Re: Der Fall Lauren
Verfasst: Mi 4. Jun 2014, 10:20
Kapitel 25:
Remy hatte die Intensivstation bald erreicht. An der großen Schiebetür zu dem Raum, in dem Julia lag angelangt, atmete sie noch einmal tief durch. Mit dem Blick auf ihrer Freundin, die die Augen geschloßen hielt,strich sie sich das Haar aus der Stirn streng nach hinten und trat anschließend ein.
Ganz langsam und darauf bedacht, Julia nicht zu wecken, ließ sie die Tür wieder in ihre Verankerung gleiten. Das Zittern ihrer Hände war dabei nicht gerade hilfreich.
„Hallo!“, kam es von Julia zögerlich.
„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken! Ich habe mir extra Mühe gegeben, die Tür leise zu schließen, aber....“
„Süße, schon gut, ich war schon wach!“, unterbrach Julia Remy und da sie wusste, dass dieser das nicht reichen würde, verdeutlichte sie ihre Aussage, ehe ihre Freundin etwas sagen konnte:“Ich war WIRKLICH wach. Außerdem hätte ich ansonsten gewollt, dass du mich weckst, damit ich dir danken kann!“
Remy zog die Stirn in Falten:“Fürs Aufwecken? Hast du heute noch Termine?“
Bei dieser Aussage brachte Julia ein kurzes Lächeln zustande. Ein Lächeln, welches Remy immer sofort ansteckte.
„Ich möchte dir dafür danken, dass ich, nachdem ich den Unfall überlebt habe, nicht aus Angst vor den Ärzten gestorben bin.“
Remy winkte sogleich ab:“Das ist doch Blödsinn!“
Julia drehte den Kopf etwas mehr zu ihrer Freundin:“Sag mal, bist du auf der Flucht?“, spottete sie,ihre Augen glitten durch die Glasfront über den Gang:“Komm doch endlich zu mir!“, bat Julia dann jedoch ohne jeglichen Spot in ihrer Stimme, was Remy dazu brachte, sich von der Tür abzustoßen und neben dem Krankenbett Platz zu nehmen:
“Entschuldige, bitte.“, sie schüttelte ihren Kopf kurz:“Ich weiß auch nicht...“
„Wäre es nach dem heutigen Tag ein Wunder? Es war ein langer Tag für uns drei!“, wieder schmunzelte sie:“Aber wenn die Tür es dir so angetan hat, solltest du dich vielleicht lieber zu IHR setzten!“
„Nun, wenn du weiter so einen Unsinn redest, mache ich das sicher noch!“, erneut stimmte Remy in Julia´s Lächeln ein.
„Jetzt mal im Ernst, Remy. Du weißt von meiner Einstellung gegenüber Ärzten. Hätte ich dich und durch dich, deine ehemaligen Kollegen nicht kennen gelernt, hätte ich da unten in der Notaufnahme wohl hyperventiliert oder ähnliches.“
Sanft strich Julia ihrer Freundin über den Handrücken:“Danke!“
Remy wurde leicht verlegen, ihr Blick fiel auf ihre Hand unter Julia´s, was dieser nicht entging.
„Sei nicht so bescheiden, sonst mach ich weiter damit. Hätte ich dich nicht kennen gelernt, wäre mir nämlich noch so manch anderes entgangen!“, sie grinste verschwörerisch.
Remy sah wieder auf und schüttelte dabei leicht den Kopf:“Na, sag mal!“, sie beugte sich leicht nach vorne und küsste Julia ganz zärtlich.
„Ja, das habe ich gemeint. Das und....das was dem meist folgt!“, sie erwiderte den Kuss und sah ihrer Freundin dann in die Augen:“Was ist los?“, formten ihre Lippen nach einiger Zeit fast lautlos. In Remy´s Augen zeigte sich deutlich, dass sie zwar genau wusste, auf was Julia anspielte und ihre Zärtlichkeiten auch genoß, jedoch war da noch etwas anderes, das ihre Freundin nicht gleich deuten konnte.
Remy schüttelte ihren Kopf:“Es tut mir leid, es ist nur....der Unfall hätte ganz anders ausgehen können, was wäre dann gewesen...Chris hat gesagt, ich soll es anders sehen. Er sagt, wir hatten großes Glück...so ist es ja auch, es ist...es ist alles...alles einigermaßen gut ausgegangen, aber wenn nicht...ich meine...“
„He, Remy, Süße, ist doch gut!“ sie strich ihrer Freundin sanft über die Wange:“Hör mal, Taub hat recht. Du solltest nur daran denken. DAS ist die Realität, was bringt es uns jetzt daran zu denken, was alles hätte sein können? Willst du mich los werden?!“
„Du bist so schlimm!“, sofort änderte sich Remy´s Mimik wieder:“Kannst du nicht einmal ernst bleiben?“
„Doch, das kann ich,Remy!“, sie drückte die Hand der jungen Ärztin sanft:“Das kann ich und deshalb sage ich dir, jetzt mal was, was ich ganz ernst meine: So schnell wirst du mich nicht mehr los, ok?! Ich lass dich nicht allein. Ihr seid meine Familie. Du und die kleine, wir bleiben zusammen...wir werden alle drei alles tun, um zusammen zu bleiben, ok?“
Remy nickte, wieder verdrückte sie sich ihre Tränen. Wie oft sie das an diesem Tag schon getan hatte, wusste sie nicht mehr. Julia tat, als würde sie davon nichts mitbekommen und ließ Remy erstmal durch atmen.
„Wo wir gerade beim Thema sind...“, sie sah Julia mit großen Augen an:“Der Termin...“
Julia nickte und drehte sich, so gut es ihr Bein zuließ zu ihrer Freundin:“Entschuldige, wir hatten ja noch gar keine Gelegenheit...“
Doch nicht nur Julia konnte nach der gemeinsamen Zeit, in ihrer Freundin lesen, wie in einem offenen Buch und der gequälte, wenn auch unterdrückte Gesichtsausdruck von Julia, als diese sich drehte, war Remy nicht entgangen:“Julia, es tut mir leid!“, unterbrach sie sie und sah auf die Uhr.
„Es ist spät. Du hast Schmerzen und brauchst deinen Schlaf!“
Julia schloß kurz ihre Augen und nickte:“Du hast wohl recht.“
Remy beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss:“Ich geh zu unserer Tochter.“
„Tu das. Aber versuch auch etwas zu schlafen!“, bat Julia und küsste sie kurz zurück, wiederkehrende starke Kopfschmerzen untersagten ihr alles andere:“Es ist noch nichts entschieden, Remy. Ich werde dir, wenn wir ausgeschlafen haben, alles ganz genau erzählen, ok?!“
„Natürlich. Ruh dich jetzt etwas aus!“, sie drückte die Hand ihrer Freundin noch einmal kurz, ehe sie aufstand:“Du bekommst später noch ein Mittel gegen die Schmerzen. Es kann nicht mehr lange dauern!“
Julia nickte:“Mach dir keine Sorgen, es ist wirklich auszuhalten. Allein der Schlaf wird sicher helfen. Ich liebe dich!“
„Und ich liebe dich!“, meinte Remy und ging zur Tür.
„Süße!?“, kam es von Julia, als ihre Freundin schon halb auf dem Gang stand und die Tür schließen wollte, was Remy dazu brachte, damit etwas zu warten.
„Manchmal sollte man die Tränen einfach raus lassen. Weinen reinigt die Seele!“
Remy hatte die Intensivstation bald erreicht. An der großen Schiebetür zu dem Raum, in dem Julia lag angelangt, atmete sie noch einmal tief durch. Mit dem Blick auf ihrer Freundin, die die Augen geschloßen hielt,strich sie sich das Haar aus der Stirn streng nach hinten und trat anschließend ein.
Ganz langsam und darauf bedacht, Julia nicht zu wecken, ließ sie die Tür wieder in ihre Verankerung gleiten. Das Zittern ihrer Hände war dabei nicht gerade hilfreich.
„Hallo!“, kam es von Julia zögerlich.
„Es tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken! Ich habe mir extra Mühe gegeben, die Tür leise zu schließen, aber....“
„Süße, schon gut, ich war schon wach!“, unterbrach Julia Remy und da sie wusste, dass dieser das nicht reichen würde, verdeutlichte sie ihre Aussage, ehe ihre Freundin etwas sagen konnte:“Ich war WIRKLICH wach. Außerdem hätte ich ansonsten gewollt, dass du mich weckst, damit ich dir danken kann!“
Remy zog die Stirn in Falten:“Fürs Aufwecken? Hast du heute noch Termine?“
Bei dieser Aussage brachte Julia ein kurzes Lächeln zustande. Ein Lächeln, welches Remy immer sofort ansteckte.
„Ich möchte dir dafür danken, dass ich, nachdem ich den Unfall überlebt habe, nicht aus Angst vor den Ärzten gestorben bin.“
Remy winkte sogleich ab:“Das ist doch Blödsinn!“
Julia drehte den Kopf etwas mehr zu ihrer Freundin:“Sag mal, bist du auf der Flucht?“, spottete sie,ihre Augen glitten durch die Glasfront über den Gang:“Komm doch endlich zu mir!“, bat Julia dann jedoch ohne jeglichen Spot in ihrer Stimme, was Remy dazu brachte, sich von der Tür abzustoßen und neben dem Krankenbett Platz zu nehmen:
“Entschuldige, bitte.“, sie schüttelte ihren Kopf kurz:“Ich weiß auch nicht...“
„Wäre es nach dem heutigen Tag ein Wunder? Es war ein langer Tag für uns drei!“, wieder schmunzelte sie:“Aber wenn die Tür es dir so angetan hat, solltest du dich vielleicht lieber zu IHR setzten!“
„Nun, wenn du weiter so einen Unsinn redest, mache ich das sicher noch!“, erneut stimmte Remy in Julia´s Lächeln ein.
„Jetzt mal im Ernst, Remy. Du weißt von meiner Einstellung gegenüber Ärzten. Hätte ich dich und durch dich, deine ehemaligen Kollegen nicht kennen gelernt, hätte ich da unten in der Notaufnahme wohl hyperventiliert oder ähnliches.“
Sanft strich Julia ihrer Freundin über den Handrücken:“Danke!“
Remy wurde leicht verlegen, ihr Blick fiel auf ihre Hand unter Julia´s, was dieser nicht entging.
„Sei nicht so bescheiden, sonst mach ich weiter damit. Hätte ich dich nicht kennen gelernt, wäre mir nämlich noch so manch anderes entgangen!“, sie grinste verschwörerisch.
Remy sah wieder auf und schüttelte dabei leicht den Kopf:“Na, sag mal!“, sie beugte sich leicht nach vorne und küsste Julia ganz zärtlich.
„Ja, das habe ich gemeint. Das und....das was dem meist folgt!“, sie erwiderte den Kuss und sah ihrer Freundin dann in die Augen:“Was ist los?“, formten ihre Lippen nach einiger Zeit fast lautlos. In Remy´s Augen zeigte sich deutlich, dass sie zwar genau wusste, auf was Julia anspielte und ihre Zärtlichkeiten auch genoß, jedoch war da noch etwas anderes, das ihre Freundin nicht gleich deuten konnte.
Remy schüttelte ihren Kopf:“Es tut mir leid, es ist nur....der Unfall hätte ganz anders ausgehen können, was wäre dann gewesen...Chris hat gesagt, ich soll es anders sehen. Er sagt, wir hatten großes Glück...so ist es ja auch, es ist...es ist alles...alles einigermaßen gut ausgegangen, aber wenn nicht...ich meine...“
„He, Remy, Süße, ist doch gut!“ sie strich ihrer Freundin sanft über die Wange:“Hör mal, Taub hat recht. Du solltest nur daran denken. DAS ist die Realität, was bringt es uns jetzt daran zu denken, was alles hätte sein können? Willst du mich los werden?!“
„Du bist so schlimm!“, sofort änderte sich Remy´s Mimik wieder:“Kannst du nicht einmal ernst bleiben?“
„Doch, das kann ich,Remy!“, sie drückte die Hand der jungen Ärztin sanft:“Das kann ich und deshalb sage ich dir, jetzt mal was, was ich ganz ernst meine: So schnell wirst du mich nicht mehr los, ok?! Ich lass dich nicht allein. Ihr seid meine Familie. Du und die kleine, wir bleiben zusammen...wir werden alle drei alles tun, um zusammen zu bleiben, ok?“
Remy nickte, wieder verdrückte sie sich ihre Tränen. Wie oft sie das an diesem Tag schon getan hatte, wusste sie nicht mehr. Julia tat, als würde sie davon nichts mitbekommen und ließ Remy erstmal durch atmen.
„Wo wir gerade beim Thema sind...“, sie sah Julia mit großen Augen an:“Der Termin...“
Julia nickte und drehte sich, so gut es ihr Bein zuließ zu ihrer Freundin:“Entschuldige, wir hatten ja noch gar keine Gelegenheit...“
Doch nicht nur Julia konnte nach der gemeinsamen Zeit, in ihrer Freundin lesen, wie in einem offenen Buch und der gequälte, wenn auch unterdrückte Gesichtsausdruck von Julia, als diese sich drehte, war Remy nicht entgangen:“Julia, es tut mir leid!“, unterbrach sie sie und sah auf die Uhr.
„Es ist spät. Du hast Schmerzen und brauchst deinen Schlaf!“
Julia schloß kurz ihre Augen und nickte:“Du hast wohl recht.“
Remy beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss:“Ich geh zu unserer Tochter.“
„Tu das. Aber versuch auch etwas zu schlafen!“, bat Julia und küsste sie kurz zurück, wiederkehrende starke Kopfschmerzen untersagten ihr alles andere:“Es ist noch nichts entschieden, Remy. Ich werde dir, wenn wir ausgeschlafen haben, alles ganz genau erzählen, ok?!“
„Natürlich. Ruh dich jetzt etwas aus!“, sie drückte die Hand ihrer Freundin noch einmal kurz, ehe sie aufstand:“Du bekommst später noch ein Mittel gegen die Schmerzen. Es kann nicht mehr lange dauern!“
Julia nickte:“Mach dir keine Sorgen, es ist wirklich auszuhalten. Allein der Schlaf wird sicher helfen. Ich liebe dich!“
„Und ich liebe dich!“, meinte Remy und ging zur Tür.
„Süße!?“, kam es von Julia, als ihre Freundin schon halb auf dem Gang stand und die Tür schließen wollte, was Remy dazu brachte, damit etwas zu warten.
„Manchmal sollte man die Tränen einfach raus lassen. Weinen reinigt die Seele!“