darauf antworten sollte. Er wusste nicht wie er es seinen Eltern und Greg beibringen sollte. Ihm war ja klar, dass er es ihnen irgendwann erzählen müsste, aber war das jetzt schon der richtige Zeitpunkt dafür? Sollte er es ihnen jetzt schon erzählen oder sollte er lieber noch ein bisschen warten? Nathan überlegte einen Augenblick und fragte dann: „Mum? Hattest du schon mal Liebeskummer?“ Jasmin lächelte ihren Sohn an und nickte. „Ja hatte ich.“, antwortete sie. „Und wie war das bei dir?“, fragte Nathan anschließend. Jasmin musste nicht lange überlegen. Sie wusste noch genau wie es war. Es schien als wäre es erst gestern gewesen. „Das war bei meiner ersten großen Liebe. Bei deinem Vater. Als ich ihn nicht mehr gesehen hab, hatte ich ziemlichen Liebeskummer. Er hat mir so sehr gefehlt, dass ich dachte mir hätte jemand mein Herz rausgerissen. Allerdings hatte ich ja Lisa, mit der ich das überstanden hab.“, antwortete Jasmin. Nathan überlegte kurz und fragte dann: „Das war alles?“ Jasmin schwieg einen Moment und erzählte dann: „Nein. Es gab noch jemanden, den ich wirklich sehr geliebt hab. Fast so sehr wie deinen Vater. Er hieß Christian und ich hab ihn in der Oberschule kennengelernt gehabt. Wir sind in eine Klasse gegangen und anfangs waren wir nur gute Freunde. Wir haben immer richtig viel rumgealbert und so. Eines Tages hab ich ihm einen Brief geschrieben, in dem stand, dass ich mich in ihn verliebt hab. Wir sind immer zusammen zur Schule und wieder nach Hause gefahren und nach der Schule hat er mich dann auf den Brief angesprochen. Eine damalige Freundin ist mit uns gefahren und hat ihn gefragt wen er von den Mädchen süß findet. Er hat mich und ein anderes Mädchen genannt. Natürlich hab ich mich gefreut, dass er mich süß fand. Als ich zuhause war hab ich mir Gedanken darüber gemacht was ich tun könnte damit er das andere Mädchen vergessen würde. Plötzlich bekam ich aber eine SMS von Christian, in der er geschrieben hat, dass er es sich überlegt hätte und mich gefragt hat ob ich mit ihm gehen wollen würde. Ich hab natürlich nicht lange überlegt und ja geschrieben. Den Rest des Tages war ich überglücklich. Ich hab mich so auf den nächsten Tag gefreut, dass ich kaum schlafen konnte. Wir sind dann wieder zusammen zur Schule gefahren und in der Schule hab ich einer anderen damaligen Freundin erzählt, dass ich mit Christian zusammen bin. Sie sollte es für sich behalten, aber das tat sie nicht. Noch am Ende des Tages wusste es die ganze Klasse und sie haben uns ständig irgendwas gefragt wie ob wir uns schon geküsst hätten und sowas. Christian und ich haben darauf nie geantwortet. Ich hab mir immer vorgenommen seine Hand zu nehmen oder ihn zu küssen, aber ich hab mich das einfach nie getraut. Am nächsten Tag saß ich mit ein paar Freundinnen in der Schule auf einer Tischtennisplatte und hab mit ihnen geredet als plötzlich Christian mit einem Freund und einer Freundin zu uns kam. Sie haben sich zu uns gesetzt und der Freund von ihm wollte Christians Arm auf meine Schultern legen. Ich bin aber einfach aufgestanden und bin gegangen ohne etwas zu sagen. Eine Freundin ist mir hinterher gekommen und ich hab mich mit ihr auf eine Treppe gesetzt und darüber geredet. Nach der Schule hat Christian auf einmal Schluss gemacht. Mir hat es nicht viel ausgemacht. Ich bin nach Hause gefahren als wäre nichts gewesen. Am nächsten Tag hat er dann gesagt, dass er es sich anders überlegt hätte und doch mit mir zusammen sein wollte. Also waren wir wieder zusammen. Ich hab ihm einen kleinen Anhänger geschenkt und er hat ihn auch angenommen. An dem Tag war in der Schule eigentlich alles gut. Als wir wieder an seiner Straße standen, hat er aber wieder Schluss gemacht. Er begründete es diesmal auch. Er sagte, dass er mich nicht lieben würde und gab mir den Anhänger zurück. Diesmal hat es mir was ausgemacht. Vor ihm hab ich mir aber nichts anmerken lassen. Ich hab den Anhänger genommen und bin nach Hause gefahren. Auf dem Weg nach Hause hab ich den Anhänger weggeworfen und angefangen zu weinen. Trotzdem ich nicht lange mit Christian zusammen war, hab ich ihn wirklich abgrundtief geliebt. Ich saß zuhause und hab nur geweint. Ich konnte nicht schlafen und nichts essen. Ich hatte keine Lust auf Schule oder auf irgendwas anderes. Ich hab Christian immer und immer wieder Briefe geschrieben, weil er mir aus dem Weg gegangen ist. Er hat mir aber nie eine Antwort gegeben. Irgendwann hab ich dann angefangen mir selbst Vorwürfe zu machen, dass es meine Schuld war, dass er Schluss gemacht hat. Ich konnte dem Unterricht nicht mehr folgen und sogar die Lehrerin, die ich am meisten gehasst hab, hat gemerkt, dass es mir scheiße ging. Christian war nach deinem Vater meine zweite große Liebe. Wirklich große Liebe. Ich wollte nur mit ihm zusammen sein. Die ganzen vier Jahre auf der Oberschule hab ich Christian nicht aus meinem Kopf bekommen. Ich konnte ihn einfach nie vergessen. Nicht einmal dann als ich andere Beziehungen hatte. Ich hatte mir damals gewünscht meinen ersten Kuss mit ihm zu haben. Ich hab damals immer wieder gehofft, dass er es sich vielleicht doch noch einmal anders überlegen würde. Dass er vielleicht doch noch einmal mit sich reden lassen würde, aber er ist einfach allem ausgewichen. So hab ich Jahr für Jahr immer mehr mein Herz an ihn verloren, obwohl er mich nicht mal geliebt hat. Ich war irgendwann sogar so fertig, dass ich angefangen habe mich zu ritzen. Daher kommen die ganzen Narben an meinen Armen.“ Nathan sah seine Mutter verwundert an. Er wusste nicht, dass es außer seinem Vater jemanden gab, den seine Mutter so sehr geliebt hatte. Dann war Nathan also nicht der einzige, der Liebeskummer hatte. Nur war es bei ihm nicht so schlimm wie bei Jasmin.

Nachdem Jasmin nun so ehrlich zu ihm war, entschloss er sich nun ihnen auch die Wahrheit zu sagen.

„Mum? Dad? Onkel Greg? Tante Lisa?“, begann Nathan und sah sie alle abwechselnd an, „Es gibt da ein Mädchen.“ „Also doch.“, warf Greg ein und freute sich für Nathan. Nathan schüttelte den Kopf und sagte: „Nein, so ist das nicht. Sie ist in der Nebenklasse und hängt immer mit ganz vielen Jungs ab. Ich hab mich n paar Mal mit ihr unterhalten und fand sie sofort süß. Sie hat ein echt schönes Lächeln und immer wenn sie vor mir steht, fang ich plötzlich an zu stottern. Sie flirtet sogar ab und zu mit mir, aber dann, wenn ich zu ihr gehe, steht sie auf einmal mit einem anderen Jungen da und macht sich an ihn ran. Jeden Tag steht sie mit einem anderen Jungen da, flirtet mit ihm und es gibt auch einige, die sie küsst. Und dann gibt es wieder Momente, in denen sie mit mir flirtet. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich hab sie echt gern, aber sie beachtet mich überhaupt nicht, wenn sie mit ihren Typen rummacht.“ Jasmin sah ihren Sohn mitleidig an und entgegnete: „Ach, Nate. Wenn sie lieber mit allen möglichen Jungs rummacht, dann lass sie sausen. Wenn sie nicht sieht was für ein wunderbarer Junge du bist, dann ist sie nicht die richtige für dich, Schatz. Ich weiß, dass es schwer ist, aber vergess sie. Du findest noch ein Mädchen, was dich so liebt wie du bist. Du bist doch ein gutaussehender junger Mann.“ Nathan sah bedrückt aus und nickte. „Du hast ja recht Mum. Ich schätze ich sollte sie wirklich vergessen.“, bemerkte Nathan. Jasmin nickte nur zustimmend und strich ihm mit der Hand über seinen Rücken. „Danke Mum.“, sagte Nathan noch. Jasmin entgegnete daraufhin nichts. Natürlich hatte sie ihm gern geholfen. Sie würde ihm immer helfen, wenn irgendwas sein sollte. Schließlich wollte sie nicht, dass es ihrem Sohn genauso ergeht wie ihr damals. „Schwachsinn vergessen. Du musst sie ignorieren, so tun als ob es sie nicht gibt und dich mit einem anderen Mädchen abgeben. So schnell kannst du gar nicht gucken, wie dir dein Schwarm an den Hacken kleben wird. Glaub mir ich kenn mich da aus.“, mischte sich Greg ein, doch nachdem Jasmin ihm einen strafenden Blick zugeworfen hatte, fügte er noch schnell hinzu: „War n Scherz. Du hast so n Mädel nicht verdient, Nate. Du verdienst so ein Mädel wie ich eins hab. Eins, dass dich so akzeptiert und liebt wie du bist.“ Nathan nickte nur und sagte nichts.

„Onkel Greg boxen wir bald mal wieder?“, fragte Nathan nach ein paar Minuten. „Klar, wenn du meinst, dass du es mittlerweile mit einem Muskelprotz wie mir aufnehmen kannst.“, antwortete Greg, woraufhin Nathan aufstand und in sein Zimmer ging. „Na komm. Dich alten Krüppel mach ich doch locker fertig.“, sagte Nathan als er wieder kam. Er hatte Boxhandschuhe dabei und warf Greg welche zu. Greg fing sie auf, zog sich die Handschuhe an und stand auf. „Also los. Zeig mir mal was du noch alles drauf hast alter Mann.“, sagte Nathan und ging in Angriffsstellung.

James, Jasmin und Lisa sahen ihnen einige Minuten beim Boxen zu und wandten sich dann einem Gesprächsthema zu. „Wo wir grad von Ex-Freunden reden. Hast du eigentlich mal wieder was von Charlie gehört oder ist der jetzt wirklich verschwunden?“, fragte Jasmin ihre beste Freundin. Lisa schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein verschwunden kann er noch nicht sein. Er ist mir letztens begegnet. Ich hab erst gehofft, dass er mich nicht gesehen hat und einfach weiter geht, aber er kam zu mir. Eigentlich dachte ich er würde wieder damit anfangen, dass er mich zurück will und so. Das hat er aber nicht. Er hat sich für alles entschuldigt, hat mir und Greg Glück gewünscht und meinte dann, dass er die Stadt verlassen und nie wieder kommen würde. Ob er das allerdings wirklich gemacht hat, weiß ich nicht. Ich hoffe aber mal, dass er jetzt wirklich weg ist.“ „Naja immerhin hat er sich noch entschuldigt bevor er gegangen ist.“, sagte Jasmin nur. Lisa und James nickten zustimmend. Anschließend ging Jasmin in die Küche und machte Café. Als sie wieder zurück ins Wohnzimmer kam, setzte sie sich wieder neben James und machte den Fernseher an. Nach einigen Minuten kamen Nathan und Greg auch wieder zu ihnen und setzten sich. „Sag mal hattest du als Windelpupser nicht mal blonde Haare?“, fragte Greg Nathan plötzlich verwirrt. Nathan fuhr sich durch die Haare und nickte zustimmend. „Ja ich weiß auch nicht wieso ich mittlerweile braune Haare hab.“, sagte Nathan ratlos und sah seine Mutter an. Jasmin zuckte mit den Schultern und entgegnete: „Ich kann mir das auch nicht erklären. Aber egal ob du blond oder braunhaarig bist, du siehst trotzdem gut aus. Also mach dir keine Sorgen.“ Jasmin zwinkerte Nathan schmunzelnd zu und fuhr ihm mit der Hand durch die Haare, „Wenn du sie wieder blond haben willst, kannst du sie dir ja auch immer noch färben.“ Nathan grinste, schüttelte den Kopf und gestand: „Nee, mit braunen Haaren seh ich eh besser aus als mit blonden.“ Jasmin, James, Greg und Lisa grinsten und schüttelten den Kopf. „Was?“, fragte Nathan und Lisa antwortete: „Man merkt überhaupt nicht, dass du viel Zeit mit Greg verbringst.“ Nathan grinste und Greg sagte: „Ach es schmeichelt mir, dass ich so ein gutes Vorbild bin.“ Plötzlich lachten alle und Lisa und Greg gaben sich einen Kuss.

Den restlichen Tag über hatten sie noch sehr viel Spaß. Sie unterhielten sich über viele verschiedene Sachen und lachten noch viel.
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Kapitel 50 Haley

Am nächsten Tag ging Nathan wieder in die Schule. Bevor er jedoch zur Schule musste, ging er mit Lio Gassi und machte sich anschließend auf den Weg. Er hatte nicht lange Schule. Am Nachmittag war er wieder zuhause und ging erneut mit Lio Gassi. Jasmin und James waren noch arbeiten, deswegen setzte er sich nach dem Gassi gehen an seinen Schreibtisch und machte seine Hausaufgaben. Anschließend spielte er ein wenig Gitarre, trainierte ein wenig mit seinen Hanteln und dann trainierte er an seinem Boxsack. Als Jasmin nach Hause kam, erzählte er ihr wie die Schule war und aß dann mit ihr Abendbrot. James kam spät am Abend nach Hause und machte sich den Rest, der noch vom Essen übrig war, noch einmal in der Mikrowelle warm. „Dein Sohn hat heut eine neue Mitschülerin bekommen.“, sagte Jasmin zu James, während er aß. „Und wie ist die so?“, fragte James seinen Sohn. „Naja ich hatte noch nicht viel Kontakt mit ihr. Sie scheint aber ganz nett zu sein. Sie ist eher ruhig und zurückhaltend. Wenigstens ist sie nicht auch so ein schicki micki Mädchen.“, antwortete Nathan und James entgegnete: „Naja vielleicht freundet ihr euch ja noch an.“ Nathan zuckte mit den Schultern und dachte über das Mädchen nach. Sie hieß Haley und war von einer anderen Schule auf seine gewechselt.

Haley hatte braune schulterlange gelockte Haare und braune Augen. Sie war schlank, jünger und ein wenig kleiner als Nathan. Nathan war mittlerweile siebzehn Jahre alt und 1,78 groß. Haley hingegen war sechszehn und musste ungefähr 1,66 groß sein. Sie war wirklich eine ruhige und zurückhaltende Person. Als die Lehrerin sie vorgestellt hatte, sagte Haley nur einmal kurz „hallo“ und setzte sich dann allein an einen Tisch. Im Unterricht war sie auch eher zurückhaltend. Sie meldete sich nicht und sagte auch sonst nichts. Als sie Schulschluss hatten, packte Haley ihre Schulsachen in ihren Rucksack und ging. So liefen auch die nächsten Schultage ab. Haley redete kaum bis gar nicht mit den Schülern und verließ immer sofort nach Schulschluss die Klasse. Eines Tages war es allerdings anders.

„Haley, warte doch mal.“, rief Nathan und rannte ihr nach als sie gerade den Flur entlang lief. Haley blieb stehen und drehte sich um. „Was gibt’s?“, fragte sie Nathan. „Ach ich wollte nur mal wissen wie es dir so in unserer Klasse gefällt.“, antwortete Nathan fragend. Haley überlegte einen Moment und sagte dann: „Du bist Nathan stimmt’s? Die Klassenlehrerin hat mir gesagt, dass du der Klassenbeste bist und wir bestimmt viel gemeinsam hätten. Außer, dass wir beide gut in der Schule sind, konnte ich bisher noch keine Gemeinsamkeiten erkennen.“ Nathan sah sie verblüfft an. Sie kannte ihn doch gar nicht. Wie konnte sie also annehmen, dass sie keine Gemeinsamkeiten hatten? Während Nathan in Gedanken versunken war, lief Haley schon weiter. Nachdem Nathan sich wieder gesammelt hatte, lief er ihr nach und sagte: „Du hast mir meine Frage nicht beantwortet.“ Haley schnaufte und entgegnete: „Hör zu ich bin nicht so ein Mädchen, das leicht zu kriegen ist. Such dir doch einfach ein anderes Mädchen, mit dem du das machen kannst was du willst. Anscheinend bist du ja auch so ein Junge, der immer nur das eine von einem Mädchen will. Da bist du bei mir aber an der falschen Adresse, klar?! Also lass mich einfach in Ruhe.“ Nun war Nathan überrascht. Dafür, dass Haley sonst immer so ruhig war, hatte sie ihm gerade eine ganz schön eindeutige Standpauke gehalten. „Wie kommst du denn auf die Idee, dass ich nur das eine von einem Mädchen will?“, fragte Nathan als er schneller lief um Haley wieder einzuholen, da sie wieder weiter gelaufen war. Haley antwortete jedoch nicht auf seine Frage und Nathan gestand: „Ich hab noch nicht mal mit einem einzigen Mädchen geschlafen. Ich hab ja noch nicht mal eins geküsst.“ Haley verdrehte die Augen und sagte: „Erzähl das deiner Mum.“ Mit diesen Worten ließ sie Nathan stehen und verschwand aus der Schule. Nathan war total sprachlos. Er hatte sich zwar nicht wirklich viel mit Haley unterhalten und es war auch eher eine einseitige Unterhaltung, aber trotzdem hatte Haley irgendwas an sich, was Nathan faszinierte. Er wusste nicht was es war, aber er nahm sich fest vor Haley in den nächsten Tagen noch besser kennen zu lernen. Er wollte unbedingt rausfinden was ihn so faszinierte.

Also wartete er am nächsten Tag vor der Schule auf Haley und als sie kam, sprach er sie an. „Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“, begrüßte Nathan sie. Haley lief an ihm vorbei als wäre er gar nicht da gewesen, doch Nathan ließ sich nicht so einfach abschütteln. Er lief ihr nach und als er neben ihr her lief, sagte Haley: „Herr Gott du lässt echt nicht locker oder?!“ Nathan grinste und antwortete: „Ich schätze du musst dich wohl oder übel damit abfinden, dass ich dich gern besser kennenlernen würde. Also hast du die Wahl. Entweder du gehst darauf ein oder du hast mich für den Rest der Schulzeit wie einen Kaugummi an deinen Schuhen kleben.“ Plötzlich grinste Haley und schüttelte den Kopf. Nathan freute sich, dass er es geschafft hatte Haley zum Grinsen zu bringen. „Also gut.“, sagte Haley dann und erlaubte Nathan damit sie näher kennen zu lernen. Nathan konnte es kaum erwarten alles über sie zu wissen. Er war so interessiert an ihr, wie er es vorher noch nie an jemandem war. Immer in den Pausen fragte er Haley weitere Dinge. Nach Schulschluss fragte er sie weiter aus und ehe er sich versah, standen sie vor ihrer Haustür. So war das in den nächsten Tagen auch. Allerdings mit einer kleinen Abwechslung. Nicht nur Nathan hatte Fragen, sondern auch Haley. Sie schien plötzlich auch Interesse an Nathan zu haben, denn in den nächsten Tagen stellten sie sich immer wieder irgendwelche Fragen unterhielten sie sich über alles Mögliche.

Innerhalb von wenigen Wochen war ihr Verhältnis zueinander wesentlich besser als am Anfang. Sie waren mittlerweile Freunde. Haley hatte sich an die Klasse gewöhnt und war nun nicht mehr ganz so zurückhaltend. Allerdings hatte sie nicht wirklich viele Freunde in der Klasse. Mit Nathan waren es vielleicht zwei oder drei. Das fand sie aber auch nicht schlimm. Sie hatte lieber wenige sehr gute Freunde als viele null acht fünfzehn Freunde. Nathan und Haley hatten immer viel Spaß in der Schule. Sie vernachlässigten allerdings den Unterricht nicht und lernten auch oft zusammen. Bald waren sie so gut miteinander befreundet, wie Nathan es damals mit dem einen Mädchen in der Grundschule war. Nathan freute sich immer darauf Haley zu sehen und etwas mit ihr unternehmen zu können, doch an einem Wochenende änderte sich das.
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Kapitel 51 Missverständnisse und Liebe liegen nah beieinander

Nathan und Haley waren am Samstag miteinander verabredet. Er hatte sich extra hübsch angezogen und war sogar noch vorher beim Friseur. Er war ganz aufgeregt als er auf dem Weg zu ihr war um sie abzuholen. Haley wohnte nicht weit weg von ihm. Er musste nur zehn Minuten laufen und dann war er bei ihr. Als er ihre Straße entlang lief, sah er allerdings etwas Merkwürdiges. An der Haustür von Haley stand sie mit einem Jungen. Sie umarmten sich und er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „War mal wieder schön mit dir.“, sagte der Junge zu Haley. Nathan hatte sich hinter einer Hecke ganz in der Nähe von ihnen versteckt, deshalb konnte er hören was sie sagten. „Fand ich auch.“, entgegnete Haley und der Junge ging. Nathan wusste nicht was das zu bedeuten hatte, doch er wollte es auch gar nicht wissen. Er hatte auch gar keine Lust mehr sich mit Haley zu treffen, also ging er wieder nach Hause. Den ganzen Heimweg über malte er sich die verschiedensten Dinge aus, um das, was er gesehen hatte, zu erklären. Allerdings kam er immer wieder nur bei einer Erklärung an. Der Junge, den sie umarmt hatte, musste ihr Freund gewesen sein. Wen sonst sollte sie schon so umarmen? Nathan war auf irgendeine Art und Weise traurig. Er hatte nie daran gedacht Haley zu fragen ob sie einen Freund hatte. Anscheinend hatte sie aber einen, was ihn kränkte.

Das restliche Wochenende über war er die ganze Zeit mit den Gedanken bei Haley. Wie sollte er jetzt nur mit ihr umgehen? Sollte er ihr aus dem Weg gehen? Er wusste es einfach nicht, deswegen ließ er es einfach auf sich drauf zu kommen. Also wartete er am nächsten Tag wie jeden Tag am Schuleingang auf Haley. Was er aber vollkommen vergessen hatte, war, dass er einem anderen Mädchen am Freitag bei den Hausaufgaben geholfen hatte. Dieses Mädchen kam gerade auf ihn zu und bedankte sich noch einmal bei ihm. Sie umarmte ihn, gab ihm eine Rose und einen Kuss auf die Wange. Das Mädchen schien auf Nathan zu stehen, ansonsten hätte sie ihm keine Rose geschenkt. Gerade als sie das alles machte, kam Haley um die Ecke und hat das alles mit angesehen. Sie kam auf Nathan zu, der noch mit dem anderen Mädchen redete und sie angrinste. Als Nathan Haley bemerkte und etwas sagen wollte, lief sie auch schon an ihm vorbei ohne ihn auch nur auf irgendeine Art und Weise zu beachten. Nathan wunderte sich. Er wollte Haley nach laufen, aber das andere Mädchen ließ ihn nicht gehen. In der Klasse und in den Pausen redete Haley kein Wort mit Nathan. Sie ging ihm regelrecht aus dem Weg. Nathan wusste nicht einmal wieso. Er fragte sich, ob sie sauer war, dass er nicht zu der Verabredung gekommen war. Oder gab es vielleicht noch etwas, weswegen Haley hätte sauer sein können? Was sollte Nathan nur tun? Er wollte doch nicht, dass die Freundschaft zwischen ihm und Haley kaputt ging. Wie wird es nur weiter gehen? Werden sie sich wieder vertragen oder wird ihre vor kurzem neu gewonnene Freundschaft kaputt gehen?

Eine ganze Woche verging, in der Haley nicht mit Nathan redete. Er versuchte einfach alles um an sie ran zu kommen, doch nichts half. Während die Tage vergingen, hatte Nathan nur noch Gedanken für Haley. Was um alles in der Welt konnte er nur tun, damit Haley wieder mit ihm redete? Im Unterricht sah er immer wieder zu ihr rüber. Er beobachtete sie minutenlang, aber Haley sah nicht ein einziges Mal zu ihm. Nach dem Unterricht war sie immer wieder so schnell verschwunden wie in den ersten Tagen. Nathan schaffte es nie ihr nach zu laufen, denn sobald er den Klassenraum verließ, stand das Mädchen, das ihm die Rose geschenkt hatte vor ihm. Dieses Mädchen schien wirklich auf ihn zu stehen, denn sie ließ ihn einfach nicht in Ruhe. Sie wartete vor und nach der Schule auf ihn und sogar in den Pausen klebte sie immer an seinen Fersen. Nathan bekam sie einfach nicht von sich los. Er wollte nicht, dass Haley ihn mit diesem Mädchen sah. Sonst würde sie noch irgendwas denken, was gar nicht stimmte. Allerdings kam es ab und an dazu, dass Haley ihn mit diesem Mädchen sah. Haley warf ihm dann immer einen wütenden Blick zu und ignorierte ihn noch mehr.

Eines Tages hatte Nathan genug. Es war wieder Samstag und er stand vor Haleys Haustür und wartete so lange, bis sie ihm aufmachte. Er stand schon ganz früh dort und wartete. Nathan traute sich allerdings nicht zu klingeln, deswegen schrieb er Haley immer wieder eine SMS, dass er vor ihrer Tür stand und sie aufmachen sollte. Haley tat es aber nicht. Nathan wartete bis zum Nachmittag, ohne dass jemand die Tür öffnete. Doch dann kam plötzlich jemand raus. Es war Haley, doch sie ging einfach an ihm vorbei. Nathan lief ihr nach und wollte mit ihr reden, aber sie hörte ihm gar nicht zu. Sie lief einfach weiter und tat so als wäre er gar nicht da. Nathan lief ihr weiterhin nach und packte sie auf einmal am Arm. „Bleib doch mal stehen. Ich will doch nur mit dir reden.“, sagte er und hielt Haley fest. Haley drehte sich nicht um und sagte auch nichts. „Was ist denn los mit dir? Hab ich irgendwas falsch gemacht?“, fragte Nathan verzweifelt. Haley drehte sich um und sah ihn ernst an. „Frag doch mal deine neue Freundin ob du was falsch gemacht hast.“, antwortete Haley nur, befreite sich aus Nathans Griff und ging weiter. Das war es also. Haley war eifersüchtig auf das Mädchen, das Nathan die Rose geschenkt hatte. Es gab doch aber gar keinen Grund dafür, dass Haley eifersüchtig sein konnte. Nathan rannte Haley nach und stellte sich ihr in den Weg. „Das ist nicht meine Freundin. Ich bin immer noch Single. Dieses Mädchen interessiert mich nicht im Ansatz. Im Gegensatz zu dir würde ich dir auch sagen, wenn ich eine Freundin hätte.“, sagte Nathan. Haley sah ihn verwirrt an und fragte: „Was willst du damit sagen? Soll das heißen, dass ich einen Freund hab und dir nichts davon erzählt hab? Willst du mir das damit sagen?!“ Haley sah ihn nun wütend an und Nathan zuckte mit den Schultern. „Wer war das denn bitte sonst letzten Samstag vor deiner Haustür. So wie du ihm um den Hals gefallen bist, kann das ja nur dein Freund gewesen sein.“, antwortete Nathan. Haley konnte nicht glauben, was Nathan gerade gesagt hatte. Nicht nur, dass er sie offenbar beobachtet hatte. Nein! Er zog auch noch irgendwelche falschen Schlüsse und sprach sie nicht einfach mal darauf an. „Nicht, dass es dich was angehen würde, aber das war nicht mein Freund. Das war mein Bruder. Und überhaupt hatte ich noch nie einen Freund. Ich hab noch nie einen Jungen geküsst und hab auch noch nie mit einem geschlafen.“, rechtfertigte sich Haley, ging um Nathan rum und lief weiter. Nathan ärgerte sich. Er hatte überhaupt nicht in Betracht gezogen, dass es ein Verwandter von Haley sein konnte. Stattdessen hatte er einfach angenommen, dass es ihr Freund sei. Er hat sich einfach von seiner Eifersucht leiten lassen. Nun wusste er aber, dass es falsch gewesen war. Er wusste nicht mal wieso er angenommen hatte, dass es ihr Freund war. Nathan hatte keine Ahnung wieso er eifersüchtig war, als er Haley und ihren Bruder zusammen gesehen hatte. Egal aus welchem Grund er das war, er musste nun alles dafür tun, dass Haley ihm verzieh. „Haley, bitte warte.“, rief er ihr nach. Haley blieb jedoch nicht stehen. Sie lief weiter und Nathan rannte ihr hinterher. Er packte sie wieder am Arm und hielt sie fest, sodass sie stehen bleiben musste. „Es tut mir leid, Haley. Ich hätte nicht gleich annehmen sollen, dass es dein Freund ist. Ich hätte mit dir reden müssen. Ich weiß doch auch nicht wieso ich so scheiße gehandelt hab. Als ich dich mit ihm gesehen hab, wurde ich plötzlich so… so wütend. Dieser Typ sollte einfach die Finger von dir lassen. Ich bin doch derjenige, der immer an deiner Seite ist. Das sollte sich einfach nicht ändern. Niemand sollte uns auseinander bringen.“, gestand Nathan ihr. Haley drehte sich um und sagte: „Das hört sich ja so an als ob du eifersüchtig auf meinen Bruder gewesen bist. Du bist doch nicht etwa in mich verliebt oder?!“ Nathan fühlte sich plötzlich ertappt. Er überlegte schnell was er sagen sollte und redete sich mit folgenden Worten raus: „Nein. Nein. Ich bin nicht in dich verliebt. Wir sind doch nur Freunde. Vielleicht hab ich mich ein bisschen schlecht ausgedrückt. Keine Sorge ich bin nicht in dich verliebt.“ Nathan versuchte zu lachen, doch er brachte nur ein gequältes Grinsen hervor. Haley sah ihn an und fing an zu lachen. Nathan sah sie verwirrt an und sah ihr zu wie sie lachte. Und dann plötzlich geschah es.

Nathan stand einfach nur da und sah sie an. Er war so fixiert auf Haley und ihr Lachen, dass er alles andere um sie herum ausblendete. Während er sie ansah, formte sich sein gequältes Grinsen zu einem glücklichen, liebevollen Lächeln. Sein Herz schlug auf einmal schneller als vorher und es kam ihm vor als ob die Zeit stehen geblieben war. Er wünschte sich sogar, dass sie stehen geblieben war. In diesem Augenblick merkte er wie schön Haley war. Ihre Augen funkelten als sie lachte und sie schien so voller Liebe zu sein. Nathan hatte noch nie ein so hübsches Mädchen gesehen. Sie war nicht so ein Mädchen, das Schminke und all das schicki micki Zeug brauchte. Ihre natürliche Art strahlte viel mehr Schönheit aus als es jede Schminke hätte tun können. Nathan spürte seinen Herzschlag bis zum Hals. Am liebsten hätte er Haley geküsst, doch er konnte das nicht tun. Immerhin waren sie nur Freunde und er wollte ihre Freundschaft nicht zerstören. Seine Gedanken überschlugen sich und er wusste nicht was er nun tun sollte. Er schien sich in Haley verliebt zu haben, aber wie konnte er ihr das nur beibringen. Gerade eben hatte er ihr ja noch gesagt, dass es nicht so war. Sie schien auch so besorgt gewesen zu sein als sie ihn fragte ob er sich in sie verliebt hatte. Haley würde es bestimmt nicht wollen und sie hätte bestimmt auch keine Gefühle für ihn. Nathan schmerzte der Kopf. Viel zu viele Gedanken schwirrten in seinem Kopf umher und überschlugen sich.

„Was ist?“, fragte Haley plötzlich und hörte auf zu lachen. Nathan antwortete nicht. Er stand immer noch einfach nur da und sah sie an. „Nathan?“, fragte sie besorgt, doch wieder antwortete er nicht. Er sah sie nur an und sein Blick wanderte zwischen ihren Augen und ihrem Mund hin und her. Dann auf einmal fasste er all seinen Mut zusammen, ging einen Schritt auf sie zu, schloss seine Augen und küsste sie. Er wusste vorher nicht wie Haley darauf reagieren würde. Ob sie den Kuss erwidern oder ob sie ihm eine Ohrfeige geben würde. Er wusste nicht wie es danach für sie weiter gehen sollte. Er wusste einfach nur, dass er es riskieren musste. Auf irgendeine Art und Weise musste er ihr sagen, dass er sie liebte und da er es ihr nicht sagen konnte, küsste er sie halt einfach. Nathan hatte zwar noch nie ein Mädchen geküsst, aber er verließ sich einfach auf sein Gefühl und aus dem Fernseher wusste er ja ungefähr wie es ging.

Als sich ihre Lippen berührten, fühlte es sich so an als ob sein Herzschlag kurz aussetzte. Er schien auf Haleys Reaktion zu warten. Für Nathan fühlte es sich an als würden Stunden vergehen, während er darauf wartete wie Haley reagierte. Er überlegte schon ob er irgendwas falsch machte. Das konnte allerdings nicht sein, denn seine Lippen ruhten nur auf ihren. Und dann plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er konnte es kaum glauben, aber Haley erwiderte den Kuss tatsächlich. Nathan legte eine Hand auf ihren Rücken und dann küssten sie sich richtig. Sein Herz raste und er befürchtete, dass es jeden Moment aus seiner Brust springen oder er einen Herzinfarkt bekommen würde. Es war Nathans erster Kuss und bereute überhaupt nichts. All die anderen Jungs aus seiner Klasse hatten ihren ersten Kuss schon gehabt und einige hatten auch schon mit einem Mädchen geschlafen. Nathan freute sich aber darüber, dass er noch gewartet hatte und nicht einfach irgendein Mädchen geküsst hatte, das er gar nicht liebte. Er hatte zwar nie über seinen ersten Kuss nachgedacht. Er fragte sich nie wie er ablaufen würde und das alles, aber so wie er sich in diesem Moment ereignete, war er einfach perfekt. Nathan hätte sich seinen ersten Kuss wirklich nicht besser vorstellen können.

Nach einigen Minuten, die Nathan wie Stunden vorkamen, entfernten sie sich wieder voneinander. Nathan öffnete seine Augen und biss sich auf die Unterlippe. Sein Herz raste immer noch und er atmete schneller als vorher. Haley hatte ebenfalls ihre Augen geöffnet und sah ihn an. Nathan erwiderte den Blickkontakt und dann fing Haley plötzlich an zu lachen. Nathan schmunzelte und stimmte dann in ihr Gelächter ein.

Einige Minuten später hörten sie auf zu lachen und sahen sich an. „Also heißt das jetzt, dass wir zusammen sind?“, fragte Nathan verlegen. Haley sah ihn schmunzelnd an und antwortete: „Was denkst du denn von mir? Denkst du ich küss einfach irgendeinen Jungen, den ich nicht liebe? Hältst du mich für so eine Schlampe wie all die anderen Mädchen?“ Nathan sah sie überrumpelt an. Hatte er etwa wieder etwas Falsches gesagt? Er wusste gar nicht was er sagen sollte und Haley stand einfach nur da und sah ihn ernst an. Als sie jedoch merkte, dass Nathan ratlos war, lachte sie kurz und sagte: „War doch nur ein Scherz. Wenn du mit mir zusammen sein willst, dann sind wir das auch.“ Nathan grinste und entgegnete: „Ja klar will ich mit dir zusammen sein.“ Haley nickte zur Kenntnisnahme und ging dann weiter. „Du… du liebst mich?“, fragte Nathan und lief ihr nach. Haley blieb auf einmal stehen und drehte sich zu ihm um. Anstatt irgendwas zu antworten, küsste sie ihn einfach nur. Nathan war vorerst überrascht, doch er erwiderte den Kuss natürlich. Wieder schlug sein Herz bis zum Hals. Er hätte sie ewig küssen können, doch leider ging das nicht. Als sie aufhörten sich zu küssen, sagte Haley: „Ja ich liebe dich, Nathan Wilson.“ Nathan war überglücklich. Er strahlte übers ganze Gesicht und erwiderte: „Ich liebe dich auch, Haley Scott.“ Nun strahlte Haley auch. Sie gaben sich noch einen Kuss und gingen dann weiter.

Haley wollte einkaufen gehen und Nathan begleitete sie nun dorthin. Auf dem Weg dorthin, nahm er ihre Hand und bemerkte, dass sie unglaublich weiche Hände hatte. „Du hast schöne Hände.“, gestand er verlegen und Haley grinste. „Danke. Deine sind aber auch nicht schlecht. Eigentlich denkt man, dass deine Hände knorrig sind, weil du so durchtrainiert bist. Das soll nicht heißen, dass sie dick sind. Sie passen halt zu deinem trainierten Körper, aber obwohl sie dünn sind, sind sie trotzdem weich und nicht rau wie manch andere Männerhände.“, entgegnete Haley. „Ich mag vor allem deine dünnen Finger und deine Adern, die aus deinen Händen und Armen hervortreten.“ Nathan grinste nur und sagte nichts darauf. Ja es war wirklich so wie Haley es gesagt hatte. Nathan hatte dünne Hände und schlanke Finger. Trotzdem sie dünn waren und man die Muskeln spüren konnte, waren sie weich. Genau wie bei seinem Vater, traten aus seinen Händen und Armen die Adern hervor. Umso älter Nathan wurde, desto mehr Ähnlichkeit bekam er mit seinen Eltern.

Nachdem Haley und Nathan einkaufen waren, gingen sie wieder zu Haley. Sie brachten den Einkauf in die Wohnung und räumten gleich alles weg. Haleys Eltern waren nicht da, deswegen blieben sie anschließend im Wohnzimmer und sahen ein wenig Fern. Nathan war immer noch schüchtern. Das war ja auch irgendwie klar. Immerhin war es seine erste Freundin. „Danke, dass du mir mit dem Einkauf geholfen hast.“, sagte Haley und gab Nathan einen Kuss auf die Wange. Nathan grinste wieder und entgegnete: „Kein Problem.“ Anschließend legte er einen Arm auf Haleys Schultern und sie lehnte sich bei ihm an.

Einige Stunden später kam Haleys Vater nach Hause. Nathan nahm sofort seinen Arm von Haleys Schultern und setzte sich aufrecht hin. Haley schüttelte den Kopf und grinste. „Hi Dad.“, sagte sie zu ihrem Vater. „Hallo, meine Kleine.“, entgegnete der Vater und ging in die Küche. Anschließend kam er zu ihnen und stellte einen Teller mit Essen auf den Tisch. „Ach wir haben ja Besuch.“, bemerkte er und sah Nathan an. „Wer ist denn der junge Mann?“, fragte er anschließend und sah seine Tochter und Nathan abwechselnd an. „Oh äh Entschuldigung. Mein Name ist Nathan. Ich bin… ich bin ein Mitschüler von Haley.“, stellte sich Nathan vor, stand auf und gab Haleys Vater die Hand. Haley stand ebenfalls auf und sagte: „Dad, das ist mein Freund.“ Ihr Vater sah sie verwirrt an und fragte: „Na was ist er denn nun? Ein Mitschüler oder dein Freund?“ Haley grinste und ihr Vater tat es auch. Er sah Nathan fragend an und wartete auf eine Antwort. „Entschuldigung. Ich äh bin ein Mitschüler und der Freund ihrer Tochter.“, antwortete Nathan und hielt Haleys Vater weiterhin seine Hand hin. Nathan war irgendwie nicht wohl bei der Sache. Noch nie hatte er sich dem Vater eines Mädchens vorstellen müssen. Im Fernsehen hatte er gesehen, dass manche Väter den Jungen nicht erlaubten sich mit ihrer Tochter zu treffen und sie waren nicht mit der Wahl ihrer Tochter einverstanden. Nathan hoffte nur, dass es bei ihm nicht auch so sein würde. „Dad, sieh ihn doch nicht so ernst an.“, sagte Haley zu ihrem Vater und legte die Arme um Nathan. Plötzlich lachte Haleys Vater und schüttelte Nathan die Hand. „Freut mich dich kennen zu lernen, Nathan. Ich bin Dan. Eigentlich Daniel, aber alle nennen mich nur Dan.“, stellte sich Haleys Vater vor. Nathan war erleichtert und schmunzelte Dan an. „Freut mich auch sie kennen zu lernen, Dan.“, entgegnete Nathan. „Na na lassen wir das sie. Du kannst mich ruhig duzen.“, bat Dan Nathan an und Nathan nickte. Anschließend setzten sich Dan und Haley auf die Couch. Nathan blieb noch einen Moment stehen, doch als Haley ihn an der Hand zog, setzte er sich ebenfalls. „So so du bist also der Freund meiner Tochter. Du bist ihr erster Freund, also geh ja vorsichtig mit ihr um. Sie ist doch mein kleines Mädchen.“, sagte Dan und sah seine Tochter wehleidig an. „Dad, ich bin sechszehn und kein kleines Mädchen mehr.“, bemerkte Haley. Ihr schien es ein wenig peinlich zu sein, dass ihr Vater so über sie redete. „Naja gut. Aber ich warne dich Nathan. Wenn du meine Tochter auf irgendeine Art und Weise verletzt, dann lernst du mich kennen.“, warnte Dan ihn. Nathan schluckte nur und nickte. Haley sah ihren Vater strafend an und sagte: „Dad!“ „Was ist? Er muss doch wissen wie es läuft.“, entgegnete Dan und sah seine Tochter so an, als hätte er nichts getan. „Du bist unmöglich, Dad.“, bemerkte Haley noch und grinste ihn an. Dan schien das gar nicht mehr zu hören und aß. Haley stand auf und hielt Nathan die Hand hin. „Komm.“, sagte sie, woraufhin Nathan ihre Hand nahm und aufstand. „Wo gehen wir denn hin?“, fragte Nathan flüsternd. „In mein Zimmer.“, antwortete Haley nur und öffnete eine Tür, die vom Flur ab ging. Haley und Nathan traten ein und Haley schloss die Tür. „Schönes Zimmer.“, bemerkte Nathan und sah sich um, „So ein großes Bett für so ein kleines zierliches Mädchen wie dich.“ Haley staunte nicht schlecht über das, was Nathan gesagt hatte. „Hey, ich bin nicht klein.“, verteidigte sie sich und machte einen Schmollmund. „Naja, aber du bist einen Kopf kleiner als ich. Also bist du schon irgendwie klein.“, erklärte Nathan und legte die Arme um Haley. Haley legte ihre Arme auch um ihn und sah ihn verliebt an. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich auf eine andere Schule gehe und dort nach ein paar Wochen einen Freund habe.“, gestand sie Nathan. Der lächelte sie an und sagte: „Ich bin froh, dass du auf meine Schule gekommen bist.“ Haley grinste ihn an und Nathan nahm die Hände von ihrem Rücken. Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und grinste sie an. Anschließend näherte er sich ihr langsam, schloss seine Augen als sich ihre Nasenspitzen fast berührten und küsste sie dann. Als Nathan seine Augen geschlossen hatte, hatte Haley ihre auch geschlossen und nun erwiderte sie den Kuss. Es war ein sehr leidenschaftlicher, liebevoller Kuss und Nathan genoss ihn. „Du hast vor mir wirklich noch nie ein Mädchen geküsst?“, fragte Haley und wirkte überrascht. Nathan wusste nicht wieso sie das fragte und antwortete: „Nein hab ich nicht. Ich hatte meinen ersten Kuss mit dir.“ Haley nickte nur und sagte darauf nichts mehr. „Wieso hast du denn gefragt? Glaubst du mir etwa nicht?“, fragte Nathan verwirrt. „Doch ich glaub dir. Du kannst nur so gut küssen, deswegen war ich ein wenig überrascht.“, antwortete Haley. Nathan grinste und fühlte sich geschmeichelt. Er bedankte sich nur bei Haley und gab ihr noch einen Kuss. Dann setzten sie sich aufs Bett und kuschelten. „Sorry, dass ich gedacht hab, dass du mir verheimlicht hast, dass du n Freund hast.“, sagte Nathan schuldbewusst. „Ist schon gut. Ich hab ja auch gedacht, dass du mit dem Mädchen zusammen bist.“, gestand Haley und winkte ab. „Aber ich versteh immer noch nicht was das, was dein Bruder gesagt hatte, zu bedeuten hat.“, gab Nathan zu und sah Haley erwartungsvoll an. „Ich bin doch von einer anderen Schule gekommen. Ich hab vorher nicht hier in der Umgebung gewohnt. Meine Eltern und ich sind aus einer anderen Stadt hierher gezogen. Mein Bruder ist aber älter als ich und er wohnt auch schon in seiner eigenen Wohnung, deswegen ist er nicht mit uns gezogen. Das heißt er wohnt immer noch in der Stadt wo wir vorher gelebt haben und das ist auch der Grund, weswegen wir uns nicht so oft sehen können. Also kommt er uns ab und zu besuchen. An dem Tag, an dem du uns beobachtet hast, hab ich mich von ihm verabschiedet, weil er wieder nach Hause musste.“, erzählte Haley und Nathan hörte ihr aufmerksam zu. „Und ich Trottel dachte, dass du einen heimlichen Freund hast.“, sagte Nathan, schämte sich und schüttelte den Kopf. Haley grinste und entgegnete: „Ich find’s süß, dass du eifersüchtig warst.“ Nathan wurde ein wenig rot im Gesicht und sagte: „Ja lass uns bitte nicht mehr drüber reden.“ Haley nickte akzeptierend, doch dann sagte Nathan plötzlich: „Ach ich war ja gar nicht der einzige, der eifersüchtig war. Du warst ja auch eifersüchtig auf dieses Mädchen.“ Nun war es Haley, die rot wurde. Sie sah verlegen aus dem Fenster und sagte nichts. „Ich find’s doch auch süß, dass du eifersüchtig warst.“, fügte Nathan hinzu und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Haley drehte sich zu ihm und sah ihn grinsend an. „Ich liebe dich, Haley.“, sagte Nathan und sah ihr tief in die Augen. Haley lächelte und entgegnete: „Ich liebe dich auch, Nathan.“ Nathan grinste Haley an und küsste sie anschließend. Er liebte es, wenn Haley ihm sagte, dass sie ihn liebte. Und überhaupt liebte er es mit ihr zusammen zu sein. Sie waren zwar erst seit ein paar Stunden zusammen, aber es fühlte sich einfach alles so richtig an. Außerdem hatte er ja vorher schon viel Zeit mit Haley verbracht. Er fühlte sich mit ihr so unglaublich wohl. Wenn er mit ihr zusammen war, war ihm alles andere egal.

Das zeigte er in den nächsten Tagen und Wochen auch. Das Mädchen, das auf ihn stand, staunte nicht schlecht als sie sah wie Nathan und Haley sich küssten. Ab diesem Augenblick redete sie kein Wort mehr mit Nathan. Das war ihm aber egal. Er war einfach so glücklich mit Haley, dass er es am liebsten der ganzen Welt gezeigt hätte. In der Schule verbrachten Haley und Nathan die Pausen wieder gemeinsam, wie früher auch. Nathan holte sie jeden Tag vor der Schule ab und brachte sie nach der Schule nach Hause. Es sei denn er hatte später oder früher Schluss als Haley. Haley und Nathan lernten zusammen und machten auch zusammen Hausaufgaben. Eigentlich war zwischen ihnen alles so wie früher, wo sie nur Freunde waren. Die einzigen Unterschiede waren, dass sie nun ein Paar waren, sich küssten und Händchen hielten. Was Pärchen eben so machten.

Die Tage vergingen als wären es Minuten und die Wochen vergingen als wären es Stunden. Ehe sich Nathan versah, waren drei Monate vergangen.
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Kapitel 52 Das Kennenlernen

Während die Tage, Wochen und Monate nur so dahin flogen, lernten sich Nathan und Haley noch besser kennen. Sie lernten mit ihren Macken zu leben und fanden noch viele Gemeinsamkeiten heraus. Zum Beispiel hatten sie einige gemeinsame Lieblingsserien und Lieblingsfilme, sie mochten beide Hunde und sie wollten später beide einen Sohn bekommen. Natürlich hatten sie noch mehr Gemeinsamkeiten, aber es würde zu lange dauern um diese alle aufzuzählen. Nathan stellte Haley natürlich auch seinen Eltern und vor allem Greg und Lisa vor und das lief folgendermaßen ab.

An einem Wochenende ging Nathan mit Haley zu sich um sie seinen Eltern vorzustellen. Als sie bei ihm zuhause ankamen, standen Jasmin und James gerade in der Küche und küssten sich. „Oh Gott Mum. Dad könnt ihr euch nicht mal zusammenreißen. Ich hab euch doch gesagt, dass ich Besuch mitbringe. Außerdem seid ihr schon zu alt für sowas.“, sagte Nathan als er seine Eltern in der Küche sah. James und Jasmin hörten auf sich zu küssen und grinsten sich an. „Deine Eltern sind doch noch gar nicht so alt, Nate.“, entgegnete Haley und grinste. „Das ist aber echt peinlich.“, gestand Nathan und sah verlegen zu Boden. „Ach deine Eltern lieben sich halt und zeigen das auch offen. Das ist doch nicht peinlich. Wir zeigen doch auch offen unsere Gefühle.“, bemerkte Haley noch und gab Nathan einen Kuss auf die Wange. „Genau, die junge Dame hat ganz recht.“, sagte James und grinste seinen Sohn an. Jasmin brachte Café und Kuchen an den Tisch und goss sich und James und zwei weiteren Cafétassen etwas ein. James, Nathan und Haley folgten ihr und Jasmin fragte: „Also Nate, wer ist denn das zauberhafte Mädchen?“ Nathan sah seine Mutter und seinen Vater abwechselnd an und antwortete: „Mum?! Dad?! Das ist meine Freundin Haley.“ Jasmin und James begrüßten Haley und stellten sich ihr vor. „Wir haben schon viel von dir gehört.“, sagte James und schüttelte ihr die Hand. Haley sah Nathan an und grinste. „Warum setzen wir uns nicht?“, fragte Nathan um vom Thema abzulenken. „Weil wir noch auf jemanden warten.“, antwortete James und grinste Jasmin an. Gerade als Nathan fragen wollte auf wen sie warteten, klingelte es an der Tür. Nathan ging zur Tür und hoffte, dass es nicht Greg war, doch leider wurde er enttäuscht. „Hey Nate. Ich hab gehört du hast was Wichtiges zu verkünden?!“, begrüßte Greg ihn, nachdem Nathan die Tür geöffnet hatte. „Hi Onkel Greg.“, entgegnete Nathan und schloss nach Lisa die Tür. Nachdem Greg und Lisa sich Schuhe und Jacke ausgezogen hatten, gingen sie ins Wohnzimmer. „Also was gibt’s zu verkünden?“, fragte Greg und blickte in die Runde. „Onkel Greg?! Tante Lisa?! Mum und Dad hab ich’s schon gesagt. Das ist Haley meine Freundin.“, antwortete Nathan und stellte Haley vor. „Hales, das ist mein Onkel Greg und meine Tante Lisa.“, stellte Nathan anschließend Greg und Lisa vor. „Wir sind nicht wirklich sein Onkel und seine Tante. Der Junge hat n Ding an der Waffel.“, sagte Greg zu Haley und grinste frech. Haley grinste auch und entgegnete: „Nathan hat mir schon viel von ihnen erzählt.“ „Oh na das schmeichelt mir aber. Du musst wissen ich bin ein hervorragender Onkel. Egal was der Junge dir erzählt hat, du darfst ihm nicht alles glauben. Besonders die schlimmen Dinge stimmen alle nicht.“, sagte Greg und zwinkerte Haley zu. James, Jasmin, Lisa, Haley und Nathan grinsten und dann setzten sie sich alle an den Tisch. „Hast aber Glück gehabt, dass du so n hübsches Mädel abgekriegt hast, Nate.“, sagte Greg und sah Nathan grinsend an. „Ja, ich bin ein echter Glückspilz.“, entgegnete Nathan und sah Haley verliebt an. „Ich weiß zwar nicht was sie mit einem Hänfling wie dir will, aber vielleicht wird sie ja irgendwann selbst merken, dass sie es lieber bei mir hätte versuchen sollen.“, fügte Greg noch hinzu. „Hey, du hast doch mich.“, mischte sich Lisa ein und sah Greg an. Greg grinste sie frech an und entgegnete: „Ich weiß. Und dich geb ich auch nie mehr her.“ Lisa grinste Greg an und gab ihm einen Kuss. „Aber jetzt mal im Ernst. Was findest du denn an dem kleinen Hosenscheißer?“, fragte Greg interessiert an Haley gewandt. Haley schmunzelte und antwortete: „Ich liebe ihn halt einfach. Seine ganze Art, sein Aussehen, seinen Charakter. Einfach alles an ihm.“ Greg sah verblüfft in die Runde und wiederholte: „Sie liebt ihn halt einfach. Ist ja rührend.“ „Du musst wissen, dass er nicht so jemand ist, der auf dieses ganze Liebeszeug steht.“, erklärte Nathan Haley, die offenbar ein wenig verwirrt war. Haley grinste nur und Nathan und sie küssten sich kurz. „Ich wollte eigentlich noch Kuchen essen, man.“, sagte Greg als er sah, dass Haley und Nathan sich küssten. Nathan und Haley sahen sich nur an und grinsten wieder. „Greg, jetzt lass das junge Glück doch mal in Frieden.“, sagte Lisa zu Greg. Anschließend blickte sie erst Haley und dann Nathan an und fügte noch hinzu: „Es freut mich für dich, dass du jemanden gefunden hast, der dich liebt. Schön, dass ihr glücklich miteinander seid.“ Nathan und Haley nickten zur Kenntnisnahme und Nathan legte seine Hand auf Haleys. „Wie lange seid ihr denn jetzt eigentlich schon zusammen?“, fragte Lisa noch. „Zweieinhalb Monate.“, antwortete Nathan. Nachdem alle Fragen beantwortet waren, aßen sie alle Kuchen und hatten noch viel Spaß an dem Tag.

So verlief das Kennenlernen zwischen Jasmin, James, Greg, Lisa und Haley. Alles in allem schienen Greg, Lisa, James und Jasmin zufrieden mit Haley gewesen zu sein. Sie sagten zumindest nichts Gegensätzliches zu Nathan.

Nun denn, wie schon gesagt waren mittlerweile drei Monate vergangen. Das hieß, dass Nathan und Haley nun drei Monate zusammen waren und sie waren immer noch sehr glücklich. Nathan freute sich darüber, dass sie noch so glücklich waren und dass ihre Beziehung bisher so gut verlaufen war. Er machte sich auch gar keine Gedanken über das, was noch kommen würde. Er ließ es einfach alles auf sich drauf zu kommen. Einige der Jungs in seiner Klasse, drängten ihn dazu mit Haley zu schlafen, aber er tat es nicht. Auch das ließ er einfach auf sich drauf zu kommen. Er war einfach nicht so ein Junge, der ein Mädchen unter Druck setzte. Zu sowas gehörten schließlich immer noch zwei. Nathan würde noch Jahre warten, wenn es sein musste. Das musste er allerdings nicht.
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Kapitel 53 Endlich geschah es

An ihrem Monatstag waren Nathan und Haley natürlich miteinander verabredet. Sie gingen ins Kino und Nathan brachte ihr eine Rose mit. Nach dem Kino gingen sie zu Haley nach Hause, denn Nathan übernachtete bei ihr. Es geschah allerdings nicht das, was jetzt bestimmt alle dachten. Nein! Haley und Nathan sahen einfach nur ein bisschen Fern, kuschelten und gingen früh ins Bett. Haley schlief in Nathans Arm und Nathan genoss es neben ihr einzuschlafen.

Am nächsten Morgen waren sie allein, als sie aufwachten. Haleys Eltern waren schon arbeiten. Haley wollte aufstehen und Frühstück machen, doch Nathan wollte noch ein wenig liegen bleiben. Also ließ sich Haley überreden und sie blieben noch ein, zwei Stunden im Bett. Nachdem sie dann irgendwann gefrühstückt hatten, setzten sie sich ins Wohnzimmer und sahen Fern. Sie schauten irgendeine Komödie, wobei Haley ab und zu lachen musste. Nathan sah sie dann immer mit strahlenden Augen an. Als Haley bemerkte, dass Nathan sie ansah, fragte sie: „Ist was?“ Nathan lächelte sie an und antwortete: „Genau in so einem Moment hab ich mich in dich verliebt.“ Haley sah ihn stirnrunzelnd an und fragte: „In was für einem Moment?“ „Na an dem Tag, an dem ich dich geküsst hab. Da haben wir uns doch ein wenig gestritten. Du hast mich doch gefragt ob ich in dich verliebt bin und ich meinte ja, dass ich es nicht bin. Dann hast du ja angefangen zu lachen und genau da hab ich mich in dich verliebt.“, erzählte Nathan. „Und weißt du wann ich mich in dich verliebt hab?“, fragte Haley anschließend. Nathan schüttelte den Kopf. Woher sollte er das denn wissen? Hellsehen konnte er schließlich noch nicht. „Das war an dem Tag als du vor der Schule auf mich gewartet hast und meintest, dass du mich besser kennenlernen wollen würdest.“, gestand Haley. Nathan war überrascht. Er hätte nicht gedacht, dass sie ihn schon so lange liebte. Sie hatte es wirklich gut verstecken können. „Tut mir leid, dass ich so lange auf dem Schlauch gestanden hab.“, entschuldigte sich Nathan, doch Haley schüttelte nur den Kopf. „Ist schon okay. Die Hauptsache ist, dass du es überhaupt gemerkt hast.“, sagte Haley und winkte ab. Nathan grinste sie an und strich ihr über die Wange. Weder er, noch Haley sagten ein Wort. Sie sahen sich einfach nur tief in die Augen und anschließend küssten sie sich. Sie küssten sich ziemlich lange und Nathan rang mit sich. Er wollte Haley ihre Bluse aufknöpfen, aber er traute sich nicht. Er wusste nicht ob es okay für sie wäre oder ob es ihr eventuell zu früh wäre. Nathan schob seine Hand unter die Haleys Bluse und Haley zog ihm anschließend sein T-Shirt aus. Das war für Nathan das Zeichen dafür, dass es okay für sie war und er knöpfte ihr die Bluse auf. Sie hörten kurz auf sich zu küssen und Haley zog sich die Bluse aus. Nathan stand währenddessen auf, wartete bis sich Haley die Bluse ausgezogen hatte und hob sie dann hoch. Er trug sie in ihr Zimmer, schloss die Tür mit seinem Fuß und legte sie dann aufs Bett. Anschließend legte er sich neben sie und küsste sie wieder. Mit einer Hand knöpfte er ihre Hose auf und anschließend seine. Haley zog sich dann ihre Hose aus und Nathan zog sich seine auch aus. Danach deckten sie sich zu und küssten sich wieder. Man kann sich ja denken was nun geschah. Haley und Nathan schliefen zum ersten Mal miteinander. Es war bei beiden das erste Mal. Nicht nur miteinander, sondern auch generell. Nathan hatte keine Erfahrung, deswegen bat er Haley darum ihm zu sagen, wenn er etwas falsch machte. Er gab natürlich sein Bestes, damit es erst überhaupt nicht dazu kam, dass Haley ihm das sagen musste. Nathan war wirklich liebevoll. Obwohl er keine Erfahrung hatte, machte er sich keine Gedanken darüber wie es ablaufen sollte. Er ließ es einfach passieren und das war auch genau das richtige. Er hatte Angst Haley weh zu tun, deswegen war er ganz vorsichtig und zärtlich.

„Ist alles okay?“, fragte Nathan als Haley neben ihm im Bett lag. Sie waren beide außer Atem und wussten nicht was sie nun sagen sollten. „Ja.“, antwortete Haley nur. Nathan drehte sich vom Rücken auf die Seite, sodass er Haley ansehen konnte. „War das okay für dich?“, fragte Nathan besorgt. Haley sah ihn liebevoll an und antwortete: „Es ist alles gut, Nathan. Es war auch vollkommen okay für mich, sonst hätte ich mich darauf ja gar nicht eingelassen. Ich hätte mir mein erstes Mal nicht besser vorstellen können. Du warst wirklich zärtlich und liebevoll. Es war echt wunderschön, Nathan.“ Nathan sah sie nur an und Haley gab ihm einen Kuss. Nun schien er erleichtert zu sein. Er hatte gehofft, dass es Haley gefallen hatte. Immerhin hatte er sein Bestes gegeben. Aber da er noch keine Erfahrung darin hatte, wusste er nicht wie er das einzuschätzen hatte. Doch nach der Antwort von Haley ging es ihm wirklich besser. Für ihn war es natürlich auch wunderschön. Er hatte sich zwar nie Gedanken über sein erstes Mal gemacht, aber besser hätte es ja eigentlich gar nicht sein können. Nathan konnte es einfach nicht glauben. Vor drei Monaten hatte er seine erste große Liebe und zugleich Traumfrau das erste Mal geküsst. Seit drei Monaten war er nun mit ihr zusammen und gerade eben hatte er sogar mit ihr geschlafen. Das alles war noch unbegreiflich für ihn. Er war einfach überglücklich und hoffte, dass es auch so bleiben würde. Er hoffte, dass die Beziehung mit Haley noch weiterhin so gut laufen würde und dass sie so glücklich miteinander bleiben würden, wie sie es momentan noch waren.

„Hales? Hättest du lieber noch gewartet?“, fragte Nathan verlegen. Haley sah ihn an und antwortete: „Nathan, ich wollte es genauso wie du. Wenn ich noch hätte warten wollen, dann hätte ich dir das schon gesagt. Mach dir keinen Kopf. Es war wirklich okay für mich.“ Doch irgendwas schien ihn noch zu beschäftigen. „Was ist denn los?“, fragte Haley besorgt, „Hättest du denn lieber noch gewartet? Oder war irgendwas nicht okay?“ Nathan schwieg einen Moment, schüttelte dann den Kopf und antwortete: „Nein, ich wollte mit dir schlafen. Es war auch alles okay. Nur bist du noch so jung. Was ist, wenn dein Dad das erfährt? Ich will gar nicht wissen, was der mit mir macht.“ Haley fuhr ihm mit der Hand durch seine Haare und sagte nur: „Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Außerdem hab ich auch nicht vor meinem Vater zu erzählen, dass wir miteinander geschlafen haben. Du bindest deinen Eltern das doch auch nicht auf die Nase oder?!“ Nathan schüttelte nur den Kopf und entgegnete: „Nein. Du hast ja recht.“ Haley nickte zustimmend und küsste Nathan. Nathan erwiderte den Kuss, doch plötzlich hörte er wie jemand nach Hause kam. Er hörte sofort auf Haley zu küssen und sah sie schockiert an. „Was ist?“, fragte Haley verwundert. „Es ist grad jemand nach Hause gekommen.“, antwortete Nathan flüsternd. Einen Augenblick blieben sie im Bett liegen und warteten darauf, dass etwas passierte. Als sie dann hörten wie jemand seinen Schlüssel auf die Kommode legte, standen sie auf und suchten ihre Sachen zusammen um sich anzuziehen. Unterwäsche, Socken und Hose fanden sie, doch ihre Oberteile fehlten. Nachdem sie sich ihre vorhandenen Sachen angezogen hatten, sahen sie sich fragend an. „Im Wohnzimmer.“, fiel es Nathan plötzlich ein und er schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. Wie um alles in der Welt sollten sie nur an Nathans T-Shirt und Haleys Bluse kommen, ohne dass sie jemand bemerkte? „Ich versuch mich ins Wohnzimmer zu schleichen und unsere Sachen zu holen. Du wartest hier.“, sagte Haley und verließ das Zimmer. Sie schlich auf Zehenspitzen durch den Flur und sah sich immer nach jemandem um. Auf einmal hörte sie ein Geräusch aus der Küche kommen und witterte ihre Chance. Die Küche grenzte zwar ans Wohnzimmer, aber sie war überzeugt davon, dass ihr Vater nach Hause gekommen war. Und der war, wenn es um Essen ging, nicht abzulenken. Also rannte Haley so leise sie konnte ins Wohnzimmer. Vor der Couch sah sie ihre Bluse und Nathans T-Shirt liegen. Sie sah sich noch einmal um und ging dann auf die Sachen zu. Haley hob sie schnell auf und ging dann schnurstracks wieder in ihr Zimmer. Dort angekommen, schloss sie leise die Tür und atmete tief durch. Anschließend gab sie Nathan sein T-Shirt und sie zogen sich an.

„Okay. Bereit?“, fragte Haley, woraufhin Nathan nickte. Haley öffnete die Tür und sie gingen zurück ins Wohnzimmer. Dort saß allerdings nicht Haleys Vater auf der Couch, sondern ihre Mutter. „Oh hi Mum. Was machst du denn hier?“, begrüßte Haley ihre Mutter. Ihre Mutter sah sie an und antwortete: „Ich wohne hier.“ „Ja natürlich. Ich mein, musst du nicht arbeiten?“, fragte Haley überrascht. Haleys Mutter schüttelte den Kopf, schluckte den Bissen runter, den sie im Mund hatte und antwortete: „Nein. Sie haben mich nach Hause geschickt, weil nichts los war.“ Haley nickte nur und ihre Mutter fragte dann noch: „Wer ist denn der hübsche junge Mann neben dir, Hales?“ Haley sah Nathan an und dann wieder ihre Mutter. „Das ist Nathan.“, antwortete Haley, woraufhin ihre Mutter aufstand und zu ihnen kam. Sie betrachtete Nathan von oben bis unten und bemerkte dann: „Er ist ja ein stattlicher junger Mann. Hast du ja einen guten Geschmack mein Engel.“ Haley sah ihre Mutter verwirrt an, doch sie grinste nur. „Mum?“, fragte Haley stirnrunzelnd. „Er trägt sein T-Shirt falsch rum und du hast deine Bluse falsch zugeknöpft.“, antwortete ihre Mutter nur und zwinkerte Haley zu. Haley und Nathan sahen an sich runter und ärgerten sich. „Freut mich dich kennen zu lernen, Nathan. Ich bin Deb, Haleys Mutter.“, sagte ihre Mutter an Nathan gewandt und grinste ihn an.

Nathan war das alles äußerst peinlich. Zum ersten Mal traf er auf Haleys Mutter und dann passierte gleich sowas. Am liebsten wäre er in Grund und Boden versunken, so sehr schämte er sich.

„Freut mich auch.“, bekam Nathan nur hervor und lächelte gequält. „Das brauch euch nicht peinlich zu sein. Wir waren ja alle mal jung. Die Hauptsache ist nur, dass ihr euch liebt und dass ihr es beide wolltet.“, sagte Deb und grinste ihre Tochter an. „Ich hätte ihre Tochter nie zu irgendwas gezwungen, Deb. Wenn sie das nicht gewollt hätte, wäre das vollkommen okay für mich gewesen.“, erzählte Nathan und Deb sah ihn fragend an. „Ich… ich wollte nur, dass sie wissen, dass ich nicht so ein Typ bin der ein Mädchen zu irgendwas drängt.“, erklärte Nathan und sah verlegen zu Boden. „Ist schon gut Jungchen und duz mich ruhig. Schließlich bist du ja jetzt fast sowas wie mein Schwiegersohn.“, entgegnete Deb nur. Nathan sah sie schockiert an. Sein Blick wanderte zwischen Deb und Haley hin und her. Plötzlich fing Deb an zu lachen und sagte: „Macht euch mal locker. Das war doch nur ein Witz.“ Nathan atmete tief ein und aus. „So und nun setzt euch zu mir. Jetzt will ich euch mal erzählen woher ich wirklich wusste, dass mein kleiner Engel nun eine richtige Frau ist.“, fügte Deb hinzu und setzte sich auf die Couch. Haley und Nathan sahen sich verwirrt an und setzten sich zu ihr. Deb aß noch einen Bissen und erzählte dann: „Mein liebes Töchterlein dachte doch tatsächlich, dass man mich mit Essen so leicht ablenken könnte wie ihren Vater. Falsch gedacht mein Schatz. Ich hab eure Oberteile im Wohnzimmer liegen sehen und ich hab dich gesehen als du sie geholt hast. Alles Weitere war nicht schwer. Ich hab einfach eins und eins zusammen gezählt.“ Haley ärgerte sich. Sie hätten die Sachen einfach mitnehmen und nicht im Wohnzimmer liegen lassen sollen. Hätten sie das getan, wäre es gar nicht erst aufgeflogen. „Irgendwann musste es ja mal passieren.“, sagte Deb gelassen. „Mum? Du erzählst doch Dad nichts davon oder?“, fragte Haley beunruhigt. Ihre Mutter sah sie an, schwieg einen Augenblick und antwortete dann: „Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Hab ich nicht recht?! Dein Vater muss nicht alles wissen.“ Deb strich Haley über die Wange und lächelte sie an. Haley lächelte zurück und wirkte erleichtert. Anschließend sah Deb Nathan an und bemerkte: „Ihr seid ein schönes Paar.“ Haley und Nathan lächelten geschmeichelt und bedankten sich bei Deb.

Danach sahen sie noch ein paar Stunden mit Deb Fern, bis Nathan nach Hause ging. Er verabschiedete sich von Deb und Haley brachte ihn zur Tür. Nathan zog sich seine Schuhe und seine Jacke an und wandte sich dann an Haley. „Hätte schlimmer sein können.“, sagte Haley und Nathan nickte. Er wusste, was sie meinte und war ihrer Meinung. „Wir sehen uns morgen.“, entgegnete Nathan und nachdem Haley genickt hatte, küssten sie sich kurz, verabschiedeten sich und Nathan ging. Haley sah ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen war, schloss dann die Tür und ging zurück zu ihrer Mutter. Während sich Haley wieder zu ihrer Mutter auf die Couch setzte und mit ihr Fern sah, war Nathan auf dem Weg nach Hause. Auf dem Weg dorthin, dachte er über die Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden nach. Er war einfach so glücklich, dass er lächeln musste. Den ganzen Weg über dachte er an sein erstes Mal mit Haley und lächelte. Er bekam das Lächeln einfach nicht mehr von seinen Lippen. Als er zuhause ankam, fragten ihn seine Eltern wie sein Wochenende war. Nathan erzählte ihnen nicht viel. Er erzählte nur, dass sie im Kino waren, er Haleys Mutter kennengelernt hatte und sie viel Spaß hatten. Den Rest des Abends verbrachte er mit James und Jasmin im Wohnzimmer sitzend und fernsehend. Spät abends ging er schlafen und dachte bevor er einschlief noch einmal an das Wochenende mit Haley.
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Kapitel 54 Intime Gespräche

In der nächsten Woche lief alles normal weiter. Nathan holte Haley immer noch von zuhause ab, verbrachte in der Schule viel Zeit mit ihr und brachte sie wieder nach Hause. Es schien als würden sie von Tag zu Tag glücklicher werden und die Tage vergingen wirklich wie im Flug. Das heißt, wenn sie sie gemeinsam verbrachten. Manchmal hatte Nathan nach der Schule nämlich keine Zeit, weil er mit Greg zum Sport ging. Haley hatte damit allerdings kein Problem. Sie wusste, dass Nathan keine Dummheiten machte und bei Greg gut aufgehoben war. Auch, wenn der nie freiwillig zugeben würde, dass er alles tun würde um Nathan zu beschützen.

„Irgendwas ist anders mit dir.“, bemerkte Greg als er am Abend mit Nathan in der Bar saß, in der er früher immer schon mit James, Jasmin und Lisa gewesen war. Greg und Nathan waren gerade vom Sport gekommen und warteten in der Bar nun auf James, Jasmin und Lisa. „Was soll denn anders sein?“, fragte Nathan verwundert. Greg antwortete jedoch nicht, sah ihn nur an und Lisa tauchte plötzlich neben ihm auf. „Hey ihr zwei.“, begrüßte Lisa die beiden. Greg drehte sich zu ihr und sie gaben sich einen Kuss. Anschließend setzte sich Lisa zu ihnen und fragte: „Und wie war der Sport.“ „Ganz gut.“, antwortete Greg nur und sah Nathan immer noch an. „Was ist denn mit ihm los?“, fragte Lisa Nathan überrascht. Greg erzählte sonst immer was sie beim Sport gemacht und wen sie gesehen hatten. Vor allem erzählte er davon wie muskulös er geworden war und wie sehr sich die Frauen nach ihm umdrehten. „Er ist der Meinung, dass irgendwas anders ist an mir.“, erklärte Nathan. Lisa sah Greg stirnrunzelnd an und fragte Nathan: „Was soll denn anders sein?“ Nathan zuckte nur mit den Schultern und sagte: „Genau das hab ich ihn ja auch gefragt.“ „Was hast du wen gefragt?“, fragte plötzlich jemand aus dem Hintergrund. Nathan sah an Lisa vorbei und erblickte seine Eltern. „Hi Mum. Hi Dad.“, begrüßte er sie. James und Jasmin begrüßten Lisa und setzten sich. Sie wollten eigentlich auch Greg begrüßen, aber der hatte sie anscheinend überhaupt nicht bemerkt. Er war immer noch total fixiert auf Nathan. „Also was hast du wen gefragt?“, wiederholte James seine Frage an seinen Sohn. „Onkel Greg meinte, dass sich was an mir verändert hat. Und ich hab ihn gefragt was das sein soll.“ Nun fragten sich James und Jasmin auch was Greg gemeint haben könnte. Alle vier hätten gern eine Antwort von Greg bekommen, doch der reagierte nicht auf ihre Fragen. Also widmeten sie sich einem anderen Thema. Sie sprachen über ihren Tag und was sie so gemacht hatten.

Als sie gerade mitten im Gespräch waren, wurden sie jedoch auf einmal unterbrochen. „Jetzt weiß ich’s. Du hattest Sex.“, mischte Greg plötzlich ein und sah Nathan mit geschärftem Blick an. Nathan sah Greg schockiert und mit großen Augen an. Er wusste ja, dass Greg der Typ war, der alles einfach gerade heraus sagte. Jetzt wünschte er sich allerdings, dass er es einmal nicht getan hätte. Nathan wusste gar nicht was er sagen sollte. „Du hast es getan. Du hattest Sex. Der kleine Hosenscheißer hat tatsächlich mit nem Mädel gepennt.“, sagte Greg entgeistert. „Onkel Greg, nicht so laut.“, flehte Nathan als er sich wieder gefangen hatte. Sämtliche Blicke waren nun auf Nathan gerichtet. Sowohl Lisa, als auch Jasmin und James sahen ihn an. „Ich fass es nicht. Welches Mädel ist denn so verzweifelt, dass sie mit dir in die Kiste geht?! Der kleine Windelpupser von damals ist jetzt allen Ernstes ein richtiger Mann.“, fügte Greg hinzu. Er war der einzige, der etwas sagte. Alle anderen schwiegen noch und sahen Nathan an. „Stimmt das?“, fragte Lisa nach einigen Minuten. Nathan schluckte und nickte nur. Er bekam einfach kein Wort mehr heraus. „Glückwunsch.“, sagte Lisa noch und schwieg dann auch wieder. Nun sagte keiner mehr etwas. Greg sah Nathan immer noch entgeistert an. Er hätte nicht gedacht, dass Nathan in seinem Alter schon mit einem Mädchen schlafen würde. Jasmin und James sahen Nathan ebenfalls an. Sie hätten ebenfalls nicht gedacht, dass ihr Sohn in seinem Alter schon mit einem Mädchen schlafen würde. Lisa sah Nathan grinsend an. Sie freute sich einfach für ihn. Und Nathan? Nathan sah verlegen auf den Tisch. Er traute sich nicht was zu sagen oder sich auch nur irgendwie zu bewegen. Er saß einfach nur da und starrte auf den Tisch. Nathan wünschte sich, dass er es seinen Eltern selbst gesagt hätte. Eigentlich sollten sie es ja nicht wissen, aber anstatt es so zu erfahren, hätte er es ihnen lieber selbst gesagt. Am liebsten hätte er sich nun in Luft aufgelöst. Was konnte er denn jetzt noch sagen? Ihm fiel einfach nichts ein, was er tun oder sagen konnte. Außerdem hatte er furchtbare Angst, dass seine Eltern meckern würden. Also was sollte er nur tun? Und waren James und Jasmin böse auf ihn? Würden sie wirklich mit ihm meckern? Nathan wusste es nicht. Er wusste nur, dass er einfach alles dafür geben würde, wenn er jetzt in diesem Moment Gedanken lesen könnte.

Es vergingen Stunden, so fühlte es sich für Nathan zumindest an, bis endlich wieder jemand etwas sagte. „Warum hast du uns das denn nicht erzählt?“, fragte James seinen Sohn und sah ihn immer noch an. Nathan traute sich immer noch nicht etwas zu sagen. Er schluckte und zuckte nur mit den Schultern. James sagte auch nichts mehr und nach ein paar weiteren Minuten ergriff Jasmin das Wort. „Nate, es ist doch nicht schlimm, dass du mit Haley geschlafen hast. Also ich denke und hoffe doch mal, dass es Haley war.“, sagte Jasmin. Nathan sah seine Mutter an und nickte energisch. „Na dann ist doch alles gut. Uns war doch klar, dass es irgendwann dazu kommen wird. Wir hätten es nur einfach gern selbst von dir erfahren, Nate. Wir hätten dir schon nicht den Kopf abgerissen mensch.“, fügte Jasmin hinzu und sah Nathan liebevoll an. Nathan schmunzelte sie an und sah schuldbewusst auf den Tisch. „Tut mir leid.“, entschuldigte er sich. „Habt ihr denn wenigstens verhütet?“, fragte James, woraufhin Nathan nickte und antwortete: „Ja natürlich. Immerhin wollten wir beide nicht, dass sie schwanger wird.“ „Auch, wenn man verhütet, kann man schwanger werden. Immerhin kann das Kondom reißen oder so. Weiß ja nicht womit ihr verhütet habt, aber ich glaub kaum, dass das Mädel schon die Pille nimmt. Immerhin hatte ja noch nie einer so viel Langeweile, dass er mit ihr geschlafen hat.“, mischte sich Greg ein. James und Jasmin sahen sich mit großen Augen schockiert an, doch zum Glück bemerkte es keiner. Nathan sah Greg nur verwirrt an und fragte: „Woher willst du denn wissen, dass es ihr erstes Mal war?“ Greg grinste und antwortete: „Nate die Kleine ist sechszehn. Und sie macht auf mich nicht den Eindruck als wäre sie eine, die mit jedem x beliebigem Typen in die Kiste hüpft.“ Darauf sagte Nathan nichts mehr, doch dann fiel ihm plötzlich etwas ein. „Woher wusstest du eigentlich, dass ich mit Haley geschlafen hab?“, fragte er Greg verwundert. Wieder grinste Greg nur und antwortete: „Talent.“ Nathan, Jasmin, James und Lisa sahen ihn fragend an, doch Greg wollte nichts weiter dazu sagen. James, Jasmin, Nathan und Lisa ließen sich allerdings nicht abwimmeln. Greg verdrehte die Augen, grinste und erklärte: „Der Hosenscheißer hat so gestrahlt, da konnte es nur das sein.“ Nathan sah verlegen aus dem Fenster und lief rot an. James und Jasmin sahen ihren Sohn an und Greg sagte: „Mensch nun guckt ihn doch nicht so an. Lasst den Jungen doch mal in Ruhe. Dann hatte er eben Sex und hat es euch nicht erzählt. Na und?! Er soll doch lieber mal erzählen wie es war.“ Er sah Nathan erwartungsvoll und frech grinsend an. Nathan sah Greg nur verwirrt an und entgegnete nichts. Er war sich nicht sicher, ob Greg wirklich wissen wollte wie es war. Greg lachte nur und schüttelte den Kopf. „Mein Gott versteht den heutzutage keiner mehr Spaß?!“, bemerkte Greg. Weder James und Jasmin noch Lisa und Nathan sagten ein Wort. „James wann hattest du denn dein erstes Mal? Du warst doch bestimmt auch nicht viel älter oder? Und deinen Eltern hast du es doch hundert pro auch nicht erzählt oder?“, fragte Greg seinen besten Freund. James schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein hab ich nicht.“ „Na siehst du. Und wann war dein erstes Mal?“, fragte Greg interessiert. Er wusste es eigentlich, aber er wollte Gerechtigkeit für Nathan. Nur deswegen fragte er. „Ich hatte mein erstes Mal mit sechszehn mit meiner zweiten Freundin.“, erzählte James und sah seinen Sohn an. Nathan entgegnete darauf allerdings nichts. „Und jetzt du Jasmin und dann Lisa. Obwohl von ihr wissen wir es ja. Ach egal. Wenn schon denn schon.“, sagte Greg und sah Jasmin erwartungsvoll an. Jasmin sah James an und erzählte dann: „Ich hatte mein erstes Mal mit James als ich siebzehn war.“ Greg nickte und freute sich innerlich. Nun hatte Nathan Klarheit und es herrschte wieder Gerechtigkeit. Um die Sache abzurunden, musste nun nur noch Lisa auspacken. „Und wann hattest du dein erstes Mal, mein Schatz?“, fragte Greg und grinste Lisa an. Lisa grinste zurück und antwortete: „Ich hatte mein erstes Mal mit dir und war achtzehn.“ „Ha siehst du, Nate. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Niemand war viel älter als du. Dein Dad war sogar genauso alt wie du.“, sagte Greg und grinste Nathan frech an. Plötzlich sahen James, Jasmin, Nathan und Lisa Greg fragend und erwartungsvoll an. „Was ist? Hab ich etwa einen Pickel im Gesicht oder warum guckt ihr mich alle so bescheuert an?“, fragte Greg verwirrt. Nathan und James grinsten und Nathan fragte: „Wann war denn dein erstes Mal Onkel Greg?“ Greg schien verlegen zu sein. Er schien sich plötzlich unwohl zu fühlen. „Na erzähl schon Greg.“, drängte James ihn und grinste. „Ich war neunzehn und war unsterblich verknallt. Es war wirklich schön und ich war auch schon ganz lange mit dem Mädel zusammen.“, erzählte Greg und grinste. James sah ihn schief an und sagte: „Die Wahrheit, Greg.“ Greg schwieg einen Moment und erzählte dann: „Ich war vierzehn. An das Mädchen kann ich mich nicht mehr erinnern. Es war nur irgendeins von vielen.“

„Nun wollen wir aber nicht weiter über mich reden.“, fügte Greg noch hinzu und sah James strafend an. „Wann habt ihr euch denn eigentlich entschlossen ein Kind zu bekommen?“, fragte Greg an James gerichtet. James und Jasmin sahen sich ertappt an. Sie mussten nun genau überlegen was sie antworteten. „Also raus mit der Sprache. Wie war das denn nun?!“, drängte Greg die beiden und sah sie durchdringend und frech grinsend an. James und Jasmin sahen sich immer noch an und dann ergriff James das Wort. Er entschloss sich dazu einfach die Wahrheit zu sagen und erzählte: „Wir haben eigentlich nie wirklich darüber geredet wann und was für ein Kind wir bekommen wollten. Wir wussten einfach, dass wir irgendwann gemeinsam eins bekommen wollten. Den Zeitpunkt dafür hatten wir aber nicht festgelegt und wir haben auch immer weiter verhütet. Wir wollten halt einfach noch ein bisschen warten. Als wir geheiratet haben und in unserer Hochzeitsnacht miteinander geschlafen haben…“ „Oh Gott bitte nicht so viele Details. Kotzen wollt ich heut eigentlich nicht.“, unterbrach Greg ihn. James, Jasmin, Nathan und Lisa sahen Greg an und grinsten. „Wir haben verhütet, aber das Kondom ist gerissen. Es bestand eine fünfzig fünfzig Chance, dass ich schwanger bin. Wir haben aber keinen Schwangerschaftstest gemacht. Ich war fest davon überzeugt, dass ich nicht schwanger bin. Warum auch immer so. Das hat sich ja einen Monat später als falsch heraus gestellt. Aber trotzdem wir nicht geplant hatten schon ein Kind zu bekommen, wollten wir es bekommen. Und wir haben uns auch wirklich gefreut.“, fuhr Jasmin fort. Alle hatten ihnen aufmerksam zugehört und auch nachdem James und Jasmin alles erzählt hatten, sagte keiner ein Wort. Jasmin und James fühlten sich schlecht. Es war ja nicht so gewesen, dass sie kein Kind wollten. Sie wollten sogar sehr gern ein Kind. Nur hatten sie es einfach noch nicht geplant gehabt. Das hieß allerdings nicht, dass sie Nathan nicht wollten. Sie hofften nur, dass Nathan das auch verstand. Nathan sah seine Eltern an als würde er sie nicht kennen. Er hörte es zum ersten Mal, dass James und Jasmin nicht geplant hatten ihn zu diesem Zeitpunkt zu bekommen, doch trotzdem nahm er es ihnen nicht übel.

„Nate, nun erzähl doch mal wie es war, mensch. Spann mich doch nicht so auf die Folter.“, mischte sich Greg ein. Nathan sah ihn verlegen an und antwortete: „Es war wunderschön.“ „Und habt ihr danach schon wieder miteinander geschlafen?“, fragte Greg neugierig. „Nein.“, antwortete Nathan nur und grinste verlegen. „Oh man.“, sagte Greg nur noch und schüttelte den Kopf. Er hätte nicht solange gewartet wie Nathan. An Nathans Stelle hätte er eine Woche später wieder mit dem Mädchen geschlafen. James wechselte das Thema, doch Greg unterbrach ihn nach kurzem und sagte: „So wir müssen dann auch mal gehen.“ Lisa sah Greg verwundert an und Greg sagte: „Na guck nicht so. Wir haben noch was vor.“ Lisa wusste nicht wovon Greg redete. Sie sah ihn immer noch fragend und verwundert an. Greg verdrehte die Augen und stöhnte. „Na gut, wenn ihr es alle unbedingt wissen wollt. Das ganze Gerede über Sex hat mich irgendwie angeturnt auch, wenn ich mir eigentlich gar nicht vorstellen will, dass dieser kleine Hosenscheißer hier mit nem Mädel pennt.“, gestand Greg und sah Lisa verlegen an. Lisa grinste ihn an und gab ihm einen Kuss. Anschließend stand sie auf, zog sich ihre Jacke an und hielt Greg die Hand hin. „Nö jetzt ist mir die Lust auch vergangen. Heimlichtuerei ist doch viel cooler als allen davon zu erzählen.“, sagte Greg nur und schmollte. Lisa grinste ihn wieder an und wollte sich gerade wieder setzen, da sagte Greg plötzlich: „Okay, okay, wenn du unbedingt willst.“ Er stand auf und zog sich seine Jacke an. „Sie ist hier diejenige, die ganz schön viel Sex braucht. Und ich dachte schon ich bin sexsüchtig.“, sagte Greg noch scherzhaft zu James, Jasmin und Nathan und zwinkerte Lisa zu. Lisa boxte ihm sachte in die Seite und Greg gab ihr einen Kuss. „Gut wir machen uns dann auf den Weg.“, sagte Lisa und nachdem sie sich von allen verabschiedet hatten, wünschte James ihnen viel Spaß. „Den werden wir haben.“, sagte Greg breit lächelnd und dann gingen sie.

Während Jasmin, James und Nathan noch in der Bar blieben und redeten, fuhren Greg und Lisa auf seinem Motorrad nach Hause. Als sie zuhause ankamen und Greg die Tür geschlossen hatte, ging er in die Küche. „Willst du auch was trinken?“, fragte er Lisa, die sich gerade ihre Schuhe und ihre Jacke auszog. Danach ging sie in die Küche und antwortete: „Ja.“ Greg hatte sich schon eine Flasche Wasser genommen und sie auf die Theke gestellt. „Gut dann musst du dir noch was zu trinken nehmen.“, sagte Greg und zog sich seine Schuhe aus. Lisa grinste und entgegnete: „Nicht nötig.“ Sie nahm sich die Wasserflasche, die Greg gerade auf die Theke gestellt hatte, und trank einen Schluck. Greg ließ seine Schuhe in der Küche stehen und nahm Lisa die Flasche aus der Hand. Er trank auch einen Schluck und stellte die Flasche anschließend wieder auf die Theke. „So und was machen wir jetzt?“, fragte er Lisa und legte die Arme um sie. Lisa grinste ihn an, legte ihre Arme auch um ihn und antwortete: „Naja du hattest ja noch was mit mir vor.“ „Ach und was war das?“, fragte Greg grinsend. Lisa küsste ihn nur und Greg erwiderte den Kuss.

Während sie sich küssten zog sich Greg seine Jacke aus und schmiss sie auf die Couch. Anschließend zog er Lisa ihr T-Shirt aus und sich sein Hemd. Plötzlich hob er sie hoch und setzte sie auf die Theke, wobei er die Wasserflasche umstieß. Greg und Lisa hörten auf sich zu küssen und sahen sich die Pfütze an, die die Flasche hinterlassen hatte. „Egal. Machen wir später weg.“, sagte Greg und küsste Lisa wieder. Dabei knöpfte Lisa ihm die Hose auf. Greg fasste ihr unter die Oberschenkel, hob sie hoch und humpelte dann mit ihr auf dem Arm ins Schlafzimmer. Dort angekommen setzte er sie aufs Bett und zog ihr die Hose aus. Danach zog er sich die Hose aus und kniete sich dann auf die Bettkante. Lisa und er küssten sich wieder und Greg lehnte sich langsam nach vorn. Nun ja, mehr muss man dazu ja nicht schreiben. Lisa und Greg machten halt das, weswegen sie aus der Bar gegangen waren. Sie schliefen wieder miteinander.

„Wenn ich gewusst hätte, dass der Sex umso besser wird, desto öfter man mit einer Frau schläft, hätte ich die Mädels danach nicht gleich wieder weggeschickt.“, sagte Greg scherzhaft und gab Lisa einen Kuss auf die Stirn. Lisa und Greg lagen im Bett und waren vollkommen außer Atem. „Du bist n Idiot.“, bemerkte Lisa und piekte ihm in die Seite. „Was denn? Das war doch nur ein Kompliment an dich. Oder besser gesagt an den Sex mit dir.“, rechtfertigte sich Greg und drehte sich zu Lisa. „Ach soll ich mir dafür jetzt auch noch bedanken oder was?“, fragte Lisa und grinste. Greg nickte energisch und antwortete: „Ja in der Tat. Das solltest du tun.“ Einen Augenblick wartete er noch darauf, dass Lisa sich bedankte, doch sie tat es nicht. Stattdessen grinste sie ihn immer noch nur an und Greg grinste sie dann auch an. Er strich ihr über die Wange und sagte: „Ich liebe dich.“ Lisa war erstaunt. Nach fünf Jahren hatte sie mal wieder von Greg gehört, dass er sie liebte. Greg sagte ja schon, dass es nicht allzu oft vorkommen würde, dass er ihr seine Gefühle gestand. Er hatte auch Recht behalten, denn es kam wirklich nicht oft vor. Wenn es hoch kam sagte Greg ihr vielleicht alle fünf bis sechs Jahre, dass er sie liebte. Erstens war er immer noch nicht so ein Typ, der es jeden Tag einmal sagte. Zweitens war er der Meinung, dass Lisa es auch ohne dass Greg es ihr andauernd sagte, wusste. Und drittens kam es wirklich vom Herzen, wenn er es ihr sagte. „Ich liebe dich auch.“, erwiderte Lisa und anschließend küssten sie sich.

Lisa war wirklich glücklich. In all den Jahren, in denen sie mit Greg schon zusammen war, gab es nicht ein einziges Problem zwischen ihnen. Vielleicht mag es daran gelegen haben, dass sie erst relativ spät zusammen gezogen waren und deswegen noch viel Freiraum hatten. Doch auch nachdem sie zusammen gezogen waren, gab es keine Probleme und sie hatten auch immer noch den nötigen Freiraum, den sie brauchten. Wenn sie jedoch so darüber nachdachte, war ihr eigentlich auch vollkommen egal weshalb sie keine Probleme hatten. Die Hauptsache war einfach, dass es so war und mehr zählte nicht.

Als sie aufhörten sich zu küssen, legte Greg sich wieder auf den Rücken und Lisa legte sich mit dem Kopf auf seinen Brustkorb. Es dauerte nicht mehr lange bis sie beide mit einem Lächeln auf den Lippen einschliefen.
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Kapitel 55 Schulalltag

Am nächsten Morgen stand Greg früh auf und machte Frühstück. Nachdem das Frühstück fertig war, stellte er alles auf ein Tablett und brachte es ins Schlafzimmer. Er stellte es auf den Boden und weckte Lisa. Manche mögen vielleicht denken, dass Greg jemand war, der einen unsanft weckte. Doch das stimmte nicht. Greg konnte auch ganz liebevoll sein, wie er bei Lisa bewies. Er setzte sich neben sie auf die Bettkante und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Schatz, du musst aufstehen. Ich hab mich extra in die Küche gestellt und hab Frühstück für dich gemacht. Also das meiste ist natürlich für mich, aber ein bisschen kannst du auch essen.“, sagte Greg zu Lisa und strich ihr über die Wange. Lisa grinste und drehte sich zu ihm um. „Morgen du Schlafmütze. Also wirklich du schläfst ja bis in die Puppen. Hast du mal auf die Uhr geguckt?! Der ganze Tag ist schon vorbei.“, sagte Greg noch und grinste frech. Lisa setzte sich hin und gab ihm einen Kuss. „Ich wünsch dir auch nen guten Morgen, Greg.“, sagte Lisa und grinste. Greg hob das Tablett hoch, stellte es auf Lisas Beine, setzte sich dann neben sie aufs Bett und anschließend aßen sie ihr Frühstück.

Das Frühstück bei James, Jasmin und Nathan lief nicht ganz so romantisch ab. Sie saßen wie immer alle zusammen am Tisch und aßen in Ruhe ihre Toaste oder ihre Brötchen. Anschließend machten sie sich alle fertig und Nathan ging zur Schule und Jasmin und James auf Arbeit. Bevor Nathan jedoch zur Schule ging, holte er Haley wieder von zuhause ab. Er klingelte bei ihr und als sie die Tür öffnete, gab er ihr einen Kuss. Sie holte ihre Schultasche und dann gingen sie zur Schule. Auf dem Weg dorthin, hielten sie Händchen und unterhielten sich ein wenig über dies und das. Bald gab es Zeugnisse und dann würden sie nur noch ein Jahr zur Schule gehen müssen. Nathan freute sich schon darauf sein Zeugnis zu bekommen. Allerdings freute er sich mehr darauf endlich Ferien zu haben und so viel Zeit mit Haley verbringen zu können, wie er wollte.

Immer, wenn sie in der Schule ankamen, warteten sie vor der Klasse darauf, dass der Unterricht begann. Sie unterhielten sich immer mit ihren Freunden und manchmal standen sie auch allein da. Im Unterricht arbeiteten sie immer gut mit und in den Hofpausen spielte Nathan mit seinen Freunden Basketball. Haley stand dann immer mit ihren Freundinnen an der Seite und sie sahen ihnen dabei zu. Ihre Freundinnen beneideten sie dafür, dass sie mit Nathan zusammen war. Jedes Mädchen träumte davon mit einem Jungen aus dem Basketballteam zusammen zu sein. Richtig gehört. Es war die Rede vom Basketballteam. Auf der Oberschule gab es mehrere Teams. Ein Fußball-, Volleyball-, Handball- und Basketballteam. Nathan hatte erst für ein Jahr beim Fußballteam mitgemacht, doch seit der achten Klasse, hatte er angefangen in der Schule Basketball zu spielen. Um zu erfahren wie er dazu gekommen ist, müssten wir kurz ein Jahr in die Vergangenheit gehen.
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Kapitel 56 Ein verborgenes Talent

Eines Tages stand er nämlich mit Haley auf dem Sportplatz als auf einmal ein Basketball auf Nathan zuflog. Das Basketballteam hatte gerade wieder ein wenig gespielt und der Ball war vom Korb abgeprallt und zu Nathan geflogen. Nathan hatte den Ball aufgefangen und sah ihn sich an. Es fühlte sich gut an diesen Ball in den Händen zu halten und plötzlich merkte Nathan, dass dieser Sport genau der richtige für ihn war. Anstatt einem Basketballteammitglied den Ball zu geben, ging er zur Mittellinie, stellte sich dort hin und warf den Ball auf den Korb. Nachdem der Ball seine Hände verlassen hatte, kam es Nathan vor als würde er in Zeitlupe auf den Korb zufliegen. Er hoffte so sehr, dass der Ball reingehen würde, denn wenn er das tat, war dies wirklich der richtige Sport für ihn. Nathan sah dem Ball nach und versuchte nicht zu blinzeln, denn er wollte nichts verpassen. Als der Ball schließlich kurz vor dem Korb war, verging die Zeit wieder normal schnell und im nächsten Moment flog der Ball durchs Netz. Sowie Nathan als auch alle anderen konnten es kaum fassen. Das gesamte Basketballteam stand mit weit aufgerissenem Mund da und starrte Nathan an. Nur wenige von ihnen hatten es je geschafft von der Mittellinie aus in den Korb zu treffen. Haley und Nathan sahen sich lächelnd an.

Einige Minuten vergingen bis Nathan auf den Ball zu ging, ihn aufhob und einem Basketballteammitglied zuwarf. Anschließend ging er immer noch lächelnd zu Haley und gab ihr einen Kuss. „Das war echt Wahnsinn.“, bemerkte Haley und war erstaunt darüber, dass Nathan so gut war. Nathan war über glücklich. Er konnte es immer noch kaum fassen, aber es war wirklich wahr. Er träumte nicht. „Hey, Nate.“, rief plötzlich jemand und Nathan drehte sich um. Es war jemand aus dem Basketballteam, den Nathan kannte. Der Junge kam auf Nathan zu und grinste breit. „Hey Keith.“, begrüßte Nathan ihn, „Ich hab dich gar nicht gesehen.“ „Dafür hab ich dich gesehen und das, was du gemacht hast. Sicher, dass das nicht nur Zufall war?“, fragte Keith und sah ihn zweifelnd an. Nathan schüttelte den Kopf. Natürlich war er sich nicht hundertprozentig sicher, doch er glaubte fest daran, dass es kein Zufall war. „Gut, dann hast du ja sicherlich auch kein Problem damit nochmal zu werfen, oder?“, fragte Keith und ging wieder zurück zum Team. „Du musst das nicht tun.“, sagte Haley zu Nathan, doch der ließ sich nicht davon abbringen. „Doch. Ich schaff das.“, entgegnete er sicher und ging wieder zur Mittellinie. Als er auf der Linie stand, warf Keith ihm den Ball zu und Nathan konzentrierte sich. Er schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Dann öffnete er die Augen wieder und warf. Der Ball flog geradewegs auf den Korb zu und dann, ohne den Rand auch nur ein bisschen zu berühren, flog der Ball erneut ins Netz. Nathan hätte in die Luft springen können vor Glück. Er holte den Ball und ging zurück zum Team. „Hab dir doch gesagt, dass es kein Zufall war.“, sagte er zu Keith und warf ihm den Ball zu. Keith sagte nichts darauf und Nathan wollte gerade zurück zu Haley gehen, als plötzlich jemand sagte: „Willkommen im Team.“ Nathan blieb überrascht stehen und drehte sich um. „Was?“, fragte er und Keith antwortete: „Du bist im Team. Natürlich nur, wenn du willst.“ Nathan konnte es nicht glauben. Er musste gar nicht lange überlegen und entgegnete: „Ja natürlich will ich.“ Er freute sich so sehr. Endlich hatte er den richtigen Sport für sich gefunden. Er hatte zwar bisher nicht viel Basketball gespielt, doch er wusste, dass er einfach nur gut war. Keith sagte ihm wann und wo das Training immer stattfand und Nathan ging dann wieder zurück zu Haley. „Was haben sie gesagt?“, fragte Haley neugierig. Nathan lächelte und antwortete: „Sie haben mich ins Team aufgenommen.“ Haley freute sich nun ebenfalls. Sie war so stolz auf Nathan und fiel ihm um den Hals. Nathan umarmte sie und danach küssten sie sich kurz. So war Nathan dazu gekommen Basketball zu spielen.

Mittlerweile war er nun schon mehr als ein Jahr im Basketballteam und er war wirklich gut. Er war schon nach kurzer Zeit der beste Spieler und alle mochten ihn. Das Training fiel ihm äußerst leicht. Er musste die Würfe nicht mehr üben, denn das beherrschte er schon wirklich gut. Fast jedes Mal, wenn er warf, ging der Ball ins Netz. Das einzige, was er üben musste, war das spielen. Das hatte er allerdings auch schnell drauf und ließ seine Teamkollegen immer in seinem Schatten stehen. Es gab auch einige Turniere, wobei das Team von Nathan immer gewann. Sie gewannen zwar vorher auch, doch allerdings nicht jedes Spiel und nicht so hoch. Nathan war wirklich eine Bereicherung für das Team. Es schien als hätte er wirklich ein Talent dafür gehabt und das zeigte er auch immer. Wie auch an diesem Tag, an dem er wie schon gesagt mit seinem Team Basketball spielte, während Haley ihnen mit ihren Freundinnen dabei zusah.

„Du hast wirklich Glück.“, sagte ein Mädchen zu Haley. Haley drehte sich zu ihr um, bemerkte, dass es ihre Freundin Karen war und sah sie fragend an. „Naja du bist mit einem Basketballspieler zusammen.“, erklärte Karen und grinste verlegen. „Ach ich weiß gar nicht was an denen so besonders ist. Ich mein ich war ja auch schon mit Nate zusammen als er noch nicht Basketball gespielt hat. Basketballspieler sind doch Jungs wie andere auch.“, entgegnete Haley und grinste Karen an. Karen nickte nur und zuckte mit den Schultern. Haley richtete ihren Blick wieder auf Nathan und seine Teamkollegen und auf einmal fiel ihr auf, dass Nathan wirklich sexy aussah, wenn er Basketball spielte.

Als die Hofpause zu Ende war und sie wieder in der Klasse saßen, sagte Haley zu Nathan: „Du sahst echt sexy aus beim Spielen.“ Nathan grinste sie an und gab ihr einen Kuss. „Küssen sie ihre Freundin in ihrer Freizeit, Mister Wilson.“, sagte ihr Lehrer plötzlich. Nathan war überrascht darüber, dass ihr Lehrer das bemerkt hatte und flüsterte zu Haley: „Das ist doch nicht wahr. Kann der durch seinen Kopf sehen oder was?!“ Haley grinste und wollte darauf gerade etwas entgegnen als sich ihr Lehrer plötzlich umdrehte und sagte: „Und quer durchs Klassenzimmer hören.“ Er schmiss die Kreide nach Nathan und fuhr dann mit dem Unterricht fort. Nathan hatte sich gerade noch rechtzeitig ducken können, sodass er die Kreide nicht abgekommen hatte. Haley und Nathan grinsten sich nur an und folgten dann dem Unterricht.

Der Lehrer, mit dem sie gerade Unterricht hatten, war Professor Moody. Er war ein durchaus cooler Lehrer, obgleich er manchmal merkwürdige Unterrichtsmethoden besaß. Trotzdem war sein Unterricht aufschlussreich und die Schüler lernten viel bei ihm.
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Kapitel 57 Ein Männertag

Nach der Schule liefen Nathan und Haley zusammen nach Hause. Sie unterhielten sich noch ein wenig über die Schule und verabschiedeten sich als sie bei Haley ankamen. Sie küssten sich noch einmal kurz und dann ging Nathan nach Hause. Als er zuhause ankam, machte er sich etwas zu essen, setzte sich dann an seinen Schreibtisch und machte seine Hausaufgaben. Anschließend setzte er sich ins Wohnzimmer, sah Fern und wartete auf einen Anruf. Er war mit Greg zum Sport verabredet und wartete nun darauf, dass Greg ihn anrief um Bescheid zu sagen, dass er Feierabend hatte. Nathan musste einige Stunden warten bis Greg ihn endlich anrief, Nathan seine Tasche nahm und sich auf den Weg ins Fitnessstudio machte. Beim Fitnessstudio angekommen, sah er Greg schon vor der Tür stehen. „Man wird ja auch mal Zeit.“, begrüßte Greg ihn und gab ihm wie immer High-Five. „Sorry, der Bus stand stundenlang an ner Ampel.“, entschuldigte sich Nathan. „Wird Zeit, dass du auch endlich mal dein eigenes Motorrad kriegst. Bist ja immerhin kein kleiner Hosenscheißer mehr, stimmt’s?!“, sagte Greg und zwinkerte Nathan zu. Nathan grinste nur und dann betraten sie das Fitnessstudio und gingen in die Umkleiden um sich umzuziehen.

„Boah Onkel Greg! Was hast du denn auf deinem Rücken gemacht?“, fragte Nathan schockiert als Greg oben ohne vor ihm stand. „Was ist denn da?“, fragte Greg überrascht und versuchte einen Blick zu erhaschen, doch er konnte nichts sehen. Nathan ging mit ihm vor den Spiegel, der über den Waschbecken hing und zeigte ihm was er meinte. „Die sehen ja echt heftig aus.“, bemerkte Nathan und Greg drehte sich mit dem Rücken so zum Spiegel, dass er sehen konnte, was auf seinem Rücken war. „Was hast du denn da gemacht?“, wiederholte Nathan seine Frage und Greg sah sich seinen Rücken immer noch im Spiegel an. Ja, was hatte Greg nur gemacht? Er hatte etliche Kratzer auf seinem Rücken, die schon verschorft waren. Er fuhr mit seiner Hand so gut es ging über die Kratzer und bemerkte, dass sie überhaupt nicht schmerzten. Nathan sah Greg immer noch fragend an und Greg überlegte. Was hatte er gemacht? Woher um alles auf der Welt hatte er diese Kratzer? Einen Augenblick überlegte Greg noch und antwortete dann: „Ach die sind bestimmt nur von Lisa.“ Greg drehte sich vom Spiegel weg und sah Nathan grinsend an. „Wieso denn das?“, fragte Nathan verwirrt. Greg humpelte zurück zu ihren Taschen, zog sich sein T-Shirt an und erklärte: „Naja wir haben doch gestern miteinander geschlafen. Da ist es halt passiert.“ Das, was Greg gesagt hatte, stimmte auch. Wenn man sich die Kratzer genauer ansah, bemerkte man, dass sie alle nebeneinander waren. Vier auf der rechten und vier auf der linken Seite. Nathan sah ihn verblüfft an und bemerkte: „Oh man. Ihr müsst es ja ganz schön heftig getrieben haben.“ Greg grinste verlegen und entgegnete: „Na und?! Nur, weil du dir wünschst es auch mal richtig mit nem Mädel zu treiben.“ Nathan grinste ihn nur an und schüttelte den Kopf. „Was ist? Hab ich nicht recht?“, fragte Greg und schubste Nathan ein wenig. „Danke, aber ich bin ganz zufrieden mit dem Sex, den ich mit Haley hab.“, antwortete Nathan immer noch grinsend. „Ach ja?! Habt ihr seit eurem ersten Mal schon mal wieder miteinander geschlafen?“, fragte Greg neugierig und Nathan sah verlegen auf den Boden. Es war ihm ein bisschen peinlich darüber zu reden, doch er antwortete: „Nein. Aber wir lassen uns halt einfach Zeit. Wir haben’s nicht so nötig.“ „Pass mal auf du kleiner Hosenscheißer.“, drohte Greg und nahm Nathan in den Schwitzkasten. Er wuschelte ihm durch die Haare und hielt ihn so lange fest, bis Nathan sich ergab. „Onkel Greg, du zerstörst meine Frisur.“, beschwerte sich Nathan und Greg ließ ihn los. Nathan richtete sich seine Frisur und anschließend sagte Greg: „Los ab zum Training. Du musst dich noch viel mehr anstrengen, wenn du mit mir mithalten willst.“ Nathan und Greg zogen ihre restlichen Sportsachen an und gingen dann trainieren.

Während sie ihren Sport machten, beobachtete Greg die Frauen, die auch dort waren und Sport machten. „Hey, Nate. Sie dir die mal an. Die hat nen echt geilen Arsch oder?!“, sagte er zu Nathan und zeigte auf eine Frau, die sich gerade auf einer Matte vor ihnen dehnte. Nathan sah zu der Frau rüber und schüttelte dann den Kopf. „Was ist? Findest du etwa nicht, dass die nen geilen Arsch hat?“, fragte Greg und Nathan antwortete: „Darüber denk ich erst gar nicht nach. Ich hab vielmehr über was anderes nachgedacht.“ „Und worüber?“, fragte Greg neugierig. Nathan grinste ihn nur an und antwortete: „Du wärst bestimmt n hervorragender Dad.“ Plötzlich sah ihn Greg schockiert an und fragte: „Wie kommst du denn auf so nen Schrott?“ Nathan zuckte nur mit den Schultern und Greg fügte noch hinzu: „Ich bekomm gar nicht erst so n Balg. Kann ich nicht gebrauchen sowas. Die kotzen und schreien nur und machen sich in die Windeln. Darauf steh ich nicht so.“ Nathan grinste, doch Greg sah ihn ernst an.

Er wollte wirklich keine Kinder und dachte auch, dass es nie in seinem Leben dazu kommen würde. Schließlich verhüteten Lisa und er ja immer anständig. Woran Greg allerdings nicht dachte, war, dass er und Lisa bei ihrem letzten Geschlechtsverkehr nicht verhütet hatten. Lisa nahm nicht die Pille also verhüteten sie immer mit Kondom. Und Greg hatte massenweise Kondome zuhause. Überall in seiner Wohnung waren welche verstaut. Unter den Sitzkissen der Couch, in einem kleinen Korb unter seinem Tisch, in jedem seiner Schränke, in den Küchenschubladen, im Badezimmerschrank, im Nachttisch neben seinem Bett, unter der Matratze. Einfach überall. Sogar in dem Stauraum unter seinem Motorradsitz hatte er welche verstaut. Und er hatte immer welche in seinem Portemonnaie für alle Fälle. Natürlich war es riskant von Lisa nicht die Pille zu nehmen, aber Lisa vertrug sie einfach nicht. Einige Jahre hatte sie die Pille genommen, doch als ihr Frauenarzt merkte, dass Lisa sie nicht vertrug, setzte sie die Pille ab. Also griffen sie halt immer wieder aufs Kondom zurück. Bis auf gestern. Aus welchem Grund auch immer hatten sie einfach nicht an ein Kondom gedacht, bevor sie miteinander schliefen. Doch Greg dachte nicht mehr daran. Er war sich auch sicher, dass nichts passiert wäre, wenn sie einmal nicht verhüteten. Also war es ihm eigentlich relativ egal und er machte sich keine Gedanken darüber. Das hätte er allerdings lieber mal tun sollen, denn zwei Wochen später waren James, Greg, Lisa und Nathan wieder miteinander verabredet.
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Kapitel 58 Ein verheerendes Ergebnis

Sie saßen schon einige Stunden in ihrer Bar als Lisa und Jasmin zusammen auf die Toilette gingen. Eine Minute später standen sie am Waschbecken und wuschen sich die Hände. Jasmin wollte gerade wieder gehen, doch da sagte Lisa plötzlich: „Jasmin, ich muss mal mit dir reden.“ Jasmin drehte sich zu ihr um und sah sie fragend an. „Was ist denn los?“, fragte sie und Lisa sah ratlos aus. „Ich bin überfällig.“, gestand Lisa ihrer besten Freundin. Jasmin sah sie schockiert an. Was hatte Lisa gerade gesagt? War sie wirklich überfällig? „Was? Wie lange?“, fragte Jasmin und Lisa antwortete: „Seit zwei Wochen.“ Jasmin überlegte einen Moment und fragte dann: „Heißt das du hättest deine Tage einen Tag nachdem du mit Greg geschlafen hast, bekommen müssen?“ Lisa nickte nur und schien verzweifelt gewesen zu sein. „Habt ihr verhütet?“, fragte Jasmin besorgt und wartete auf eine Antwort von Lisa. Lisa überlegte einen Moment. Sie ging den ganzen Abend, an dem sie das letzte Mal mit Greg geschlafen hatte, noch einmal durch. Sie achtete auf jedes klitzekleine Detail und dann fiel es ihr plötzlich auf. „Nein. Wir müssen das irgendwie vergessen haben. Wir haben einfach beide nicht daran gedacht.“, antwortete Lisa als sie wieder zu sich kam. „Okay?!“, entgegnete Jasmin nur und überlegte was sie nun machen konnten. „Hast du schon einen Schwangerschaftstest gemacht?“, fragte Jasmin und Lisa schüttelte den Kopf. „Hast du vor Greg davon zu erzählen?“, fragte Jasmin anschließend noch und Lisa zuckte mit den Schultern. „Du solltest mit ihm reden, Lisa. Immerhin wäre er der Vater, wenn du schwanger wärst.“, riet Jasmin. Lisa antwortete jedoch nichts. Sie wusste ja, dass Jasmin recht hatte, doch sie wusste nicht wie Greg reagieren würde. Irgendwie hatte sie auch Angst davor wie Greg reagieren würde. „Komm schon.“, sagte Jasmin, öffnete die Tür und wartete darauf, dass Lisa an ihr vorbeiging. Sie gingen wieder zurück zu Nathan, James und Greg und setzten sich zu ihnen. „Man, was habt ihr denn auf Klo gemacht. Musstet ihr kacken oder was?!“, beschwerte sich Greg, nachdem Lisa ihm einen Kuss gegeben hatte. Lisa sah Jasmin fragend an und Jasmin nickte ihr nur zu. Also atmete Lisa einmal tief ein und sagte: „Schatz, ich muss dir was sagen.“ Greg sah Lisa ertappt an und entgegnete: „Ich schwör dir, dass ich nur geguckt hab. Mehr nicht.“ Lisa schüttelte den Kopf und erklärte: „Egal was du gemacht hast. Es geht um was anderes. Was wichtigeres.“ Nun sah Greg erleichtert aus und sagte: „Na dann schieß mal los, aber fass dich kurz. Ich hab schon ganz schön viel getrunken und du weißt, dass meine Aufmerksamkeitsspanne auf einen Teelöffel passt.“ Lisa sah noch einmal fragend zu Jasmin, die ihr noch einmal zunickte. Also fasste Lisa all ihren Mut zusammen und erzählte Greg worum es ging. „Ich bin seit zwei Wochen überfällig, Schatz. Eigentlich hätte ich meine Tage einen Tag nachdem wir miteinander geschlafen hatten, bekommen müssen. Grade auf Toilette hab ich mit Jasmin darüber geredet und nochmal über den Abend nachgedacht, an dem wir das letzte Mal miteinander geschlafen haben. Wir haben nicht verhütet, Schatz.“ Greg sah Lisa wartend an und fragte sich was das zu bedeuten hatte. „Ja und? Ist doch nicht weiter schlimm. Dann haben wir halt nicht verhütet. Es wird doch nicht gleich was passiert sein oder?“, entgegnete Greg und grinste. Lisa sah ihn nur ernst an und sagte daraufhin nichts. „Oh nein. Nein. Wir waren uns einig, dass wir keine Kinder wollten. Ich will nicht so ein schreiendes, kotzendes, in die Windel machendes kleines Balg an der Backe haben. Es hat mir immer schon gereicht, wenn wir bei James waren und ich den kleinen Hosenscheißer Nate an der Hacke hatte.“, sagte Greg plötzlich als er realisierte welche Folgen es haben konnte, dass sie nicht verhütet hatten. „Greg, es ist doch noch gar nicht gesagt, dass sie schwanger ist.“, mischte sich Jasmin ein um Greg ein wenig zu beruhigen. „Es ist mir egal, ob das schon feststeht. Wenn sie es nicht ist umso besser. Doch, wenn sie ist… nein danke. Ich will kein weinerliches Kleinkind haben. Dafür bin ich einfach noch zu gut aussehend.“ „Schatz, ich mach gleich morgen einen Schwangerschaftstest. Bitte lass uns deswegen jetzt nicht streiten.“, versuchte Lisa ihn zu beruhigen, doch es half nichts. Greg beruhigte sich nicht, stand auf und sagte noch einmal: „Ich will das nicht!“ Anschließend sah er Lisa ernst an und ging.

Lisa war traurig. Sie wusste zwar, dass Greg keine Kinder wollte und sie wollte ja auch keine. Allerdings hätte sie nicht gedacht, dass Greg so reagieren würde. Sie wünschte sich, dass sie einfach ihren Mund gehalten hätte. Dass sie es ihm nicht gesagt hätte. Sie hätte einfach erst den Schwangerschaftstest machen und abwarten sollen was dabei herauskommen würde. Dann hätte sie immer noch mit Greg reden können, wenn sie schwanger gewesen wäre. Jasmin sah Lisa mitfühlend an und entschuldigte sich. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie Lisa dazu überredet hatte Greg die Wahrheit zu sagen. Lisa schüttelte allerdings nur den Kopf und sagte: „Ist schon gut. Ich hätte wissen müssen wie er reagiert.“ Keiner sagte etwas.

Einen Augenblick schwiegen alle, doch dann trank Lisa ihr Glas aus und stand auf. Sie zog sich ihre Jacke an und auf einmal sagte Nathan: „Tante Lisa. Du wärst ne echt gute Mum. Und Onkel Greg wär bestimmt auch n echt cooler Dad.“ Lisa schmunzelte Nathan an, verabschiedete sich von ihm und seinen Eltern und ging. Sie wusste nicht ob sie nach Hause gehen sollte. Zuhause würde Greg sein und sie wüsste nicht was sie noch zu ihm sagen sollte. Also entschied sie sich dafür noch ein wenig draußen zu bleiben. Sie hörte ein wenig Musik und lief einfach drauf los. Sie setzte sich kein Ziel, an dem sie ankommen wollte. Nein! Sie lief einfach durch die Straßen.

Einige Stunden später stand sie allerdings vor ihrer Haustür. Sie überlegte ob sie hinein gehen sollte oder ob sie es bleiben lassen sollte. Lisa entschied sich aber dafür rein zu gehen. Sie schloss die Tür auf und betrat die Wohnung. „Greg? Schatz, bist du da?“, rief sie, doch niemand antwortete ihr. Also schloss sie die Tür und machte das Licht an. Sie hatte eine kleine Plastiktüte in der Hand und holte dort einen Schwangerschaftstest heraus. Als sie durch die Straßen lief, hatte sie an einem Nachtschalter einer Apotheke angehalten und sich einen Schwangerschaftstest besorgt. Sie wollte nicht bis zum nächsten Tag warten. Sie wollte jetzt gleich Gewissheit und hoffte, dass sie dann noch einmal mit Greg würde reden können. Also machte sie den Schwangerschaftstest sofort, nachdem sie zuhause angekommen war und wartete dann auf das Ergebnis. Lisa setzte sich auf die Couch, während sie wartete und sah noch ein wenig Fern. Eine Minute später ging sie zurück ins Bad und sah sich das Ergebnis des Schwangerschaftstests an. Einige Minuten lang stand sie im Bad und starrte auf den Test. Sie rührte sich nicht ein bisschen und die Zeit schien still zu stehen. „Schwanger!“, sagte sie dann auf einmal zu sich selbst um es zu realisieren, doch es half nichts. Lisa traute ihren Augen nicht. Der Test zeigte ihr tatsächlich an, dass sie schwanger war. Lisa lief, mit dem Test in der Hand, ins Schlafzimmer und legte sich ins Bett. Einige weitere Minuten sah sie sich den Test noch an. Vielleicht sah sie auch einfach nur doppelt, hoffte sie. Also nahm sie ihre Lesebrille vom Nachttisch und setzte sie sich auf. Anschließend sah sie sich noch einmal den Schwangerschaftstest an und wieder sah sie dasselbe Ergebnis. „Immer noch schwanger.“, sagte sie wieder zu sich, setzte die Brille wieder ab und legte sie zurück auf den Nachttisch. Dann legte sie sich wieder hin, schloss die Augen und dachte über alles nach.

Was würde Greg machen, wenn sie schwanger sein würde? Würde er das Kind bekommen und mit ihr zusammen großziehen wollen? Würde sie das Kind überhaupt bekommen wollen? Nein sie durfte einfach nicht schwanger sein. Die Schwangerschaftstests waren doch nicht zu hundert Prozent sicher. Doch war das bei Lisa auch so? Es wurde einem ja immer gesagt, dass man in so einer Situation zum Frauenarzt gehen sollte. Doch würde der Frauenarzt ihr etwas anderes sagen? Würde er ihr sagen, dass sie wirklich schwanger war? Oder würde er ihr vielleicht doch sagen, dass sie nicht schwanger war?

Lisa nahm sich vor am morgigen Tag zum Frauenarzt zu gehen und hoffte, dass er ihr sagen würde, dass sie nicht schwanger war. Als Lisa sich so Gedanken machte, wurde sie immer müder und schlief irgendwann ein.

Irgendwann in der Nacht kam Greg nach Hause und schlich sich ins Schlafzimmer. Nachdem er sich ausgezogen hatte, wollte er sich gerade hinlegen als er auf einmal den Schwangerschaftstest in Lisas Hand entdeckte. Er nahm ihr den Test vorsichtig aus der Hand. Stets darauf bedacht sie nicht aufzuwecken und sah ihn sich dann an. Plötzlich schüttelte er den Kopf und warf den Schwangerschaftstest aufs Bett. „Nein!“, flüsterte er leise vor sich hin, nahm seine Sachen und humpelte aus dem Zimmer. Im Wohnzimmer zog er sich leise wieder an und verließ dann die Wohnung. Es war zum Verzweifeln. Greg und Lisa wollten nie Kinder haben und nun? Greg bekam das Bild von dem Schwangerschaftstest einfach nicht aus seinem Kopf. Immer und immer wieder sah er diesen positiven Schwangerschaftstest vor sich und sein Verstand spielte verrückt. „Positiv.“, erinnerte ihn sein Verstand immer wieder und auf einmal schossen Greg Bilder von ihm und Lisa mit einem kleinen Baby im Kinderwagen in den Kopf. Das durfte einfach nicht so kommen. Irgendwas musste er dagegen tun, aber er wusste einfach nicht was. Was sollte er nur tun? Er wollte doch, für kein Geld der Welt, ein Kind bekommen. Er wollte kein Vater werden, doch was sollte er jetzt nur tun? Wie würde Greg nun mit dieser Nachricht umgehen? Wird er noch einmal mit Lisa sprechen? Wird Lisa die Gelegenheit dazu haben ihm zu sagen, dass sie vorhatte sich noch einmal von ihrem Frauenarzt untersuchen zu lassen? Und was, wenn Lisa wirklich schwanger war? Würde Greg sich zusammenreißen und das Kind zusammen mit Lisa bekommen wollen? Oder würde Greg sogar im schlimmsten Fall von Lisa verlangen das Kind abzutreiben?

Greg machte sich über all das Gedanken, saß auf einer Bank und betrank sich. Er hielt das für die einzige Lösung damit klar zu kommen. Er hatte vor die ganze Nacht durchzumachen, denn er wollte auf gar keinen Fall nach Hause gehen. Zu James wollte er auch nicht gehen, denn dort würde er immer nur zu hören kriegen, dass er ein toller Vater werden würde. Darauf hatte er nun überhaupt keine Lust. Also blieb er auf der Bank sitzen und trank bis es wieder hell wurde. Er sah auf die Uhr und entschied sich dafür noch ein paar Stunden sitzen zu bleiben, denn es war gerade erst sechs Uhr morgens.

Während Greg noch auf irgendeiner Bank saß, stand Lisa auf und machte sich fertig. Sie ging duschen, zog sich an und putzte sich die Zähne. Als die damit fertig war, machte sie sich etwas zu essen und sah dann noch ein bisschen Fern. Kurz vor acht, schaltete Lisa dann den Fernseher aus und zog sich ihre Schuhe an. Da schloss auf einmal jemand die Tür auf. Lisa sah hoch und sah Greg in der Tür stehen. „Sorry, ich dachte du bist nicht da.“, sagte er nur und ging wieder raus. Lisa schnürte sich schnell ihre Schuhe zu, nahm sich ihre Jacke und ihren Schlüssel und verließ dann ebenfalls die Wohnung. Greg war allerdings schon wieder auf der Straße, deswegen musste sich Lisa beeilen. Als sie aus dem Hausflur kam, sah sie sich nach allen Seiten um, doch sie konnte Greg nirgendwo entdecken. Sie hatte schon die Hoffnung aufgegeben, doch dann entdeckte sie Greg plötzlich auf der anderen Straßenseite. Er stieg gerade auf sein Motorrad auf und wollte sich gerade seinen Helm aufsetzen. „Greg.“, rief Lisa und rannte über die Straße. Sie achtete nicht darauf, ob irgendwoher ein Auto kam. Sie wollte einfach nur mit Greg reden und das so schnell wie möglich. Also rannte sie blindlings über die Straße. Als sie in der Mitte der Straße war, kam ihr auf einmal ein Auto entgegen. Es konnte gerade noch rechtzeitig abbremsen und Lisa sprang schnell einige Meter zurück. Der Autofahrer schimpfte und Lisa entschuldigte sich mit einem Handzeichen. Lisa ging weiter auf Greg zu und das Auto fuhr weiter. Noch einmal sah sich Lisa nach dem Auto um und schüttelte dann den Kopf. Sie hatte sich furchtbar erschreckt. Sie hätte vorher doch gucken sollen, ob von irgendwoher ein Auto kam. Doch dann wäre es vielleicht zu spät gewesen. Greg wäre dann vielleicht schon weg gewesen. Total in Gedanken versunken lief sie schneller um Greg endlich einzuholen, noch bevor er los fuhr. Also rannte sie wieder ein wenig, doch kurz bevor sie bei Greg angekommen war, geschah es plötzlich.

Greg hatte sich gerade seinen Helm aufgesetzt und den Motor angeschaltet, als auf einmal ein Auto, was viel zu schnell fuhr, auf Lisa zu gerast kam. Der Autofahrer konnte nicht mehr bremsen. Lisa schlug auf die Frontscheibe des Autos auf, flog dann über das Auto rüber und knallte auf den Boden. Der Autofahrer verriss das Lenkrad und fuhr geradewegs in die Baustelle, die in der Nähe war. Er fuhr gegen die Steinbarrikade und niemand rührte sich dann. Greg sah von dem Auto zu Lisa. Er machte den Motor aus und stieg von seinem Motorrad ab. Anschließend rannte er zu Lisa, setzte sich nebenbei seinen Helm ab und ließ ihn auf den Boden fallen. Als er bei Lisa angekommen war, versuchte er so gut es ging, sich hinzuknien. Lisa blutete aus Mund, Kopf und Ohren. Außerdem hatte sie zahllose Schrammen. Greg wusste nicht was er tun sollte. Er setzte sich neben Lisa und hob ihren Kopf hoch. „Lisa? Schatz, bitte mach die Augen auf. Du darfst mich nicht allein lassen. Ich brauch dich doch.“, sagte Greg und strich ihr vorsichtig die Haare aus dem Gesicht. Allerdings bewegte sich Lisa nicht ein bisschen und mittlerweile kamen auch schon andere zu ihnen gerannt. Greg sah auf zu denen, die um sie rum standen. Einer von ihnen hatte ein Handy am Ohr und rief einen Krankenwagen. Ein anderer rief die Polizei. Die Polizei? Warum die Polizei? Greg wusste nicht wieso man unbedingt die Polizei brauchte, doch dann bemerkte er plötzlich das Auto, das Lisa angefahren hatte. Es stand immer noch bei der Baustelle. Greg wurde plötzlich furchtbar wütend, legte Lisas Kopf wieder auf den Boden und stand auf. Die Leute um sie herum wollten ihn aufhalten, doch Greg schubste sie beiseite. Er ging schnurstracks auf das Auto zu und rannte sogar ein bisschen. Bei dem Auto angekommen, öffnete er die Tür auf der Fahrerseite und entdeckte einen Mann hinterm Steuer sitzen. Der Mann schien bewusstlos zu sein, aber Greg war das egal. Er zog ihn aus dem Auto und legte ihn auf den Boden. Er war so wütend auf den Kerl, der Lisa angefahren hatte. Als er den Mann so ansah, fing er auf einmal an auf das Gesicht des Mannes einzuprügeln. Er schlug immer doller zu und seine Augen füllten sich mit Tränen. „Sie ist schwanger du, Idiot.“, sagte Greg zu dem Mann. „Sie ist schwanger.“, schrie er und weinte. Er war so wütend. Er wollte, dass der Mann dafür bezahlte, was er Lisa angetan hatte. Es kam ein Mann zu ihnen und wollte Greg davon abhalten, weiter auf den Fahrer einzuprügeln, doch Greg ließ sich nicht davon abhalten. Aus der Ferne hörte man schon die Sirenen, aber Greg achtete nicht darauf. Er kniete einfach immer noch da und prügelte auf den Mann ein.

Einige Minuten später kamen weitere Männer zu ihnen gerannt. Sie packten Greg an den Armen und zogen ihn von dem Mann weg. Greg wehrte sich mit allen Mitteln, doch diesmal hatte er nicht genug Kraft um sich aus dem Griff der Männer zu befreien. Er stand auf und sah sich um. Die Männer, die ihn festhielten, waren von der Polizei und ein weiterer Polizist kniete neben dem Fahrer. Er fühlte den Puls des Täters am Hals.

Einige Sekunden vergingen und Greg sah gespannt zu. Dann sah der Polizist zu seinen Kollegen und schüttelte den Kopf. Greg schloss die Augen und atmete einmal tief ein. Er sah auf den Boden und merkte, dass von seinen Handknöcheln das Blut runter tropfte.

Der Mann war tot und Greg hatte ihn anscheinend tot geprügelt.
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Kapitel 59 Ein hartes Urteil

Für einen Moment war er schockiert, doch dann sah er wieder zu Lisa und wieder überkam ihn ein unglaublicher Hass. Er wollte sich aus den Griffen der Polizisten befreien und zu ihr rennen, doch die Polizisten hielten sie so fest, dass es ihm nicht gelang. „Das ist meine Verlobte.“, sagte Greg zu ihnen, aber die Polizisten schienen ihm gar nicht zuzuhören. „Sie ist schwanger, verdammt.“, rief Greg. Die Polizisten schienen immer noch nicht zugehört zu haben. Sie legten ihm Handschellen an und Greg beobachtete wie die Notärzte Lisa in den Krankenwagen brachten und dann mit ihr davon fuhren. Greg wäre am liebsten zu ihr gerannt, doch die Polizisten brachten ihn ins Polizeiauto. So gern wäre er nun bei Lisa gewesen. Er verfluchte sich dafür, dass er seiner Wut freien Lauf gelassen hatte und den Mann tot geprügelt hatte. Die Polizisten stiegen ein und fuhren mit ihm aufs Polizeipräsidium. Greg hatte nur Gedanken für Lisa. Er musste doch irgendwas tun können. Irgendwas, doch er wusste einfach nicht was er machen sollte. Solange er verdächtigt wurde jemanden zu Tode geprügelt zu haben, würde er nicht zu Lisa gehen können.

Greg saß im Verhörraum und wartete auf einen Polizisten. Als ein Polizist kam, befragte er ihn zu den Geschehnissen und plötzlich klingelte Gregs Handy. Greg sah den Polizisten fragend an und hoffte, dass er ihm erlauben würde ran zu gehen. Der Polizist nickte ihm nur zu und Greg ging an sein Handy. Einige Minuten später legte Greg das Handy auf den Tisch und sagte: „Es geht um meine Verlobte. Bitte lassen sie mich zu ihr. Sie ist schwanger.“ Der Polizist sah Greg nur an und Greg sagte noch einmal: „Bitte!“ Er war wirklich traurig. In seinen Augen schimmerten immer noch ein paar Tränen und als der Polizist merkte, wie ernst es Greg war, nickte er erneut. „Ich begleite sie.“, sagte der Polizist und stand auf. Er legte Greg wieder die Handschellen an und ging dann mit ihm zum Polizeiauto.

Nach einigen Minuten waren sie im Krankenhaus angekommen und Greg humpelte sofort zu einer Schwester. Er redete einen Augenblick mit ihr und setzte sich dann auf einen Stuhl. „Wie geht es ihrer Verlobten?“, fragte der Polizist und setzte sich neben ihn. „Haben sie Kinder?“, entgegnete Greg nur. Der Polizist nickte und antwortete: „Ja. Einen Jungen und ein Mädchen. Sie sind mein ganzer Stolz.“ Greg nickte zur Kenntnisnahme und erzählte dann: „Ich wollte nie Kinder haben. Meine Verlobte wollte auch nie welche. Gestern hat sie mir gesagt, dass sie überfällig ist und dass wir das letzte Mal nicht verhütet hatten. Ich hab sie angeschrien und bin gegangen. Sie hat einen Schwangerschaftstest gemacht und als ich nach Hause kam, lag sie im Bett und hat geschlafen. Ich hab den Schwangerschaftstest entdeckt und hab ihn mir angesehen. Er zeigte, dass sie schwanger ist. Das einzige, was ich gemacht hab, ist zu gehen. Ich hab immer nur daran gedacht, dass ich keine Kinder wollte. Für kein Geld der Welt wollte ich ein Kind bekommen. Ich wäre einfach kein guter Vater, verstehen sie?! Als ich heute Morgen nach Hause kam, war sie noch da und ich bin gleich wieder gegangen, weil ich nicht mit ihr reden wollte. Ich bin zu meinem Motorrad gegangen und wollte weg fahren. Auf einmal hörte ich Reifen quietschen und dann einen Knall. Ich sah meine Verlobte auf dem Auto aufkommen. Ich sah wie sie über das Auto flog und auf den Boden knallte. Anschließend folgte noch ein lauter Knall. Ich lief sofort zu ihr. Ich hätte einfach alles getan, wenn sie nur wieder aufgewacht wäre. Dann sah ich auf einmal das Auto, das meine Verlobte angefahren hatte, in der Baustelle stehen. Mich überkam so eine unglaubliche Wut. Also bin ich aufgestanden und zu dem Auto gerannt. Ich hab den Mann aus dem Auto gezogen und einfach auf ihn eingeschlagen. Ich war so voller Hass, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Ich hab einfach immer weiter auf ihn eingeprügelt. Schließlich wollte ich doch meine Verlobte rächen. Ihr durfte einfach nichts passiert sein. Und vor allem durfte dem Baby nichts passiert sein. Als ich auf den Mann eingeprügelt hatte, wurde mir plötzlich bewusst wie bescheuert ich gewesen war. Ich hätte nicht so auf die Nachricht, dass meine Verlobte schwanger war, reagieren sollen. Ich wünschte mir einfach, dass ich die Zeit zurückdrehen könnte. Lieber hätte ich mit ihr auf der Couch gesessen und nach einem Namen für unser Baby gesucht, als Angst zu haben, dass ich sie verliere.“ Der Polizist klopfte Greg behutsam auf die Schulter und sprach ihm Mut zu. Auf einmal kam eine Krankenschwester zu ihnen und wies Greg darauf hin, dass er nun zu Lisa gehen konnte. Greg nickte und bedankte sich bei der Schwester. Anschließend stand er auf und ging, gefolgt von dem Polizisten, zu dem Zimmer, was die Krankenschwester ihm genannt hatte. Als sie vor dem Zimmer standen, fragte Greg den Polizisten: „Was ist? Wollen sie nicht mitkommen?“ Der Polizist schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein. Ich denke es besteht nicht die Gefahr, dass sie abhauen. Ich werde hier warten.“ Greg nickte und fragte dann noch: „Könnten sie…?“ Der Polizist wusste was Greg meinte und nickte nur. Greg hielt ihm die Hände hin und der Polizist nahm ihm die Handschellen ab. Dann nickte der Polizist Greg noch einmal zu und Greg betrat das Zimmer. Lisa lag in dem Bett und schlief. Ihre Schrammen waren verarztet und teilweise auch verbunden worden. Ihr linker Arm war eingegipst worden. Um den Kopf hatte sie einen Verband gewickelt und sie sah ziemlich blass aus. Greg sah sich in dem Zimmer um und ging anschließend zu Lisa. Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben das Bett. Nachdem er sich hingesetzt hatte, nahm er ihre Hand und hielt sie fest. Plötzlich kullerten ihm Tränen über die Wangen und er schniefte. „Du kannst mich nicht allein lassen, Schatz. Ich brauch dich doch. Ohne dich bin ich nichts.“, sagte er leise und sah auf ihre Hand. „Wenn du stirbst, bin ich allein.“, fügte er noch hinzu und sah Lisa nun traurig an. Er strich ihr über die Wange und auf einmal spürte Greg einen Druck an seiner Hand. Lisa hatte seine Hand gedrückt und blinzelte nun mit geschlossenen Augen. Kurz danach öffnete sie ihre Augen und drehte ihren Kopf zu Greg. Als sie ihn ansah, lächelte Greg und weinte. Er stand auf, strich ihr über die Wange und gab ihr einen Kuss. „Hey, Schatz. Da bist du ja wieder.“, begrüßte Greg seine Verlobte. Lisa lächelte ihn an. Das heißt so gut sie es konnte. „Was hast du dir denn nur dabei gedacht?! Du kannst doch nicht einfach über die Straße laufen ohne zu gucken, ob ein Auto kommt.“, sagte Greg, „Du weißt gar nicht was für Sorgen ich mir gemacht hab.“ „Tut mir leid.“, entschuldigte sich Lisa leise krächzend, „Ich wollte nur mit dir reden, bevor du weg fährst.“ Greg holte ihr ein Glas Wasser und nachdem Lisa einen Schluck getrunken hatte, schüttelte er den Kopf und sagte: „Ist schon gut. Ich bin einfach nur froh, dass du wieder bei mir bist.“

Einen Moment schwiegen beide und dann gestand Greg: „Ich weiß, dass es meine Schuld ist. Ich hätte einfach nicht so bescheuert sein sollen. Ich hab ja quasi so getan als ob ein Kind die Pest ist.“ Lisa schluckte und legte ihre Hand auf Gregs. Sie fuhr mit den Fingern über seine Handknöchel und merkte, dass sie verschorft waren. Plötzlich nahm sie ihre Hand wieder runter und hob ihren Kopf so gut sie konnte. Anschließend legte sie ihren Kopf wieder aufs Kissen und fragte: „Was hast du gemacht?“ Greg schwieg noch einen Augenblick und antwortete dann: „Schatz, ich muss dir was sagen.“ Lisa sah ihn wartend an und Greg erzählte: „Der Mann, der dich angefahren hat. Er ist tot.“ Lisa sah ihn schockiert an. Sie verstand nicht ganz was Greg ihr damit sagen wollte. „Und das wegen mir.“, fügte Greg hinzu und sah Lisa schuldbewusst an. Nun war Lisa noch geschockter als vorher.

Was hatte Greg damit zu tun, dass der Mann tot war? Er hatte ihm doch nichts angetan oder?

„Es tut mir so leid, Schatz. Ich war aber einfach so wütend auf ihn, dass ich nach dem Unfall zu ihm gegangen bin und ihn aus seinem Auto gezogen hab. Ich hab nicht nachgedacht und hab einfach auf ihn eingeprügelt. Solange bis zwei Polizisten kamen und mich von ihm weg zerrten. Ich hab ihn tot geprügelt, Schatz.“, gestand Greg und riss Lisa aus ihren Gedanken. Lisa konnte kaum glauben, was Greg ihr gerade erzählt hatte. Greg hatte jemanden umgebracht? Konnte das wahr sein? Auf irgendeine Art und Weise fühlte sich Lisa geschmeichelt. Immerhin hatte Greg es nur ihretwegen gemacht, aber andererseits hatte er jemanden getötet. Wieder liefen Greg ein paar Tränen übers Gesicht. Er schämte sich so sehr für das, was er getan hatte. Lisa strich ihm über die Wange und sagte: „Du hast nichts schlimmes getan, Schatz.“ Greg nickte nur und nahm ihre Hand. „Du verstehst nicht, Lisa. Es kann sein, dass ich in den Knast muss.“, sagte Greg. Lisa wollte gerade noch etwas dazu sagen als plötzlich jemand rein kam. Es war ein Arzt und er begrüßte Greg als er rein kam. „Hallo Greg.“, sagte er und Greg nickte ihm zu. Der Arzt erklärte Lisa und Greg was sie gemacht hatten und Lisa fragte dann: „Was ist mit dem Baby?“ Der Arzt sah sie verwirrt an und sagte: „Was für ein Baby?! Sie sind nicht schwanger.“ Greg und Lisa sahen sich erstaunt an und der Arzt fragte: „Wie kommen sie denn darauf, dass sie schwanger sein sollten?“ Lisa erzählte dem Arzt wie es war und der Arzt sagte dann noch: „Nun, da scheint ihnen der Schwangerschaftstest einen Streich gespielt zu haben. Wir haben sie untersucht und haben keine Anzeichen dafür gefunden. Es tut mir leid, aber sie sind nicht schwanger.“ Plötzlich stand Greg auf und ging. Der Arzt nickte Lisa noch einmal zu und verließ dann ebenfalls das Zimmer. Lisa weinte ein wenig und nach ein paar Minuten kam Greg wieder rein. Er setzte sich wieder neben Lisa und entschuldigte sich. „Sorry, aber ich hab den Typ verprügelt, weil du schwanger bist oder warst. Jedenfalls war das einer der Gründe dafür. Hätte ich von Anfang an gewusst, dass du nicht schwanger bist, hätte ich das gar nicht getan. Ich wäre bei dir geblieben und hätte mich um dich gekümmert. Stattdessen bin ich zu diesem Arsch gegangen, hab ihn verprügelt und jetzt? Jetzt muss ich wahrscheinlich in den Knast. So ne verdammte Scheiße.“ Greg stütze die Ellbogen auf die Bettkante und verbarg sein Gesicht dann hinter seinen Händen. Lisa tat es furchtbar leid. Sie sah Greg mitfühlend an und fuhr ihm mit der gesunden Hand durch die Haare. Plötzlich kam der Polizist ins Zimmer und sagte: „Ich will ja nicht stören, aber wir müssen gehen. Sie müssen noch ihre Aussage machen und danach wird entschieden wie es mit ihnen weiter geht.“ Greg sah den Polizisten an, wandte sich dann an Lisa und küsste sie. Lisa erwiderte den Kuss und einen Moment ruhten ihre Lippen aufeinander. „Ich liebe dich.“, sagte Greg und Lisa erwiderte es. Anschließend richtete sich Greg auf und hielt ihre Hand. Schritt für Schritt entfernte er sich langsam von ihr und umso weiter er weg war, desto mehr ließ er ihre Hand los. Als er schließlich ihre Hand losgelassen hatte, sah er sie noch einmal schuldbewusst an und verließ mit dem Polizisten das Zimmer.

Lisa weinte wieder. Nicht, weil sie traurig darüber war, dass sie nicht schwanger war. Sie war auch nicht traurig über das, was Greg gemacht hatte. Sie hatte einfach nur unglaublich große Angst davor, dass Greg wirklich ins Gefängnis musste. Er durfte einfach nicht dafür bestraft werden, dass er sich ihretwegen bei dem Mann gerächt hatte. Es war schon schlimm genug, dass Greg überhaupt so etwas tun musste, wenn er deswegen jetzt auch noch ins Gefängnis musste. Das wäre einfach nicht fair. Schließlich hatte Greg doch nur aus Verzweiflung gehandelt. Vielleicht würde das der Polizeipräsident genauso sehen wie sie. Lisa schloss die Augen und betete dafür, dass die Strafe für Greg nicht so schlimm ausfiel.

„Wie geht es ihrer Verlobten?“, fragte der Polizist als Greg und er wieder im Polizeiauto saßen. Sie waren wieder auf dem Weg zum Polizeipräsidium und Greg antwortete: „Es geht ihr soweit ganz gut. Sie hat einige Schrammen, eine Platzwunde am Kopf und ein gebrochenes Handgelenk.“ „Und wie geht es ihrem Baby?“, fragte der Polizist anschließend. „Es gibt keins.“, antwortete Greg, woraufhin der Polizist ihn fragend ansah. Greg erzählte ihm alles und der Polizist nickte nur zur Kenntnisnahme. „Und wie hat sie auf das reagiert, was sie gemacht haben?“, fragte der Polizist noch und Greg erzählte ihm wie es war. „Vielleicht haben sie ja Glück und bekommen nur ein paar Monate auf Bewährung.“, sagte der Polizist und zwinkerte Greg zu. Greg schien ihn allerdings gar nicht zu hören. Er machte sich Gedanken darüber wie es weitergehen wird. Er bekam nicht einmal mit, dass sie am Polizeipräsidium angekommen waren und der Polizist ihn wieder in den Verhörraum gebracht hatte. Greg saß immer noch einfach nur da und dachte nach. Auf einmal ging die Tür auf und riss ihn aus seinen Gedanken. Der Polizeipräsident höchstpersönlich stand in der Tür und sah Greg an. Er schloss die Tür und setzte sich dann auf den Stuhl gegenüber von Greg. Er schaltete ein Aufnahmegerät ein und befragte Greg dann zu dem Unfall.

Einige Stunden vergingen, während Greg auf all die Fragen des Polizeipräsidenten mit der Wahrheit antwortete. Nach der Befragung stand der Polizeipräsident auf und ging. „Kann ich telefonieren?“, fragte Greg den Polizeipräsidenten, kurz bevor der die Tür geschlossen hatte. Der Polizeipräsident drehte sich nicht um. „Einen Anruf. Fünf Minuten.“, sagte er nur und schloss die Tür. Greg holte sein Handy aus der Hosentasche und wählte eine Nummer. „James. Gut, dass du da bist. Du musst mir einen Gefallen tun.“, sagte Greg und brach ab. „Nein, nein. Stell jetzt keine Fragen. Ich hab keine Zeit mehr. Du musst zu Lisa ins Krankenhaus fahren. Sie erklärt die alles weitere.“, bat Greg seinen besten Freund und der musste ihm gesagt haben, dass er es machte, denn Greg bedankte sich. „Ach und James?! Bitte sag ihr, dass sie sich keine Sorgen machen muss. Es wird alles wieder gut.“, bat Greg ihn noch und James musste auch dazu gesagt haben, dass er es machte. „Das hoff ich zumindest.“, sagte Greg noch und legte auf. Er legte sein Handy auf den Tisch und weinte wieder ein wenig. Er wollte es Lisa nicht antun ins Gefängnis zu müssen. Er wünschte einfach, dass er alles rückgängig machen könnte.

Während Greg im Verhörraum wartete, machten sich Jasmin und James auf den Weg ins Krankenhaus. Sie machten sich Sorgen darum, was passiert war und fragten eine Schwester auf welchem Zimmer Lisa lag, als sie im Krankenhaus angekommen waren. Die Krankenschwester brachte sie zu Lisas Zimmer und James und Jasmin bedankten sich. Sie betraten das Zimmer und begrüßten Lisa. „Hey, was ist denn passiert?“, fragte Jasmin ihre beste Freundin. Lisa sah gerade ein wenig Fern und grinste Jasmin und James an, als sie ins Zimmer kamen. Sie nahmen sich einen Stuhl und setzten sich neben das Bett. Lisa drehte sich zu ihnen und erzählte ihnen alles. „Also soll das heißen Greg ist jetzt im Gefängnis oder was?“, fragte James besorgt. Lisa schüttelte den Kopf. „Er ist noch auf dem Polizeipräsidium.“, antwortete sie. Anschließend unterhielten sie sich noch ein paar Stunden lang über die verschiedensten Dinge und Lisa war froh nicht allein zu sein.

Stunden später saß Greg immer noch allein im Verhörraum. Er lag mit dem Kopf auf dem Tisch und war schon kurz davor einzuschlafen. Doch auf einmal stieß ein Polizist die Tür auf und kam in den Raum gestürmt. Der Polizist packte Greg am Arm und er stand auf. Anschließend machte er ihm wieder Handschellen um und führte ihn ab. „Hey, hey nicht so grob. Wo ist denn der nette Polizist geblieben, der mich ins Krankenhaus begleitet hat?“, fragte Greg, doch der Polizist reagierte nicht. Er brachte Greg zum Polizeipräsidenten und nach einigen Minuten kamen noch weitere Polizisten und Strafverteidiger. „Sie müssen mir glauben. Ich wollte das nicht, aber der Kerl hat meine Verlobte über den Haufen gefahren. Ich war einfach so verdammt wütend und verzweifelt. Ich durfte sie doch nicht verlieren.“, rechtfertigte sich Greg als jemand die Tür schloss. „Halten sie den Mund.“, brüllte der Polizeipräsident, „Es ist mir vollkommen egal aus welchem Affekt heraus sie diesen Mann zu Tode geprügelt haben. Fakt ist, dass sie es getan haben und dafür werden sie nun die Konsequenzen tragen. Sie gehen für zehn Jahre ins Gefängnis. Bei guter Führung können die restlichen vier Jahre als Bewährung ausgesetzt werden.“ Greg schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Es war hoffnungslos. Er würde nun ins Gefängnis gehen und das für ganze zehn, bei guter Führung, sechs Jahre. „Abführen.“, sagte der Polizeipräsident noch und der Polizist, der Greg her gebracht hatte, brachte ihn nun ins Gefängnis. Es dauerte nicht lange bis sie dort angekommen waren.

„Wollen sie noch irgendjemanden anrufen, bevor sie ihr Handy abgeben?“, fragte ihn der Justizsvollzugsbeamte als Greg gerade sein Handy aus seiner Hosentasche holte. Greg überlegte einen Moment und antwortete: „Ja.“ Er ging ein paar Schritte zurück und rief dann jemanden an. „James hi. Bist du noch bei Lisa?“, fragte er seinen besten Freund. James musste seine Frage mit „ja“ beantwortet haben, denn Greg fragte noch: „Kannst du sie mir vielleicht mal geben?“ James reichte sein Handy an Lisa weiter und Lisa fragte: „Hey Schatz. Und was ist rausgekommen? Was haben sie gesagt? Kommst du wieder zu mir?“ Greg schwieg einen Moment und Lisa fragte: „Schatz? Bist du noch da?“ Greg räusperte sich und sagte dann: „Nein, ich komm nicht zu dir. Ich muss in den Knast für sehr lange Zeit.“ Nun antwortete Lisa nicht. Sie ließ das Handy sinken und starrte an die gegenüberliegende Wand. James nahm sein Handy wieder und fragte: „Greg? Was ist passiert?“ „Ich muss in den Knast, James.“, antwortete Greg. James war schockiert. Er hatte gehofft, dass es nicht so kommen würde. „Für wie lange?“, fragte James ihn noch und Greg antwortete: „Zehn Jahre. Bei guter Führung nur sechs und die restlichen vier werden als Bewährung ausgesetzt.“ James schwieg. Zehn Jahre. Das war eine verdammt lange Zeit. „James? Tust du mir noch einen Gefallen?“, fragte Greg traurig. „Alles, was du willst.“, antwortete James und Greg fragte leise: „Gibst du ein wenig auf Lisa acht? Ich will nicht, dass es ihr schlecht geht. Machst du das für mich?“ Wieder antwortete James nur mit „ja“ und Greg bedankte sich. Anschließend legte er auf und gab sein Handy ab. Der Justizvollzugsbeamte brachte ihn in seine Zelle und schloss die Tür als Greg drin war. Greg setzte sich aufs Bett und stützte sich mit den Ellbogen auf seine Knie. „Zehn Jahre.“, sagte er zu sich und sah sich um. Zehn Jahre musste er nun in dieser Zelle verbringen. Er hatte ein Foto von Lisa in seiner Hosentasche und legte es auf den kleinen Tisch, der neben dem Bett stand. Immerhin etwas, was er von Lisa noch hatte.

Greg saß noch lange auf dem Bett und machte sich Gedanken. James und Jasmin waren immer noch bei Lisa im Krankenhaus. Sie unterhielten sich nicht, denn sie wussten nicht worüber. Lisa war traurig und sie wünschte sich, dass Greg bei ihr wäre. Wie würde es denn jetzt nur weitergehen? Sie konnten es doch nicht verheimlichen, dass Greg im Gefängnis war. Es würde doch auffallen, dass er nicht da war. Würden ihnen die Kollegen glauben, wenn sie sagen würde, dass er im Urlaub sei? Würde sich Greg gut führen und schon nach sechs Jahren raus kommen?
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Kapitel 60 Racheakt

Lisa blieb noch einige Wochen im Krankenhaus. Sie stand noch unter Beobachtung. Da sie eh noch nicht arbeiten konnte und niemand zuhause auf sie wartete, hatte sie damit auch kein Problem. Außerdem bekam sie im Krankenhaus immer Besuch von einer Physiotherapeutin. Die übte mit Lisa wie sie ihr Handgelenk wieder richtig belastete. Lisa wurde der Gips nämlich nach zwei Wochen abgenommen. Jasmin und James gingen weiterhin unbekümmert zur Arbeit und Nathan zur Schule. Sie entschuldigten Greg damit, dass er eine dringende Familienangelegenheit zu klären hatte und deswegen nicht arbeiten kommen konnte. Als Lisa aus dem Krankenhaus entlassen wurde, wollte sie Greg besuchen, doch sie wollte nicht allein zu ihm gehen. Also wartete sie darauf, dass James und Jasmin Feierabend hatten und sie abholten. James und Jasmin machten extra früher Feierabend und holten Lisa dann ab. Bevor sie ins Gefängnis fuhren, hielten sie noch kurz bei Lisa und Greg zuhause an. Lisa brachte ihre Sachen schnell in die Wohnung und kam dann wieder zurück zum Auto. Nachdem Lisa wieder eingestiegen war, fuhren sie geradewegs zum Gefängnis. Dort angekommen meldeten sie sich am Eingang und ein Justizvollzugsbeamter brachte sie dann in den Besuchsraum. Einige Minuten mussten sie dort warten bis Greg mit einem anderen Beamten zu ihnen kam. Lisa fiel Greg um den Hals als sie ihn sah, doch der Beamte sagte sofort: „Keinen Körperkontakt.“ Lisa und Greg entfernten sich wieder voneinander und James und Jasmin begrüßten Greg dann auch.

In den ersten zwei Wochen hatte Greg Besuchsverbot. Aus welchem Grund auch immer, doch James vermutete, dass irgendwas an der Sache nicht stimmte. „Wie geht’s dir?“, fragte Lisa ihren Verlobten und sah ihn traurig an. „Naja das Essen lässt zu wünschen übrig. Und das Bett ist auch nicht grad bequem, aber wenigstens weiß ich, dass es den anderen auch nicht besser geht.“, antwortete Greg und grinste ein wenig. Weder Lisa noch James und Jasmin sagten darauf ein Wort. Greg sah Lisa an und fragte: „Geht’s dir wenigstens wieder gut?“ Lisa nickte und antwortete: „Ja. Alles wieder verheilt. Ein paar Mal muss ich noch zur Physiotherapie, aber dann geht es meinem Handgelenk auch wieder gut.“ Greg nickte und war erleichtert. Wenigstens ging es Lisa wieder besser. James, Jasmin, Lisa und Greg unterhielten sich noch eine Stunde lang und dann war die Besuchszeit zu Ende. Greg und Lisa umarmten sich zum Abschied noch einmal und wieder sagte der Beamte: „Keinen Körperkontakt.“ „Zwischen ihnen und mir hab ich damit auch kein Problem, aber bei meiner Verlobten fällt mir das ein wenig schwer. Ich weiß sie können das nicht verstehen, weil sie sich immer noch selbst die Palme schütteln müssen, aber Kopf hoch. Irgendwann werden sie auch jemanden finden, der das für sie übernimmt. Der wird dann zwar blind sein, aber das macht ja nichts. Dann helfen sie ihm eben ein wenig dabei.“, entgegnete Greg und grinste Lisa dann frech an. Der Beamte sah ihn grimmig an, packte ihn am Arm und führte ihn wieder in seine Zelle. „Er kann es aber auch echt nicht lassen.“, bemerkte James und lachte. Jasmin und Lisa stimmten in sein Gelächter ein und Lisa sagte: „Na wenigstens hat er seinen Humor nicht verloren.“ James und Jasmin nickten zustimmend und dann gingen sie wieder zum Auto und fuhren nach Hause. Lisa übernachtete diese Nacht bei James und Jasmin und als sie bei ihnen ankamen, war Nathan schon zuhause. Er fragte wie es Greg ging und Jasmin erzählte ihm alles. Jasmin, Lisa, James und Nathan setzten sich auf die Couch und unterhielten sich noch ein wenig darüber. „Also ich weiß ja, dass Onkel Greg echt viel Kraft hat, aber meint ihr wirklich, dass er so viel Kraft hat, dass er damit einen Menschen umbringen kann? Ich mein, wie viel Kraft benötigt man denn bitte um einem Menschen mit bloßer Faust den Schädel einzuschlagen?! Wenn ich mich nicht irre müsste man dafür schon Hulk sein.“, überlegte Nathan laut. James, Jasmin und Lisa sahen Nathan an. Auf irgendeine Art und Weise hatte Nathan schon recht. Nur bewiesen die Aussagen des Polizisten etwas anderes. „Einen Moment mal.“, sagte James plötzlich. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet und James überlegte noch einen Moment. „Es gab doch nie einen Untersuchungsbeschluss woran der Kerl gestorben ist, oder?!“, stellte er fest. „Nein. Du hast recht.“, entgegnete Lisa. „Was heißt denn das?“, fragte Nathan seinen Vater und James antwortete: „Das heißt, dass jeder hätte behaupten können, dass Greg den Kerl tot geprügelt hat. Wir brauchen einen Untersuchungsbeschluss um zu beweisen, dass Greg unschuldig ist.“ „Aber wie kommen wir denn an einen Untersuchungsbeschluss ran? Ich mein hat ihn überhaupt irgendjemand untersucht?“, fragte Lisa. „Ich weiß es nicht. Am besten ist es, wenn ich morgen mal in der Klink nachfrage.“, entgegnete James und sah Lisa hoffnungsvoll an. Lisa lächelte ihn verlegen an und fragte: „Kannst du nicht vielleicht jetzt…?“ James wusste was Lisa wollte, grinste und nickte nur. Anschließend standen alle auf und gingen in den Flur. James, Jasmin und Lisa zogen sich an. „Nate, du bleibst hier. Ich weiß nicht wie lange es dauert. Wenn wir bis spätestens null Uhr noch nicht zurück sind, gehst du bitte ins Bett.“, sagte James zu seinem Sohn und Nathan nickte. Nachdem sie sich angezogen hatten, machten sie sich auf den Weg zum Krankenhaus.

„Wenn wir Glück haben ist Doug noch da.“, sagte James und fuhr etwas schneller als sonst.

Nach ein paar Minuten waren sie im Krankenhaus angekommen. Es war alles schon dunkel. Nur vereinzelt waren Räume noch beleuchtet und in den Fluren waren die Lichter auch noch an. James ging voran und führte Lisa und Jasmin in die Pathologie. Hier war es auch dunkel und auch ein bisschen unheimlich. „Doug?“, fragte James als sie den Raum betraten. Es kam keine Antwort und James führte sie noch etwas weiter in den Raum hinein. Rechts und links von ihnen standen Tragen auf denen irgendwelche Toten lagen. Natürlich waren sie alle mit einem Tuch bedeckt, aber trotzdem fühlten sie sich nicht wirklich wohl inmitten der Toten zu stehen. Sie wollten gerade wieder gehen als sie plötzlich ein Geräusch hörten. Sie drehten sich langsam um und auf einmal sahen sie Doug in der Tür stehen. „Was macht ihr denn hier?“, fragte er sie und James antwortete: „Hey, Doug. Wir haben gehofft dich hier anzutreffen. Du musst uns nen Gefallen tun.“ „Ich… ich mach nichts Verbotenes. Mein Job hier steht eh schon auf der Kippe.“, entgegnete Doug und kam zu ihnen. James schüttelte den Kopf und sagte: „Nein. Es ist auch nichts Verbotenes. Du müsstest nur jemanden obduzieren.“ „Einen Toten?“, fragte Doug, woraufhin James nickte. „Und um wen geht es?“, fragte Doug und sah James ernst an. „Es geht um den Mann, der vor zwei Wochen eingeliefert worden war. Er wurde tot geprügelt. Also das behauptete zumindest ein Polizist. Wir glauben aber nicht, dass er daran gestorben ist.“, erzählte James und Doug schien ein Licht aufzugehen. „Ah, ich weiß wen du meinst. Der Kerl sah ziemlich schlimm aus, wenn du mich fragst. Würde gern mal wissen, wer den so zugerichtet hat.“, sagte Doug und ging zu einer Trage. „Also würdest du das für uns tun?“, fragte James und Doug nickte. Doug holte alles, was er brauchte und wollte dann gerade die Decke von dem Toten ziehen als er plötzlich sagte: „Wollt ihr mir etwa dabei zusehen?“ James, Jasmin und Lisa sahen sich fragend an und Doug fügte noch hinzu: „Setzt euch draußen hin. Ich sag euch Bescheid, wenn ich fertig bin.“ James, Jasmin und Lisa taten, was Doug gesagt hatte und ließen ihn allein. Sie warteten vor dem Raum darauf, dass Doug fertig wurde.

„Wir können ihm vertrauen. Er fuscht nicht rum.“, sagte James um Lisa ein wenig zu beruhigen. James und Jasmin saßen auf dem Boden und Lisa lief den Gang auf und ab. James hatte einen Arm auf Jasmins Schultern gelegt und sie hatte sich bei ihm angelehnt. „Nun setz dich doch mal hin, Lisa.“, sagte Jasmin. Ein paar Schritte lief Lisa noch und setzte sich dann neben Jasmin. Die Stunden vergingen, während sie draußen warteten. Lisa war kurz davor durchzudrehen, denn das Warten hielt sie einfach nicht aus. Jasmin war kurz davor einzuschlafen als Doug die Tür öffnete und sagte: „Ich bin fertig.“ Lisa sprang auf und James und Jasmin standen ebenfalls auf. „Und? Was hast du rausgefunden?“, fragte Lisa neugierig und wollte gerade wieder in den Raum gehen. Doug schloss allerdings die Tür und sagte: „Da wollt ihr bestimmt nicht wieder rein.“ „Was hast du denn nun rausgefunden, Doug?“, wiederholte James die Frage. „Eine ganze Menge.“, antwortete Doug und erzählte ihnen alles, was er bei der Untersuchung rausgefunden hatte. „Können wir den Untersuchungsbeschluss haben?“, fragte James und Doug nickte. „Klar. Umso weniger Schriftkram ich hier habe, desto besser ist es für mich.“, antwortete Doug und gab James das Blatt. James bedankte sich und bat Doug seine Hilfe an, falls er sie irgendwann mal benötigen würde. Anschließend verabschiedeten sie sich alle von Doug und fuhren dann wieder nach Hause. Sie unterhielten sich noch ein wenig darüber und konnten es alle nicht fassen. Sie konnten einfach nicht glauben, dass der Polizist so etwas getan hatte. Nur wie würde es jetzt weitergehen? Sollten sie einfach so mit dem Untersuchungsbeschluss zum Polizeipräsidenten gehen? Sollten sie ihm einfach sagen, dass Greg unschuldig war und ihm das Blatt unter die Nase halten? Und wenn sie es tun würden, würde der Polizeipräsident ihnen glauben? Würde er Greg freisprechen? Und was um alles auf der Welt hatte den Polizisten geritten so eine scheiße zu machen? Wegen ihm war Greg ins Gefängnis gekommen. Wieso hatte er das nur getan?

Sie waren alle total ratlos. Den ganzen restlichen Abend redeten sie nur darüber als sie zuhause ankamen. Nathan war zum Glück schon im Bett, also mussten sie ihm nicht viel erklären. Sie beschlossen am morgigen Tag früh aufzustehen und zum Polizeipräsidium zu fahren. Sie hofften einfach, dass man ihnen glauben würde. Also gingen sie früh schlafen und am nächsten Morgen standen sie früh auf. Sie aßen nicht viel und machten sich schnell fertig um ins Krankenhaus zu fahren. Ja richtig gehört. Sie fuhren ins Krankenhaus. James hatte in der Nacht noch mit Doug geschrieben. Sie verabredeten sich dafür, dass Doug mitkommen und bezeugen würde, was er festgestellt hatte.

Als sie am Krankenhaus ankamen, wartete Doug schon am Eingang auf sie. Er stieg ins Auto und dann fuhren sie zum Polizeipräsidium. Als sie dort ankamen, suchten sie einen Polizisten und sprachen ihn auf die Sache mit Greg an. Sie baten ihn sie zum Polizeipräsidenten zu bringen und der Polizist tat das auch. „Ich will nicht gestört werden.“, sagte der Polizeipräsident als der Polizist in der Tür stand. Der Polizist wollte die Tür gerade wieder schließen, doch James schubste ihn beiseite und betrat das Zimmer. Lisa, Jasmin und Doug folgten ihm und James sagte: „Es ist uns scheiß egal ob sie gerade gestört werden wollen. Wenn sie unseren besten Freund, Kollegen und Verlobten unschuldig verknacken müssen sie damit rechnen, dass wir sie stören.“ James sah sich den Polizeipräsidenten an und irgendwie kam er ihm bekannt vor. Er wusste zwar nicht woher, aber irgendwoher kannte er ihn. „Was geht denn in ihrem mickrigen Spatzenhirn vor? Woher wollen sie bitte wissen, dass ihr Freund unschuldig ist?“, entgegnete der Polizeipräsident und stand auf. „Durch unseren jungen Kollegen hier.“, antwortete James und zeigte auf Doug. „Ach und haben sie dafür auch irgendwelche Beweise?“, fragte der Polizeipräsident und grinste hämisch. James wurde immer wütender und antwortete: „Ja haben wir. Erstens haben wir einen hervorragenden Pathologen dabei, der den Mann obduziert hat und zweitens haben wir den Untersuchungsbeschluss.“ Beim ersten zeigte er wieder auf Doug und beim zweiten wedelte er mit dem Untersuchungsbeschluss vor der Nase des Polizeipräsidenten rum. Der Polizeipräsident nahm James den Untersuchungsbeschluss aus der Hand und las ihn sich durch. Plötzlich sagte er: „Bitte verlassen sie jetzt mein Büro oder ich hole die Wachen.“ James sah den Polizeipräsidenten scharf an und verließ dann das Büro. Jasmin, Lisa und Doug folgten ihm. „Sie werden noch sehen was sie davon haben, Malfoy.“, drohte James noch als er noch einmal zurückkam und ihn böse anfunkelte. Anschließend fuhr er mit Lisa, Jasmin und Doug nach Hause. Er war auf hundertachtzig und als sie zuhause angekommen waren, suchte er in der Wohnung nach irgendwas. Er stellte alles auf den Kopf bis er schließlich ein altes Fotoalbum fand. In diesem Fotoalbum waren Klassenfotos von ihm eingeklebt, doch er suchte ein ganz bestimmtes. Nach einigen Minuten hatte er das Foto gefunden und tippte mit dem Finger darauf. „Wusst ich’s doch.“, sagte er und grinste. Jasmin, Lisa und Doug verstanden nicht wovon er redete. Sie fragten ihn was er meinte, doch James antwortete nicht. Also sahen sie sich das Foto an und erkannten den Polizeipräsidenten in der hinteren Reihe stehen. „Schatz, was ist los?“, fragte Jasmin ahnungslos, doch James antwortete immer noch nicht. Er saß einfach nur da und starrte das Foto mit einem gehässigen Grinsen auf den Lippen an.

Was hatte James mit „wusst ich’s doch“ gemeint? Was hatten der Junge auf dem Foto und der Polizeipräsident gemeinsam? Waren sie ein und dieselbe Person? Das konnte doch alles kein Zufall sein oder?

„Schatz?“, fragte Jasmin noch einmal und als James immer noch nicht antwortete, fragte sie noch: „James? Was ist denn los? Was wusstest du?“ Sie rüttelte an James und dann kam er wieder zu sich. „Was? Oh äh… das da.“, sagte er und zeigte mit dem Finger auf den jungen Polizeipräsidenten. „Das ist ein alter Klassenkamerad von Greg und mir. Er konnte uns nie leiden. Verübeln kann ich’s ihm nicht. Greg hat ihm immer ziemlich fiese Streiche gespielt. Eines Tages hatte Greg ihm einen so schlimmen Streich gespielt, dass Malfoy sich und uns geschworen hat es ihm heim zu zahlen. Greg hat das natürlich nicht ernst genommen und immer weiter gemacht. Ich hab damals natürlich auch nicht daran gedacht, dass er es wirklich ernst meinte. Vor allem hätte ich nicht daran gedacht, dass der kleine Malfoy mal Polizeipräsident werden würde. Als ich ihn dann heut aber in seinem Büro gesehen hab und als er dann auch noch so scheiße gegrinst hat, hab ich ihn sofort erkannt. Dieses Grinsen besitzt nur einer und das ist er.“, erzählte James. Nun verstanden sie alle. „Und was machen wir jetzt? Der wird den Untersuchungsbeschluss niemals akzeptieren. Was sollen wir denn jetzt nur machen?“, fragte Lisa verzweifelt. James überlegte einen Moment. „Wir müssen uns einen Anwalt suchen.“, fiel es James ein. „Ich hab nen Freund, der Anwalt ist.“, sagte Doug plötzlich. James, Jasmin und Lisa sahen ihn auf einmal an. „Was ist? Hab ich was Falsches gesagt?“, fragte Doug eingeschüchtert. „Nein ganz und gar nicht, Doug. Wie wär’s denn, wenn du einfach mal deinen Freund anrufst. Sag ihm er soll hier her kommen.“, sagte James und grinste Doug an. Doug wirkte immer noch eingeschüchtert, aber tat was James von ihm wollte. Doug stand auf und rief seinen Freund an und als er wieder zurück zu ihnen kam, warteten sie auf Dougs Freund.

Eine halbe Stunde später klingelte es an der Tür und James öffnete sie. „Hallo, bin ich hier richtig bei James Wilson samt Familie?“, fragte der Mann, der offensichtlich Dougs Freund sein musste. James nickte begrüßte ihn und bat ihn rein. Der Anwalt zog sich die Schuhe aus und James führte ihn zu den anderen ins Wohnzimmer. „Oh man. Hätte ich gewusst, dass hier so viele Frauen anwesend sind, hätte ich mir was Besseres angezogen.“, sagte der Anwalt als er Jasmin und Lisa sah. James, Jasmin und Lisa schmunzelten. Sie stellten sich dem Anwalt vor und Doug begrüßte seinen Freund. „Ich bin Teddie Buckland.“, stellte sich der Anwalt vor, „Aber meine Freunde nennen mich Ted.“ James bat Ted sich zu setzen und Ted fragte: „Also wieso sollte ich denn her kommen?“ James erklärte ihm das Anliegen und fragte ihn dann ob er sie vertreten würde. Ted überlegte einen Moment und sagte: „Naja ich hab nicht viele Fälle, die ich im Moment zu bearbeiten hab. Also kann ich deinen Fall auch übernehmen.“ James bedankte sich und dann machten sie sich gleich an die Arbeit. Sie wollten Greg so schnell wie möglich aus dem Gefängnis holen. Den ganzen Tag über saßen sie an der Bearbeitung des Falls bis Nathan von der Schule nach Hause kam. Er fragte sie was sie dort machten und James erklärte ihm alles. Anschließend brachte James Ted zur Tür und bedankte sich nochmal. „Kein Problem. Ich mach mich gleich an die Arbeit, sobald ich zuhause bin. Es könnte allerdings ein wenig dauern, weil ich nur eine Schreibmaschine besitze und damit nicht so gut umgehen kann. Ich kann nämlich nur mit einem Finger schreiben, weißt du.“, sagte Ted, woraufhin James nur nickte. „Beeil dich bitte.“, bat James ihn noch und Ted entgegnete: „Ich geb mein bestes.“ Anschließend verabschiedeten sie sich voneinander und James ging zurück zu den anderen. Nach ein paar Minuten ging Doug auch und Lisa, James und Jasmin setzten sich auf die Couch und sahen noch ein wenig Fern. Nathan war in seinem Zimmer und machte Hausaufgaben. Anschließend spielte er ein wenig Gitarre und boxte gegen seinen Boxsack. Während er boxte, wurde er auf einmal immer wütender. Er dachte an Greg und daran, was seine Eltern ihm alles erzählt hatten. Das fand er einfach nicht fair. Greg hatte es nicht verdient eingesperrt zu werden. Er hatte nichts Schlimmes getan. Er hatte niemanden getötet, davon war er überzeugt. Auf einmal zog Nathan seine Boxhandschuhe aus und ging ins Wohnzimmer. „Ich geh nochmal kurz zu Haley. Sie will mir irgendwas Wichtiges sagen. Ich nehm Lio gleich mit.“, sagte er zu seinen Eltern und ging dann in den Flur. Er zog sich seine Schuhe und seine Jacke an und ging dann mit Lio nach draußen. Anstatt aber zu Haley zu gehen, fuhr er mit dem Bus zum Polizeipräsidium.

„Wo ist das Büro des Polizeipräsidenten?“, fragte er einen Polizisten, als er am Polizeipräsidium angekommen war. Der Polizist zeigte ihm den Weg und Nathan ging dann zu dem Büro. Er stieß die Tür auf und stürmte hinein. „Wer zur Hölle sind sie?“, fragte der Polizeipräsident verwirrt. „Es ist doch scheiß egal wer ich bin. Fakt ist wer sie sind. Ein hochnäsiger Wichser, der sich für was besseres hält. Dabei sind sie nur ein Haufen Scheiße und keiner interessiert sich für sie.“, entgegnete Nathan voller Wut. „Hör mal zu du kleiner Hosenscheißer. Reiß deinen frechen Mund mal lieber nicht so weit auf, sonst kommst du später noch in den Knast. Obwohl du nichts gemacht hast. Eine falsche Verdächtigung und schon ist es zu spät.“, drohte Malfoy, doch Nathan ließ sich davon nicht beeindrucken. „Ach wollen sie mich auch unschuldig in den Knast stecken genauso wie meinen Onkel Greg?! Damit kommen sie aber nicht mehr weit. Sie werden bald nicht mehr die Gelegenheit dazu haben irgendwelche Menschen zu manipulieren, dass sie für sie unschuldige Menschen belasten, die dann deswegen in den Knast wandern. Viel mehr gehören sie in den Knast. Sie gehören hinter Gitter. Man sollte sie erhängen.“, sagte Nathan. Anstatt beeindruckt zu wirken, lachte Malfoy aber nur. Plötzlich wurde Nathan so wütend, dass er sich nicht mehr kontrollieren konnte. Er ließ Lios Leine los und packte Malfoy am Hals. Er würgte ihn ein wenig, doch der Polizeipräsident schien immer noch nicht beeindruckt zu sein. Er schubste Nathan von sich weg und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Nathan stürzte sich auf Malfoy und warf ihn zu Boden. Sie kämpften miteinander und Lio stand im Zimmer und bellte. Nathan fing sich einige heftige Schläge von Malfoy ein, doch das machte ihm nichts aus. Er kämpfte für seinen Onkel und das tat er mit aller Kraft, die er hatte. Nathan verpasste dem Polizeipräsidenten auch einige starke Schläge, doch als Nathan schon siegessicher war, packte Malfoy ihn an den Schultern und drehte sich rum. Malfoy saß nun auf Nathan und drückte ihm die Kehle zu, sodass er keine Luft mehr bekam. Lio bellte, knurrte und fletschte die Zähne. Nathan versuchte den Griff des Polizeipräsidenten zu lockern, doch es gelang ihm nicht. Lio biss in Malfoys Hosenbein und zog daran. Der stieß ihn allerdings nur weg, aber Lio ließ sich nicht abschütteln. Er kam auf Malfoy zu gerannt und biss ihm so doll er konnte ins Bein. Der Polizeipräsident rollte sich zur Seite und fasste an sein verletztes Bein. Diese Chance nutzte Nathan und schlug Malfoy ins Gesicht. Er schlug auf ihn ein, doch auf einmal hob Malfoy seine Hand und fing Nathans Schlag ab. Malfoy drückte mit aller Kraft dagegen und drehte Nathan mit einem Ruck das Handgelenk um. Nathan schrie vor Schmerz und wieder schlug Malfoy ihm ins Gesicht. Der Polizeipräsident packte Nathan wieder am Hals und würgte ihn. Er drückte Nathan zu Boden und drückte immer fester zu, sodass Nathan schon fast keine Luft mehr bekam.

Da kam plötzlich jemand zur rechten Zeit. „Was machen sie da?“, schrie jemand und stürzte sich auf den Polizeipräsidenten. Nathan holte tief Luft und rieb sich seinen Hals. Als er sich wieder einigermaßen erholt hatte, setzte er sich auf und sah seine Eltern, Lisa und ein paar Polizisten im Raum stehen. Die Polizisten hielten Malfoy fest, Lisa stand verblüfft neben Lio und versuchte ihn zu beruhigen. James und Jasmin kamen zu Nathan geeilt und halfen ihm beim Aufstehen. „Was ist denn hier passiert?“, fragte James besorgt und sah seinen Sohn an. „Dein gestörter Sohn ist ohne Grund auf mich los gegangen. Er hat mich beschimpft und mich dann angegriffen. Der gehört doch weggesperrt.“, antwortete der Polizeipräsident anstelle von Nathan. James warf Malfoy einen drohenden Blick zu und sagte: „Ich wüsste nicht, dass wir beim du sind.“ Malfoy grinste nur und entgegnete: „Aber, aber James. Wir sind doch alte Schulfreunde. Da wird man sich doch wohl noch duzen können.“ „Nein kann man nicht. Wir waren nie Freunde und wir werden auch nie Freunde werden.“, sagte James wütend und wandte sich dann wieder an seinen Sohn. „Nate, was hast du hier gemacht?“, fragte er besorgt und Nathan sah schuldbewusst zu Boden. „Ich wollte mit ihm reden und ihm sagen was für ein mieses Arschloch er ist. Er meinte nur zu mir, dass ich aufpassen müsste was ich sage, sonst wander ich noch unschuldig ins Gefängnis. Eine falsche Verdächtigung und es wäre zu spät. Dann hab ich ihn beschimpft, dass er nie wieder einen Menschen unschuldig ins Gefängnis bringen werden kann. Dass er weggesperrt gehört oder dass man ihn aufhängen sollte. Er hat immer nur gelacht und da bin ich ausgeflippt. Ich hab ihn am Hals gepackt und ihn gewürgt.“, erzählte Nathan. „Da sehen sie‘s. Er gibt es sogar zu. Er hat versucht mich umzubringen.“, unterbrach ihn der Polizeipräsident. James, Jasmin und Nathan beachteten Malfoy gar nicht. „Er hat mich nur weggeschubst als könnte ich ihm gar nichts anhaben und hat mich geschlagen. Dann bin ich über ihn hergefallen und wir haben uns geprügelt. Als ich dachte, dass ich ihn soweit hätte, hat er mich plötzlich am Hals gepackt und mich gewürgt. Wäre Lio nicht gewesen, hätte er mich wahrscheinlich umgebracht. Lio hat ihm ins Bein gebissen und nur deswegen konnte ich mich wieder wehren. Ich hab auf ihn eingeschlagen, aber er hat einen Schlag von mir abgefangen und mir mit einem Ruck das Handgelenk gebrochen. Dann hat er mich wieder gewürgt. Ich hab schon kaum noch Luft bekommen bis ihr plötzlich gekommen seid und sich der eine Polizist auf ihn gestürzt hat.“, erzählte Nathan weiter und hielt sich sein Handgelenk. „Du kannst von Glück reden, dass uns der Polizist sofort angerufen hat, nachdem er dir den Weg zum Polizeipräsidenten gezeigt hat.“, sagte Jasmin und Nathan sah seine Mutter verwundert an. „Woher kennt der mich denn? Ich hab den noch nie gesehen. Wer ist der Kerl?“, fragte Nathan und Jasmin antwortete: „Das ist ein alter Freund von meinen Eltern. Ich hab ihn bei Facebook und da hab ich ja auch einige Bilder mit dir und deinem Vater drin.“ Nathan nickte nur und dann meldete sich der Polizeipräsident erneut: „Sie Verräter.“ Malfoy sah einen von den Polizisten, die ihn festhielten an und wollte gerade noch etwas hinzufügen als auf einmal jemand das Büro betrat. Malfoy bekam große Augen und sagte: „Bürgermeister, ich hab absolut nichts mit der Sache zu tun. Dieser Junge ist ein gewalttätiger kleiner Rüpel. Um ein Haar hätte er mich umgebracht. Bürgermeister, sie müssen diesen Jungen einsperren.“ Der Bürgermeister sah Malfoy an und entgegnete: „Was ich mache oder nicht, entscheide ich allein. Sie brauchen sich nicht zu bemühen Malfoy. Ich habe alles mit angehört. Aufgrund der jüngsten Vorkommnisse entlasse ich sie hiermit aus ihrem Amt als Polizeipräsident. Sie werden schon morgen früh nach Azkaban gebracht und dort wird entschieden wie es mit ihnen weitergeht.“ Malfoy traute seinen Ohren nicht. Azkaban? Das war das schlimmste Gefängnis überhaupt. In dieses Gefängnis wurden nur diejenigen geschickt, die mit dem Tod bestraft wurden. Also konnte er sich schon ausmalen, was das für ihn bedeutete. Er flehte den Bürgermeister an ihn nicht nach Azkaban zu schicken, doch der beachtete ihn gar nicht mehr. „Sie können ihn jetzt wegbringen.“, befahl der Bürgermeister den beiden Polizisten und die Polizisten gehorchten. Nachdem sie den Raum verlassen hatten, schloss der Bürgermeister die Tür und sagte: „Was sie vier angeht, gibt es etwas mehr zu besprechen, denke ich. Sie junger Mann haben ziemlich viel Mut bewiesen. Allerdings war es auch sehr töricht von ihnen sich allein mit Mister Malfoy anzulegen. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn ihre Eltern und die Polizisten nicht rechtzeitig gekommen wären. Nun ja, ich denke was sie viel brennender interessiert, ist welche Folgen ihr Handeln für sie haben wird. Seien sie beruhigt, sie werden keine Strafe bekommen. Sie haben aus dem Affekt der Wut und Verzweiflung gehandelt. Noch dazu haben sie nichts Schlimmes getan. Also warum sollte man sie bestrafen?! Sie haben ihre Lektion gelernt und gut ist. Nicht wahr?!“ Der Bürgermeister sah Nathan grinsend an und Nathan nickte nur. Er war froh, dass er nicht bestraft wurde und noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen war. „Und nun zu ihnen.“, sagte der Bürgermeister und sah Lisa, Jasmin und James abwechselnd an. „Ich habe mich über ihren Freund informiert und habe bereits mit ihrem gerissenen jungen Anwalt gesprochen. Er erzählte mir alles über den Fall. Anschließend hab ich auch mit ihrem Freund Doug gesprochen, der wie ich hörte ein hervorragender Pathologe ist. Er bestätigte mir, dass er das Opfer obduziert hatte und faxte mir noch einmal einen Untersuchungsbeschluss zu. Dem Untersuchungsbeschluss entnahm ich, dass ihr Freund Gregory House nicht schuld an dem Tod des Fahrers hatte. Im Angesicht dessen, was ich in Erfahrung bringen konnte, denke ich, dass es an der Zeit ist ihren Freund aus dem Gefängnis zu entlassen. Schließlich sollte niemand unschuldig im Gefängnis sitzen, nicht wahr?! Nun wie dem auch sei. Ich werde sofort einen Brief an den obersten Gefängniswärter schicken und die Freilassung ihres Freundes für morgen früh um zehn Uhr beantragen.“, erzählte der Bürgermeister. James, Jasmin und Lisa waren total überrascht. Sie freuten sich so sehr, dass Greg nun endlich freigelassen werden wird und waren dem Bürgermeister außerordentlich dankbar. „Nun, dann werde ich mich mal an die Arbeit machen. Die Freilassung ihres Freundes schreibt sich ja schließlich nicht von selbst.“, sagte der Bürgermeister und schmunzelte. „Danke, Herr…“, begann Lisa, doch plötzlich fiel ihr ein, dass sie ja gar nicht wusste wie der Bürgermeister hieß. „Gibbs. Ich heiße Leroy Jethro Gibbs.“, stellte sich der Bürgermeister vor, zwinkerte ihnen allen zu und verließ das Büro. Gerade als Nathan, James, Jasmin und Lisa auch das Büro verlassen wollte, steckte Gibbs den Kopf noch einmal durch die Tür und sagte: „Oh und ich würde ihnen empfehlen jetzt dringend ins Krankenhaus zu fahren. Sein Handgelenk sieht wirklich nicht gut aus.“ Er zeigte auf Nathans Handgelenk, verabschiedete sich mit einer Handbewegung und war dann verschwunden. Lisa, James, Jasmin und Nathan taten, was der Bürgermeister gesagt hatte. Sie fuhren auf direktem Wege ins Krankenhaus. Dort wurde Nathan untersucht und behandelt. Anschließend fuhren sie alle wieder zu James und Jasmin nach Hause.

Nathan war ziemlich müde, denn er hatte Schmerztabletten bekommen. Er sah wirklich schlimm aus. Er hatte ein blaues Auge und eine aufgeschlagene Lippe. Außerdem hatte seine Nase geblutet und sein Handgelenk war gebrochen. Als sie zuhause ankamen, ging Nathan sofort schlafen. Er wünschte seinen Eltern und Lisa eine gute Nacht und ging dann ins Bett. Lisa, James und Jasmin blieben auch nicht mehr lange wach. Sie unterhielten sich noch ein wenig und gingen dann auch schlafen.
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