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Der Fall Lauren
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Titel:Der Fall Lauren
Autor:Houslerin
Fandom: House MD.
Genre: Drama
Charaktere:13, ihre neu Freundin Julia (mit der sie zusammen war, als sie die Serie zu Beginn der achten Staffel verließ), House, Taub, Foreman, Chase, Wilson
Spoiler: Nein
Pairing: Remy und Julia...der Rest mal sehen
Disclaimer: Die Figuren von House und Co. gehören nicht mir, sondern NBC Universal, FOX und derer Tochterunternehmen.

Kapitel 1:

Remy trat auf den Balkon zu ihrer Freundin:“Sie ist eingeschlafen!“
Julia nickte und sah weiter auf die Lichter der Stadt:“Es hat lange gedauert.“, brachte sie leise hervor.
Jetzt war es Remy die nickte:“Julia...es geht ihr immer schlechter!“
Die angesprochene fuhr herum:“DU bist doch Ärztin, Remy! Du kannst ihr helfen!“
„Julia es tut mir leid. Ich bin wirklich am Ende mit meinem Latein. Ich habe alles versucht, mir die Nächte um die Ohren geschlagen...ich weiß nicht weiter!“

Julia sah zu Boden, was Remy dazu brachte, ihre Hand auf Julia´s Kinn zu legen und ihren Kopf wieder nach oben zu neigen:“Ich weiß, du willst es nicht...aber....wir müssen zurück. Wir müssen ihn bitten uns zu helfen!“

Julia blickte jetzt auf ihre Freundin. Sie bemerkte genau, wie ihre Hand an ihrem Kinn zitterte. Sie war wegen der ganzen Sache genauso gestresst wie die Frau an ihrer Seite. Doch Remy setzte das ganze, ihrer Krankheit wegen, viel mehr zu. Nach einiger Zeit bemühte sie sich deshalb um Blickkontakt:“Erstmal solltest du dich jetzt hinlegen und etwas ausruhen. Ich werde uns das wichtigste zusammenpacken und dann nach einem Flug suchen.“

Remy brauchte einen Augenblick. Sie wusste, dass Julia ihn nicht mochte. Sie konnte nicht mit ihrer Art umgehen, war nicht so taff wie Remy es war:“Das heißt...du bist einverstanden?“

„Remy, du bist eine klasse Ärztin. Wenn du mir sagst, dass du nicht mehr weiter weißt und es das beste wäre, wir würden ihn zu Rate ziehen, dann sollten wir das tun!“, sie nahm die stark zitternde Hand von Remy in die ihre:“Sie ist unsere Tochter, ich würde alles für sie tun!“

„Noch...ist sie das nicht!“, kam es von Remy traurig:“Was ist wenn...wenn sie es uns...uns nicht erlauben? Uns verbieten, dass wir sie dort hinbringen?“

Julia überlegte einen Moment:“Was sollen sie dagegen haben?“, sie pausierte kurz:“Er ist schließlich der beste im ganzen Land!“, brachte sie widerwillig hervor, was Remy ein Grinsen entlockte. Der Anblick ließ nun auch Julia grinsen. Sanft fuhr sie Remy durchs Haar:“Ich werde gleich Morgen eine E- Mail an die Adoptionsbehörde schicken und du telefonierst mit House!“

„Meinst du, das bringt etwas?“, fragte sie dann gleich nach. Remy sah sie an:“Sicher nicht, wenn ich sage, dass sie unsere Tochter ist und er ihr deshalb helfen soll. Wir werden sie einfach als einen komplizierten Fall ankündigen...was sie ja leider auch ist.“

Julia nahm ihre Freundin fest in den Arm:“Remy, du sagst doch selbst, er ist der beste...“, sie spürte, wie Remy´s Körper an ihrem zitterte. Die schlanke Frau hatte in den letzten Monaten noch mehr abgenommen. Das Essen fiel ihr oft schwer:“Komm, wir sollten uns jetzt wirklich erstmal etwas hinlegen und wenigstens versuchen zu schlafen. Die Nacht wird für uns sowieso schnell wieder vorbei sein!"
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Re: Der Fall Lauren
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Am nächsten Morgen kam Taub als erster ins Büro. Nachdem er Kaffee gekocht hatte, machte er sich daran, die liegen gebliebene Post zu bearbeiten und anschließend das E- Mail Postfach vor dem Überquellen zu retten.

Es dauerte eine Weile, ehe die Tür aufging und Chase zu ihm stoß. Nachdem dieser sich seiner Jacke entledigt hatte goss er sich Kaffee ein. Als er seine Tasse auf dem Tisch abstellte, sah er vor der Glasfront Foreman kommen und befüllte deshalb gleich noch eine zweite Tasse.

„Morgen!“, brachte dieser nur kurz hervor, setzte sich und griff nach der Kaffeetasse, die Chase ihm zuschob:“Danke!“

„Morgen!“, kam es von Chase zurück. Als Foreman sich bedankte, nickte er nur.
„Pornos in der Arbeit?“, fragte House beim Anblick von Taub, der seinen Blick nicht vom Bildschirm abwandt rhetorisch:“Ehrlich!?“, künstlich tadelnd trat er neugierig hinter seinen Angestellten.

„Post aus „The L- Word“!“, verkündete er mit dem Blick auf Foreman.
„Remy hat geschrieben. Sie kommt heute Mittag mit einem Fall zu uns. Sie hat bei einer ihrer Untersuchungen von einem kleinen Mädchen erfahren, dem die Ärzte bei ihnen im Krankenhaus nicht helfen können.“, verdeutlichte Taub den anderen.

Foreman zog die Augenbrauen nach oben:“Warum schicken sie das Mädchen nicht einfach in einem Krankenwagen zu uns?“
„Ich finde es schön, sie mal wieder zu sehen. Vielleicht handelt sie aus dem gleichen Grund.“, meinte Chase mit einem Schulterzucken.

Taub konnte sich ein spöttisches Grinsen nicht verkneifen:“Ja, die Gute ist ja immer so gesellig!“
House sah nur schweigend weiter auf den Bildschirm und ging nicht in die Diskussion seines Teams ein.
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Re: Der Fall Lauren
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Kapitel 3:

Als Remy und Julia einige Stunden später den Besprechungsraum betraten, waren nur noch Taub und Chase darin.

„Sie ist jetzt auf Station!“, kam es von Remy sofort.
„Hallo erstmal!“, meinte Chase grinsend, umarmte seine ehemalige Kollegin und gab Julia die Hand.

Danach begrüßte auch Taub die Besucher. Als Remy dann schließlich Platz genommen hatte und Julia noch die Jacken aufhängte, piepste Chase Foreman an.

„Ihr erinnert euch noch an Julia?“, sie deutete auf ihre Freundin:“Wir haben bei einem Krankenhausbesuch von der kleinen erfahren. Bei meiner nächsten Kontrolluntersuchung lernten wir ihre Eltern und sie selbst kennen. Im Gespräch kamen sie auf House und als ich erwähnte, mal hier gearbeitet zu haben...Wir dachten uns dann, wir könnten sie persönlich hier vorbei bringen und es mit einem kleinen Ausflug verbinden. Ich habe hier schließlich lange gelebt!“, erklärte Remy und hoffte, dass es einigermaßen glaubwürdig klang..

„Wenn ich ihre Wiedersehensparty kurz unterbrechen darf....“, kam es von House, der aus seinem Büro zu ihnen kam und mir Schwung die Akte auf den Tisch warf. Sofort beugten sich alle darüber, was House Zeit gab zuerst Julia und dann Remy aufmerksam zu mustern. Remy bemerkte, wie Julia Anstalten dazu machte, aufzustehen und House zu begrüßen. Sie hielt ihre Freundin mit einem kurzen Kopfschütteln und einer Hand auf ihrem Arm zurück. House würde die ihm entgegen gestreckte Hand ignorieren und anstatt einer Begrüßung würden nur zynische Sprüche folgen.Dazu hatten sie jetzt nun wirklich keine Zeit.

Foreman betrat den Raum grüßte die Frauen kurz und griff, nachdem er Platz genommen hatte ebenfalls nach der Akte. Schweigen hatte sich währenddessen in dem Raum ausgebreitet.

House sah seine Mitarbeiter der Reihe nach an:“Also!?“
„Die Symptome sind so...es könnte alles sein!“, meldete sich Taub zu Wort, bereute dies zwar sofort, sprach damit jedoch das aus, was alle dachten.
Während Remy ihre Hände in ihren Schoß legte und versuchte, dass niemand das starke Zittern bemerkte, verdrehte House übertrieben die Augen:“Sie sind so...und ich dachte, sie könnten ein Arzt sein!“, gab er mit einem genervten Blick auf Taub zurück.

Wieder Schweigen. House machte sich daran, die Symptome an das Withboard zu schreiben:“Fieber, Schüttelfrost, Husten, blutige Durchfälle.“, er sah eine Zeit auf das Board und drehte sich dann wieder zu den anderen um:“Da der Anblick zweier Lesben ihnen scheinbar allen die Sprache verschlägt, sag ich ihnen jetzt mal, was sie tun. Wir schließen erstmal alle üblichen Kinderkrankheiten aus. Zudem machen sie einen Allergietest.“

„Das ist doch Zeitverschwendung...das ist doch alles schon gemacht worden.“, kam es von Julia.
Remy sah von ihrer Freundin auf House:“House vertraut niemanden!“, erklärte sie dabei nur.

House sah auf sein Team:“Wenn die Herren dann so nett wären!?“, Chase, Taub und Foreman erhoben sich und gingen zur Tür.

„Und nehmen Sie, die Mütter mit. Dann bekommt das Balg vielleicht nicht ganz soviel Angst, wenn so ein Schönling mit einem Gartenzwerg und einem schwarzen Mann auftaucht.“

Foreman, Chase und Taub wechselten erstaunte Blicke mit den beiden Frauen.
„Kommen Sie, Sie haben ihnen doch nicht ernsthaft diese Urlaubsgeschichte abgenommen!? Ist niemanden aufgefallen, dass 13 sich fast ungewollt selbst erschlagen hätte und ihre neuerste Errungenschaft hier, die nicht mal Ärztin ist, ungewöhnlich vertraut mit dem Krankheitsbild eines völlig fremden Kindes ist?“

Die Köpfe der Männer des Teams wandten sich von House erneut zu Remy und Julia:“Ja, wir stecken mitten in dem Adoptionsverfahren!“, erklärte Remy schließlich:“Könnten wir jetzt bitte trotzdem weiter machen?“
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Re: Der Fall Lauren
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Kapitel 4:

Nach einiger Zeit waren endlich alle Proben abgenommen, die Vitalzeichen überprüft, das Hautbild kontrolliert. Die beiden Frauen waren jetzt wieder alleine im Krankenzimmer des Kindes, das sie hoffentlich bald ihr eigenes nennen konnten.

Remy strich dem kleinen Mädchen ganz sanft ein paar vereinzelte Haarsträhnen aus dem Gesicht und streichelte ihr dann sanft über Stirn und Wangen.
Als ihr auffiel, dass das Zittern in ihrer Hand wieder stärker wurde, hörte sie sofort ruckartig auf damit. Julia, die auf der anderen Seite des Bettes in einem der unbequemen Stühle Platz genommen hatte und die Arme um ihre auf der Sitzfläche angewinkelten Beine geschlungen hatte, hob sofort ihren Kopf an:“Was ist los?“, fragte sie leise, aus ihren Gedanken gerissen. Gleich dachte sie, dass die junge Ärztin ihr gegenüber eine Auffälligkeit bei dem Mädchen bemerkt hatte.
„Das Zittern...ich will ihr nicht weh tun!“, erklärte Remy darauf ebenso leise.
Julia schwang erleichtert die Beine von dem Stuhl und ging um das Bett herum. Hinter ihrer Freundin kam sie zum Stehen und legte dieser die Hand auf die Schulter. Sanft beugte sie sich hinunter und griff mit ihrer anderen Hand nach der ihrer Freundin, mit der diese gerade noch das Kind in dem Bett liebkost hatte. Als sie diese wieder an den ursprünglichen Platz zurück legte, schmeichelten ihre weichen Haare, Remy´s Wangen.

Remy wandt ihren Kopf von ihrer Hand zu Julia. Diese wusste genau, dass das was sie da tat ihrer Freundin ohne Erklärung sicher nicht recht gewesen wäre, schließlich konnte Remy es nicht leiden, wenn jemand ihre Entscheidungen in Frage stellte. Nicht nur ihre Sturrheit brachte sie dazu, ihre Krankheit, die ihr nach und nach ihre Eigenständigkeit rauben würde, verstärkte diese Eigenschaft bei ihrer Freundin noch mehr. So setzte sie sogleich dazu an, ihre Handlung zu rechtfertigen, während sie Remy´s Hand an der Wange des kleinen Mädchens entlang führte:“Schau sie dir an, Remy. Wie friedlich sie schläft. Sie braucht diesen Schlaf, gerade jetzt. Das weißt du. Es tut ihr sicherlich nur gut, wenn sie dabei spürt, dass wir bei ihr sind und wir uns um sie kümmern.“
Sofort wollte ihre Freundin zum Protest ansetzen, doch Julia schüttelte nur ihren Kopf:“Das Zittern ist ein Teil von dir Remy. Sie liebt dich, genauso wie du bist und so schlimm ist es im Augenblick nun wirklich nicht.“

Julia zog ihre Hand zurück und steckte sie in ihre Hosentasche. Mit der anderen, die immer noch auf Remy´s Schulter lag, übte sie einmal kurz Druck aus, als sie in dem Gesichtsausdruck ihrer Freundin immer noch eine leichte Unsicherheit erkannte:“Jetzt vertrau mir schon. Ich weiß schließlich, wovon ich rede!“, setzte sie ebenfalls noch verstärkend hinzu und schenkte ihr ein Lächeln:“Mir geht es doch auch nicht anders, wenn du mich so liebevoll berührst.“

Schließlich konnte Remy das Lächeln erwidern und ließ ihre Hand wieder über die Stirn des Mädchens gleiten. Julia erkannte die Liebe und Dankbarkeit ihrer Freundin darin ohne jede Worte und kehrte nach einer Weile zufrieden zu ihrem Platz zurück, um erneut zu versuchen, es sich auf dem Stuhl einigermaßen bequem zu machen.

Erst in den frühen Morgenstunden schlief Remy schließlich an dem Bett ihrer Tochter ein. Sie hielt die Hand des Mädchens und lag mit dem Kopf an ihrem Bauch in dem Bett. Julia beobachtete schon den ganzen Abend, wie ihre Freundin, von ihrem Stuhl mit dem Oberkörper immer mehr in das Bett sank. Diese Haltung bereitete ihr schon vom Ansehen Schmerzen. Doch sie wollte die beiden jetzt auch nicht aufwecken. Wer von beiden den Schlaf nötiger hatte, konnte man gar nicht sagen. Zudem wäre es sowieso sinnlos gewesen, Remy dazu aufzufordern, sich wenigstens auf das kleine Sofa in dem Krankenzimmer zu legen. Sie wäre nie so weit von dem kranken Kind gewichen, schon gar nicht, da das Mädchen in der Nacht ein paar Mal vor Angst und Schmerz schluchzend aufgewacht war und des öfteren pflegerische Maßnahmen benötigte.
So hatte Julia beschlossen erst gar nicht davon anzufangen. Jetzt erhob sie sich und legte Remy vorsichtig eine leichte Decke aus dem Schrank über die Schultern, ehe sie leise ins Bad ging und mit einem kalten Waschlappen zurück kam, den sie ihrer Tochter langsam auf die Stirn legte.

Sie beobachtete die beiden, eine Zeit lang, was ihr ein Grinsen auf das Gesicht zauberte. Das waren die beiden Menschen die sie liebte, die Frauen mit denen sie an eine gemeinsame Zukunft dachte. Die Hoffnung, einmal eine eigene Familie zu haben, noch dazu eine, die sie wie diese hier von ganzen Herzen liebte, hatte sie eigentlich schon vor langen für sich aufgegeben.

Sie ging zur Wand und lehnte sich dagegen. Ihr Blick war aus dem Fenster gewandt. Sie sah hinaus in die Dunkelheit der Stadt, in solchen Momenten war Julia stets mehr in der Vergangenheit, als in der Realität. Erst als die Schwestern den Raum betraten, um ihre Arbeit zu verrichten, kehrte Julia in die Gegenwart zurück und ließ, in dem sie den Blick wieder in das Zimmer richtete die Dunkelheit der Stadt und damit auch all das Dunkel ihrer Vergangenheit mit einem tiefen Atemzug verschwinden:

“Wie geht es ihr? Sind die Proben schon ausgewertet?“, erkundigte sie sich leise und ging zu Remy um diese sanft aufzuwecken, ehe sie durch die Arbeit der Schwestern munter wurde:“Morgen!“

„Guten Morgen!“, erwiderte Remy mit einem Lächeln und richtete sich mit einem schmerzverzehrten Gesicht auf. Unverzüglich fuhr Julia mit ihrer Hand sanft über den Rücken ihrer Freundin. Erst jetzt bemerkte Remy die Schwestern. Diese waren schon fast fertig mit ihrer Arbeit. Auf Julia´s Frage gingen sie absichtlich nicht ein. Zum einen wollten sie das Paar nicht stören und zudem war es die Aufgabe der Ärzte mit den Angehörigen über so etwas zu sprechen. Die junge Frau fragte auch gar nicht mehr nach, da ihr dies eigentlich klar war. Doch ein Blick auf die große Uhr an der Wand verriet ihr, dass es noch dauern würde, ehe das Team und vorallem House ihren Dienst wieder antraten.
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Re: Der Fall Lauren
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Kapitel 5:

Nach ein paar Stunden war es Remy, die auf die Uhr sah. Es war nicht das erste Mal. Bereits seit einer dreiviertel Stunde schien sie bei ihren ständigen Blicken auf die Uhr, mit ihrem Starren, die Zeiger weiter bewegen zu wollen. Schließlich stand sie auf:“Ich geh mich kurz etwas frisch machen!“

Mit ihrer Tasche ging sie in das zu dem Krankenzimmer gehörige Bad und machte sich dort bei offener Tür zurecht. Julia erhob sich ebenfalls wieder und streckte sich kurz, als das kleine Mädchen ihre Augen öffnete:“Julia!“, formte es kraftlos und leise mit ihren Lippen.

„Guten Morgen, meine Kleine!“, gleich trat Julia wieder an das Bett heran und nahm die Hand des Mädchens sanft in die ihren. Auch Remy war kurz darauf wieder an der Seite ihrer liebsten und schenkte ihnen ein breites Grinsen. Sie gab Julia einen Kuss und versah die Stirn des Mädchens mit einem Küsschen:“Ich halte das nicht mehr aus!“, flüsterte sie darauf hin leise, als sie dabei erneut spürte, wie heiß und feucht die Stirn ihrer Tochter immer noch war:“Ich gehe nach sehen, ob die anderen schon da sind.“

Julia nickte, doch das Mädchen in ihrer Mitte sah mit einem Mal noch trauriger drein:“He, schon gut. Ich bin bald wieder da und Julia bleibt bei dir, ja? Sie ist hier!“
Wieder nickte ihre Freundin:“Genau! Wir werden dich erstmal etwas frisch machen. Das wird dir sicher gut tun. Dann versuchst du eine Kleinigkeit zu essen und ehe du dich versiehst, ist Remy auch wieder bei uns!“

„Genau!“, stimmte Remy zu und ging zur Tür.
„Weißt du, Remy und ich haben auch noch nicht gefrühstückt, das heißt, dass du für uns mit essen musst. Wir drei sind von der Fahrt gestern alle noch etwas geschafft und wir müssen bei Kräften bleiben, du besonders! Wir wollten doch alle stark und gesund bleiben!“, versuchte Julia dem Kind das Essen schmackhaft zu machen.

Sofort warf sie Remy einen Blick zu, diese erwiderte diesen mit einem lautlosen, zünischen Lachen und verließ das Zimmer nun ganz. Sie ging durch die Flure des Krankenhauses. Alles hier war ihr immer noch so vertraut. Als sie auf den Aufzug wartete, um mit ihm in das Stockwerk zu fahren, in dem das Besprechungszimmer, zusammen mit dem Büros von House und Wilson lag, hielt sie inne und strich in Gedanken über den Handlauf.

Wie ihr Leben wohl weiter gegangen wäre, wenn sie Julia damals nicht kennen gelernt hätte? Wäre sie mit den anderen in dem Team von House geblieben? Wie lange hätte sie das wohl noch durch gehalten? Und was wäre dann passiert?

Sie zuckte mit den Schultern. Sie HATTE Julia kennen und bald darauf auch lieben gelernt. Es war gut so. Sie führten gemeinsam ein harmonisches, schönes Leben. Wenn jetzt noch alles mit der Adoption gut ging, und das musste es einfach, dann war ihre kleine Familie perfekt.

Der Aufzug war da, die Türen öffneten sich und einer der Passagiere rempelte Remy beim Aussteigen an. Es war nicht gewollt, doch die junge Ärztin stand fast regungslos und ganz in Gedanken in Mitten des regen Treibens des Krankenhausalltags. Durch den leichten Stoß in ihre Seite wurde Remy wieder wach gerüttelt und stieg in den Lift. Sie drückte auf den Knopf und die Türen schloßen sich wieder.
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Re: Der Fall Lauren
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Kapitel 6

„Morgen!“, grüßte Remy wenig später die Männer, die sich alle, bis auf House schon im Besprechungsraum versammelt hatten. Alle Blicke wandten sich zu Remy.

„Guten Morgen!“, erwiderte Chase, Taub nickte zur Begrüßung und Foreman reichte ihre einen Kaffeebecher, den sie dankend an nahm. Sie sah auf den Becher, was ihr ehemaliger Kollege sofort bemerkte:“Dreiviertel voll und ohne Coffein, denke nicht, das sich daran etwas geändert hat!?“, nahm er ihr ihre Unsicherheit mit einem kleinen Zwinkern. Sie lächelte und nahm einen Schluck aus dem Becher.

„Wart ihr beide die ganze Nacht hier?“, wollte Taub dann wissen, was Remy mit einem kurzen Nicken bejahte. Sie nahm an einem der freien Stühle Platz:“Bitte sagt mir, dass ihr Neuigkeiten für mich habt!“, kam mit einem unterdrücktem Gähnen von ihr. Sie hoffte, dass die anderen durch eine kurze Geste dazu die Angst, die in ihrer Aussage mit schwang nicht zu sehr bemerkten.

Ihr Plan ging bei jeden der drei Männer mehr oder weniger auf. Doch keiner machte eine Bemerkung zu dem Thema. Sie wussten, dass Remy das nur unangenehm gewesen wäre und sie zudem sowieso keine ehrliche Antwort in einem so emotionalen Bereich erwarten konnten.


So reichte ihr Chase einfach zunächst wortlos die Akte und ließ sie selbst lesen.
„Sagen Sie mal 13, sind Sie jetzt, da Sie auf Familie machen wieder in Ihre alten Gewohnheiten verfallen und ziehen Kind und Weiblein mit rein?“, verwirrt sah Remy auf, zu House, der neben ihr zu stehen gekommen war. House blätterte in der Akte, bis die Seite der Blutwerte vor Remy auf dem Tisch lag. So weit war sie noch nicht gewesen, als House sie unterbrochen hatte.
„Die Leber- und Nierenwerte sehen aus, als würde es sich um eine Alkohol- und Drogensüchtige handeln!“, verdeutlichte Foreman weiter. Remy nickte entgeistert:“Kann es sein, dass die Ergebnisse vertauscht wurden?“

House schlug mit seinem Stock auf den Tisch vor Remy, was alle außer ihn selbst vor Schreck zusammen zucken ließ. Er grinste:“Das ist meine Kleine!“, Chase konnte sich ein Grinsen dabei ebenfalls nicht verkneifen.
„Leider nicht. Wir hatten drei Proben, alle brachten uns die gleichen Ergebnisse!“, erklärte Taub.
„Wenigstens können wir jetzt etwas ausschließen. Sie hat keine der üblichen Kinderkrankheiten!“, kam es von Foreman, was eher ein persönlicher Gedanke war, den er laut ausgesprochen hatte.

„Der Meister der guten Laune und des positiven Denkens hat gesprochen!“, nuschelte House zynisch. Er stand mittlerer Weile vor dem Whiteboard und zerbrach sich ebenfalls seinen Kopf.
„Das Gör hat ungewöhnliches dunkles, lockiges und dichtes Haar, ihre Lippen, ihre Augen...Arise, O compatriots, Nigeria’s Call Obey ?“, das Team wandt nach dieser Aussage von House alle Blicke zu ihm. Es war schließlich nicht üblich, dass House persönlich nach seinen Patienten sah. Gespielt genervt verdrehte er die Augen:“Sie wissen ja gar nichts, das ist die Nationalhymne von Nigeria!“

Remy fand als erstes ihre Sprache wieder:„DAS wusste ich schon...ich wüsste nur gerne, wie sie uns letzte Nacht....Nein, lassen wir das. Das ist jetzt nicht wichtig! Aber hören sie damit auf jeden Fall auf.“, wieder nahm sie einen Schluck von ihrem Kaffee:“Sie haben jedoch Recht!“
„Das ändert einiges...“, erklärte Taub.In Gedanken sah er jetzt das Mädchen vor sich. Er hatte, wie wohl auch der Rest des Teams gar nicht daran gedacht, dass die Hautfarbe des kleinen Mädchens so entscheidend sein konnte. Auf die Haare hatte er nicht groß geachtet. Er wusste nur, dass sie relativ kurz waren und auch hier bei ihnen gab es schließlich Kinder mit lockigen Haaren. Wegen der Haarlänge und aus dem Grund, dass die Ärzte immer sehr wenig Zeit bei den Untersuchungen am Patienten hatten, haben sie wohl nicht weiter Gewicht in die Sache gelegt.Die Augen richtete das kleine Mädchen immer stets auf Remy und Julia, die sie ablenkten, wenn die Ärzte bei ihr waren. Aber alles zusammen...warum hatten sie nicht auf das Gesamtbild geachtet.

Remy sah auf. Auch sie machte sich Vorwürfe:“Das tut mir leid ich...ich war zu aufgeregt, ich dachte nicht, dass... ich hatte es vergessen...wir dürfen sie noch nicht lange bei uns haben...noch nicht... wir wissen doch fast nichts...die Krankheitsgeschichte...die Ärzte dort sind nicht so genau...ich weiß nur, dass sie Läuse hatte...aber die, die sind doch schon lange weg!“, stotterte sie für sie total untypisch. Chase legte ihr kurz eine Hand auf den Arm:“Das ist doch verständlich! Wie lange hat sie dort gelebt?“
„Ich...ich weiß es nicht. Ihre Eltern sind umgezogen, da war sie noch ein Baby. Kurz darauf hatten sie einen schrecklichen Unfall.“
House nickte:“Es spielt keine Rolle. Sie hat dort gelebt! Das bedeutet, sie könnte alle dort üblichen Krankheiten haben!“

„Das verkürzt die Liste der möglichen Krankheiten natürlich ungemein.“, kam es von Foreman mit einem leichten mürrischen Unterton.
„Wo ist den nur all ihre positive Energie hin?“, House legte seinen Kopf leicht schief und begann an dem Whiteboard zu schreiben:“Es gibt uns wenigstens wieder sinnvolle Möglichkeiten.“
„Mir ist kein Biss, kein Stich, kein Hautausschlag aufgefallen!“, fasste Remy zusammen, ehe sie selbst zu dem Schluß kam, dass das völlig unwichtig war:“Sie könnte das alles jedoch gehabt haben, ehe sie zu uns kam. Die Eltern waren von der Unterschicht und haben daher vielleicht keine große Bedeutung darin gesehen!“

House nickte:“Aaaaaalso, spielen sie Blutsauger los!“, er vervollständigte die Whiteboardaufschrift:“Aber fügen Sie ihr dabei wenigstens keine Infektion zu!“, nuschelte er dann noch mehr zu sich selbst.
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Re: Der Fall Lauren
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Kapitel 7

Remy folgte den ihren ehemaligen Kollegen zurück zu dem Zimmer ihrer Tochter. Während das Team die Proben nahm, unterhielt sich Remy etwas abseits mit Julia, um sie auf den neuesten Stand zu bringen. Anschließend kehrten die beiden mit einem sanften Lächeln an das Bett zurück und beruhigten die Kleine, die gerade wieder einen starken Hustenanfall erlitten hatte.

Als die männlichen Ärzte den Raum dann wieder verlassen hatten und nur noch die kleine Familie zurück geblieben war, löste Remy vorsichtig das Krankenhaushemd von den Schultern der Kleinen:“Weißt du...ich will mir mal deinen Körper ansehen. Es kann sein, dass die Krankheit die du hast von einem Ausschlag oder etwas ähnlichem an deiner Haut kommt. Es wird dir nicht weh tun, ich bin vorsichtig, ok?“, das Mädchen nickte gleich. Sie vertraute den beiden Frauen bereits voll und ganz. Sooft sie das kleine Kind vor ihr in der letzten Zeit nun auch schon gewaschen, gewickelt, an- und umgezogen und somit nackt gesehen hatte, sie ließ der Gedanke nicht los, dass sie es einfach übersehen hatte. Egal was es war, ein Stich, ein Biss, ein Ausschlag, egal welche Hautveränderung. Sicher war sie nachlässig gewesen und hatte es nicht bemerkt.

Nach wenigen Minuten war dieser Gedanke jedoch wieder verschwunden. Sie hatte überall nach gesehen. Julia war dabei gewesen. Es war nichts zu sehen. Nicht mehr. Das Mädchen musste also bereits mit intakten Hautbild zu ihnen gekommen sein. Zumindest sagte sie sich das dauernd. Auch wenn die anderen Symptome dagegen noch unwahrscheinlich stark waren und sich ein Ausschlag sicher ausgebreitet, ein Biss weiter entzündet hätte...es gab solche Fälle. Das hatte sie in den Jahren, in denen sie unter House gearbeitet hatte gelernt. In der Medizin war nichts unmöglich. Es musste einfach so sein.

Anderenfalls hätte sie die Schuld an dem schrecklichen Zustand ihrer eigenen Tochter. Das durfte einfach nicht sein.

„Uuuuund?“, fragte das Mädchen, nachdem Remy ihr das Hemdchen wieder zuknotete mit großen Augen. Remy schüttelte ihren Kopf:“Wir haben nichts gesehen!“

Remy strich sich ihre Haare aus dem Gesicht und atmete tief durch. Sie wollte die kleine nicht weiter belasten:“Sag mal, hast du eigentlich brav gegessen?“, das Kind sah ängstlich von Remy ab, was diese dazu brachte zu Julia zu blicken.
„Sie hat sich auf jeden Fall große Mühe gegeben!“, erklärte diese.
„He, das finde ich großartig. Es ist doch klar, dass du in dem Zustand keinen Elefanten verdrückst.“, meinte Remy und stupste das Mädchen leicht am Arm, was diese zum Grinsen brachte.

Eine Weile lang verbrachten die drei dann einfach, bis auf einen Hustenanfall des Mädchens, schweigend. Nach einer Weile unterbrach das Knurren von Remy´s Magen das Schweigen.

„Dann sind wohl jetzt wir an der Reihe!“, beschloss Julia und stand auf:“Sonst frisst sie uns noch auf!“, flüsterte sie dem Mädchen zu, welches darauf hin belustigt gluckste.
“Ich werde uns mal eine Kleinigkeit organisieren!“, mit diesen Worten griff Julia nach ihrer Tasche, wobei ihr Blick durch Zufall auf die Glasfront hinter Remy fiel:“Oder auch nicht!“, meinte sie mit einem Nicken zu Taub, der vor dem Zimmer stand.
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Re: Der Fall Lauren
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Kapitel 8

„Wir sind gleich zurück!“, erklärte Julia dem Mädchen. Remy nickte:“Mach deine Augen doch in der Zwischenzeit etwas zu und ruh dich aus. Dann vergeht die Zeit noch schneller!“
Sofort schloss das Kind die Augen. Sie war müde und geschafft von dem Fieber. Die beiden Frauen verließen das Zimmer, in dem beruhigenden Wissen, dass die Schwestern bald wieder ihre Runde durch die Station machten.

Mit einem fragenden Blick kam Remy kurz danach, vor der Tür, neben Taub zu stehen.
Als dieser nicht gleich zu sprechen begann, wurde Julia ungeduldig:“Und?“
„Lasst uns das mit den anderen besprechen!“, bat sie Taub und nickte zu Foreman, Chase und House, die nur ein paar Meter entfernt in der Sitzgruppe Platz genommen hatten.

„Das Kind hatte ein Date mit Zerkarien!“, rief House ihnen schon ehe sie angekommen waren entgegen. Remy musterte die Teammitglieder der Reihe nach:"Schistosomiasis?“, sie überlegte:“Daher die Werte...aber...die Durchfälle, der Husten...“
Foreman nickte:“Es ist wohl eine schlimme Form.“
Remy sah in das fragende und ängstliche Gesicht ihrer Freundin:“Die Krankheit wird durch einen Erreger, eine Larve, in den Körper gebracht. Es kommt als erstes zu einem Hautausschlag, dann kann sich das sogenannte Katayama – Fieber entwickeln. Normalerweise bilden sich die Symptome alle wieder zurück. Das ist die akute Form der Krankheit. Sie verläuft nur selten tödlich.“, sie atmete tief durch und sammelte dabei Kraft, für ihre nächste Erklärung, welche ihr aus emotionalen Gründen nicht mehr so leicht fiel:“Unbehandelt jedoch...“

„Unbehandelt geht die Schistosomiasis in eine chronische Infektion über. Die Symptome zeigen dann, in welchen Organen die Würmer ihre Eier ablegen. Eine solch starke Verwurmung, wie bei eurer Tochter...ist sehr selten.“, nahm Chase Remy die Schilderung ab. Die junge Ärztin nickte dankbar und griff nach der Hand ihrer Freundin. Normal war es Remy nicht recht, vor anderen Menschen so verletzlich zu handeln, doch sie kannte Julia und deren Bedürfnisse. Zudem wusste sie nur zu gut, welche Ängste diese gerade durchstand. Ihr die Angst dabei etwas zu nehmen war ihr im Moment einfach wichtiger:“Die Werte sind so schlecht...“, warf sie erneut zur Diskussion ein und hoffte so, etwas von sich ablenken und vorallem aber eine Lösung zu finden.

„Katastrophal trifft es eher, ja!“, nickte House nachdenklich:“Wir behandeln die Krankheit und hoffen, mit den Nachlassen der Symptome die Werte wieder zuverbessern!“

„Ist das nicht der Sinn davon?“, fragte Julia und sah verwirrt von einem zum anderen. Remy drückte ihre Hand kurz etwas stärker. House atmete übertrieben genervt aus.
„Wir können nur hoffen, dass die Organe noch nicht zu stark geschädigt sind. Es könnte sein, dass sie zwar die Krankheit wieder los wird...die Symptome jedoch in etwas veränderter Form bleiben, weil die Krankheit das ein oder andere Organ bereits zu sehr beansprucht hat.“, erklärte Remy ihrer Freundin.Julia nickte:“Im schlimmsten Fall...“
„Multiorganversagen. Das bedeutet...“, begann Chase, doch Julia unterbrach ihn:“Schon gut, ich bin zwar kein Mediziner, aber auch nicht auf den Kopf gefallen!“, sie fuhr sich über das Gesicht:“Tut mir leid!“, entschuldigte sie sich sofort bei Chase, da es etwas barscher gewesen war, als es hätte sein sollen. Chase nickte:“Schon gut. In Ihrer Situation ist so etwas doch verständlich!“

Julia nickte dankbar:“Aber...warum haben wir das nicht gemerkt? Sie hat nicht den kleinsten Ausschlag auf ihrem Körper!“
Das Team wurde wieder still, jeder war in seinen Gedanken versunken.
„Hast du nicht erwähnt, dass sie Läuse hatte?“, erkundigte sich Foreman. Remy nickte und war sofort ganz aufgeregt. Plötzlich fiel ihr alles wie Schuppen von den Augen:“Natürlich. Sie hat die Läuse zur gleichen Zeit wie den Ausschlag gehabt. Der Ausschlag hatte sich wahrscheinlich auf der Kopfhaut und in den Ohren ausgebreitet. Somit ist es keinem aufgefallen! Es wurde als Symptom des Läusebefalls abgetan!“
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Re: Der Fall Lauren
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Kapitel 9

Remy beobachtet ihre Tochter. Die angesetzten Medikamente wurden regelmäßig verabreicht, der Zustand des kleinen Kindes hatte sich jedoch bisher nicht im Geringsten verbessert, der Fieberwahn nahm sie immer mehr ein. Sie war kaum noch richtig wach, geschweige den ansprechbar.
Die junge Ärztin bemerkte, wie sie seelisch und somit körperlich, immer mehr unter dem Zustand ihrer Tochter litt.

Der ganze Stress in letzter Zeit verstärkte die Symptome ihrer eigenen Krankheit erneut um einiges. Remy war das natürlich überhaupt nicht recht, gerade weil ihr ehemaligen Kollegen es so Haut nah mitbekommen konnten. Doch was sollte sie tun?
Bessere Ärzte als House und sein Team fand man nun mal nicht, somit musste sie hier sein. Das Wichtigste war nun mal, dass ihre Tochter wieder gesund wurde und endlich nicht mehr so leiden musste. Das hatte auch Julia eingesehen, die anfänglich völlig dagegen war, mit der kleinen zu House zu kommen.

Julia hatte House noch nie leiden können. Sie konnte, anderes als Remy nicht mit seiner Art umgehen und hatte so auch nie verstehen können, warum Remy so gut über House und die Arbeit in seinem Team sprach. Für sie war er der Arzt, der die Frau, die sie liebte über Jahre hin schlecht behandelt hatte. Sie glaubte Remy einfach nicht, dass House den gemeinsamen Weggang der beiden Frauen nur befürwortet und dazu beigetragen hatte, einfach nur ihr bestes wollte. Sie sah ihn als überheblichen, alten Griesgram. Aber àuch Julia hatte das hinten angestellt und schließlich eingewilligt, das Kind zu House zu bringen. Sie schätzte die Kompetenz von Remy und wenn ihre Freundin sagte, dass niemand so gut war wie House, dann war es für sie auch so.

„Ich weiß, du hörst das nicht gerne, aber du solltest dich wirklich etwas ausruhen!“, die Stimme von Julia riss sie aus ihren Gedanken. Sofort schüttelte sie ihren Kopf:“Ich kann nicht!“, verdeutlichte sie ihre Aussage. Schließlich konnte ihre Freundin nicht wissen, ob das Schütteln gewohnt war oder nicht. Passend zu diesem Gedanken schlug ihr Kopf gleich anschließend stark nach rechts.

„Remy, wir sind beide total übermüdet und in Sorge um die Kleine. Aber wir sind hier in einem Haus voller Ärzte und Krankenschwestern....sie könnte nirgendwo besser aufgehoben sein als hier.“, sie stand auf und ging um das Bett herum zu ihrer Freundin, deren Kopf die Bewegung nach rechts immer wieder wiederholte:“Entspann dich, Süße...“, bevor Remy in irgendeiner Form Widerstand leisten konnte, setzte ihre Freundin erneut an:“Versuche es für uns!“

Ganz sanft begann Julia Remy den Rücken zu massieren. Beide blickten dabei auf das kleine schlafende Mädchen vor ihnen. Das sonst so fröhliche, quirlige Kind war so erschöpft von der Krankheit, dass sie die meiste Zeit der Tage und Nächte für Schlaf brauchte, um einfach wieder Kraft zu tanken.

„Gut so?“, fragte Julia nach einiger Zeit nach. Sie hatte immer wieder Probleme damit, in solchen Momenten richtig zu handeln. Während Remy die Massage einmal genoß und sie so ihre Symptome lindern konnten, war es ihr ein anderes Mal einfach nur unangenehm und eher kontraproduktiv.
Doch diesmal nickte Remy.

Nach einiger Zeit beendete Julia die Massage:“Ich weiß, wie du trotzdem schlafen kannst!“
Remy sah auf, jetzt zitterte nur noch ihre Hand sehr stark. Sie blickte fragend in Julia´s Gesicht. Ihre Freundin hob die Bettdecke ihrer Tochter leicht an und machte mit ihrem Kopf eine auffordernde Bewegung. Remy schenkte ihrer Freundin ein sanftes Lächeln:“Meinst du ich kann...?“

„Warum nicht?“, meinte Julia zurück:“Los!“
Remy stand auf und kroch zu ihrer Tochter unter die Decke. Sanft zog sie sie in ihre Arme.
Julia ging erneut um das Bett herum und setzte sich auf den Stuhl. Den Oberkörper legte sie auf dem Bett ab. Sie suchte nach der Hand ihrer Freundin und hielt diese fest. Die andere strich liebevoll an der Seite ihrer Tochter auf und ab. Remy schenkte ihr bei diesem Anblick ein Lächeln voller Liebe und Dankbarkeit.

Beide Frauen genoßen jetzt wortlos die Nähe der jeweils anderen. Nach ein paar Minuten musste Julia erneut lächeln: Remy war eingeschlafen.
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Re: Der Fall Lauren
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Kapitel 10:

House kam vor der Glastür zu stehen, hinter der das Krankenzimmer des kleinen Mädchens lag. Er hatte sein Team angepagt, um sich mit den dreien hier zu treffen. Lange konnte es also nicht mehr dauern, ehe die anderen Ärzte hier eintreffen würden.
Der Anblick der beiden Frauen und des kleinen Kindes in ihrer Mitte, ließ die Gesichtszüge von House sofort etwas weicher werden.
Das Ausscheiden von Remy aus seinem Team hatte wirklich das bezweckt, was er sich damals für sie gewünscht hatte. Die drei wirkten so vertraut, das Bild, dass sich ihm dort bot war voller Harmonie.
Warum musste es jetzt dem Kind so schlecht gehen? War Remy´s eigene Erkrankung nicht schon schlimm genug? Er musste alles daran setzen, dass es dem Mädchen bald wieder besser ging. Nicht für das Kind selbst, er kannte es nicht wirklich. Er hatte schon viele Kinder behandelt. Somit war sie für ihn einfach ein Fall. Er tat es auch nicht für Julia, er wusste, sie konnte ihn nicht leiden...er musste es für Remy tun.

Auch wenn er es nicht gerne zugab, sie hatte etwas geschafft, was nicht viele konnten: Er schätzte und respektierte sie. Er empfand Mitleid mit ihr. Nur seine Beziehung mit Wilson war damit in irgendeiner Form damit zu vergleichen.

Remy war ihm von Anfang an aufgefallen. Sie war schon damals aus der Menge herausgestochen.Nicht nur, weil sie so gut aussah. Sie hatte etwas an sich, sie hatte ein Geheimnis. Remy war noch sehr jung für eine Ärztin. Trotzdem war sie so fachlich und methodisch kompetent, wie man es nur selten erlebte.
Doch das war es nicht, das House an ihr faszinierte. Sie konnte mit ihm und seiner Art umgehen. Sie wusste, wie sie ihn nehmen musste. Die junge Frau war in der Lage zu wissen, wann sie ruhig sein musste, konnte ihm aber auf der anderen Seite ohne weiteres geschickt Kontra bieten.

Hinter ihrer selbstbewussten, kalten Fassade versteckte sich ihr wahres Bild. House war immer noch ganz begeistert davon, dass sogar er einige Zeit gebraucht hatte, um dieses sehen zu können.
Die Fassade verdeckte Remy´s emotionales, körperlich krankes Selbst, dass sich in Angst vor der Krankheit und dem Verlust ihrer Mutter förmlich zerriss.

House selbst hatte eine schreckliche Kindheit hinter sich. Doch im Vergleich zu Remys war es, so fand er nicht messbar. Sein Blick fiel auf das Kind in dem Raum. Es war schwer krank. Doch das erste, was einem auffiel war, dass sie geliebt wurde. Das Mädchen war nicht alleine. Die Frauen an ihrer Seite...ihre Mütter...würden alles für sie tun. Wie sehr hätte er sich das von seinen Eltern, speziell seinem Vater gewünscht. Doch für manchen Menschen, so wie Remy und ihm, schien so eine glückliche Kindheit, die ja leider das ganze Leben prägte, scheinbar einfach nicht vorgesehen....

Vorgesehen, gab es so etwas wie Vorsehung?

House hörte die Stimmen seiner noch verbliebenen Teammitglieder und fuhr sogleich herum:“Schön, dass sie auch mal kommen. Warum hat das so lange gedauert? Haben Sie gewartet, bis Taub seinen Gedankengang zuende gebracht hat?“

Keiner gab etwas auf die Bemerkung von House. Chase klopfte an der Tür und hoffte, dass er damit eine der Frauen im Raum aufweckte. Danach trat das Team ein, um Remy, Julia und dem Mädchen eine weitere unschöne Mitteilung zu machen.
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Re: Der Fall Lauren
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Kapitel 11:

Remy erwachte, als die Tür aufging und richtete sich langsam auf. Sie fühlte sich aus irgendwelchen Gründen von dem Team ertappt. Noch leicht verschlafen, weckte sie ihre Freundin. Anschließend stieg sie langsam aus dem Bett und strich sich ihre Haare zurecht, was nicht wirklich klappen wollte so ganz ohne Spiegel und mit ihrer zitternden Hand.
Ganz sanft nahm Julia eine noch etwas abstehende Haarsträhne und strich sie ihr liebevoll hinters Ohr:“Sie sehen nicht so aus, als ob die Ergebnisse der Tests eine Besserung zeigen würden!“
Beendete Julia die Ruhephase dann ganz abrupt und zog damit eine klare Grenze, zurück in die Wirklichkeit, des derzeit so schwarzen Alltags.

„Wouh!“, kam es gespielt überrascht von House der seine Aussage mit einer übertrieben starken anerkennenden Geste unterstrich:“Ich muss schon sagen, 13, da haben sie sich wirklich ein Genie ausgesucht!“

Die Blicke der Männer wandten sich sofort zu ihrem Chef.
„House!“, kam es von Foreman genervt und ermahnend zu gleich.
Remy schüttelte kaum merkbar ihren Kopf und deutete mit einem schmerzerfüllten Blick zu dem kleinen Kind, bei dem sich gerade wieder der Fieberwahn bemerkbar machte an, das Gespräch in die andere Ecke des Zimmers zu verlagern. Es war nicht klar, was die kleine alles mitbekam und sie wollte ihr nicht noch mehr Angst machen.

„Was schlagen Sie vor?“, fragte Remy dann ganz sachlich nach.
„Das weißt du doch, Remy!“, kam es von Chase:“Es tut mir leid...aber es ist das beste...und das einzige, das wir derzeit tun können, um ihr zu helfen!“
Remy nickte:“Wir müssen sie ins künstliche Koma legen und sie in Verbindung damit auf die Intensivstation verlegen.“, erklärte sie Julia langsam und unter großen Emotionen, die sie so gut es ging zu verbergen versuchte.

Julia nickte:“Aber, ihre Organe...“, sie brach, übermannt von ihren mütterlichen Gefühlen und der Angst sich erneut vor House falsch auszudrücken, ab.
Taub schüttelte seinen Kopf:“Noch hat keines versagt. Aber wir müssen die Behandlung ändern, da die Medikamentation bisher auch keine Besserung gebracht hat. Das Koma wird ihrem Körper helfen, sich zu erholen!“, versuchte er, die beiden Frauen noch etwas zu beruhigen.

„Es ist besser!“, sagte Remy mehr zu sich selbst als zu Julia:“Sie kämpft seit Tagen nur noch gegen das Fieber und die Schmerzen an!“
Julia nickte:“Leiten Sie das Koma ein!“

Foreman erwiderte das Nicken, ging zu dem Bett und löste die Bremsen.
„Ihr solltet währenddessen etwas Frühstücken gehen!“, meinte Taub. In seiner Aussage schwang große Besorgnis mit. Die beiden Frauen sollten nicht bei dem zusehen, was gleich mit ihrer Tochter passierte. Remy kannte diesen Vorgang zwar, doch war es bei Angehörigen immer etwas anderes.
Chase nickte, mit einem bittenden Blick auf Julia. Zum einen hatte er den gleichen Gedanken wie Taub, zum anderen machte er sich ehrliche Sorgen um Remy. Die beiden Frauen verbrachten jede Minute hier im Krankenhaus. Schlafen und essen waren für sie zur Nebensache geworden. Sie lebten derzeit nur noch dafür, alles für ihre Tochter zu tun, die noch nicht mal richtig ihre Tochter war. Diese Tatsache verbesserte Remy´s sowieso schon sehr angeschlagene Gesundheit nicht gerade, was man auch daran bemerken konnte, dass Remy ihre Symptome, auch mit größter Mühe, nicht mehr verbergen konnte.

„Er hat recht. Ihr könnt solange sowieso nichts für sie tun.“, er pausierte und suchte den direkten Augenkontakt zu Remy:“Sie braucht euch...aber sie hat nichts davon, wenn eine von euch umkippt!“

Julia strich Remy sanft über den Arm und nahm sie dann an der Hand:“Wir essen eine Kleinigkeit und besuchen sie dann in ihrem neuen Zimmer!?“

Foreman und Taub hatten in der Zwischenzeit alles beisammen und schoben mit dem Bett in Richtung Zimmertür.
„Naaaaaaaaa toll!“, meldete sich House wieder zu Wort, der das Gespräch zwischen den Damen und Chase, an der Wand lehnend verfolgt hatte:“Der Schwarze und der Zwerg haben mir die Gelegenheit versaut den Dreier zu beobachten!“, gespielt genervt sah er von Foreman zu Taub:“Muss das sein?“

Taub nickte:“Naja....die Patientin muss versorgt werden!“, erwiderte er ehrlich genervt.
„Naja...!“, äffte House seinen Angestellten nach:“Dann muss ich wohl auf meine Pornos zurück greifen!“, sprachs und verließ das Zimmer in Richtung seines Büros.

Remy ging zu dem Kind, dass in dem großen Bett fast verschwand und strich sanft über die Wange der Kleinen:“Wir haben dich lieb!“
Julia gab ihrer Tochter ein Küsschen auf die andere Wange:“Wir sind bald wieder da. Wir lassen dich nicht alleine!“

Ein Blick zu den Ärzten verriet ihnen, dass sie die kleine jetzt auf die ITS bringen konnten. Danach verließen auch Remy und Julia das Krankenzimmer. Sie mussten wirklich mal wieder etwas essen. Auch wenn die Sorge und der Kloß in ihren Hälsen noch so groß war. Chase hatte recht gehabt. Sie durften jetzt nicht auch noch schlapp machen.
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Re: Der Fall Lauren
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Kapitel 12:

Nach dem die beiden ihren Hunger und ihren Durst gestillt hatten, machten sie sich erneut auf, zu ihrer Tochter. Gemeinsam gingen sie, Hand in Hand, durch die Flure des großen Krankenhauses. Seit Remy nicht mehr ihr arbeitete hatte es eine ganz andere Wirkung auf sie. Es war ihr zwar nichts fremd hier, dazu hatte sie zu lange hier gearbeitet, doch der Druck war weg. Remy war immer wieder erstaunt darüber, wie sich die Dinge so ändern konnten. So drängten ihr sich solche Gedanken einfach immer wieder auf. All die Zeit, die sie hier verbracht hatte, die guten, aber auch die schlechten Momente die sie in diesem Krankenhaus alleine oder mit House und dem Team durch lebt hatte...wie hätte sie da nicht vollkommen überwältigt sein sollen von so einer Wandlung?

Es kümmerte sie nicht mehr so wie früher, was die Schwestern und Ärzte in den anderen Abteilungen von ihr dachten. Viele kannte sie aus unterschiedlichen Gründen nicht mal.
Sei es, weil sie erst nachdem Remy ihre Arbeit hier niedergelegt hatte in dem Krankenhaus angefangen hatten oder weil, sie sich als sie noch hier war nur ein paar Mal flüchtig über den Weg liefen, vielleicht hatten sie einfach nie auf einander geachtet. So oder so, Remy sah vieles hier nun mit anderen Augen.

Doch immer wieder kam sie zu der gleichen Schlußfolgerung: Sie sah auf ihre Freundin neben sich und konnte sich ein süßes Grinsen nicht verkneifen. Sie war über glücklich Julia kennen gelernt zu haben. Sie und das kleine Mädchen waren viel mehr wert, als jeder Job, den sie hätte haben können.

Julia sah ihre Freundin liebevoll an und erwiderte deren Lächeln:“An was denkst du?“
„Ich frage mich gerade, womit ich so viel Glück verdient habe.“, gab Remy nach einer Weile zu:“Julia, du und die kleine....ihr...“, ihr fehlten einfach die richtigen Worte:“Ich hatte keine schöne Kindheit, nach meinem Studium dachte ich, dass der Erfolg mein großes Glück sei und ich mehr als zufrieden sein konnte...doch dann habe ich euch kennen gelernt!“, erklärte sie dann gefühlvoll.
Die beiden waren während Remy gesprochen hatte, stehen geblieben.Nun zog Julia gerührt von dieser Liebeserklärung ihre Freundin sanft an sich.

Die beiden Frauen küssten sich sanft und umarmten sich dann:“Jetzt muss nur noch unsere kleine wieder gesund werden!“, kam es von Remy nach einer Weile leise und traurig.
„Das wird sie!“, gab Julia bestimmt zurück:“Sie muss es einfach!“
Sie lösten ihre Umarmung. Sie wollten jetzt nur noch zu ihr.

Die Frauen machten nur wenige Schritte, ehe Julia wieder nach der Hand ihrer Freundin griff. Dabei bemerkte sie, wie ihr leicht unwohl wurde. Für einen kurzen Moment konnte sie ihr Umfeld nicht mehr richtig wahrnehmen. Alles drehte sich. Sie wurde unsicher und griff deshalb weit neben die Hand ihrer Freundin:“Was ist los?“, erkundigte sich Remy sofort besorgt.

Julia atmete tief durch und schüttelte ihren Kopf. Sie hoffte damit auch den Schwindel und die Übelkeit einfach abschütteln zu können:“Nun, die letzten Tage waren nicht nur für unsere Tochter und dich anstrengend! Sie haben scheinbar auch mich mehr mitgenommen als erwartet.“, tat sie das ganze ab:“Es ist nichts weiter...komm, lass uns jetzt wieder zu ihr gehen!“

Remy nickte, nur leicht beruhigt von Julia´s Worten. Doch sie hatte ja recht. Die letzten Tage waren einfach stressig für sie alle gewesen und sie würden beide nicht eher wieder ruhiger werden, bis sie zu ihrer Tochter zurück kehrten.